Gurumukh und Manmukh

IX

Die Gotteskraft Innen trägt Sorge für die Bedürfnisse von uns allen und kennt sie, ehe wir davon wissen. Demgemäß sieht Sie nach ihnen und gibt, was recht und notwendig ist. Die genannte Kraft hat uns auch mit einem vortrefflichen Werkzeug versehen, das als Manas oder Gemüt bezeichnet wird. Gegenwärtig wirkt es in die äußere Welt. Alles, was man zu tun hat, ist, seine Richtung zu ändern. Es ist ein verbindendes Glied zwischen dem stofflichen Körper und der nichtstofflichen Seele, die zwei völlig verschiedene Dinge sind.

Du bist Bewusstsein und dein Körper ist ein Klumpen Lehm. Wie sind beide miteinander verbunden?

Das Gemüt ist eine starke Kraft, die zwischen ihnen steht und die Färbung beider annimmt. Wenn es sich den Sinnen anschließt, wirkt es durch diese. Könnte man es jedoch nach Innen kehren, würde es dem Geist folgen. Wie das Feuer ist es ein guter Diener, aber ein schlechter Herr. Hat man es unter Kontrolle gebracht, geht es nach Innen. Es muss natürlich auf den Pfad zu Gott gestellt werden. Die Meister-Seele hilft dabei, es mit der Gotteskraft im Innern zu verbinden. Sobald es einen Vorgeschmack vom Licht und Leben Gottes erhält, verliert die Welt allen Reiz. Eine solche Meister-Seele, mit der Fähigkeit, die rettende Lebensschnur im Innern zu offenbaren, ist ein großes Geschenk Gottes.

Es heißt:

Das Gemüt richtet sich nach der Welt, wohingegen eine disziplinierte Seele dem nachkommt, was der Lehrer sagt.

Wir sind Sklaven des Gemüts und folgen ihm, wohin immer es uns im Bereich der Sinne zieht. Auf den Meister hören wir nur, wenn das Gemüt dazu bereit ist. Das Auge einer Erleuchteten Seele sieht alles. Sie sieht, wo wir stehen und wie hilflos wir im Strom der Zeit dahintreiben. Sie weiß, dass der menschliche Geist vom Wesen Gottes ist und dass auch in uns die Gotteskraft wirkt. Sie bedauert uns in unserer misslichen Lage. Aus reinem Mitleid sucht Sie uns aus dem Ödland der Welt herauszuholen. Sie rät uns, das Gemüt zum Freund zu machen. Wenn es tagtäglich für eine Sache eingespannt ist, wird ihm diese zur Gewohnheit. Wir müssen nur wie ein guter Weichensteller die Weiche nach Innen stellen und dem Gemüt eine neue Richtung geben. Und wer gibt ihm diese? Das müssen wir tun. Wann können wir ihm diese Richtung geben? Nur, wenn wir uns der Wirklichkeit in uns bewusst werden. Die Erleuchtete Seele gibt uns eine lebendige Verbindung mit der Bewusstheit, die bereits in uns ist. Darüber hinaus gewährt Sie Innere Führung und Hilfe.

Wir müssen daher die Worte des Meisters als unumstößliche Wahrheit nehmen und sie buchstäblich befolgen:

Lasst meine Worte in euch bleiben, und bleibet ihr in mir,

ist Christi Ermahnung.

Halte dich an die Worte des Gurus, und verankere sie im Gemach deines Herzens.

Gurbani

Es gibt nur eine Möglichkeit, im Herzen eines anderen Menschen zu leben:

Liebe bringt Liebe hervor.

Wenn ihr jemanden liebt, ist es nur natürlich, dass eure Liebe erwidert wird. Wenn der Schüler des Meisters gedenkt, wird Sich Dieser wiederum ihm zuwenden.

Der Meister achtet auf den Schüler mit jedem Atemzug Seines Lebens.

Dies ist nichts anderes als das Gesetz von Ursache und Wirkung. Der Große Meister lässt uns auf sehr liebevolle Weise von dem wissen, der das Gleichgewicht im Innern wahrt. Jetzt liegt unser ganzes Gewicht in der Schale auf dieser Seite der Welt. Wir müssen dieses Gewicht nach und nach in die andere Schale verlegen. Doch wie? Unter der Führung von Einem, Der uns dabei helfen kann, das Gewicht zu verlagern. Das Gemüt ist zweifellos wie ein wilder Elefant, aber mit Hilfe strenger Maßnahmen kann es durch den Meister kontrolliert werden.

Das Gemüt läuft den weltlichen Freuden nach; dessen ungeachtet zieht es das Wort des Meisters nach der anderen Seite.

Dem Heiligen Wort wohnt eine große Anziehungskraft inne. Es wirkt wie ein Magnet und kehrt das Gemüt um.

Der Bereich der Sinnesfreuden verliert allen Reiz, wenn man einmal das Göttliche Elixier gekostet hat.

Ganz vertieft in die Welt, ist sich das Gemüt des Glücks, das im Wort liegt, nicht bewusst. Das ist nur eine Sache des Vergleichs. Wir müssen das eine gegen das andere abwägen. Dieses Wunder bewirkt die Musik des Wortes.

Solange man nicht das Elixier des Lebens kostet, erlangt man keinen Frieden.

Wie können wir am Göttlichen Gefallen finden?

Im Gurbani wird uns gesagt:

Macht, Mammon und Verstand sind von keinem Nutzen. Ein Sadh allein kann euch dazu verhelfen.

Der Begriff Sadh ist schwer zu bestimmen.

Die Schriften sagen uns: Ein Sadh ist nichts anderes als ein Menschlicher Pol, über Den die Gotteskraft wirkt.

Wie können wir den Wert von Naam oder dem Heiligen Wort ermessen, wenn wir es ohne Hilfe eines Gurus nicht erlangen können?

Naam ist etwas Unschätzbares, es birgt eine ungeheure Kraft.

Jene, die sich mit dem Wort verbinden, deren Mühen werden enden.

Weder die Glaubensgemeinschaften noch die Schriften können uns zu Naam verhelfen. Nur wenn es der Wille des Meisters ist, kann man es erreichen. Er gibt uns dafür das rechte Verstehen und die unmittelbare Erfahrung.