Teil I: Kapitel IV / IV

Die Natur des Selbst

Obwohl uns bekannt ist, dass es das Selbst gibt, wissen wir doch nicht, was es ist; denn selbst das Erkennen kommt durch das Selbst und aufgrund des Selbst zustande. Die Wahre Natur des Selbst kann jedoch nur durch das Selbst selber begriffen werden, wenn es aller Hüllen – der Sinne, des Gemüts, des Verstandes und Willens, die es umgeben und in die es gekleidet ist, entledigt wird. Was dann übrig bleibt, wird unterschiedlich als nicht differenziertes Bewusstsein, das immerwährende Wissen oder als reine Bewusstheit beschrieben und wird durch das Licht der großen Leere gekennzeichnet. Es ist das Höchste Prinzip, dessen wesentliche Natur das Strahlen aus sich selbst ist. Es ist unendlich, transzendental und die Essenz des absoluten Wissens.

Es hat drei Attribute: Sat, Chit und Anand, das heißt reines Sein, reine Erkenntnis und reine Glückseligkeit. Da das Selbst oder der Atman vollkommen und vollendet in sich selbst und durch sich selbst ist, hat es keine Eigentätigkeit, bedarf ihrer auch nicht und braucht somit auch keine Vermittlung dafür. Alles durchdringend und selbst-existent, kennt es weder Grenzen noch Beweggründe.