Kapitel I

Die fünf Haupttugenden

… die die Grundlage der Spiritualität sind, zu kultivieren und zu entwickeln. Diese sind:
  1. AHIMSA – Gewaltlosigkeit oder Nicht-Verletzen allen lebenden Geschöpfen und mehr noch den Mitmenschen gegenüber, in Gedanken, Worten und Taten. Das ausdrückliche Gebot ist: Verletze kein menschliches Herz, denn es ist der Sitz Gottes. Wir müssen Achtung vor den Gefühlen anderer haben und Toleranz gegenüber anderen Ansichten.

  2. SATYAM – Wahrhaftigkeit. Da Gott die Wahrheit ist, müssen wir die Wahrheit in all unserem Tun praktizieren. Wenn die Wahrheit im Herzen eines jeden lebt, muss sie sich auch im Leben und Wirken offenbaren. "Sei wahr zu dir selbst, und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage, du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen." Wir müssen daher die Falschheit um jeden Preis vermeiden. Sie schließt glatte Lügen, Heuchelei, Unehrlichkeit, Unterdrückung der Wahrheit und das Suggerieren von falschen Begriffen ein.

  3. BRAHMACHARYA – Reines Leben. Es schließt Enthaltsamkeit in Gedanken, Worten und Taten ein. Wir sollen nicht lüsterne Blicke nach anderen werfen, noch innerlich unreine Gedanken aufrechterhalten, denn Keuschheit ist Leben und Sexualität ist Tod. Wenn wir den Pfad des Ewigen Lebens beschreiten wollen, müssen wir äußerlich und innerlich rein und sauber sein.

  4. PREM – Liebe für alle lebenden Geschöpfe und mehr noch für alle menschlichen Wesen. Hasst niemanden! Die ganze Schöpfung ist die Offenbarung Gottes, und sie muss daher geliebt und geachtet werden. Wer die Liebe nicht kennt, kann Gott nicht kennen.

  5. NISHKAM SEVA – Selbstloser Dienst an allen lebenden Geschöpfen in Leid und Bedrängnis. Wenn ein Körperteil leidet, so werden auch die anderen Glieder keine Ruhe finden. Dienen vor dem eigenen Selbst, sollte deshalb unser Leitspruch im Leben sein.