Anmerkungen hinsichtlich der heutigen Verwirrungen der zwölf Pfade

I

Unvollkommene Meister des Sant Mat

Zusätzlich zu den bereits erwähnten sogenannten geistigen Lehrern und Wegen gab oder gibt es auch einige unvollkommene sogenannte 'Meister des Sant Mat', die bis heute viele Seelen irregeleitet haben. Obwohl diese nach außen hin den Sant Mat lehr(t)en, taten oder tun sie dies doch ohne Innere Ermächtigung und sie konnten/können die Seelen nicht mit Naam verbinden. Daher sind sie negativ und in die von ihnen verkündeten Lehren flossen auch Unwahrheiten ein. Diese sollen hier zuvorderst benannt werden.

Diese unvollkommenen Meister sind: Thakar Singh und seine Nachfolger, Darshan Singh – der physische Sohn von K. S. – und seine Nachfolger, Ajaib Singh und seine Nachfolger sowie Soami Divyanand, aber auch die angeblichen Meister von Agra in der 'Nachfolge' von Soami Ji, die nach Rai Saligram und Jaimal Singh kamen, und die von Beas, die, nach Sawan Singhs Weggang und dem Verlassen der Dera Baba Jaimal Singh* durch K. S., dort lebten und leben.

* Die Dera Baba Jaimal Singh am Beas-Fluss ist eine Ansiedlung, welche von Baba Jaimal Singh gegründet wurde, Der auch dort lebte. Unter Hazur Sawan Singh erreichte die Dera die Größe einer kleinen Stadt. Vor Seinem physischen Weggang riet Hazur Kirpal Singh, die Dera zu verlassen. So geschah es. Kirpal Singh nahm den Spirituellen Segen mit Sich. Seitdem ist die Dera ein Ort von Gaddi Nashin.

K. S. (1894–1974) betonte die Tatsache, dass niemand aus Seiner Familie Sein Nachfolger sein würde; nichtsdestoweniger wurde nach Seinem physischen Weggang Sein Sohn Darshan Singh als solcher proklamiert, und heute behauptet K.’s Enkel Rajinder, der lebende Meister in der Linie von K. S. zu sein. Jedoch entsprechen beider Ansprüche nicht der Wahrheit. K. S. Selbst sagte, dass viele Heilige kommen werden und dass Er wünscht, dass all Seine Schüler Vertreter der Wahrheit werden.

Rajinder S. hat zahlreiche Schulen eröffnet, in denen – kostenlos oder gegen Bezahlung – Menschen in sogenannten 'Menschwerdungskursen' unterrichtet werden. Auch werden Meditations- und Lebensberatungskurse angeboten, was zur Folge hat, dass überall in Deutschland Lebensberater wie Pilze aus dem Boden schießen, die selbst viele Probleme haben, aber durch diese Beratungen ihren Lebensunterhalt verdienen. All das hat nichts mit Sat, der unumwandelbaren Wahrheit zu tun.

Auch Thakar Singh ließ über seine 'Holosophische Gesellschaft' viele Vorträge und Kurse durchführen. Sein Nachfolger bietet jetzt ebenfalls öffentliche Vorträge kostenlos an.

Im Laden und Internet-Shop des Naam-Verlags – der 'spirituelle' Medienverlag der Holosophischen Gesellschaft – werden mittlerweile CDs mit sogenannten meditativen Klängen und Planetenmusik verkauft. Es heißt dort, dass die Klänge von Harfen, Flöten, Trommeln und Didgeridoos den Zuhörer in eine 'märchenhafte Welt' entführen würden. Dies ist eine absurde Veräußerung, denn die Klänge der Trommel, der Harfe und der Flöte sind auch im Innern erfahrbare Töne und Sie führen die Seele wieder in ihre Wahre Heimat zurück. Äußere Klänge hingegen, wie sie auf dieser Art von CDs angeboten werden, halten die Seelen an die drei Welten gebunden.

[…] Die äußeren musikalischen Mittel helfen zweifellos vorübergehend beim Sammeln der verstreuten nach außen gehenden Fähigkeiten und wandernden Sinne, aber können einen nicht zu höherem Bewusstsein führen. Auf der anderen Seite bringen sie einen in einen Zustand der Vergessenheit sowohl von dem eigenen Selbst als auch von Gott. Beethoven sagt uns, dass die Musik der Mittler zwischen dem spirituellen und dem sinnlichen Leben sei. Wir scheinen in eine neue mentale Welt von uns einzutreten, welche uns natürlich aufgesetzt wird durch die Musikanten. Aber ihr misslingt es, das Gemüt vom inneren Verlangen nach der Welt und allem, das weltlich ist, zu entwöhnen. Kurz dargestellt, die Lehren der Meister über dieses Thema sind kristallklar. Wir mögen uns zu der äußeren Musik hingezogen fühlen und in sie vertieft sein und alle von uns genießen sie völlig, dennoch können wir mit all diesem nicht aus den drei Gunas ausbrechen und ins Jenseits hinübergehen. Ohne die Hilfe der Wahren Musik der Seele, die überall und allezeit anhält, bleibt man eine ständige Beute für Sorge und Leiden im Bereich des Gemüts und der Materie.

Naam oder das Wort (Übersetzung aus der
englischsprachigen Vierten Edition, 1981) – Buch II:
XXIII. Musikalische Melodien im Äußeren,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Der Naam-Verlag verkauft Bücher mit Inhalten der Schriften Kirpal Singhs. So 'verdient' sich der Verlag das Geld für die Mission der sogenannten Meister. Des Weiteren werden über diesen Verlag Bücher verkauft, die aus verschiedenen Zitaten Kirpal Singhs zusammengestellt sind, um so ein 'neues' Buch der angeblichen Meister, wie Thakar Singh und dessen Nachfolger verkaufen zu können. Allerdings ist eine solche Zusammenstellung gefährlich, da sie Wahrheiten miteinander verknüpft und somit eine neue schafft, die aber nicht mehr der Einen Wahrheit entspricht, sondern die Wahrheitssucher in die Irre führt.

Wenn nach ungültigen Einweihungen der unvollkommenen Meister die Menschen Protokolle ausfüllen müssen, in denen sie angeben sollen, was für Erfahrungen sie hatten und sie dann nichts einzutragen wissen – weil sie keine Erfahrungen hatten –, sagen ihnen die Repräsentanten oft, sie sollen einfach etwas hinschreiben.

Aus gutem Grunde achten die unvollkommenen Meister auch sehr darauf, dass ihre Schüler nicht miteinander über ihre Erfahrungen – oder vielmehr Nicht-Erfahrungen – sprechen. Es ist zwar richtig, dass auch wirklich in Naam Initiierte im Allgemeinen nicht über ihre Erfahrungen sprechen, damit andere nicht neidisch werden. In den Gruppierungen der unvollkommenen Meister wird dieses Schweigegebot jedoch forciert, damit niemand mitbekommt, dass auch die anderen Naam nicht erfahren haben.

Zwar geschieht es hin und wieder, dass es einem gültig Initiierten nach der Initiation aufgrund mangelnder Empfänglichkeit nicht gelingt, sich richtig auf Naam abzustimmen. Dies ist jedoch nicht die Regel. Praktiziert ein solcher Initiierter genauso, wie Kirpal es vorgegeben hat und lebt er auf die rechte Weise, so wird auch er nach kurzer Zeit Naam erfahren.

Frage an Kirpal Singh:

Wenn ein Schüler eines Lebenden Meisters die Anweisungen in der Ernährung usw. befolgt, aber den Tonstrom in diesem Leben nicht erhält, muss er oder sie dann für drei weitere Leben zurückkommen, um Selbstverwirklichung zu erlangen?

Antwort von Kirpal Singh:

Nein. Es ist für einen Initiierten, der sich nicht auf den Heiligen Tonstrom abstimmen kann, nicht notwendig, zurückzukommen. Der Heilige Tonstrom ist eben jenes belebende Prinzip und ist in jedem Menschen gegenwärtig. Es ist eine fundamentale Wahrheit und darf nicht übersehen werden. Wenn Ihn jedoch jemand selbst nach den Sitzungen, die vom Lebenden Meister für die Initiation gegeben werden, nicht hören kann, muss ein Fehler in der Bestrebung vorliegen. Die Möglichkeit von künftigen Inkarnationen kann durch das graduelle Entwickeln liebevoller Ergebenheit gegenüber der Meister-Kraft und Aversion gegen weltlichen Besitz ausgeschlossen werden.

Spirituelles Elixier (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1967) –
Teil I: II. Meditation,
von Kirpal Singh, 1894 –1974

Die unvollkommenen Meister nutzen diese Aussage für ihre eigenen Zwecke. So erzählt Rajinder S. den Menschen, die von ihm ungültig initiiert wurden, sie hätten Naam erhalten. Weisen diese Menschen dann auf ihre nicht vorhandenen Erfahrungen hin, sagt er ihnen, er werde in der Todesstunde bei ihnen sein.

Auf diese Weise vertröstet er sie darauf, dass sie nach dem Tod die Wahrheit hätten. Menschen aus seiner Gruppierung erzählen, man könne heute – Anfang des 21. Jahrhunderts – keine solchen Erfahrungen mehr haben wie zu Zeiten von K. S., da in unserer Zeit die Eindrücke der Sinne so stark seien. Heute könne man schon froh sein, wenn man sich in der Gegenwart des 'lebenden Meisters' wohlfühle. Jedoch erfahren Menschen, die im neuen Millennium gültig initiiert wurden, Naam heute ebenso wie zu Kirpals physischen Lebzeiten und viele dieser Initiierten treffen Ihn im Innern.

Frage an Kirpal Singh:

Wie bestimmt man einen 'Großen Meister'?

Antwort von Kirpal Singh:

Soami Ji Maharaj hat diese Frage im Sar Bachan sehr schön beantwortet. Er mahnt, dass wenn du von einem Heiligen oder Meister hörst, gehe einfach zu Ihm und sitze in tiefer Demut und Ehrerbietung bei Ihm. Schaue einfach in Seine Augen und auf Seine Stirn, wie ein Kind mit tiefer Empfänglichkeit. Du wirst einen Zug der Seele nach oben und Göttliche Ausstrahlung aus Seinen Augen und von Seiner Stirn spüren. Außerdem, falls du irgendwelche Fragen in deinem Herzen hast, werden diese automatisch durch Seine Rede ohne deine Bemühung beantwortet werden. Das Prüfkriterium für einen Vollkommenen Meister ist vor allem, die bewusste Verbindung mit dem Heiligen Naam im Innern zu haben, dessen unterste Bindeglieder man in Form des Göttlichen Lichts und Heiligen Tonstroms bei der Initiation erhalten muss. Außerdem sollte Er kompetent sein, Seinen Initiierten in der Astralebene Führung zu gewähren und Er muss die Seele zur Zeit ihres physischen Todes beschützen.

Spirituelles Elixier (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1967) – Teil I:
III. Guru: Seine Notwendigkeit und Seine Aufgaben,
von Kirpal Singh, 1894 –1974

Zu den heute sichtbaren Fehlentwicklungen sagt Kirpal Singh: 

Entsprechende Vorkehrung für die Wiedererweckung dieser Wissenschaft wird jedoch in jedem Zeitalter getroffen, wenn sowohl die positiven als auch die negativen Kräfte ihre Runden wieder beginnen; die Erstere durch die Tätigkeit von Meister-Seelen, während die Letztere durch Personen – sogenannte Meister – denen es an praktischer Erfahrung fehlt oder die in theoretischen Disputen irregeführt sind, arbeitet.

Mensch, erkenne dich selbst –
Kapitel V: Satsang,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Quelle der Übersetzung:
Originale Tonbandaufnahme

Und weiter:

[…] Es geschieht oft, dass wenn Wahrheitssucher einen Guru zu treffen wünschen, sie diese selbsternannten Meister besuchen und ihnen mit Vertrauen dienen.* […]

Übersetzung aus:
Gurumat Sidhant – Part II,
Chapter XIII: Pseudo Masters or false and impostor Masters,
von Kirpal Singh, 1894–1974

* Wenn sie dann später einen Meister, Gurumukh oder Khalsa treffen, weinen sie vor Freude. Sie empfinden Hilfe, Liebe und Ruhe. Doch sobald sie aus dem Bereich der Ausstrahlung kommen, sind sie wieder in ihren alten Gewohnheiten des Alltags gefangen. In dieser Situation jedoch muss ein Mensch gerade besonders achtsam sein, dass er das von der Wahrheit Verstandene nicht wieder beiseitelegt. Denn wenn man die Wahrheit einmal gefunden hat und sie wieder beiseitelegt, weiß man nicht, wann eine solche Chance, wie man sie hatte, wiederkehren wird.

Zur Zeit von Guru Teg Bahadur zum Beispiel traten zwanzig sogenannte Meister auf und viele Leute arbeiteten gegen Bezahlung mit ihnen zusammen.

Bevor Kirpal Singh Seinen Meister getroffen hatte, betete Er:

'O Gott, ich bin davon überzeugt, dass Dich niemand ohne Einen, Der Dich kennt, erreichen kann.'

Es ist eine praktische Sache der Selbstanalyse. Gott kann nicht durch die nach außen gehenden Fähigkeiten, durch die Lebensenergien oder durch den Intellekt erkannt werden. Es ist eine Sache des Sehens: Wer auch immer sieht, kann euch sehend machen.

'Ich weiß, dass es da eine Notwendigkeit gibt – definitiv: Alle Schriften sagen das. Ich bin vollkommen überzeugt, aber wohin soll ich gehen? Angenommen, ich gehe zu jemandem, der Dich nicht getroffen hat – was wird mein Schicksal sein?'

Auf diese Weise pflegte ich zu beten.

'Wenn Du Dich den alten Heiligen enthüllen konntest,' – manchmal gibt es solche Berichte – 'warum kannst Du es nicht auch in meinem Fall? Ich bin überzeugt; ich habe große Achtung für diese Notwendigkeit; aber es gibt so viele Meister – welchen soll ich wählen?'

Übersetzung aus:
How I met my Master –
Rede gehalten von Kirpal Singh,
Washington, D.C., 24. Januar 1964

Daraufhin begann Ihm ab 1917 Sein Meister, Baba Sawan Singh, im Innern zu erscheinen. Sieben Jahre später, im Jahr 1924, traf Er Ihn dann physisch. (Für weitere Informationen über Baba Sawan Singh siehe Kirpal Singhs Buch 'Eine kurze Lebensskizze von Hazur Baba Sawan Singh Ji Maharaj'.)

Thakar Singh proklamierte, wie andere, der Nachfolger von K. S. (1894–1974) zu sein. Um seinen Anspruch auf die Nachfolge K.’s zu untermauern, haben seine Anhänger Legenden gebildet; so behaupten sie, Thakar Singh sei von K. S. initiiert worden. Ferner streuen sie Geschichten wie zum Beispiel, dass er 1974 bei der großen Initiation von mehr als 1000 Wahrheitssuchern dabei gewesen und den Menschen dort gemeinsam mit Kirpal Singh im Innern erschienen sei. Dies ist einer der Höhepunkte des verbreiteten Unsinns.

Im Zuge von ihm oder seinen Repräsentanten durchgeführter ungültiger Initiationen erinnerten sich zuweilen Seelen an den Tonstrom, den sie in früheren Leben erhalten hatten, sodass diese, wenn sie zur Ruhe kamen, in der Lage waren, Shabd zu hören. Es stellte sich jedoch bei genauem Nachforschen immer heraus, dass diese Seelen auch vorher schon bisweilen den Tonstrom gehört hatten und die Erfahrung zum Beispiel nur nicht richtig einordnen konnten. Allerdings konnten sie die Erfahrung nicht ausbauen, wie es nach einer wirklichen Initiation der Fall ist. Seelen hingegen, die Naam noch nie bewusst in diesem Leben erfahren haben, hatten auch nach ihrer angeblichen 'Initiation' durch Thakar oder seine Repräsentanten keine Erfahrung davon.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass der bedauernswerte Thakar Singh vom indischen Sangat dazu gebracht worden war, nach vorne zu treten. Infolge der Ausstrahlung des Sat Sangat hat dies auch für einige Zeit funktioniert, Menschen erhielten Erfahrungen.* Doch da Thakar Singh dieses Vorgehen letztlich nicht mit seinem Meister abgesprochen hatte, rutschte er dann irgendwann ab. Er verfing sich in niederen Neigungen, wurde negativ und manchmal nahm er Frauen. Oft hörte er den Ton von der linken Seite, und ebenso hören diesen seine Anhänger und Gefolgsleute und sein Nachfolger.

* Manchmal wird in den Menschen in Strukturen falscher Meister noch ein Fünkchen Wahrheit wiedererweckt. Dies liegt daran, dass es dort auch Schüler gibt, welche mit der Wahrheit verbunden sind.

Als Thakar Singh die Welt verließ, hatte dieser im Innern viele Schätze angehäuft; keine Spirituellen Schätze, die der Einzelne sammeln muss, um Sach Khand zu erreichen, nein, Körbe voll mit Rubinen, tausende dieser Steine. Die Rubine, welche die Seelen mit sich tragen und die er ihnen auf listige Weise entwendet hat.*

O Bheek! Keiner in der Welt ist arm, denn jeder trägt in seinem Gürtel einen kostbaren Rubin; aber ach! er weiß nicht, wie er den Knoten aufbinden muss, um an den Rubin zu kommen, und so geht er betteln. 

Bheek

Das Mysterium des Todes (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1968) –
II. Das Licht des Lebens,
von Kirpal Singh, 1894–1974

* Jeder, der den Tonstrom aus seiner Vergangenheit heraus hört, trägt noch ein Zusatzjuwel – das Juwel von Naam. Die Organisationen stehlen dieses Juwel und plündern so die genannten Seelen aus, welche zu ihnen kommen. Diese verlieren dann mit der Zeit den Tonstrom – wie bei einem Fass mit Wasser, das langsam geleert wird, aber es wird nichts mehr aufgefüllt, wie es in einem richtigen Satsang der Fall ist.

Wer einen Guru finden will, gelangt immer zu einem unvollkommenen sogenannten Meister oder sogenannten geistigen Lehrer. Wer den Allmächtigen bzw. die Wahrheit will, wird zur Wahren Meister-Kraft geführt.

Nachtrag: Eine andere Quelle (A. R. L., alias Gobind Singh) berichtete vertrauensvoll in einem kleinen Kreis von Schülern K.’s von einigen Ereignissen dieser Zeit: den ersten Satsangs und Initiationen und u.  a., dass er, Thakar Singh, sehr jung von Sawan Singh – Der auch der Meister von K. S. war – initiiert worden sei. Für diesen Herrn bestand kein Anlass, eine falsche Information in Umlauf zu bringen. Herr A. R. L. war zur Zeit des Vortretens Thakar Singhs – welches durch den indischen Sangat, Dr. Harbhajan Singh und Tai Ji getragen wurde – für viele Monate in Indien unmittelbar dabei, einer der vertrauensvollen Augenzeugen vieler Gespräche und Ereignisse. Thakar Singh war damals, als Sawan Singh Seine Hülle verlassen hatte, ca. 19 Jahre alt.

Ajaib Singh proklamierte sich nach dem physischen Weggang von K. S. zu Dessen Nachfolger. A. S., ein Initiierter von K. S., fiel aufgrund der physischen Ähnlichkeit Ajaib Singhs mit K. S. dieser Lüge zum Opfer. Später bedauerte er diesen Fehler. Er schrieb ein Rundschreiben und entschuldigte sich für seine Unwissenheit. Aber er beging denselben Fehler wieder und glaubte nicht an die Worte seines eigenen Meisters.

Ein anderer Initiierter – R. P. – verfiel dann dem gleichen Fehler und proklamierte aus Liebe zu der physischen Form seines Meisters K. Ajaib Singh zu K.’s Nachfolger, indem er ihn als Heiligen akzeptierte. Wie bei echtem Gold und Katzengold.

Im Hinblick auf beider Unwissenheit seien sie darauf hingewiesen, dass Baba Sawan Singh und Kirpal Singh Sich niemals physisch ähnlich sahen. Dass auch Initiierte mit guten Inneren Erfahrungen solchen Irrtümern anheimfielen, zeigt, dass nicht das Ausmaß der Inneren Erfahrungen zeigt, wie weit jemand entwickelt ist, sondern die Lebensweise.

Auch M. R., ein weiterer Initiierter Kirpal Singhs, der zu K.’s physischen Lebzeiten einige Texte verfasst hatte, die des Öfteren in den Sat Sandesh Heften veröffentlicht worden waren, erkannte später irrtümlicherweise Ajaib Singh als Heiligen an und arbeitete mit der Ajaib umgebenden Struktur zusammen.

Einige Initiierte, die den falschen Meisterschafts-Anspruch Ajaib Singhs anerkannten, unterstützen jedoch Sadhu Ram – der sich als Ajaibs Nachfolger proklamiert und mit bürgerlichem Namen Ladhu Singh heißt – nicht. Sie unterstützen ferner auch keine Spekulationen um andere angebliche Nachfolger Ajaib Singhs. Dies gestaltet sich ähnlich wie bei Thakar Singh und seinem Nachfolger Baljit Singh. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass in Europa, den USA und Indien viele Initiierte K.’s falsche Nachfolger proklamierten und so zahlreiche Seelen irreführten. Diese irregeleiteten Seelen, die somit Anhänger von Ajaib Singh oder anderer unechter Nachfolger K.’s wurden, erhielten weder Licht noch Ton.

So berichtete zum Beispiel B. B., dass er von einem Initiierten K.’s aus Minneapolis, F. McL., zu Ajaib geführt wurde, aber niemals Licht und Ton erhielt.

Ein weiterer selbstproklamierter angeblicher Nachfolger K.’s ist Pier Franco M., der den Verein 'Zentrum des Menschen' und die 'Schule der Spiritualität' gegründet hat beziehungsweise leitet. Er wurde im Januar 1968 von K. S. initiiert und verblieb drei Tage und Nächte in tiefer Meditation. Noch im selben Monat soll K. ihm mitgeteilt haben, dass er wie Hazur Sawan Singh und K. Selbst die Aufgabe eines Meisters der Höchsten Ordnung einnehmen würde.

Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da Kirpal Selbst Jahre später auf die Frage nach Seinem Nachfolger erklärte, dass Er niemanden benannt hat.

Es ist bedauerlich, dass diejenigen, die wirklich in Kirpals Namen an Seiner Mission mitarbeiten könnten, doch wieder nur sich selbst benennen.

Kirpal Singh erläuterte einmal, dass fast Alle, Die vor Guru Gobind Singh kamen, immer Sich Selbst benannten. Auf diese Weise können die von solchen Persönlichkeiten initiierten Seelen jedoch spirituell immer nur bis dorthin kommen, wo Derjenige ist, Der sie initiiert hat.

Guru Gobind Singh Ji berichtete, dass Er nicht den Wunsch hatte, zur Welt zurückzukehren, jedoch dafür gewonnen wurde, und so sagte Er:

Was ordnest Du an, mein Herr?

Der Herr antwortete:

Jene, die dort sind, und die meisten, die dort waren, haben zum Lobpreis ihres eigenen Namens ermuntert. So geh und erzähle von Meinem Namen – zeige ihnen, dass es Gott gibt.

Als Guru Gobind Singh gefragt wurde, wer Er sei, sagte Er:

Ich bin der Diener des Höchsten, Der gekommen ist, um das Spiel der Welt zu sehen; erkennt mich als Seinen Diener, es gibt keinen Unterschied zwischen Ihm und mir.

Er hat auch gesagt:

Jene, die von mir als Gott denken, werden alle zur Hölle gehen.

Gott sendet Sein Wasser des Lebens durch ein Gefäß, aber das Gefäß sollte nicht meinen, selbst der Handelnde zu sein. Kein Wahrer Meister wird sagen: 'Ich bin der Guru', denn der Strahl kommt von der Sonne, aber indem man mit dem Strahl verbunden ist, kann man die Sonne selbst erreichen. Durch einen einzigen Strahl des Herrn wurde die ganze Schöpfung hervorgebracht.

Meister Band I: Die Nacht ist ein Dschungel –
XIV. Die Nacht ist ein Dschungel,
von Kirpal Singh, 1894  –1974

So sind es also bisweilen gerade diejenigen, die selbst Naam erhalten haben und darunter solche, die dem Anschein nach viel und gut meditieren, welche unechte Nachfolger proklamierten oder proklamieren oder sich gar selbst als solche bezeichnen und so ihre Brüder und Schwestern fehlleiten.* (Siehe hierzu auch das Unterkapitel 'Vortrag über die Zukunft', insbesondere den Absatz: 'Diejenigen, die Steuermänner werden […].')

* Die Auflistung der in diesem Buch genannten Missstände dient nicht dazu, die Wahrheit zu diskreditieren, sondern ist dafür gedacht, dass diejenigen, welche Naam erhalten haben, sich darüber klarwerden, wie schnell sie gefangen werden können.

Dennoch werden Menschen, die in ihrer Suche aufrichtig sind, durch die Gnade des Allmächtigen immer dorthin geführt, wo Naam wirklich verteilt wird und können bezeugen, dass es die lebendige bewusste Verbindung mit der Wahrheit auch heute – zum Ende des 20./Beginn des 21. Jahrhunderts – noch gibt:

Mitte der 1990er Jahre kam eines Tages ein Kontakt zwischen einer Ärztin aus Guatemala, ihr Name war Letizia R., und einem Schüler Kirpals aus Leipzig zustande. Frau R. hatte von den internationalen karitativen Aktivitäten des Schülers und seiner Ehefrau erfahren. Da sie um eine Spende für naturheilkundliche Medikamente und Verbandzeug bitten wollte, besuchte sie den Schüler in Leipzig, um sich selbst und ihr Projekt vorzustellen, so wie es sich in einem solchen Fall gehört.

Die Dame lebte schon seit vielen Jahren vegetarisch und nahm niemals Drogen ein, und durch ihren Beruf als Ärztin bedingt, hatte sie auch viel Liebe und Mitgefühl für ihre Mitmenschen.

Die Visite war von Anfang an als ein Kurzbesuch von 20.00 Uhr abends bis 16.00 Uhr des nächsten Tages geplant. Als die beiden nach ihrer Ankunft vom Leipziger Flughafen zum Haus des Schülers fuhren – im Wagen des Schülers befand sich am Armaturenbrett ein Bild von Kirpal Singh –, sagte Frau R., auf Kirpal Singh bezogen: 'Schade, dass es das nicht mehr gibt, wovon Er gesprochen hat und was Er den Menschen gegeben hat.'

Daraufhin fragte der Schüler, woher sie Kirpal kenne und sie sagte sinngemäß: 'Jeder in Südamerika kennt Ihn.' [Dies ist das Resultat von Kirpal Singhs Weltreisen; Anm. d. Hrsg.] Sie wusste, dass es viele unvollkommene Meister gibt. Deshalb war ihr Bedauern so groß.

Der Schüler erklärte ihr daraufhin, dass man die Verbindung mit Naam, von der Kirpal gesprochen und die Er gegeben hat, auch heute noch erhalten kann.

Nachdem sie im Haus des Schülers angekommen waren, unterhielt er sich mit ihr zunächst über ihre Arbeit in Guatemala City. Ihr Land war vom Krieg zerrüttet.

Den Rest der Nacht sprach der Schüler mit ihr über Kirpal und Seine Mission in dieser Zeit.

Er wies sie darauf hin, dass, wo Feuer brennt, Sauerstoff zu Hilfe kommt, und wenn sie es wolle und die Theorie verstanden habe, sie die Verbindung mit Naam erhalten und dies selbst bezeugen könne, wenn nötig, bis zum nächsten Morgen um 8.00 Uhr. Frau R. wurde morgens initiiert, sie bestätigte die Erfahrung von Licht und Ton, besuchte um 10.00 Uhr den Satsang und ging am späten Nachmittag ihres Weges, mit Kirpal in ihrem Herzen.

Ein Heiliger sagte einmal, wer die Wahrheit nicht in drei Stunden geben kann – die Zeit, welche die Initiation für gewöhnlich in Anspruch nimmt – ist ein Schwindler. Die Wahrheit ist so einfach, würden die Menschen diese verstehen, sie würden alle weinen. Ein Schüler muss nur ein Schüler sein, es reicht aus, dass es Einen Meister für alle gibt – Naam. (Siehe auch 'Der Bericht nach dem großen Wandel' am Ende des Buches, insbesondere die letzten beiden Absätze.)

Doch wie Kirpal Singh sagte:

Knowing something is not becoming something.

– Etwas zu wissen, heißt nicht, dieses zu sein.

Hier bedarf es der Aufrichtigkeit, um zu wissen, wo man selbst steht. (Siehe hierzu auch die Passage über Raja Janaka in 'Anmerkungen hinsichtlich der heutigen Verwirrungen der zwölf Pfade – Teil III / I' sowie das darauffolgende Zitat von Kirpal Singh, 1894– 1974, aus dem Satsang 'Wir müssen aufrichtig sein'.)