Kapitel III

Des Herrn Wille – Hukam

Was ist der Wille des Herrn oder Sein Bhana?

Bhana bedeutet, das, was von Herzen gemocht wird, was gefällt oder Freude bereitet. In Punjabi wird allgemein gesagt, ‚Ich mag es und es gefällt mir, es ist mir angenehm und ist sehr gut.‘

Die Gurus in der Linie von Guru Nanak haben das Wort Bhana häufig in ihren Schriften erwähnt.

Sie dienten entsprechend den Wünschen des Herrn. Sie handelten entsprechend Seines Willens. Diejenigen, die dies taten, waren erfolgreich. Sie blieben sehr glücklich. Das ist das Glück, welches Ihm gefällt. Das ist die Größe, welche Er gut heißt. Was Er mag, erachtet Er als wahr. Er verweilt in Seinem Willen.

Führe solche Taten aus, die dem Herrn gefallen. Führe die Handlungen aus, mit denen Er zufrieden ist. Was immer dem Herrn gefällt, sollte auch von uns gewünscht werden. Daher bedeutet sich Seinem Willen ergeben, dass wir in Seinem Willen glücklich sein sollten. Die Moslem Heiligen beschreiben es als sich Seinem Willen unterwerfen.

Solch eine Person sagt immer:

O Herr, was auch immer dir gefällt, ist gut.

Ein persischer Heiliger hat gesagt:

Die Arbeit, welche entsprechend unseren Wünschen erfolglos war – es war gut, dass sie erfolglos war.

Was immer man tut, sollte getan werden, um dem Herrn zu gefallen, so dass wir Ihm lieb und teuer werden. Der Schlüssel, um sein Wohlgefallen zu erlangen, liegt darin, entsprechend Seinem Willen zu handeln.

Ich neige meinen Kopf vor den Wünschen des Geliebten.

Wir sollten bedenken, was wir tun sollten, wenn wir jemandem gefallen möchten. Die Hauptsache ist die, dass wir ihm bedingungslos gehorchen sollten. Wir sollten seine Anweisungen nicht einmal um Haaresbreite überschreiten. Schaut euch die Tiere an. Ein Hund, der die Befehle seines Herrchens versteht und nicht einmal im Entferntesten überschreitet, wird von seinem Herrchen gemocht und gehätschelt. Ein gehorsamer Sohn bereitet seinen Eltern große Zufriedenheit und Freude. Eine gehorsame Ehefrau wird von ihrem Ehemann geliebt. Ein gehorsamer Diener stellt seinen Herrn zufrieden. Gute Bürger, die sich an die Gesetze halten, sind die Quelle des Wohlgefallens ihrer Regierung. Wohin immer ihr euren Blick hinwendet, ihr werdet dies selbe Prinzip wirken sehen. Nämlich, wenn ihr jemandem gefallen wollt, setzt seine Anordnungen um. Seid zufrieden mit dem, was er will. Das ist der Weg, um glücklich zu sein und in Seinem Willen zu verweilen.

Alle Handlungen und Pflichten sollten unter dem Blickwinkel ausgeführt werden, dem Herrn zu gefallen. Guru Nanak hat in der ersten Strophe des Jap Ji Sahibs die verschiedenen Methoden betrachtet, die üblicherweise verwendet werden, um den Herrn zu erkennen. Er sagt, dass der Herr nicht in Reichweite des Intellekts oder Verstandes liegt. Er kann nicht durch das Praktizieren von Ritualen, Fasten, auferlegtem Schweigen und so weiter erkannt werden. Er kann nicht gefunden werden durch Weisheit oder Gerissenheit. Wie können wir dann voranschreiten, um Einlass zu Seiner Tür zu erlangen und Ihn zu sehen, nachdem wir den Vorhang von Maya beiseite gerissen haben? Guru Nanak sagt, dass der Herr durch keine andere Methode erkannt werden kann, als durch die, Seinem Willen zu gehorchen und zu folgen. Dies ist das fundamentalste Prinzip. Er kann nicht erfasst werden, wie sehr auch immer wir nachdenken mögen.

Man kann Ihn nicht durch den Verstand erfassen, denkt man auch für Zeitalter darüber nach. Man kann durch äußeres Schweigen nicht inneren Frieden finden, und bliebe man für Zeitalter stumm. Nicht mit allem Reichtum der Welt lässt sich Zufriedenheit erkaufen, noch kann man Ihn durch alle geistige Findigkeit erreichen. Wie kann man die Wahrheit erkennen und die Wolken des Falschen durchbrechen? Es gibt einen Weg, o Nanak! Seinen Willen zu dem unseren zu machen, Seinen Willen, der bereits in unser Dasein eingewirkt ist.

Jap Ji, 1-5

Die göttliche Ausgabe, das göttliche Gesetz und der göttliche Wille sind drei verschiedene Aspekte der selben Realität, nämlich Bhana oder der Wille des Herrn.

Des Herrn Ausgabe ist das Resultat Seines Willens und genauso sind es Glück und Freude. Es ist durch dieses, dass Sein Gesetz wirkt. Das göttliche Gesetz ist die materialisierte Form der göttlichen Ausgabe. Es ist das Shabd, Name oder das Wort.

O Nanak, des Herrn Name ist das Gesetz. Es wird erklärt durch den Meister.

Sri Rag M1, 72-2

Derjenige ist gesegnet, der das Gesetz kennt. Der Wahre Shabd ist Sein Erkennungsmerkmal.

Asa M4, 386-2

‚Raza‘ bedeutet, das Gesetz zu befolgen, ohne Murren oder Beschwerden und mit Freude. Raza bedeutet auf Arabisch Glück, Freude oder Wille. Die Freude des Gesetzgebenden ist die primäre Erwägung. Wir sollten dem Gesetz treu bleiben, glücklich und freudig. Darin liegt das komplette Fehlen von Selbst und Egoismus. Man muss die tatsächliche Verkörperung des göttlichen Willens werden.

Rabia Basri traf einmal zwei heilige Männer. Sie bat sie, ihr etwas über Raza zu erzählen. 

Ein heiliger Mann sagte:

Welch Schmerz und Leid auch immer man erhält vom Herrn – man sollte es ertragen.

Rabia Basri sagte: 

Es liegt Egoismus in dieser Idee.

Der andere heilige Mann sagte: 

Welche Leiden auch immer vom Herrn kommen mögen – sie sollten freudig akzeptiert werden.

Rabia sagte: 

Auch dies hat einen Beigeschmack von Egoismus.

Rabia fügte dann hinzu: 

Man sollte die Fähigkeit der Unterscheidung zwischen Freud und Leid, die vom Herrn kommen, verlieren und beides als Sein Geschenk betrachten.

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Fußnote: