Früchte der Hingabe

Durch Hingabe werden alle Wünsche eines Menschen vergeistigt, was zu Zufriedenheit führt; und er wird daher aus dem Kreislauf von Geburt und Tod befreit. Sein Gemüt hat keine Wünsche, denn all seine Wünsche sind in der Erinnerung an Gott erfüllt. Er liebt jeden, denn er liebt Gott und denkt sich alle als Seine Söhne.

Hass und Feindschaft verschwinden durch Bhakti – Hingabe. Man verbleibt berauscht in Hingabe an den Herrn, denn die Elixier-gleiche Süße der Hingabe hält ihn gleichgültig gegenüber allen Freuden und Leiden der Welt. Indem man dem Herrn begegnet, erhält man alles und wird daher nicht der Welt nachlaufen. Er bleibt glückselig zu den Lotosfüßen seines Herrn.

Ein Ergebener, der in der Liebe für seinen Herrn versunken ist, ist Tag und Nacht glückselig und wünscht sich nicht irgendetwas anderes. Er ist voll von Liebe für seinen Geliebten, für Den er keinen Gedanken von eigennütziger Liebe hat. Nichts anderes wird von solch einem Ergebenen  gebraucht.

Einer, der die Frucht der Hingabe schmeckt, ist vollkommen zufrieden, und für ihn sind die Früchte aller anderen Übungen geschmacklos.

Nichts erscheint einem Ergebenen süß außer dem Namen des Herrn. Ich habe entdeckt, dass alle Geschmäcker fad sind im Vergleich zu Seiner Erinnerung.

Adi Granth

Ein Ergebener sieht den Herrn hier; dort und überall. Er opfert sich dem Herrn, und all seine Handlungen und religiösen Bräuche werden zu Seinen Füßen hingegeben. Das Ziel seines Lebens ist nur auf die Hingabe an den Herrn beschränkt.

Durch Hingabe werden alle Sünden und schlechten Handlungen vernichtet und das Gemüt wird rein. Handlungen ohne Vertrauen und Hingabe, ob religiöse Bräuche oder Askese, reinigen nicht das Gemüt. Hingabe ist eine natürliche Neigung des Gemütes. Durch Hingabe werden alle Sünden weggewaschen, denn sie ist der erhaltende Faktor der Reinheit.

Durch die Hingabe an den Herrn wird die gesamte Aufmerksamkeit eines Ergebenen in Erinnerung an den Herrn gefärbt – sitzen, aufstehen, kommen, gehen, schlafen, aufwachen, essen, trinken – all diese Handlungen werden Ihm hingegeben. Als Ergebnis wird der Ergebene von den Fesseln der Welt befreit. 

Solange die Hingabe nicht in unseren Gemütern erwacht ist, können wir nicht von dem Kreislauf von Geburt und Tod befreit werden. Ein Ergebener geht schließlich im Herrn auf. Sein Ego, welches die Ursache dafür ist, dass er im Kreislauf von Geburt und Tod bleibt, wird zerstört, sobald seine Gedanken von ‚mein‘ oder ‚Ich-heit‘ verschwinden. Auf diese Weise wird sein Kreislauf von Kommen und Gehen – Geburt und Tod – beendet.

Ein Ergebener ist in der Färbung der Hingabe gefärbt. Wenn ein Mensch in eine bestimmte Sache versunken ist, wird er eins mit ihr. Wenn er sich Naam Bhakti hingibt – der Praxis von Shabd, dem Tonstrom oder Wort –, erreicht er eine überlegene Art von Hingabe an den Herrn. Hingabe befreit einen von Angst, Freude und Schmerz, und bringt stattdessen Glückseligkeit, Gemütsruhe, Zufriedenheit des Herzens und Wohlbehagen hervor.

Indem man ein selbstloser Ergebener wird, wird man dauerhaft von der Welt losgelöst. Hingabe nimmt einen aus dem dunklen Labyrinth der Welt und macht einen rein. Selbst die Negative Kraft kommt nicht in die Nähe eines Ergebenen. Das Ego ist vernichtet, das Gemüt und der Körper werden rein, die Zweifel werden beseitigt, und das Gemüt ist vollkommen von Hingabe durchtränkt. Der Ergebene durchquert alle drei Gunas und geht in den Sahaj, die vierte Stufe.

Einer, der so viele Geburten geschlafen hat, ist erwacht, sein Kreislauf von Geburt und Tod ist beendet, er überquert den Ozean dieser Welt, und erreicht Erlösung und Sahaj. Mit anderen Worten, er ist in der Lage, seine eigene Heimat, welche die Höchste Region der Spiritualität ist, zu erreichen. Solche Ergebenen sind in der Lage, den Herrn zu treffen, und die Seele geht in der Wahrheit auf, wird wie eine Braut geschmückt, geht an den Hof des Herrn und wird dort geehrt.

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Fußnote: