Wen sollten wir hingebungsvoll lieben?

Wir sollten das hingebungsvoll lieben, was erhaben, schön und vollkommen ist, was eine Anziehungskraft wie die eines starken Magneten hat und den Geist anderer in sich selbst ziehen kann, und was unseren Geist mit einer besonderen Glückseligkeit und Ruhe füllt. Es ist wahr, dass das Gefühl der Hingabe nicht gegenüber jedem geweckt wird, welcher nicht die Fülle von Schönheit und eine attraktive Form besitzt.

In dieser Welt haben die Menschen Hingabe verschiedener Arten. Manche sind dem Anhäufen von Reichtum ergeben. Andere sind glücklich in der Hingabe an ihrer Familie. Wieder andere haben Gefallen daran, in den Augen der Gesellschaft groß zu werden und versuchen, Wissen und künstlerische Fähigkeiten zu erwerben.

Die Ergebenen des Reichtums arbeiten unaufhörlich Tag und Nacht und sind in der Lage, etwas Reichtum anzuhäufen, aber dies führt zu einem Wunsch, mehr und mehr anzuhäufen. Wenn wir in der Lage sind, tausend Rupien zu sparen, sind wir dann natürlich geneigt, Hunderttausende mehr zu sparen, und diese Besessenheit, Geld anzuhäufen, überwältigt uns völlig.

Einer, der gierig ist, kann wegen dieser Gier seinen Reichtum nicht frei verwenden, noch kann er ihn lassen. Er brennt daher in dem geheimen Feuer seiner Gier. Wenn einer sich dem Reichtum hingibt, ist er immer in Angst vor Dieben und denkt ständig, wie er seinen Reichtum sicher in Tresoren oder Stahlfächern aufbewahrt. Diese Sorge wird zu einem Teil seines Lebens. Er hat auch Angst, dass sein Reichtum von den Mächtigen weggenommen wird. Alle Behaglichkeit und Gemütsruhe werden durch die ständige Sorge zerstört.

Lord Ram Chandra sagt in der Yoga Vashisht:

Durch die Anhäufung von Reichtum werden alle guten Eigenschaften zerstört, in der gleichen Weise wie die Wärme der Sonne die Tautropfen auf den Blättern der Bäume trocknet.

Ein gieriger Mensch ist äußerst eigennützig, weil er nicht in der Lage ist, seinen Reichtum für seine eigenen Notwendigkeiten zu nutzen, und er wird ihn nicht unter den Armen oder anderen verteilen. So ist es wahr, dass Reichtum unserer Hingabe nicht wert ist. Wir wurden nicht geboren, um Reichtum anzuhäufen, denn Reichtum ist wie ein Schatten, der sich verlängert und schrumpft zu verschiedenen Zeiten, und wenn der Reichtum geht, verursacht er eine mentale Störung. Eigentlich ist Reichtum für den Gebrauch des Menschen, und der Mensch wurde nicht geboren, um sein Sklave zu sein.

Unsere Verwandten, unsere Familie und unsere Gemeinschaft – alle unterliegen der Auslöschung durch den Tod. Niemand ist frei vom Tod, und jeder geht seinen eigenen Weg. Wenn all diese Menschen dem Tod und der Trennung unterliegen, warum sollten wir uns an sie binden? Sie alle haben unterschiedliche Temperamente und natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten. Folglich kann die Hingabe an sie nicht unveränderlich oder immer die gleiche sein.

Die Hingabe an die eigene Gemeinschaft und an die eigene Familie ist besser als Hingabe an das eigene Selbst. Und Hingabe an die eigene Nation ist noch besser. Aber das hat natürliche Fallstricke, da es zu Bevorzugung und Gruppenrivalität führt. Manchmal muss man wünschenswerte und nicht wünschenswerte Dinge tun, um das eigene Ansehen aufrechtzuerhalten, da man immer um die Kritik anderer besorgt ist.

Dennoch ist es wünschenswert, dass ein Mensch, welcher mit der Hingabe an seine Nation oder sein Land beschäftigt ist, furchtlos gegenüber jeglicher Kritik sein sollte, bei seinen Prinzipien bleiben sollte und keine Angst vor irgendeiner widrigen Meinung haben sollte. Die Wahrheit wird nicht abnehmen und sollte niemals aufgegeben werden.

Eigennützige Menschen gehen sogar so weit, die Glückseligkeit der anderen für die Erfüllung ihrer eigenen Wünsche zu zerstören. Solch ein Mensch war Nero, der Kaiser von Rom, welcher geigte, als Rom brannte.

Menschen, welche in der Hingabe an ihre eigene Familie vertieft sind, schaffen oft Feindschaften mit anderen. Menschen, die Ergebene von ihrem Land sind, streiten auch untereinander und mit anderen Ländern. Das Feuer des Krieges und der Feindschaft in der Welt beruht ausschließlich auf den kampflustigen Neigungen solcher Menschen.

Ebenso mögen jene, welche stolz auf ihre intellektuellen Errungenschaften sind, oft Diskussionen und Auseinandersetzungen, welche sie weiter weg von der Wahrheit führen. Solche Menschen versuchen immer, sich auf der Ebene des Intellekts zu streiten. Der Egoismus des Wissens lässt ihre Köpfe anschwellen, und sie sind davon so berauscht, dass sie manchmal sogar ihre Prinzipien vergessen. Der Bruder wird zum Feind des Bruders, und durch die Hilfe der Wissenschaft, Technologie und der Bildung werden Vernichtungswaffen hergestellt. Diese Art von Wissen ist ständig auf dem Vormarsch und ist eine Ursache von Konflikt und Elend.

All diese Dinge – Reichtum, Familie, Intellekt, und so weiter – mögen gut für unseren eigenen Gebrauch und unser eigenes Glück sein, aber sie müssen richtig genutzt werden; und weil es nicht möglich ist, dies zu tun, sind sie unserer Hingabe nicht wert. Sie sind unvollkommen in sich selbst, und sind nicht dauerhaft.

Unter allen Arten der Hingabe, ist die höchste, welche Gott – Sat Purush – entgegengebracht wird, Welcher Eins ist, unveränderlich und unzerstörbar. Er ist der Schöpfer von allem, und wir alle sind Seine Kinder. Durch die Liebe zu Gott sind wir auch in der Lage, all Seine Geschöpfe zu lieben, weil wir alle Brüder sind und Gott der Vater von uns allen ist. Durch diese Liebe fließt der Strom der Vaterschaft Gottes und der Bruderschaft des Menschen.

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Fußnote: