Ändert eure Gewohnheiten jetzt

III

Der Guru ist nicht bloß ein Mensch; jeder, der Ihn von diesem Blickwinkel aus betrachtet, täuscht sich gewaltig.

Kabir sagt:

Wer den Guru nur als Menschen ansieht, wird sich von einer Geburt zur anderen in die niedrigeren Gattungen zurückentwickeln.

Gott in Ihm ist der Guru, obwohl wir Seine physische Gestalt ehren, weil Er Sich darin offenbart. Was immer Er uns sagt, mag es richtig scheinen oder nicht, sollte von höchster Bedeutung und größtem Interesse für uns sein; andernfalls, und ich wiederhole dies mit Nachdruck, wird das Leben schwierig und nichts als Elend ist die Folge. Man kann sagen, dass es in der Tat dem Unglück den Weg bereitet. Wir besuchen den Satsang, um unsere Freude zu vermehren, auch für jene, die um uns sind; und ist die Seele wieder mit Gott vereint, wird sie alle Seine Eigenschaften widerspiegeln. Gott im Guru ist reine Barmherzigkeit. Ohne unsere Sünden ans Tageslicht zu bringen, läutert Er uns – macht uns frei von lästigen Unreinheiten. Wenn sich das Kind beschmutzt, stößt es die Mutter nicht weg, sondern wäscht es mit liebevoller Aufmerksamkeit und nimmt es an ihre Brust. Die Seele des Menschen ist sehr teuer und kostbar; darum verabscheut die Sünde, aber liebt den Sünder. Enthielten sich alle Menschen der Übeltaten, so herrschte allenthalben Friede und Glück. Wenn es euer Ziel ist, Meister zu werden, könnt ihr nur erfolgreich sein, wenn ihr zuhört und dann so werdet.

Denkt nicht vom Guru, Er sei nur ein Mensch, Er ist das Leben des Sat Purush – die Wahre Form.

Die Frage, wer ein Guru ist, ist nicht neu – sie wurde immer und zu allen Zeiten gestellt. Als man sie an Guru Nanak richtete, sagte Er:

Shabd ist der Guru, und der Surat der Schüler.

Der immer währende Gott oder Seine Ausdrucksform, Shabd, ist der Guru, und die Aufmerksamkeit ist der Schüler.

Als man Kabir danach fragte, antwortete Er:

Mein Guru ist über dem Gaggan (Himmel), und der Schüler befindet sich im Körper.

Wenn unsere Aufmerksamkeit mit Ihm verbunden wird, hat unser Kommen und Gehen ein Ende.

Das größte Wesen, sollt ihr wissen, welches je geboren wurde, ist mein Guru.

Er ist das Licht selbst, durch welchen Pol Er Sich auch offenbart, und nur Er vermag anderen das Licht zu geben. Darin kann der Sucher das Merkmal eines Wahren Gurus erblicken.

Christus sagte:

Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis; sondern wird das Licht des Lebens haben.

Ihr könnt sichergehen, dass es in jedem Pol, bei Dem man diesen Reichtum findet, noch etwas anderes gibt, das eures Gehorsams wert ist.

Er ist nicht um eines bestimmten Menschen willen gekommen, sondern liebt alle und wird jeden reinigen, ungeachtet seines Zustandes. Solche, die klug genug sind, auf Ihn zu hören, werden feststellen, dass sie Fortschritte machen.

Des Satgurus Worte – diese Worte sind der Satguru.

Die Worte, die Er äußert, sind Er Selbst, und wer sich diesen beugt, wird gewiss Erlösung erlangen; diejenigen aber, welche sich voll Heuchelei verneigen und doch tun, was immer sie wollen, und denken, der Guru wisse es nicht, machen ihr Leben elend. Was in uns verborgen liegt, ist im Meister offenbar, und überall, wo ihr es in Fülle entfaltet seht, werdet ihr die Erfahrung erhalten. Jeder kann bei einiger Schulung über irgendein Thema sprechen, sei es dafür oder dagegen, doch wenn man etwas bekommt, gibt es keinen Zweifel mehr. Die Kraft im Guru – das Leben des Sat Purush Selbst – ist ewig und stirbt nie. Als Sie über den Pol, Der Jesus hieß, wirkte, nannte man Sie die Christus-Kraft, und Sie ist, entsprechend dem Zeitalter, durch verschiedene Menschliche Pole am Werk. Alle, die in der glücklichen Lage sind, mit dieser Kraft verbunden zu sein, werden feststellen, dass Sie sie nie verlässt.

Bringt euer Gemüt auf die eine oder andere Weise zum Verstehen; und dann richtet eure ganze Aufmerksamkeit auf Ihn.

Das Gemüt verständig zu machen ist schwer, denn es sucht uns davon zu überzeugen, dass wir bei unserer Suche auf dem falschen Weg sind. Wir müssen ihm jedoch versichern, dass es keinen Grund zum Zweifeln gibt, wenn man die Verbindung mit dem Pol, durch Den Sich Gott offenbart, erhalten hat. Vorträge, Geschichten, Buchwissen, bloße Mache und Zurschaustellung, all dies ist in Hülle und Fülle zu finden – aber wer kann das Licht geben? Wenn Jemand fähig ist, das Licht im Suchenden zu enthüllen, zeigt dies, dass Er Es besitzt. Habt ihr Es von Ihm erhalten, so hört auf Ihn. Missfällt dem Gemüt der Gehorsam, müssen wir es gefügig machen. Ist es nicht Beweis genug, wenn ihr häufig miterlebt, dass andere das Licht empfangen? Es gäbe vielleicht einen Grund zum Zögern, wenn von euch gefordert würde, einander zu bekämpfen oder zu töten; aber der Guru Selbst denkt sogar über jene gut, die gegen Ihn arbeiten. Indem wir uns solch edle Tugenden aneignen, werden auch wir zu Meistern.

Iqbal sagt, dass als Hazrat Mussa (Moses) den Berg erklomm, um mit Gott zu sprechen und Ihn zu erkennen, er denn nicht wusste, dass Gott Selbst auf der Suche nach einem Menschen war, der nur nach Ihm verlangte? Baba Jaimal Singh Ji verließ den Punjab und begab Sich auf die Suche nach Hazur in die Murree-Berge; gab es im ganzen Punjab keinen Menschen, der dafür geeignet war? Worauf ich dringe, ist, dass ihr Seinen Geboten Folge leisten müsst. Wenn ihr euer Gemüt nicht dazu bringt, diese Dinge anzunehmen, werden Gedanken aufkommen wie: 'Bin ich weniger als er? Ich bin so groß wie er!', und viele andere trügerische Vorstellungen, wodurch die Dualität verstärkt wird.