Anhang – II

II
An alle Wahren Sucher

Der Lebende Meister ist das Wort, das sich im Menschlichen Pol manifestiert. Dieses manifestierte Naam, Shabd, ist der Lebende Meister, nicht die Hülle aus fünf Elementen.

Der Durstige hat Wasser als Objekt der Begierde. Er will Wasser, nur Wasser, ob dieses nun in einem goldenen, silbernen oder aus Ton geformten Kelch gereicht wird, ist dem Durstigen egal. Wasser stillt seinen Durst.

Christus sagt:

[…] Ich bin das Wasser des Lebens, wer von mir trinket, den wird nie mehr dürsten.

Menschen, die den Lebenden Meister immer als physische Form betrachten, sich darauf berufen, dass doch immer gesagt wurde, man brauche einen Lebenden Meister – doch nur den Körper wollen – haben keinen Durst.

Die Durstigen trinken das Wasser des Lebendigen Meisters in großen Zügen, die Hülle ist ihnen egal.

So wie der Durstige Wasser aus einem Kelch, einer Quelle, direkt trinken kann, trinkt der Ergebene das Wasser des Lebens direkt aus der großen Quelle der Wahrheit.

Falsche Meister sind keine Quelle, sie sind nicht das Wasser des Lebens, sie sind nur ein Becher – leer und trocken – und jene, die den Körper erwarten und verehren, gehen durstig weiter.

Der Körper ist nur der Diener, denn was nützt das Wasser ohne Krug. Es versickert im Grund. So wie Shabd seit Anbeginn erklingt, Es doch niemand ergreifen kann, so benötigt der Wahrheitssucher den Krug, um Wasser zu genießen.

Nicht jeder kann sich zu einer Quelle begeben, um zu trinken. Dies ist nur nach der gültigen Initiation möglich, der Wahrheitssucher ist dann mit der Quelle verbunden und kann seinen Durst nach Belieben stillen.

Das Wasser ist das Objekt der Begierde für den Menschen, nicht das Gefäß. So ist Naam oder Shabd das Objekt der Begierde für den Wahrheitssucher, nicht der Körper.

Doch wird immer wieder von den nur oberflächlichen Suchern gesagt:

Es bedarf doch eines Lebenden Meisters, um Naam zu erhalten.

Ja, es bedarf des Lebenden Meisters, denn Naam ist lebendig, wenn Es manifestiert ist. So geht zur Quelle und fangt an zu trinken, anstelle Euch über das Gefäß Gedanken zu machen, da es vielleicht aus Ton, Silber oder Gold ist.

Doch bedenkt, Wasser ist erfrischend und nass, es löscht unseren Durst. So ist Naam, das Shabd, erfrischend für die Seele, Es löscht unseren Durst nach Wahrheit, Es erfüllt uns ganz und gar.

Naam hat man nicht erhalten, wenn man Es nicht trinken kann. Die falschen Meister reichen einem nur die leeren Hände und behaupten, es ist die Leere, es ist der Geist, der Gedanke, der zählt. Doch der Durst des Suchers wird nicht gelöscht.

So wie wir täglich den Namen Gottes wiederholen, in allen Sprachen und allen Religionen – doch der Durst wird dadurch nicht gestillt. Wie ein Dürstender in der Wüste in einem Buch liest, aus was Wasser besteht, dessen Bestandteile beschrieben stehen – doch nützen wird ihm das nichts, denn sein Durst ist nicht gestillt.

Naam löscht diesen Durst! Geht nun zu einem Gefäß, in dem Naam überfließt und ausgeschenkt wird und dann trinkt in großen Zügen. Naam ist der Meister und der Lebendige Meister ist das Naam offenbart. Dieses offenbarte Naam vibriert in der ganzen Schöpfung. Der Körper hat damit nichts zu tun. Er ist nur ein Gefäß und Sklave von Naam.

Bhai Jamal

_______________

Veranschaulichung:

Ton, Silber und Gold: Gold ist der Wahre Guru, Silber der Gurumukh und Ton der Sadh. Raja Janaka berief einst zwei Versammlungen aller Pandits und religiösen Führer des Landes ein, um Jemanden zu finden, Der ihm den Kontakt mit der Wahrheit vermitteln konnte. Der Weise Ashtavakra hatte acht Buckel, dennoch war Er der Einzige, Der dazu in der Lage war.