Die verschiedenen Arten des Meisters oder Gurus

Es gibt vier Gurus, nämlich:

die Mutter, den Vater, den Lehrer und den Satguru.

Von diesen ist der Satguru der Wahre Guru, und Seine Beziehung ist rein spirituell. Ein weltlicher religiöser Guru wird als ein Acharya oder Lehrer bezeichnet, und er erteilt soziale, ethische und religiöse Lehren. Diese Klasse von Gurus oder Lehrern umfasst auch die akademischen Lehrer.

Der Sant Satguru oder Sant wird Satguru genannt. Er hat eine rein Spirituelle Beziehung zu Seinem Schüler. Er gibt nur Spirituelle Lehren weiter.

Entsprechend nach der Stufe, zu der sie in den Spirituellen Regionen aufgestiegen sind, können Gurus in drei Klassen unterteilt werden:

  1. Sadh Guru
  2. Sant Guru
  3. Param Sant Guru

Ein Sadh Guru ist ein heiliger Mann, Der Sich über die Region von Trikuti oder Onkar erhoben hat, welche die Muslime Lahut nennen. Dies ist die zweite Region oberhalb des physischen Universums. Den muslimischen Sufis zufolge ist Er jemand, Welcher die Region des ,Huʽ durchquert hat, Der den ganzen Schmutz, welcher die Seele bedeckt, weggewischt und die Hüllen der drei Attribute oder Gunas1, der fünf Elemente, der fünfundzwanzig Prakritis2, des Gemütes und Maya entfernt hat, welche alle die Seele bedecken oder verbergen.

Ein Sadh ist frei von den drei Gunas.

Gauri M5, 272-7

Er hat erkannt, dass Er ein Teil des Höchsten Herrn ist, und Er versucht, in Ihm aufzugehen.

Ein Meister oder Sant ist jemand, Der Sach Khand, die Wahre Region, erreicht hat, welche jenseits der Auflösung und der großen Auflösung liegt.

Param Sants sind Diejenigen, Welche den Bereich von Anami, (der) Namenlose, oder Nirala, (der) Losgelöste, oder Maha Dayal, (der) Höchst Barmherzige, oder Soami, (der) Herr, erreicht haben und Eins mit dem Höchsten Wesen geworden sind.

Es gibt keinen erheblichen Unterschied zwischen einem Sant und einem Param Sant.

Ein Param Sant ist jemand, Welcher die Wahre Region erreicht und alle darunter liegenden Regionen durchquert hat. Dieser Unterschied wird nur zu akademischen Zwecken hervorgehoben.

Nur Diejenigen, Denen vom Herrn die Autorität verliehen wurde, die Sucher zu initiieren, sind Vollendete Meister oder Gurus. Wenn der Herr jemanden, der den Sadh Gati (Status eines Sadh) oder Sant Gati (Status eines Sant) oder Param Sant Gati (Status eines Param Sant) erreicht hat, autorisiert, ein Guru zu sein, wird Er Sadh Guru, Sant Guru oder Param Sant Guru genannt.

Es kann viele Sadhs, Sants oder Param Sants geben, aber der Herr ernennt nur selten Einen als Vollendeten Meister oder Guru, Der berechtigt ist, zu initiieren. Alle Vollendeten Meister sind Heilige, aber nicht alle Heiligen sind Gurus.3

Es gibt viele Absolventen oder Inhaber des Master of Arts Abschlusses, aber nur wenige von ihnen sind Professoren. In ähnlicher Weise werden nicht alle, die nach Spiritualität streben, Gurus. Tatsächlich geschieht es nur selten, dass jemand ein Guru wird.

Die Vollendeten Meister oder Heiligen, auch Gurus genannt, sind Regenten oder Vizekönige des Höchsten Herrn. Es gibt zwei Arten von Ihnen.

Erstens gibt es die selbstständigen Swathe Sant Gurus. Sie sind geborene Sants, Welche direkt aus der Höchsten Spirituellen Region kommen, wie Kabir Sahib, Guru Nanak Sahib und andere, Die alle von klein auf den Wahren Spirituellen Pfad gelehrt haben. Sie bleiben immer mit dem Herrn verbunden. Wann immer solche Sants in die Welt kommen, lösen Sie eine Welle der Spiritualität aus.

Dann gibt es andere, die Ihnen nachfolgen und Ihre Lehren fortsetzen. Nach einigen Generationen lässt dieses Werk langsam nach und stirbt aus. Dann kommt ein anderer Sant und setzt die Welle wieder in Gang. Diese Sants können überall und in jeder Nation erscheinen.

Die zweite Art von Heiligen sind Diejenigen, Welche nicht als Sants geboren werden, sondern in dieser Welt Spirituelle Meditation praktiziert haben. Sie verfügen über die erforderliche Befähigung und sind vom Herrn beauftragt worden, die Arbeit eines Gurus zu tun. Auch Sie werden hier nicht zu Meistern herangebildet. Sie kommen bereits vervollkommnet hierher. Nur dem Namen nach scheinen Sie in diesem Leben Vollkommenheit und Vollendung zu erlangen.

Die erste Art von Sants wird von Kabir Sahib wie folgt beschrieben:

O Kabir, wir sind mit dem Geheimnis vertraut; wir sind hierher gekommen, wie angeordnet.

Bhai Gurdas Ji sagt:

Der Baba (Nanak Dev) wurde mit der Gabe geboren; danach praktizierte Er sie gewissenhaft.

Var 1, Pauri 24

O Lalu, wisse dies: Was immer Er wünscht, sage ich zu dir.

Tilang M1, 722-15

Die erste Art von Sant erhält vom Höchsten Herrn den Auftrag, als Guru hinaus zu gehen und Er wird dann geboren, während die zweite Art den Auftrag erhält, als Guru zu handeln, nachdem er geboren wurde. Es gibt keinen Unterschied in Ihren Spirituellen Kräften oder (Ihrer) Arbeit. Beide Arten von Heiligen besitzen volle Kräfte und setzen sie bei Bedarf ein.

Außer diesen beiden Arten von Vollendeten Meistern oder Gurus sind alle anderen, welche als Gurus arbeiten, lediglich Hochstapler. Viele von ihnen sind selbstsüchtig und stolz und sind Verehrer der Maya, Illusion. Sie benutzen ihr Wissen als Werkzeug und benutzen die Sucher nach Spiritualität als ihre Lasttiere. Engstirnigkeit und religiöse Vorurteile sind die Folgen ihrer Lehren. Gurus dieser Art sind gefährlich. Durch ihre vorsätzlichen und schädlichen Handlungen geben sie der Institution eines ,Vollendeten Gurusʽ – der glorreichen, untadeligen und makellosen Macht – einen schlechten Ruf.

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Fußnote:

1) Die drei Gunas oder Eigenschaften – Sato oder Satva, Rajas und Tamas – sind die Abstraktionen der drei Götter: Satva ist die Eigenschaft der Reinheit, Rajas die der Aktivität und Tamas die der Trägheit. Die untere Schöpfung wurde von Kal geschaffen, indem er die Einwirkung der drei Gunas auf die fünf Tattwas oder Elemente benutzte – und da all diese nicht ewig währen, währen auch die drei Welten nicht ewig – sie werden vergehen, wenn ihre Zeit gekommen ist. Was ewig währt, ist der ‚Keim des Lebens‘ – die Seelen – diese werden nicht vergehen.

2) Die Prakritis – Grundeigenschaften der Materie – sind subtile Formen in variierenden Anteilsgraden der Elemente. Es gibt 25 Prakritis – fünf pro Element.

Diese sind:

1.) Äther – Wünsche, Wut, Schüchternheit, Angst, Verliebtheit.

2.) Luft – Rennen, Laufen, Riechen; zusammenziehend, erweiternd.

3.) Feuer – Hunger, Durst, Schlaf; Persönlichkeit; Faulheit.

4.) Wasser – Ojaskraft (Vitale Flüssigkeit); Blut, Fett, Urin, Speichel.

5.) Erde – Knochen, Muskelfleisch, Haut, Venen, Haar.

3) Gurus sind vom Herrn beauftragt worden, und Khalsas haben die Erlaubnis, zu initiieren. Siehe Kapitel IX: Der Meister oder Guru der Zeit.