Das Geburtsrecht, Gott zu sein

VI

Einmal geschah es in meinem Leben, dass viel Propaganda gegen mich gemacht wurde. Der Meister hatte mich gebeten, zweihundertfünfzig Menschen beim monatlichen Satsang zu initiieren. Natürlich entsteht dadurch Konkurrenzdenken, und so begann die große Propaganda gegen mich. Ich blieb still, denn ich war wahr zu meinem eigenen Selbst. Ich wusste: „Gott ist in mir, der Meister ist in mir!“ Sie richteten es so ein, dass ich acht Monate lang nicht mit dem Meister sprechen konnte – solch einflussreiche Leute waren daran beteiligt.

Einmal war mein älterer Bruder, der auch initiiert war, bei mir und ich sagte ihm: „Wenn du zum Meister gehst, dann frag Ihn gelegentlich, ob ich eine Sünde begangen habe.“ (Doch die Augen meines Meisters bestätigten es mir bereits, versteht ihr?) Als mein Bruder Ihn fragte, sagte der Meister. „Er hat nichts Falsches getan, weder wissentlich noch unwissentlich. Aber ungewöhnlich ist, dass Er, obwohl soviel über Seinen Kopf hinwegging, niemals zu mir gekommen ist, um zu sagen, dass die Propaganda, die verbreitet wird, nicht richtig ist.“

Ich hatte meinem Meister niemals eine Frage gestellt, außer zwei oder drei zu Beginn, als ich Ihn traf. So bat ich Ihn natürlich: „Ich möchte gern ein paar Minuten zu Dir kommen!“ - „Ja, du bist willkommen!“ – In der Nacht, als alle gegangen waren, sagte Er: „Komm und schließ die Tür!“ Ich saß bei Ihm und sagte zu Ihm: „Meister, ich bin deswegen nicht zu Dir gekommen, weil ich weiß, dass Du in mir bist, jede einzelne Handlung beobachtest und selbst den zukünftigen Verlauf meiner Handlungen siehst. Das ist der Grund weshalb ich nicht zu Dir kam.“

Seid wahr, sage ich euch. Das ist eine sehr wichtige Eigenschaft. Doch wir kümmern uns nicht darum. Wir verkaufen den Propheten Joseph um ein paar lächerliche Münzen. Ihr verspielt euer Ewiges Leben für ein paar weltliche Dinge. Seid wahr. Habt Ehrfurcht: „Er sieht mich! Er beobachtet mich!“ Das sind zwei Voraussetzungen für den spirituellen Fortschritt.

Das dritte ist: Er gibt euch eine Verbindung mit jener Kraft, dem Wort und zeigt euch, wie ihr euch nach Innen erheben könnt und mit Naam oder dem Wort, dem Licht- und Tonprinzip in Verbindung kommen könnt. Seid regelmäßig und kommt täglich damit in Verbindung. Das ist das Brot des Lebens. Versäumt es nicht. Wenn ihr es tut, was wird dann geschehen? Ihr werdet von Tag zu Tag fortschreiten und Inneren Frieden und Innere Freude erlangen. Alle Gebete, die ihr sprecht und alle äußeren Formen der Verehrung werden gesegnet sein. Wenn ihr betet, werdet ihr Ihn vor euch sehen. Was ihr in den Schriften lest, wird dann immer lebendig für euch sein. Diese Dinge werdet ihr erfahren, und ihr werdet allen Frieden erlangen. Wenn eure Seele zurückgezogen wird, kommt ihr mit der Gotteskraft in Verbindung. Je mehr unser Bewusstsein mit dem All-Bewusstsein in Verbindung kommt, desto mehr wird es vor Freude, Frieden und Allwissenheit überfließen.

Gott ist Allwissenheit.

Die Meister sprechen niemals von der Ebene des Intellekts, sie sprechen das aus, was direkt von Innen kommt.

Emmerson sagt:

Die Gedanken, die kommen, ohne zu denken, sind immer vollkommen!

Was macht der Meister? Er liebt alle, selbst die Sünder. Für einen Sünder hat Er sogar mehr Mitleid und Liebe, denn Er betrachtet ihn als Kind Gottes. Seine Arbeit ist, alle Kinder Gottes zusammen zu bringen. So müsst ihr euch für den Weg vorbereiten. Jedoch noch etwas mehr ist notwendig.

Die Frage wird gestellt: „Wie wurdest du zum Geliebten Gottes und Gott Dein Geliebter?! – Ihr könnt es am Beispiel eines Mädchens verstehen: Sie ist ihrem Mann ergeben, mit Herz und Seele. Sie ist wahr zu ihm und lebt so wie er es von ihr wünscht. Was wird das Ergebnis sein? Sie liebt ihren Mann und ihr Mann liebt sie nun auch mehr und mehr. Wenn er sieht, dass sie etwas möchte oder braucht, dann wird er ihr alles geben, ohne dass sie darum bitten muss. Die Frau liebt ihren Mann und der Mann liebt seine Frau. Das ist ein weltliches Beispiel. Wenn die Meister Ihre Lehre verkünden, legen sie diese auf beide Arten dar (spirituell und weltlich).

Jene, die Gott lieben, kommen mit Ihm in Verbindung und wenn sie Ihm ganz ergeben sind, werden sie nicht mehr nach ihrem eigenen Willen handeln. Er liebt sie sehr. Die Meister lieben Gott und Gott liebt die Meister. In Wirklichkeit ist der Meister Gott, der durch den Menschlichen Pol wirkt.

Es erhebt sich die Frage: „Wie können wir zum Geliebten Gottes werden?“ Einfach dadurch, dass wir es so tun, wie es jedes Mädchen, jede Frau tun würde. Wenn ein Mädchen verlobt ist und ihrem Mann wirklich im Herzen verbunden ist, denkt sie die ganze Zeit an ihn, nicht wahr? Und das hat eine Auswirkung im Herzen des anderen – dann ist sie in seinem Herzen und er in ihrem. So entwickelt sich Empfänglichkeit. Und was bewirkt das? Der eine wird das tun, was der andere macht.

In Indien gibt es eine Geschichte von einem Lehrer, der seinen Schüler sehr liebte. Der Schüler hatte eine unzulängliche Handschrift, er kritzelte. Der Lehrer liebte ihn so sehr, dass auch er anfing, zu kritzeln. Das ist das Schicksal der Liebe, sage ich euch. Liebe hat große Macht.

Ein Heiliger betet:

O Gott, du hast mich von der Welt und allen ihren Fesseln befreit. Gib nun acht auf dich, denn jetzt bist du (durch die Liebe) mehr gebunden als ich!

Dies zeigt, wie wir zum Geliebten Gottes werden können, wenn wir Ihm gehorchen.

Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Lasst meine Worte in euch wohnen und wohnt ihr in mir!

Nur dann ist es möglich. Wir jedoch gehorchen den Anweisungen des Meisters nicht. Wessen Fehler ist es dann, wenn ihr keinen oder nur wenig Fortschritt macht oder sogar alles verliert, was ihr hattet? Der menschliche Körper ist die goldene Gelegenheit, die uns gegeben wurde. Wer den menschlichen Körper erhalten hat, hat das Geburtsrecht, Gott zu erkennen, sage ich euch. Wir jedoch vergeuden diese goldene Gelegenheit für Nichtigkeiten – für ein paar Vergnügungen, die wir durch die Sinne erhalten. Nun prüft euch selbst und seht, wo ihr steht.