England

I

Aus Amerika kommend, erreichte Kirpal Singh am 3. Oktober, 10 Uhr, London, wo Er von Joseph Busby, Mrs. Eleanor Upton und vielen anderen am Flughafen empfangen wurde. Vom Flughafen fuhr der Meister direkt nach Sussex, wo Er während Seines England-Aufenthaltes übernachtete. Am Abend kamen einige von Mr. Busby’s Gruppe, um den Meister zu sehen. Joseph Busby ist der Herausgeber der weitbekannten Zeitung ‚The Voice‘.

Am Morgen des 4. Oktober wurden Jospeh Busby, Eleanor Upton und die Ehefrau von Sumpuren Chib initiiert. Auch drei Leute aus Birmingham kamen und setzten sich zur Meditation. Mr. Busby hatte zwei Zeiten für Interviews vorgesehen: eine um 15:30 Uhr und eine weitere um 19 : 30 Uhr. In beiden Interviews sprach der Meister über den Inneren Pfad und erklärte die positiven und negativen Kräfte sowie deren Aufgaben.

Am nächsten Morgen kamen einige Presseleute, um den Meister zu interviewen und um Aufnahmen zu machen. Anschließend verbrachte der Meister einige Zeit damit, Briefe zu sortieren. Um 15 Uhr am Nachmittag kam ein Bischof und noch weitere Leute, um den Meister zu sehen.

Er beantwortete viele Fragen und erklärte den Unterschied zwischen einem Gefühl der Ekstase und dem eigentlichen Sehen, auch erklärte Er wie man betet und wie wirksam es ist, wenn wir auf die richtige Art und Weise beten können. – Das ist auch der Grund dafür, warum die Meister, Die Bewusste Mitarbeiter sind, für das Wohl der Menschheit nach Seinem Willen beten.

Dann erklärte Er, wie schlecht der Einfluss der Psyche sein kann und wie andersartig die Ersthand-Erfahrungen des Jenseits sind und was die bewussten Verbindungen sind. Um 20 Uhr hielt Er eine weitere Rede über die Liebe Gottes und die Liebe der Menschen und Er warf Licht auf die äußeren Aspekte der sozialen Religionen und deren ultimatives Ziel, Gott zu sein. Anschließend beantwortete der Meister viele forschende Fragen.

Am Morgen des 6. Oktober hatte Mrs. Upton eine wundervolle Erfahrung während der Meditation, sie sah den Meister und Seinen Meister, Baba Sawan Singh, zusammen und beide, so sagte sie, schauten Sich an und lachten. Gegen 15 : 30 Uhr sprach Er im Wohnzimmer über die Philosophie des Karma. Am Abend um 19 : 30 Uhr sprach der Meister über die Arbeit der Meister und die Werte des Lebens.

Den ganzen Morgen und Nachmittag des nächsten Tages, verbrachte der Meister damit, Briefe zu öffnen und Antworten zu schreiben. Für 15 Uhr hatte Joseph Busby eine Gruppe eingeladen, um den Meister zu hören, Er sprach zu ihnen über das ‚Königreich Gottes‘ und den ‚Inneren Menschen‘ und über das Wahre Leben, das erkannt und gelebt werden sollte.

Im Abend-Gespräch um 19 : 30 wurde erklärt, wie ein Initiierter dem Rad von Leben und Tod auf dieser Erde entkommt. Danach wurden dem Meister viele forschende, wichtige und komplexe Fragen gestellt, die nur ein Wahrer Meister beantworten konnte, was Er, zu ihrer vollen Zufriedenheit, auch tat.

Den Morgen des 8. Oktober verbrachte der Meister mit Korrespondenzen und Interviews. Um 15 : 00 Uhr sprach Er über alle Heiligen Schriften. Der Meister sagte, dass alle Sucher nach Wahrheit und alle verwirklichten Seelen in diesen Heiligen Büchern niedergelegt haben, dass das Höchste Ziel des Lebens ist, Gott zu sehen.

Wenn Sie das alle gesagt haben, dann ist da kein Zweifel, dass dieses das Höchste aller Ziele ist. Aber um dieses erreichen zu können, muss man zuerst einem Meister dieser Großen Wissenschaft begegnen – Einem, Der Sich Selbst und Gott erkannt hat.  Er erklärte sowohl die Bedeutung der früheren Meister als auch die der gegenwärtigen.

Die Schriften, die die früheren Meister hinterlassen haben, umfassen Ihre Erfahrungen, die Sie mit Sich Selbst und mit Gott hatten. Wenn man diese Bücher liest, entsteht im Menschen ein Interesse für Spiritualität – aus diesem Grunde sind sie ein großer und hilfreicher Faktor. Aber die Notwendigkeit eines gegenwärtigen Meisters ist wichtiger, denn ohne einen Lebenden Meister kann man nicht lernen, wie man sich über das Körperbewusstsein erheben kann.

Er ist der Einzige, Der eine Ersthand-Erfahrung geben kann. Es gibt Meister über Meister, aber die meisten können nur sagen, wie man bestimmte Rituale und Zeremonien ausführt und wie man seine Gebete aufsagen sollte, sie können einem nur geben, was sie selbst durch äußere Beobachtungen beherrschen konnten – aber das Königreich Gottes kann nicht durch diese Art von Beobachtungen und Zeremonien erreicht werden, da es im Innern liegt.

Die Lehren des Meisters der Wissenschaft der Seele beginnen, wenn Er Seinen Schüler über das Körperbewusstsein erhebt und wenn Er sein Inneres Auge und sein Inneres Ohr öffnet, damit er das Licht Gottes sehen und die Stimme Gottes hören kann. Er verbindet ihn mit dem untersten Bindeglied – dem Licht und der Stimme Gottes –, durch das die verlorene Seele ihren Weg zurück zur Wahren Heimat ihres Vaters wiederfindet. Derjenige ist ein Wahrer Meister, Der dich vom allerersten Tag an ins Jenseits initiiert und dir dann Schritt für Schritt hilft und dich führt und dich niemehr verlässt, bis Er dich zur Wahren Heimat begleitet hat.

Am Morgen des 9. Oktober wurden sechzehn Männer und Frauen von dem gnädigen Meister initiiert und alle hatten Erfahrungen – zwei sahen den Meister und Seinen Meister, einer fragte Kirpal Singh, warum Er so glücklich aussah, als er Ihn im Innern sah. Kirpal Singh war überrascht, Er sagte: ‚Du fragst warum? Hast du mich denn nicht bei meinem Meister stehen sehen? – Das ist der Grund.‘ Nachmittags um 14 Uhr, fuhr der Meister nach London, welches 85 km von Sussex entfernt liegt. Dort hielt Er eine sehr beeindruckende Rede im Haus von Mr. Ahluwalia. Er erklärte die folgenden drei Hymnen: 1. Jag piari kahe ko sowey, 2. Soch samajh abhimani, 3. Hansni chhano doodh aur pani.

Die Kraft des Meisters ist groß; viele lasen von Ihm in der ‚Voice‘ und kamen aus hunderten von Kilometern angereist, um Ihn zu sehen und um die Initiation zu erbitten, so dass der Meister sehr beschäftigt war, denjenigen Interviews zu geben, die weit gereist waren, um Ihn zu sehen.

Am Nachmittag um 15 Uhr sprach der Meister auf wundervolle Weise über Liebe. Er sagte, dass in der Bibel und in allen anderen Heiligen Schriften geschrieben steht: 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. 

Diese Liebe, so sagte Er, kann nur erwachen, wenn man einen Funken der Liebe empfangen kann, der von einem Gottliebenden ausgestrahlt wird. Der Meister erklärt, dass derjenige ein Wahrer Gottliebender ist, der Gott gesehen hat und Ihn über die Liebe erkannt hat und der Ihn so sehr liebt, dass er Eins mit Ihm geworden ist. Gott, sagt Er, ist Liebe und auch die Seele ist Liebe, aber ein Gottmensch ist Personifizierte Liebe. Um Gott lieben zu können, muss man zuerst einen Gottmenschen lieben, mit ganzem Herzen, Gemüt und Seele, dies ist die einzige und schnellste Annäherung an Gott, die ein Mensch auf diesem Planeten erreichen kann. Wenn man mit dem Gottmenschen Eins wird, ist es, als sei man Eins mit Gott, so sagte der Heilige Paulus: 

Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. 

Wenn du mit einem Gottmenschen Eins wirst, dann spiegelt Gott Sich in dir wieder. Aus Liebe zu Gott lieben wir alle Heiligen Schriften, da sie die weisen Worte der Gottmenschen beinhalten. Bestimmte Orte, die Sie besuchten, oder an denen Sie lebten, wurden heilig und man begann, sie zu verehren und man baute in Erinnerung an Sie Tempel.

Diese Tempel, Orte und Bücher erinnern uns an die früheren Meister und beinhalten Ihre Arbeit, sie haben für immer unsere Liebe und unseren Respekt verdient, aber es ist von keinem Nutzen nur blinde Fanatiker zu sein und die wertvolle Arbeit – in Form der Bücher – der verwirklichten Seelen zu verehren, sich vor ihnen zu verneigen, ohne sie zu lesen. Wenn man sie liest, kann man lernen, was die Wahrheit ist und dann, nach sorgfältigem Studium der Schriften, kann man den Weg Desjenigen annehmen, Der sie geschrieben hat. 

Ohne die Hilfe Derjenigen, Die den Weg zurück zu Gott kennen, kann man keinen Schritt in Seine Richtung gehen, so suche nach dem Einen, Der den Weg zurück zu Gott Selbst gegangen ist und auch weiß, wie Er dich auf ihm begleiten kann.

Aber heutzutage messen wir den Heiligen Büchern und Orten mehr Bedeutung zu als Demjenigen, in Dessen Erinnerung sie geschrieben bzw. errichtet wurden. Sie wurden in süßer Erinnerung an den Herrn geschaffen, doch heutzutage haben wir Ihn komplett vergessen und legen mehr Wert auf die Steine, den Mörtel, Ziegel und das Papier – von Menschenhand gemacht, um an Ihn zu erinnern, Den wir aber vergessen haben. Gott wohnt nicht in Tempeln usw., die von den Menschen gemacht wurden, Er wohnt im Körper, dem Wahren Tempel Gottes.

‚Welches der zwei Dinge ist besser?‘, fragte der Meister, ‚eine zusammengehäufte Menge von Steinen, Mörtel und Ziegel, was wir dann einen Tempel nennen, oder ein Gottmensch, in Dem Gott allgegenwärtig ist?‘ Ein mohammedanischer Heiliger sagt uns, dass alle Tempel der Hindus und Moslems gleich sind und dass ein Gottmensch, in Dem Gott erstrahlt, natürlich besser ist von den zwei Dingen. Der Meister erklärte sehr detailliert, dass Liebe wie ein Feuer ist, das alles verzehrt und dass nur der Eine bleibt, Der mit ausgestreckten Armen auf dich wartet, um dich in Seine Arme zu schließen und Der dich Eins mit Ihm macht. Die eigentliche Idee hinter allen religiösen Zeremonien war, Liebe im Menschen zu erwecken, aber die Menschen üben sie als Gymnastik aus, die sie näher zu Geld, aber nicht zu Gott führt. Diese Art von Zeremonien wird einen auf der Suche nach Gott nirgendwohin führen.

Reverend Stubbs, ein Pfarrer einer Gemeinde, 129 km von Sussex entfernt, kam mit seiner Frau und seiner Tochter, um den Meister zu hören. Auch viele weitere Sucher nach der Wahrheit kamen. Einer von ihnen war der Repräsentant des Präsidenten der weltweiten vegetarischen Bewegung – die nächste Weltkonferenz dieser Bewegung war für das Jahr 1956 in Bombay geplant.

Ein weiterer war der Repräsentant von Swami Sivananda, die beiden hatten ein langes Interview mit dem Meister, Der ihnen erklärte, wie Gott ohne Einbildung, Annahmen oder Visualisierung erkannt werden kann – durch den natürlichsten Yoga, den Sehaj Yoga.

Einer von ihnen fragte den Meister, was die Philosophie des Karma sei und wie die Auswirkungen des Karmas vermieden werden könnten. Der Meister erklärte, dass die Karmas nur vermieden werden können, indem man selbstlos wird und das ist nur mit der Hilfe eines Meisters möglich, Der allein kompetent ist, die karmischen Abrechnungen zu beenden und zu zeigen, wie man selbstlos wird, indem man ein Bewusster Mitarbeiter des Göttlichen Plans wird.

Des Weiteren erklärte er, wer zu einem Meister wird. Meister ernennen Sich nicht Selbst zum Meister, sondern sind von Gott erwählt worden, Sie kommen mit einem Auftrag von Gott. Nach weiteren Fragen erklärte Er die verschiedenen Aufgaben der Meister der positiven und negativen Kräfte. Er zeigte ihnen das verschiedene Arbeiten von Spiritualismus und Spiritualität und warum Spiritualismus gemieden werden sollte.

Um 20 Uhr wurde eine Rede über verschiedene Yoga-Wege gehalten und der Meister erklärte den Zuhörern, warum Sehaj Yoga der wirksamste und für die gegenwärtige Zeit der passendste Weg ist. Auf eine Frage hin, nahm Er das Thema über die verschiedenen Aufgaben der Meister der positiven und negativen Kräfte auf – Er erklärte detailliert die Unterschiede zwischen diesen beiden Kräften.

Er sagte, so wie ein König zwei hohe Offiziere ernennt und ihnen den Rang des Vizekönigs und den des Oberbefehlshabers gibt, erhalten beide die Kraft vom König und sind ihm untergeordnet und beide repräsentieren ihn, aber beide erteilen die Befehle des Königs auf unterschiedliche Weise. Der Vizekönig sagt: ‚Im Namen des Königs befehle ich …‘ Aber der Oberbefehlshaber hat eine komplett andere Art, er sagt: ‚Ich befehle, dass …‘ So ist es mit den Meistern oder den positiven Kräften, die verwirklichten Seelen können Gott durch Sie wirken sehen, so ist Ihre Art zu arbeiten nicht nur in vollem Bewusstsein zu sehen und dann zu arbeiten, sondern auch all diejenigen, die zu Ihnen kommen, sehend zu machen, so wie Sie es können und sie Schritt für Schritt bewusster zu machen, bis sie mit dem Allbewusstsein Eins geworden sind.

Aber die Meister der Negativen Kraft – obwohl sie im Herzen wissen, dass sie ihre Kraft von Gott erhalten haben – haben andere Aufgaben. Sie kommen, um die Bösen zu bestrafen und um die Gerechten zu belohnen. Sie halten die Welt in Gang.

Der Meister erklärte im Weiteren, dass ihre Art zu arbeiten der Welt viel Gutes bringt, aber dass sie die Menschen niemals ihre Grenzen überschreiten lassen würden. Dann erklärte Er, wie diejenigen, die von Meistern der Positiven Kraft ins Jenseits initiiert worden sind, sich über das Karma und die Dunkelheit erheben, in die Freiheit und ins Licht. Er sagte, dass wenn man eine Erlaubnis der Zivilbehörde hat, der Einsatzleiter des Militärs einen nicht aufhalten wird, ein Gebiet zu verlassen. Und so ist es mit dem Meister, wenn Er einen initiiert. Mit der Initiation gibt Er die Erlaubnis, mit der einen niemand auf dem Weg zurück zu Gott fragen oder anhalten kann.

Am 11. Oktober wurden fünfzehn Menschen initiiert, auch Rever-end Stubbs und seine Familie, und ein Bischof aus London. Alle hatten eine Ersthand-Erfahrung. Am Nachmittag um 15 Uhr wurden dem Meister im Gespräch viele verschiedene Fragen gestellt, sowohl von dem Bischof als auch von anderen: was das Schicksal der Initiierten und der Nicht-Initiierten sei, ob die Initiierten jemals wieder in diese Welt zurückkommen müssten, so wie die Nicht-Initiierten – und viele andere Fragen. Auf alle Fragen antwortete der Meister auf so wundervolle und einfache Art, dass alle mehr als zufrieden waren.

Eine Frage, auf die der Meister sehr ausführlich einging, war: Was ist eine Unbefleckte Empfängnis? Der Meister führte hier Jesus Christus, Namdev, Rama, Krishna und einige andere als gutes Beispiel auf, Er sagte: ‚Im Allgemeinen ist dies nicht das Gesetz der Natur, aber wir werden jetzt nicht darauf eingehen. Wenn einer auf diese Weise geboren werden kann, können auch andere auf dieselbe Weise geboren werden, wie es die Nachfolger bestimmter Meister zeigen.‘

Man kann eine Empfängnis als unbefleckt bezeichnen, wenn andächtige und rechtschaffene Eltern ein reines Leben führen, solange das Kind im Mutterleib ist – nicht nur in Taten, sondern auch in Gedanken, denn die Gedanken der Eltern haben eine große Wirkung auf das Kind, wenn es im Mutterleib ist, mehr als leidenschaftslos getane Taten. Solch begünstigte Kinder haben, wenn sie geboren werden, ein reines, klares und ausgeglichenes Gemüt.

Hier bezog Sich der Meister auf Tage aus Seiner Kindheit, als Er und Seine Brüder und Schwestern der Sache, warum Kinder geboren werden nicht auf den Grund gehen konnte, aber sie stets damit zufrieden waren, wenn ihnen gesagt wurde, dass die Hebamme die Kinder als ein Geschenk dagelassen hatte. Er sagte: ‚Bis zu meinem eigenen Hochzeitstag, wusste ich nicht, was Ehe eigentlich bedeutet.‘

Heutzutage ist die Ehe für die Leute eine Maschinerie des Vergnügens, wohingegen die Ehe, im Wahren Sinn, eine gottgeweihte und Heilige Mission im Leben ist, in der sich zwei Seelen vereinen, um einander zu helfen, das höhere Selbst zu erkennen. Sie nutzen die Ehe, um sich für die Wahrheit zu verbinden und ‚Ja‘, sagte Er, ‚eine eheliche Pflicht der Eltern ist es auch, Kinder zu bekommen.‘

Wenn eheliches Leben so gelebt wird, wie es in den Heiligen Schriften geschrieben steht, dann ist es kein Hindernis für Spiritualität. Eine weitere Frage an den Meister lautete: ‚Wie wird einer ein Meister, und woran erkennt man die Wahren Meister?‘ Maharaj Ji sagte, dass alle Meister von Gott beauftragt sind, um Seine Arbeit auf der Erde auszuführen. Einen Meister zu erkennen, ist nicht schwer, da Sie Bewusste Mitarbeiter sind und nicht hinter weltlicher Schau her sind. Und da Sie sehen, dass Gott durch Sie arbeitet, sind Sie wirklich sehr demütig, Sie leben ein sehr einfaches Leben und Sie leben nur von dem, was Sie Selbst verdienen.

Obwohl Sie aussehen wie gewöhnliche Menschen, sind Sie im Innern die Könige der Könige. So sagt Shamas-i-Tabrez:

Schaue nicht auf die äußere Erscheinung, wie wir aussehen, welche Kleidung wir tragen, schaue in uns, sieh welch große Reichtümer wir haben, welch Große Wesenheiten wir sind!

Die Sucher nach Wahrheit werden von Gott zu Seiner Tür geführt und der Meister weist grundsätzlich niemanden zurück, der mit aller Ernsthaftigkeit auf der Suche ist.

Genau wie ein Waschmann, der alle dreckige Kleidung entgegennimmt und weiß, dass es sein Beruf ist, allen Dreck wegzuwaschen und das Weiß der Wäsche wieder hervorzuheben, so schauen die Meister im Innern auf die Seelen, da es Ihre Aufgabe ist, die Seele aus der Gefangenschaft von Gemüt und Materie zu befreien. Auch Sie verweigern grundsätzlich nicht, alle Sünden wegzuwaschen, denn Sie können – wie ein Waschmann – sehen, dass die Seele etwas anderes ist, als das, was sie zu sein scheint. So beginnen Sie das Waschen der Seele, bis sie wieder in ihrer Wahren Farbe erstrahlt.

‚Die Meister sind Sich Gott immer bewusst‘, sagte Kirpal Singh, ‚arbeitend oder schlafend, Sie sind Sich Gott immer bewusst.‘ Ein anderer Mann fragte: ‚Wer erschuf Gott?‘ – Der Meister stellte dem Mann eine schöne Frage: ‚Kann ein Kind jemals wissen, wie sein Vater geboren wurde?‘

Er sagte, dass das Weiseste, was man tun kann, um sich selbst zu retten, ist, dem Haus zu entkommen, welches in Flammen aufgegangen ist. Wenn man, während man sich in einem brennenden Haus befindet, anfängt zu fragen und zu ermitteln, welches der Grund für das Feuer ist, wird das Ergebnis sein, dass man mit dem Haus verbrennt, bevor die Fragen nach dem Was und Wie geklärt sind. So sagte Er: ‚Entkomme erst dem brennenden Haus und dann forsche nach.‘

Auf die Frage, warum wir uns an frühere Leben nicht erinnern können und wie man von ihnen erfahren könne, erklärte der Meister, dass es erst möglich ist, wenn wir den Kausalkörper erreichen. Es gab Beispiele, sagte Er, dass viele Kinder sich an ihre früheren Leben erinnern konnten.

Ein anderer fragte den Meister, ob es eine Weltreligion geben könne. – Er sagte, dass es fast unmöglich sei, dass die Welt jemals Eine Religion haben könnte, da die Wahrheit nicht gesehen wird und es viele verschiedene Temperamte gibt. Aber es ist nicht nur möglich, sondern es ist auch eine Gewissheit, dass wir sie haben können, wenn unser Inneres Auge geöffnet wird, so dass wir die Wahrheit mit unseren eigenen Augen sehen und erkennen, dass wir in Seinem Namen alle Eins sind.

Die Welt bemüht sich heute sehr, die Täuschung abzuschütteln, in der sie sich befindet und sie versucht, zur Wahrheit zu erwachen. Menschen beginnen zu fühlen, dass es eine Notwendigkeit der Einheit gibt. Zu der Äußerung, dass die Welt heutzutage auf einen Messiahs wartet, sagte der Meister: ‚Wartet? Aber sagte nicht Christus, dass Er die Welt nie verlassen würde, bis zu ihrem Ende?‘

Dann erklärte der Meister, dass Christus kein bestimmter Körper war. Es war die Kraft, die in Ihm wirkte und Jesus zu ‚Christus‘ machte. Und diese Kraft ist immer noch in der Welt, Sie erscheint in verschiedenen Polen, um der Welt Erleuchtung zu bringen. Zu ‚Christus kam als Retter der Menscheit‘, sagte der Meister, dass alle Meister kamen, um die Menschheit zu retten. Doch Sie kamen nicht als Retter der einen oder anderen Religion noch des einen oder anderen Landes. Sie kamen, um die Seelen der ganzen Welt zu retten.

Auf die Frage, ob eine Frau jemals eine Heilige werden könne, sagte der Meister, dass dies die Wissenschaft der Seele sei und Seelen kein Geschlecht haben, sie können Gott erkennen, so wie es Indra Mati und andere in Indien taten. Jedoch kommen Frauen, so sagte Er, anfangs schneller voran, da sie nicht so sehr nach außen treten, wohingegen Männer viele Eisen im Feuer haben und anfangs Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, aber später ist es für sie einfacher als für Frauen.

Um 20 Uhr, stellte ein Verehrer Yoganandas dem Meister eine Frage, auf die Er mit einer Rede über die verschiedenen Yoga-Arten antwortete und erklärte, warum der Surat Shabd Yoga der beste und einfachste in diesem Zeitalter ist.

Eine weitere Frage lautete, warum manche Menschen, die hunderte von Kilometern entfernt wohnen, angezogen werden – wie Eisen an den Magneten – und andere Menschen, die hier ganz in der Nähe leben, nicht interessiert sind. Der Meister sagte, dass dies ganz einfach erklärt werden könne und gab ein Beispiel: Sagen wir, unter ein Huhn wird das Ei einer Ente gelegt und zudem noch viele andere Eier von Hühnern, und eines Tages, wenn die Eier ausgebrütet sind, gehen die Küken in die Nähe eines Teiches – natürlich wird die Ente dann, sobald sie das Wasser erblickt, hineinspringen. 

Die anderen Küken werden, wenn sie das sehen, rufen: Du wirst ertrinken. Und so ist es auch mit den Suchern nach Wahrheit, wenn sie auch nur einen kurzen Blick auf die Wahrheit werfen dürfen. Sie werden alles hinter sich lassen und kopfüber hineinspringen, während die Familie und Freunde – meist Sucher nach weltlichen Freuden – voll Mitleid aufschreien.

Außerdem werden Eisenstücke, die mit Dreck beschmiert sind, nicht von einem Magneten angezogen. Sie werden erst angezogen, wenn der Dreck, oder um es angemessener zu sagen, der Staub und Rost, beseitigt ist.

Am 12. Oktober um 15 Uhr wurden im Gespräch viele komplexe Fragen beantwortet. Um 20 Uhr war wieder Zeit, um Fragen zu stellen, diesmal betrafen sie den Heiligen Geist, Gott, ethisches Leben, kosmische Strahlen und was die Initiierten erfahren, wenn sie sich in die höheren Ebenen erheben.

Der Meister antwortete auf all diese Fragen auf wundervolle Weise und klärte ihre Zweifel zu ihrer Zufriedenheit. Aber der Meister sagte auch, dass intellektuelle Folgerungen, Gefühle und Emotionen sehr gefährlich sind, da sie selten richtig sind. Da das Sehen über allem steht, sollte jeder Sucher nach Wahrheit für sich selbst prüfen, ob er in seinem Bestreben Gott zu erreichen fortschreiten möchte, oder ob er sich von dem Bericht anderer abhängig machen möchte.

Gesegnet sind die, deren Augen von einem Meister geöffnet wurden.

Am 13. Oktober bearbeitete der Meister den ganzen Tag Korrespondenzen. Am Abend hielt er eine lange Abschiedsrede vor einer großen Versammlung, bei der beinahe alle Initiierten anwesend waren. Er sagte ihnen, dass der unbezahlbare Schatz der Erfahrung, die sie bei ihrer Initiation erhalten haben, gesichert und von Tag zu Tag vermehrt werden sollte, bis sie Gott wieder erreicht haben. Er betonte die Wichtigkeit von Reinheit – nicht nur in Taten sondern auch in Gedanken und Worten – und die Liebe für alle; all der Ärger über das Übel, das uns angetan wurde, sollte vergessen und vergeben werden, da üble Gefühle gegen andere Menschen die Seele daran hindern, aufzusteigen und unsere Aufmerksamkeit zerstreut ist.

Wenn man Liebe und Wohlwollen gegenüber allen und Reinheit in Gedanken entwickelt, dann werden sie hilfreiche Faktoren auf dem Weg nach oben sein und regelmäßige Hingabe und Selbstdisziplin werden den Fortschritt sichern. Er sagte, dass diejenigen, die die Gebote erhalten haben und sie einhalten, wirklich und wahrhaftig die einen sind, die den Meister wirklich lieben, und sie sind diejenigen, die auch der Vater liebt.

Sie haben die Liebe des Meisters und Er offenbart Sich ihnen und wird zu ihrem ständigen Begleiter. Er fragte jeden von ihnen, ob sie nach dem leben werden, was ihnen gesagt wurde und ob sie die  Nachricht weit und breit verbreiten würden, so dass den Suchern nach Wahrheit erneut Hoffnung gegeben werden kann, dass man im Innern mit der Spiritualität oder dem Königreich Gottes verbunden werden kann.

Es ist kein bloßes Geschwätz, sondern es sind klare und wahre Fakten. Kirpal Singh sagte, dass man nun zur Suche erwacht. Das kann anhand von Konferenzen und religiösen Kongressen erkannt werden, aber die Menschen wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen. Aus diesem Grund ist es die Pflicht aller, anderen zu helfen, sie dem Pfad der Meister näher zu bringen, denn bis sie nicht mit dem Wahren Leben verbunden werden, können sie der hohen Aufgabe, die sie für eine gemeinsame Sache begonnen haben, nicht gerecht werden.

Mr. Busby und Mrs. Upton als Herausgeber und Geschäftsführerin der weitbekannten spirituellen Zeitschrift ‚Voice‘ haben auf ihre eigene Art und Weise große Arbeit geleistet; aber es ist die Zeit gekommen, dass die Arbeit des Meisters in ihrer Wahren Form den Wahren Suchern auf der ganzen Welt bekannt gemacht werden sollte. Aus diesem Grund bat Er speziell Mr. Busby und Mrs. Upton, ihr Bestes für die Menschheit zu tun.

Dann schaute Er in die Gesichter um Ihn herum, die so voller Kummer waren, da sie wussten, dass sie sich nun von ihrem Meister verabschieden würden und Er sagte, dass die Meister-Kraft die Initiierten nie verlässt und immer bei ihnen sein wird.

Am 14. Oktober beanspruchten die Korrespondenzen fast den ganzen Tag. An diesem Abend hielt der Meister keine Rede.

Am 15. Oktober reiste Kirpal Singh von Sussex nach London, um von dort am frühen Morgen mit dem Flugzeug nach Berlin, Deutschland, zu fliegen. Mrs. E. Upton kam zum Bahnhof, um sich von Ihm zu verabschieden. Der Zug fuhr um 9:30 Uhr. Das letzte, das von Mrs. Upton gesehen wurde, waren die Tränen in ihrem Gesicht, für sie und alle anderen war es sehr schwer, Ihm Lebewohl zu sagen. Mr. J. Busby begleitete den Meister bis nach London und nachdem Er sicher im Grosvenor Hotel, Victoria, angekommen war und sie zusammen zu Mittag gegessen hatten, fuhr er wieder zurück nach Sussex.