Kapitel XI

Charakteristika eines Meisters

  1. Der Meister wird in einem bestimmten Land geboren, und doch gehört Er zu den Menschen aller Länder.

    Weil Er eine bestimmte Gestalt hat, gehört Er zu einem bestimmten Land, aber Er ist frei von der Gebundenheit des Körpers. Er kann nach Belieben in den höheren Regionen umherreisen. Er ist ein Meister und eine Manifestation des Shabd. Er gehört zu allen. Er ist Eins mit dem Herrn. Er ist überall gegenwärtig. Er verbleibt ständig beim Schüler und hilft ihm. Er offenbart Sich im Schüler.

    Der Meister ist Eins mit dem Herrn; Er durchdringt alle Dinge.

    Sri Rag M5, 53-5

    Der Meister ist immer bei mir; Er befreit mich sowohl hier als auch im Jenseits.

    Vadhans M4, 588-2

    Die segenbringende Gestalt des Meisters ist in meiner Stirn; wohin ich auch blicke, sehe ich sie bei mir.

    Dev Gandhari M5, 535-15

  2. Der Meister ist unsterblich. Er ist der Helfer der Hilflosen und der Beistand der Beistandslosen.

    Ewig ist der Herr; ewig ist der Meister; ewig ist die Wahre Weisheit. Er ist der Herr der Götter; Er ist der Herr der Menschen; Er ist der Helfer der Hilflosen; Er kümmert Sich um diejenigen, die keine andere Unterstützung haben.

    Ramkali M1, 934-10

  3. Der Herr Selbst kennt Seine geheimnisvollen Wege. Der Meister kennt sie ebenfalls.

    Ich huldige dem Schöpfer der Welt; Er ist ungeboren; Seine Gesetze und Seine Gerechtigkeit sind vollkommen und gerecht. Der Schöpfer Selbst kennt die Gründe für die Schöpfung; der andere, der (sie) kennt, ist der mächtige Meister.

    Ramkali M5, 930-5

  4. Der Meister ist unfehlbar. Alle menschlichen Wesen machen Fehler. Es ist ein Teil ihrer Natur. Aber der Meister ist nur der Form nach ein Mensch. Im Innern ist Er Eins mit dem Herrn. Wie der Herr ist Er fehlerlos.

    Alle begehen Fehler, außer dem Herrn und dem Meister.

    Sri Rag M1, 61-7

  5. Es kann ohne jeden Zweifel gesagt werden, dass der Meister uns zur Vereinigung (mit Gott) führen kann. Er begleitet uns auf unserer Reise nach Innen und nach oben und zeigt uns alle Regionen, ob feinstofflich oder kausal, und bringt uns in die ursprüngliche Heimat.

    Der Meister war gütig zu mir; Er zeigte mir das Land des Todes. Er zeigte mir die Unterwelt. Er zeigte mir die feinstoffliche Welt. Er ist ,Brahmaʽ; Er ist ungeboren; Er ist; Er wird sein. Er wird im Herzen gefunden.

    Sorath M1, 597-19

  6. Der Meister ist der Größte der Großen. Es gibt niemanden, (der) höher (ist) als Er. Er kann tun, was auch immer Er will.

    O Gemüt, verweile beim Meister; niemand ist Ihm gleich. Ich kenne niemanden sonst; der Meister vereint uns mit dem Herrn.

    Sri Rag M5, 49-15

    Der Meister ist der Schöpfer; der Meister ist der Erhalter. Seine Worte sind wahr, und nichts ist jenseits Seiner Macht. Was immer Er will, geschieht nach Seinem Wunsch.

    Sri Rag M5, 52-13

  7. Der Herr erlöst alle Schüler des Vollendeten Meisters.

    Erkenntnis ist die Waffe des Meisters, Hingabe ist Sein Schwert und Wappen; damit überwindet Er Kal, das verschlingende Ungeheuer. Der Herr ist der Beschützer des Meisters, und der Herr erlöst alle, wenn der Meister es wünscht.

    Gauri M4, 312-14

  8. Er ist der Wahre König. Er ist der Herr von Amrit, Nektar der Unsterblichkeit, und (der) Hingabe.

    Der Herr ist das Schatzhaus der Hingabe und der Ambrosia, und Er wohnt im Meister. Der Meister ist der Wahre Herr der Schatzkammer; Er füllt die Schatullen Seiner Schüler mit dem Reichtum der Göttlichkeit.

    Asa M4, 449-16

  9. Der Meister ist ein Juwelier. Der Meister ist der große Juwelier; der Rubin von Naam ist Sein Handelskapital. Er kann Naam offenbaren und so den Schüler erlösen.

    Das Naam des Herrn ist sowohl ein Rubin als auch ein Diamant; der Meister offenbart Es. Die Egoisten sind in der Tat unglücklich, weil sie nicht wissen, was für ein Schatz im Stroh (dem menschlichen Körper) verborgen liegt.

    Ramkali M4, 880-15

    Wer über das Selbst reflektiert, erkennt den Diamanten. Der Vollendete Meister schenkt einen einzigen Blick und erlöst so den Schüler. Der Schüler nimmt den Meister an, und sein Gemüt wird zur Ruhe gebracht. Solcherart ist unser Meister, von königlichem Stand und ein vollkommener Connaisseur von Juwelen, dass Er mit einem einzigen liebevollen Blick das Juwel in uns erkennt und es erlöst.

    Asa M1, 413-16

  10. Der Meister hat den Schlüssel zum Tempel Gottes.

    Ich sehe nichts, was nicht in Schönheit gekleidet ist, hell und freudvoll; ich sehe nichts, was nicht ein Teil von mir selbst ist, nicht getrennt; denn durch die Gnade des Meisters sind mir alle Türen geöffnet worden.

    Sri Rag M5, 80-13

    Wo es kein Shabd gibt, ist die Dunkelheit im Überfluss vorhanden. Dort wird nichts gewonnen, und das Kommen und Gehen hört nicht auf. Der Meister hat den Schlüssel; niemand sonst kann die Tür öffnen. Wenn man begünstigt ist, begegnet man einem Meister.

    Majh M3, 124-14

    Der Meister hat den Schlüssel; das Gemüt ist ein Raum, der Körper ist die Decke. Niemand außer einem Meister kann die Tür öffnen, denn niemand sonst hat den Schlüssel.

    Sarang Var M2, 1237-10

  11. Der Meister ist der Wahre Ort der Pilgerfahrt.

    Der Meister ist der Wahre Ort der Pilgerreise; Er meditiert ständig über den Namen des Herrn.

    Majh Var M4, 140-4

    Es gibt keinen Pilgerort, der einem Meister gleichkommt; denn ein Wahrer Meister ist der Herr Selbst.

    Asa M1, 437-3

    Der Meister ist ein Fluss der Reinheit, und wenn man in ihm badet, wird man von Sünden befreit. Wenn einer dem Meister begegnet, erhält er den Heiligen Namen, das Tier wird gezähmt und verwandelt sich in einen Gott.

    Prabhati M1, 1329-1

  12. Der Meister ist der See und die Quelle des Nektars des unsterblichen Lebens.

    Der Meister ist ein See aus Nektar, die Quelle der Wahrheit. Wenn eine Krähe darin badet, verwandelt sie sich in einen Schwan.

    Gujri M4, 493-2

    Der Meister ist ein See von Nektar und die Begünstigten baden darin. Die Sucher kommen zum Meister, wie die Schwäne zum See kommen.

    Suhi M3, 751-1

    Der Meister ist der See des Nektars. Seine Tiefen sind unendlich.

    Gauri M5, 250-4

  13. Der Meister ist der Stein der Weisen.

    Wir sind niederträchtige und sündige Menschen des Egos, welche unter der Illusion der Dualität leiden; aber wenn wir dem Meister begegnen, Welcher der Stein der Weisen ist, werden wir in Gold verwandelt, und das unendliche, reine Licht erfüllt uns.

    Asa M3, 427-2

    Der Meister ist der Stein der Weisen. Das verrostete, eisenähnliche Gemüt hat sich nach der Begegnung mit Ihm in Gold verwandelt.

    Sorath M3, 638-14

    Wenn Eisen mit dem Stein der Weisen in Berührung kommt, nimmt es dessen Eigenschaften an und verwandelt sich in Gold. Der Meister ist der Stein der Weisen; der, welcher Ihm begegnet, wird davon profitieren. Prahlad profitierte von den Worten des Meisters. Denn der Meister schützt die Ehre Seiner Ergebenen.

    Kanara M4, 1311-11

  14. Der Meister hat die fünf Feinde beherrscht, nämlich: Lust, Zorn, Gier, weltliche Anhaftung und Stolz oder Ego.

    Da Er Eins mit dem Herrn ist, wird der Meister frei von allen mentalen Mängeln.

    Der Meister meditiert über (die) Wahrheit; (die) Wahrheit und der Meister sind Eins. Er ist der Vollendete Meister, Welcher die fünf Sinne kontrolliert hat.

    Gauri Var M5, 304-4

  15. Der Meister ist frei von Feindschaft. Er steht über Schmerz und Vergnügen, Gut und Böse. Wie der Herr Selbst ist Er ohne bösen Willen und wünscht allen das Beste.

    Der Meister ist frei von Feindschaft; Er sieht den Herrn in allen. Er sucht das Wohl eines jeden und wünscht niemandem etwas Übles.

    Garui Var M4, 302-3

    Der Meister ist frei von Feindseligkeit; Er behandelt alle als Söhne Gottes. Er beseitigt unsere Fehler und läutert unsere Körper.

    Ramkali Var M5, 960-18

    Er ist nicht betrübt durch Leiden; Er ist nicht beschwingt durch Glück. Er bleibt unerschüttert. Er transzendiert Schmerz und Freude und bleibt in Naam versunken. Gift oder Nektar, was auch immer mit Ihm in Berührung kommt, wird mit Seiner Süße erfüllt; sie haben keine Wirkung auf Ihn.

  16. Der Meister ist immer barmherzig.

    Der Meister ist barmherzig und freigiebig; Er ist immer mitfühlend. Der Meister ist frei von Feindschaft; Er sieht den Herrn in allem.

    Gauri Var M5, 302

    Der Meister ist immer barmherzig. Wir bekommen nur das, was wir verdient haben. Er kümmert sich um alle mit der gleichen Freundlichkeit, und wir erhalten Seine Gnade nach dem Maß unserer Liebe.

    Sorath M3, 602-6

    Der Wahre Guru hält Seinen Sikh (Schüler) in Ehren. Der Guru ist immer barmherzig zu Seinem Diener.

    Gauri M5, 286-14

  17. Der Meister vergibt den Sündern und Verleumdern.

    Ohne den Meister gibt es keine Befreiung; Er ist ein alter, alter Liebender des Herrn. Durch Seine Gnade gewährt Er Befreiung und vergibt dem Sünder.

    Maru M1, 1027-18

    Denen, welche dem Meister begegnen, werden alle Sünden vergeben.

    Gauri Var M4, 310-17

    Selbst wenn jemand die Männer Gottes verleumdet, geben Sie Ihre Tugenden nicht auf.

    Berari M4, 720-1

    Dem, der den Meister verleumdet, aber später bei Ihm Zuflucht nimmt, wird seine Sünde vergeben. Der Meister nimmt ihn in Seine Heilige Gesellschaft auf.

    Bilawal Var M4, 854-18

  18. Er ist der Mittelsmann des Herrn. Er vereinigt die getrennten Seelen mit dem Herrn.

    Möge ich ein Opfer für den Freund sein, durch dessen Begegnung ich dem Herrn begegne.

    Ramkali Var M5, 964-4

    So wie ich über den Meister gehört hatte, so fand ich Ihn vor. Er vereinigt die getrennten Seelen mit dem Herrn; Er tritt für sie ein.

    Ramkali Var M5, 957-2

  19. Der Meister ist der Lenker des elefantengleichen Gemüts des Schülers.

    Das Gemüt ist der Elefant, und der Meister ist der Treiber. Seine Weisheit ist der Ansporn, und das Gemüt tut, was Er anordnet. Das Gemüt braucht immer den Ansporn, denn ohne den Ansporn irrt es umher.

    Gujri Var M3, 516-18

    O Kabir, der Körper ist wie ein Wald, und das Gemüt ist wie ein brünftiger Elefant. Die Weisheit ist der Treibstock, und der Treiber ist der Sant.

    Kabir, Shalok 1376-13

  20. Der Meister ist das große Boot.

    Der Wahre Guru ist das Boot; das Wort des Shabd wird sie hinübertragen. Dort gibt es weder Wind noch Feuer, weder Wasser noch Form.

    Maru M1, 1009-13

    Der Wahre Guru ist das Boot, aber nur wenige sind sich dessen bewusst. Er gewährt ihnen Seine Gnade und bringt sie hinüber.

    Asa Var M1, 470-11

  21. Der Meister ist Eins mit Naam. Er ist der Ozean von Naam und gibt Naam großzügig weiter.

    Der Wahre Guru ist erfüllt vom Naam, dem Namen des Herrn; Er ist das Boot in diesem dunklen Zeitalter des Kali Yuga.

    Bihagara Var M3, 552-9

    Der Meister ist der Ozean von Naam; ich sehne mich danach, Ihn zu sehen. Ich kann nicht einmal für einen Augenblick ohne Ihn leben; ich werde sterben, wenn ich Ihn nicht sehe.

    Suhi M4, 758-19

    Der Meister gibt das Naam des Herrn. Er vereinigt uns mit dem Herrn.

    Sri Rag M4, 39-18

  22. Der Meister gibt dem Schüler das Geschenk des Göttlichen Lebens und weist ihn an, sich der Hingabe zu widmen.

    Die Meister stehen über Geburt und Tod; Sie kommen in die Welt, um anderen Gutes zu tun. Sie segnen uns mit Göttlichem Leben und Hingabe und vereinigen uns mit dem Herrn.

    Suhi M5, 749-2

  23. Der Meister hat Ewige Liebe für den Schüler. Er kümmert Sich sorgfältig um ihn. Er kümmert Sich um ihn wie eine Mutter. Er hilft ihm sowohl hier als auch im Jenseits.

    Wenn eine Mutter sich um ihren Sohn kümmert, behält sie ihn immer im Blick; sie füttert ihn ständig und liebkost ihn jeden Augenblick. So behandelt der Meister den Schüler; Er hält ihn in der Liebe des Herrn versunken.

    Gauri M4, 168-1

    Die Mutter ist glücklich, wenn der Sohn sich selbst ernährt; der Fisch ist glücklich, wenn er im Wasser schwimmt; der Meister ist glücklich, wenn der Schüler auf Seine Worte hört.

    Gauri M4, 164-10

    Der Meister hilft dem Schüler; Er erlöst ihn hier und im Jenseits. Der Meister liebt den Schüler und beschützt ihn vollständig.

    Gauri M5, 286-16

  24. Im Falle des Schülers, welcher nach den Anweisungen des Meisters praktiziert, kommt der Meister zum Zeitpunkt des Todes des Schülers und nimmt Sich seiner an.

    Diene einem Wahren Meister, denn Er gibt Schutz. Er kommt zum Zeitpunkt des Todes und nimmt einen mit Sich.

    Maru Var M1, 1284-10

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Fußnote: