Der Physische Körper nach dem Tod

II

Das ist eine Antwort auf deine Frage. Es geschieht wie es Brauch ist. Je mehr ihr gebunden seid, wird es euch umhertreiben, selbst nachdem ihr den Körper verlassen habt. Ich habe solche Seelen gesehen. Sie sind weltlich und sie wollen nicht gehen, solange ihr Körper noch da ist – sie kommen immer wieder zurück. Aber diese Leute wissen nicht, was nach dem Tod geschieht. Wir sollten also mit all dem Schluss machen, was uns anzieht. Wenn ihr in der Nacht auf einen Friedhof geht, findet ihr manchmal etwas in der Luft schweben. Das sind nur die Geister solcher Seelen, die sich nicht vom Körper zurückziehen konnten, die auf ihren Körper versessen sind. Sie streichen immer wieder um ihn herum und herum und ergreifen von anderen Besitz. Sie dringen in Trunksüchtige ein. Wenn ein Mensch zum Trinker wird, dann ist es nicht er selbst, der trinkt, sondern er wird zum Verrückten, zum Besessenen.

Das meinte Christus, wenn Er sagte:

[…] der unsaubere Geist fuhr aus.

Er befreite den erdgebundenen Geist.

Wir haben den menschlichen Körper erhalten. Wenn ihr eine Kostprobe des Jenseits bekommen habt, dann gibt es hier nichts mehr, das sich damit vergleichen lässt. Es ist also nur wie ein Ablegen der schmutzigen Kleider – ihr habt von ihnen den besten Gebrauch gemacht: „In Ordnung, mein Körper, ich danke dir, du hast mir geholfen.“

Schließlich ist es nicht unsere Wahl, in diesem Körper zu leben. Wir leben nur eine gewisse Zeit in ihm – unsere Tage sind gezählt. Die Zahl unserer Atemzüge ist durch die Rückwirkungen der Vergangenheit festgelegt. Ihr müsst die Welt verlassen. Euer Körper mag euch bitten, nicht fortzugehen, und ihr mögt an ihn gebunden sein – aber ihr müsst ihn verlassen. Ist es nicht so? Diese Gesetze entsprechen dem gesunden Menschenverstand eines erwachten Menschen! Spricht euch das nicht an, was ich gesagt habe? Wenn ihr euch von diesem Gegenstand der Anziehung, an dem ihr mit Herz und Seele hängt, losgelöst habt, werdet ihr ihn natürlich zurücklassen. Wenn ihr gelernt habt, den Körper willentlich zu verlassen und euch der anderen Welt zu erfreuen, kann euch nichts mehr anziehen und hierher zurückbringen. Wenn ihr den Körper mit dieser Bewusstheit verlasst, dann gibt es nichts mehr, das euch noch bindet. Es ist so, wie wenn ihr aus einem anderen Zimmer in dieses Zimmer kommt – ihr ändert euch nicht, aber ihr seid nun hier. In eurem Herzen ist die wirkliche Gebundenheit.

Woraus entsteht nun all diese Unwissenheit? Aus falschem Verstehen heraus! Wir sind nicht der Körper, aber wir haben uns so sehr mit ihm identifiziert, dass wir uns nicht mehr von ihm getrennt sehen können! Nun seid ihr erwacht: „Ich gebrauche diesen Körper.“ Dann ändert sich euer ganzer Blickwinkel. Diese Täuschung beginnt mit dem Körper. Ihr seid in ihm verkörpert, ihr seid verkörperte Seelen – nicht der Körper! Aber ihr habt euch so sehr mit dem Körper identifiziert, dass ihr euch selbst vergessen habt. Ihr seht die Dinge von der Ebene des Körpers aus. Euer Körper verändert sich, da er aus Materie gemacht ist. Die ganze Welt verändert sich, aber ihr denkt: „Oh, alles ist statisch, bleibend, unvergänglich.“ Das ist also die Grundlage der Unwissenheit. Denkt ihr während des ganzen Tages auch nur einmal daran, dass ihr nicht der Körper seid? Denn ihr seid wirklich nicht der Körper!

Auch unter den Hindus gibt es einen Brauch, den Körper lange Zeit aufzubahren und ihm dann neue Kleider anzuziehen und so weiter. Für wen geschieht das? Für jene, die noch um die Welt schweben, die die physische, die astrale und die kausale Ebene noch nicht überschritten haben. Für sie geht einfach alles weiter. Der Weg, auf den ihr gestellt worden seid, ermöglicht es euch, jenseits davon zu gelangen; aber das ABC beginnt erst, wenn ihr euch über das Körperbewusstsein erhebt.

Empfindet ihr jetzt die Notwendigkeit der Meditation – wie wichtig sie ist und wie sehr sie vernachlässigt wird? Das ist die persönlichste, die ureigenste Arbeit für euch und euer eigenes Selbst.

Seht ihr! Ein paar Fragen haben uns zu so vielen Dingen geführt. Es gibt diese Bräuche, das ist in Ordnung. Sie sind für die gewöhnlichen Leute, für den Durchschnittsbürger. Aber als Menschen müsst ihr euch darüber erheben. Jene, die mehr bekommen haben und von der Liebe zu Gott erfüllt sind, scheiden ohne Liebe zur Welt. Ihr werdet selbst erkennen, dass ihr zwar den Körper besitzt, doch nicht der Körper seid. Das ist die Befreiung von der Täuschung. Auf die Praxis bezogen heißt das, wenn ihr euch über das Körperbewusstsein erhebt, dann seht ihr, dass ihr nicht der Körper seid. Erst nehmen wir nur an, dass wir nicht der Körper sind, dann sehen wir es – nicht wahr? Erhebt euch täglich über das Körperbewusstsein. Ihr werdet sehen, dass ihr nicht der Körper seid. Wenn ihr auf diese Weise überzeugt seid, dann werden all eure Handlungen natürlich von der Ebene der Seele aus bewirkt. Nun, all diese Dinge werden einmal ein großes Buch füllen – denkt ihr nicht?

In Indien lebte eins ein gewisser Swami Shivbratlal, ein Schüler von Raj Saligram, der spirituell sehr entwickelt war. Er schrieb all das, worüber ich gerade sprach, in Form von Geschichten nieder. Er legte diese Lehren der Meister als Romane in Urdu dar, natürlich nicht auf Englisch. Er vollbrachte ein wunderbares Werk; und ich glaube, er verfasste an die zwei- bis dreitausend Bücher. Irgendwo beschrieb er einmal die Seele als Prinz, um eine Erzählung zu erschaffen, die all diese Dinge umfasst, die ich euch gerade erklärt habe. Er schuf ein ganz wundervolles Werk. Er ist leider schon gestorben. Er liebte mich sehr und ich liebte ihn auch. Er liebte auch den Meister. Seht ihr, aus all seiner Liebe heraus schrieb er viele solcher Geschichten – äußerst interessante Romane, die auch die Lehren der Meister enthielten. Sie bringen viele Menschen der Wahrheit näher. Das ist, wie – entschuldigt das Beispiel, das ich nun gebrauche – wie wenn man Chinin Zucker beimengt oder in solche Geschichten verpackt. Sie werden euer Fieber beseitigen, nicht wahr?

Nun, ganz sachlich gesprochen – ihr könnt der Welt auf so vielerlei Art helfen, wie ihr seht, aber denkt daran, dass ihr dabei nicht selbst zugrunde geht.

Wenn euer eigenes Haus brennt, geht ihr dann hin, um das Feuer in anderen Häusern zu löschen? Es ist gut, bei anderen das Feuer zu löschen, aber ihr müsst auch an das eigene denken.

Nun gut, diese Frage gibt euch so vieles, über das ihr schreiben könnt. Ich danke euch.