Deutschland

II

Am 16. Oktober verließ der Meister London früh am Morgen und landete um 14 Uhr in Berlin, wo Er von Herrn und Frau Walter Kaul, Frau Hahn, Frau M. Moyat und einigen anderen erwartet wurde. Sie begrüßten Ihn mit Blumen am Flughafen.

Der Meister wurde zu dem Apartement von Herrn Kaul gebracht, wo bereits Vorbereitungen für Seinen Aufenthalt getroffen worden waren.

Am Abend wurde im Haus von Frau Hahn eine Begrüßung abgehalten, bei der viele Abteilungsleiter und Repräsentanten verschiedener Gruppen zusammenkamen, um den Meister zu hören. Kirpal Singh hielt eine Rede über den Höchsten Zweck des menschlichen Lebens. Nach dieser Rede wurden dem Meister viele Fragen gestellt, die Er alle beantwortete.

Ein Leiter eines spirituellen Bundes von Berlin wurde sehr aufgeregt und versuchte, den Meister in eine aufgeheizte Diskussion über Spiritualität zu verwickeln, aber wie ein Vater einem unwissenden Kind, das glaubt, alles zu wissen, seinen Willen überlässt, so tat es auch der Meister. Er fuhr lächelnd fort und nach ein paar Minuten stimmte der Leiter des spirituellen Bundes allem zu, was der Meister in Seiner ruhigen und süßen Art sagte. Dann hielt der Meister eine weitere Rede und erklärte Seine Mission auf Erden.

In der Nacht war der Meister eingeladen worden, einen Vortrag eines renommierten spirituellen Heilers zu hören. Er sprach auf Deutsch, aber die Dolmetscherin M. Moyat übersetzte alles, was der spirituelle Führer zum Meister sagte.

Am Morgen des 17. Oktober kamen 32 Menschen zur Meditation. Der Führer der spirituellen Gruppe, der in der Nacht zuvor eine Diskussion angeheizt hatte, kam auch und alle hatten Erfahrungen des Jenseits und waren zufrieden.

Am Nachmittag kam dann ein 84 Jahre alter Mann namens Nicolai Schimmorman, um den Meister zu sehen. Er kam aus Schweden und war vor 50 Jahren ein großer Freund von Tolstoy von Russland gewesen und war damals damit beschäftigt, die Dörfer wieder aufzubauen. Er traf Inayat Kahn, den großen Sufi-Führer, und wurde von ihm initiiert, aber er hatte keine Erfahrungen und die Suche nach höherem Wissen in ihm war groß. Er hörte von Swami Sivananda und erhielt auch von ihm die Initiation, aber ohne Nutzen. Schimmorman aber gab die Hoffnung nicht auf, setzte seine Suche fort und wartete geduldig auf den Willen Gottes, so dass er durch die Große Gnade des All-Wissenden heute zu den Füßen Desjenigen geführt wurde, Der alles ist.

Im Alter von 84 Jahren kam dieser alte Mann und trat in das Zimmer des Meisters ein. Nach zwei Stunden kam er als verwandelter Mann wieder heraus, dessen Herz wieder mit Zuversicht gefüllt war. Um 16 Uhr versammelten sich viele, um den Meister zu hören und Nicolai Schimmorman war derjenige, der dem Meister die meisten Fragen stellte.

Sie fragten, wie ein Mensch erlöst werden kann, während er noch auf dieser Erde lebt. Der Meister sagte, dass, so wie Gott all-bewusst ist, so sind es auch unsere Seelen – nachdem die bewussten Wesen Geburt für Geburt wieder in den Illusionen der Welt gefangen wurden, haben wir unser Wahres Selbst so sehr mit Gemüt und Materie identifiziert, dass wir unser Wahres Selbst heute nicht mehr von dem Körper unterscheiden können, den wir zur Zeit tragen. Es ist wie eine Glühlampe, die von niemandem entstaubt wird und Tag für Tag von neuem Staub bedeckt wird, bis sie eines Tages von den dicken Staubschichten so bedeckt ist, dass selbst die Lampe ihre Form verliert und nur noch einem Erdklumpen gleicht. Doch wenn der Besitzer des Hauses wiederkommt und die Lampe einschaltet, aber kein Licht erscheint, was wird der Besitzer dann tun? Er wird schnell damit beginnen, die Lampe zu entstauben und zu polieren bis sie wieder kristallklar ist und den Raum mit Licht erfüllt. 

So ist es auch mit uns heutzutage. Wir haben nicht nur vergessen, wer wir sind, sondern haben uns zu sehr mit unserer materiellen Umgebung identifiziert, und wir denken nun, dass wir diese Materie sind. Woran immer man verhaftet ist, dort möchte man bleiben, um also Erlösung zu erlangen, muss die Seele klar vom Körper getrennt werden und ihr muss die wahre, aber verborgene Schönheit der Wahrheit gezeigt werden, die wir Gott nennen.

Alle Glorie und Schönheit liegt im Innern des menschlichen Körpers. Wenn nun die Innere Verbindung mit Gott hergestellt wird und das Innere Auge geöffnet wird und man die Schönheit und Glorie Innen sieht, dann wird man mehr und mehr an sie verhaftet und da die Seele dahin gehen muss, woran sie verhaftet ist, ist man befreit und muss nie wieder zur Erde zurückkehren. Aber dies kann nicht durch eigene Anstrengungen erreicht werden.

Wir brauchen einen Meister dieser Wissenschaft, Der uns eine Verbindung mit dem Licht Gottes und dem Inneren Ton geben kann. Nur durch Seine Hilfe können wir lernen, wie man sich über das Körperbewusstsein erhebt und eine Verbindung mit dem Inneren Wort erhalten, welches der Weg zurück zu Gott ist. Jeder Reiz der äußeren Welt verliert seine Bedeutung, wenn man mit einem Wahren Meister in Verbindung kommt und Seinen Befehlen gehorcht. Eine solche Seele erlangt ganz sicher die Erlösung und muss nie mehr wiederkommen. Um Erlösung zu erlangen, muss man nicht in die Wildnis gehen oder seine familiären Pflichten oder seine Angehörigen vernachlässigen, während man noch in dieser Welt lebt. Auch wenn man allen Pflichten, die einem auf die Schulter gelegt werden, nachkommt, kann man Erlösung erlangen. Das einzige, das man braucht, ist ein Wahrer Meister und während man ein ethisches Leben führt, braucht man nur regelmäßig Zeit für die Meditation einzusetzen – mit aller Hingabe.

Andere Fragen waren, ob man Krankheiten mit spirituellen Kräften heilen sollte und an welchen Kriterien man einen Wahren Meister erkennen kann und Ihn von all jenen unterscheiden kann, die behaupten, einer zu sein, es aber ganz sicher nicht sind. Der Meister sagte, dass spirituelles Heilen, in der Art, in der es angewendet wird, nicht angebracht ist. Die Spirituellen Kräfte, die man hat, sollten für den Zweck genutzt werden, für den uns diese Kräfte zu unserer Verwendung gegeben wurden – das heißt, um uns selbst und Gott zu erkennen. Wenn sich einer völlig bewusst wird, dass Gott durch ihn wirkt, dann werden andere nur allein dadurch geheilt, dass sie das Ende seines Kleidungsstückes berühren.

Dann sagte der Meister ihnen, wie einfach es ist, einen wirklichen Meister von solchen zu unterscheiden, die sich selbst Meister nennen: Das Beurteilungskriterium ist, ob er eine Ersthand-Erfahrung geben kann. Er erklärte auch den Unterschied zwischen einem Heiligen und einem Avatar.

Er sagte, dass beide von derselben Essenz sind – so wie Elektrizität die Kraft von demselben Kraftwerk erhält. Aber so wie es verschiedene Mechanismen der Energieerzeugung gibt, kann auch die gleiche Energie, wenn sie verwendet wird, sowohl Hitze als auch Kälte erzeugen, und so ist es auch mit den Heiligen und den Avataren.

An diesem Abend wurden zwei Männer vom Meister initiiert, da sie weiter nach Russland reisen mussten und nicht bis zum nächsten Morgen warten konnten.

Am 18. Oktober wurde mehr als 30 Menschen die Meditation gewährt, auch Nicolai Schimmorman, der humanitäre Arbeit leistet. Sie alle hatten wundervolle Erfahrungen.

Während des Tages verbrachte der Meister die meiste Zeit damit, die Briefe zu sortieren und auf einige zu antworten und Sitzplätze für den Flug nach Bonn zu reservieren. Am Abend um 17 Uhr kamen viele Neuankömmlinge, um den Meister zu hören, sie stellten Ihm viele Fragen und wie immer, beantwortete Er sie zu ihrer vollen Zufriedenheit.

Der Meister sagte, dass selbst das Lesen der Heiligen Schriften einen ohne die Hilfe eines praktischen Meisters nicht nach Innen führen kann, um das Licht Gottes zu sehen.

Alle Heiligen Bücher sprechen von diesem ‚Licht‘, aber aus Mangel an einem praktischen Meister wurde dieses erwähnte Licht in einer völlig anderen Art und Weise gedeutet. – Die Leute begannen nämlich zu denken, dass Es das Licht des Intellekts sei, was Es aber nicht ist. Es ist das Licht Gottes, das dir ein praktischer Meister zeigt, indem Er durch Seine Gnade die Innere Tür entriegelt, dir hilft, dich über das Körperbewusstsein zu erheben und dich mit dem Licht und dem Ton verbindet.

Wenn man einmal verbunden ist, kann man sich durch regelmäßige Praxis Tag für Tag weiterentwickeln. Wenn man auf den Inneren Ebenen voranschreitet, versperrt die Negative Kraft einem den Weg, aber da die Meister-Kraft alle mögliche Hilfe gewährt, um einen vor dem Bösen zu beschützen, gibt es keine Furcht vor Gefahren auf dem Weg, das heißt, es liegt an einem selbst, Ihm Wort für Wort zu gehorchen – mit Vertrauen, Liebe und Hingabe.

Mit dem Lebenden Meister hat Gott der gesamten Menschheit eine Möglichkeit gegeben, in ihre Wahre Heimat zurückzugehen. Es liegt also am Sucher nach der Wahrheit, den besten Gebrauch davon zu machen. Es ist ein Geschenk Gottes, einen Meister zu treffen. Und wenn der Meister kommt, so kommt Er mit Liebe für die ganze Menschheit und verteilt die wertvollen Schätze freigiebig an alle, die den Wunsch nach ihnen haben.

Er ist kein Geschäftsmann. Er muss keine Position einnehmen. Er hat alles erkannt, was erkannt werden kann und Er braucht nichts. Er hat nur noch ein Bedürfnis: zu geben, zu geben und zu geben – alles kostenlos, da alle Gaben der Natur kostenlos sind.

‚Jeder, der gekommen ist, hat eine Ersthand-Erfahrung erhalten‘, sagte der Meister, ‚aber aller Verdienst gebührt meinem Meister. Und die, welche Zweifel haben, mögen aufrichtig kommen und selbst sehen.‘

Am Morgen des 19. Oktober kamen 35 Menschen zur Morgen-Meditation und sie alle hatten Erfahrungen. Vier von ihnen sahen durch die Gnade des Meisters Ihn und Seinen Meister im Innern. Da sie Baba Sawan Singh Ji nie zuvor gesehen hatten, waren sie etwas verwundert, aber als ihnen Fotos von Ihm gezeigt wurden, erkannten sie Ihn sofort wieder. Fünf andere sahen den Meister.

An diesem Abend begann eine Reihe von Vorträgen in einer großen Halle, die zu diesem Zweck gemietet worden war. Es war eine wunderschöne Halle mit 500 Sitzplätzen, von denen jeder besetzt war. Es war unbeschreiblich, die Glorie dieses Momentes konnte nur empfunden werden, es ist unmöglich von ihr zu berichten.

Es war, als wäre den erschöpften Seelen zu viel Nahrung auf einmal gegeben worden, man wurde von einem Schwindelgefühl überwältigt und war nicht mehr in der Lage, noch etwas aufzunehmen. Er war ganz in weiß gekleidet, von oben bis unten und trug einen schweren Übermantel von dunklem Blau, fast Schwarz, der sich von dem Weiß abhob und das Bild perfekt machte.

Als der Raum dann ein wenig stickig wurde, zog Er den blauen Mantel aus und das Weiß, das Er trug, kam zum Vorschein – es erschien vielen wie ein Traum, zu gut, um wahr zu sein. Während des gesamten Vortrags, stand der Meister auf der Bühne, die Übersetzerin Margaret Moyat neben Ihm. Er hielt den Vortrag in kurzen englischen Sätzen, machte dann eine Pause und Miss Moyat übersetzte sie ins Deutsche. Der Meister sprach in dieser Nacht über alle äußeren Religionen und ihren Zweck.

Die Wahre Bedeutung aller Religionen, sagte Er, ist dieselbe. Sie alle verfolgen dasselbe Ziel, nämlich Gott zu erkennen. Wenn es irgendwelche Unterschiede in den Lehren geben sollte, dann sind sie in den nicht-essentiellen Teilen zu finden, denn im wesentlichen Teil sind alle Religionen gleich.

Der Meister erklärte, dass Gott den Menschen erschuf und die Menschen die sozialen Religionen. Diese sozialen Religionen wurden zur Erhebung der Menschheit gemacht und sie lehren, einander zu lieben, so dass sie, wenn man den rechten Gebrauch von ihnen macht, der wichtigste hilfreiche Faktor in unserem Leben werden sollten, um uns selbst und Gott erkennen zu können. Die Wahre Religion ist für die gesamte Menschheit und ist kein reserviertes Recht für eine bestimmte Klasse oder einen bestimmten Glauben. Jeder Mensch, welcher Religion er auch angehört, kann Gott erkennen, so wie die Türen der Schulen und Universitäten der gesamten Menschheit offen stehen, so stehen die Türen zu Gottes Wohnsitz allen, die wahrhaftig nach Ihm suchen, allezeit offen.

Der Meister sagte, dass Gott allen die gleichen Vorrechte gab, der äußere und innere Aufbau aller Menschen ist der gleiche und der menschliche Mechanismus arbeitet auf die gleiche Weise. Es besteht kein Grund, anzunehmen, dass die Menschen im Osten Gott erkennen können, die Menschen im Westen aber nicht. Und da alle Religionen vom Menschen gemacht wurden, liegt es nun auch am Menschen, die Grenzen, die er sich selbst gesetzt hat, zu überwinden, und die Wahre Bedeutung der Religionen zu erkennen: nämlich Gott und die ganze Menschheit zu lieben.

Wenn wir dies nur befolgten, dann würden alle anderen Dinge, die uns näher zu Gott bringen, von selbst kommen. Gott, der All-Wissende, sieht alle und alles und wenn der Sucher nach Gott nur ein klein wenig aufrichtig ist bei seiner Suche, dann ermöglicht Er es dem Sucher, zu einem Seiner Repräsentanten – Die wir Meister nennen – zu kommen oder Er schickt den Meister zu ihm. So alles, was wir heute brauchen, ist Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit and der Rest sollte dem All-Wissenden überlassen werden.

Um diese Wissenschaft der Spiritualität zu studieren, so dass wir Gott erkennen können, sollten wir uns direkt in die Obhut eines praktischen Menschen begeben, Der Sich Selbst und Gott erkannt hat. Es ist sehr gefährlich und schädlich, diese Wissenschaft von einem zu lernen, der nichts über ihre praktische Seite weiß. Die meisten von ihnen sind nur bezahlte Vertreter. Sie können nur das lehren, was man ihnen gesagt hat. Sie trauen sich auch nicht, davon abzuweichen, da sie sonst um ihren Brotverdienst fürchten müssten.

Es gibt ein paar, die aufrichtig lehren, was in den Heiligen Schriften geschrieben steht, doch auch sie können nicht helfen, denn diese Wissenschaft erfordert eine verwirklichte Seele, was sie aber nicht sind. ‚Zuallererst sollten wir lernen, auf einem gemeinsamen Boden zu sitzen‘, sagte der Meister, ‚während wir in unseren sozialen Religionen leben, können wir von einem Meister dieser Wissenschaft die Spiritualität lernen. Die Meister kommen, um die Menschen wieder zu vereinen, nicht um Unterschiede zwischen ihnen zu machen. Wenn wir das nur lernen könnten, dann käme das Königreich Gottes auf Erden.‘

Nach dem Vortrag hatte der Meister große Schwierigkeiten, Sein Auto zu erreichen, da Leute von allen Seiten auf Ihn einstürmten.

In der Morgen-Meditation des 20. Oktober sah Nicolai Schimmorman den Meister und Hazur Ji in allem Licht.

Den Nachmittag verbrachte der Meister damit, die Korrespondenzen zu bearbeiten. Am Abend war die Halle wieder gefüllt. An diesem Abend sprach der Meister über die höheren Werte des Lebens und über den Menschen selbst. Die Zuhörer stellten verschiedene Fragen. Der Meister brachte den Menschen die Wichtigkeit der Selbsterkenntnis nahe, da sie der Gotterkenntnis voraus geht und Er erklärte die Werte des physischen, intellektuellen und Spirituellen Lebens.

Am 21. Oktober kamen aufgrund des Vortrags des letzten Abends 50 Menschen zur Morgen-Meditation. Sie alle hatten Erfahrungen und zwei sahen den Meister mit Seinem Meister, fünf sahen den Meister allein, einer sah Christus. Am Nachmittag hatten Frau Hahn und Herr Kaul dank des Dolmetschers ein langes Gespräch mit dem Meister. Am Abend gab es keinen freien Platz mehr in der Halle. Der Meister sprach detailliert über das Königreich Gottes, das Einzelauge und den Surat Shabd Yoga, welcher der natürlichste Yoga ist. Nach dem Vortrag dankten die Menschen ihm und sagten, dass sie zum ersten Mal die Wahre Bedeutung der Bibel erkannt haben. Dann wurden dem Meister von den Verehrern hunderte von Broschüren entgegengereicht, um ein Autogramm zu erhalten. Diese Broschüren waren die, welche man vorher verteilt hatte, auf allen war das Bild des Meisters zu sehen.

Am Morgen des 22. Oktober wurden 22 Menschen initiiert. Alle hatten Erfahrungen. Einer sah Christus, zwei sahen den Meister mit Seinem Meister und vier sahen den Meister in allem Licht. Während des Tages wurden auch die Korrespondenzen bearbeitet.

In der Nacht kamen Herr und Frau Kaul und dankten dem Meister, dass Er ihr Haus mit Seinem Aufenthalt gesegnet habe. Der Meister sagte, dass Er in dieses Haus nicht wie in das Haus eines Fremden kam, sondern wie in das Seiner eigenen Kinder, Er betrachtete es als Sein eigenes, nicht als das eines Fremden. Dann sprachen sie über die Pläne für die Zukunft und wie man die Arbeit fortführen wollte. Sie fragten um die Erlaubnis, die Broschüre ‚Mensch, erkenne dich selbst‘ ins Schwedische zu übersetzen und Nicolai fragte, ob es ihm erlaubt sei, des Meisters Arbeit in Schweden fortzuführen. Der Meister, der geliebte Herr, Der immer der Demütigste der Demütigen ist, sagte, dass dies die Art sei, auf die Hazurs Gnade wirkt. Mit diesen einfachen Worten zeigte der Meister in aller Unschuld Seine Größe.

Am Morgen des 23. Oktober kamen sechs weitere für die Initiation, da sie es am Tag zuvor nicht konnten. Sie hatten alle wundervolle Erfahrungen. 

Wie gewöhnlich verbrachte der Meister den Tag damit, zu lesen und die Briefe zu beantworten, die sich auf Seinem Schreibtisch täglich anhäuften. 

Um 16 Uhr versammelten sich alle Initiierten im Wohnzimmer und der Meister hielt eine Abschiedsrede. Alle waren angesichts des Abschieds von der physischen Form des Meisters sehr betroffen.

Um 20 Uhr flog der Meister mit dem Flugzeug nach Bonn, viele Initiierte kamen, um sich von Ihm zu verabschieden und Frau Kaul weinte sehr. Alle waren sehr traurig und wünschten dem Meister unter Tränen alles Gute.

Um 22 Uhr landete Er in Düsseldorf, wo Herr O. P. Malhotra Seine Ankunft erwartete. Sie fuhren nach Bonn und erreichten um 23 :30 Uhr das Haus von Herrn Malhotra, in dem der Meister Seinen Aufenthalt in Bonn verbrachte.

Am 24. Oktober kamen einige Menschen, um dem Meister ihren Respekt zu bezeugen. Der Universitätsprofessor Roy kam, um ein Interview mit ihm zu führen. Am Abend wurde in der Halle einer deutschen Schule eine Rede gehalten, die von Herrn Siddiqui, dem Präsidenten der dortigen indischen Gemeinschaft, arrangiert worden war. Mehr als hundert speziell eingeladene Gäste kamen. Unter ihnen waren Professoren der Theologie und anderer Fachrichtungen. Der Meister sprach über die Vaterschaft Gottes, die Bruderschaft der Menschen und wie man in das Reich Gottes eintreten kann. Professor Roy machte sich während des Vortrags Notizen und nachdem der Meister geendet hatte, übersetzte er den Vortrag ins Deutsche, für all diejenigen, die kein Englisch verstehen konnten. Alle waren von den Worten des Meisters sehr beeindruckt.

Am 25. Oktober kamen 24 Menschen zur Meditation, sie alle hatten wundervolle Erfahrungen; einer sah den Meister in Seiner Strahlenden Form.

Am Abend veranstalteten Herr und Frau O. P. Malhotra eine Teegesellschaft, zu der der indische Botschafter und das gesamte Botschaftspersonal eingeladen wurde; alle kamen und unterhielten sich ungefähr zwei Stunden lang mit dem Meister über die Wissenschaft der Seele. Der Meister legte dem Botschafter nahe, Kontakt zu allen indischen Studenten in Deutschland aufzunehmen, sie über die verschiedenen Entwicklungen zu informieren und sie zu bitten, ein Leben beispielhaften Charakters zu führen, für den guten Ruf ihres Landes. Demzufolge wurde für sie alle ein Treffen arrangiert.

Am 26. Oktober kamen 24 Menschen zur Morgen-Meditation, sie alle hatten Erfahrungen. Am Abend kam ein Deutscher, der schon seit Jahren auf der Suche war und 25 Jahre damit verbrachte zu meditieren, aber keine Fortschritte machen konnte. Nachdem er mit dem Meister gesprochen hatte, war er gründlich überzeugt, dass der Weg des natürlichen Sehaj Yogas der beste ist.

Am 27. Oktober kamen 18 Menschen zur Meditation: alle hatten Erfahrungen. Nach der Meditation stellten einige von ihnen dem Meister Fragen über die verschiedenen Yoga-Arten. Der Meister sagte, dass der Sehaj Yoga, der natürlichste und einfachste Yoga ist und dass jeder Gewinn aus ihm erzielen kann, wohingegen die anderen Yoga-Arten nur für diejenigen geeignet sind, die körperlich sehr stark sind. 

Am 28. und 29. Oktober wurde Dutzenden von Menschen, die kamen, die Meditation gewährt und sie alle hatten Ersthand-Erfahrungen. Während des Tages wurden wichtige Korrespondenzen bearbeitet.

Am 30. Oktober wurden 18 Männer und Frauen initiiert, unter ihnen Leiter zweier spiritueller und kultureller Formationen. Alle hatten wundervolle Erfahrungen und sechs Männer sahen den Meister und den Meister des Meisters, und einer sah Christus.

Den gesamten Morgen des 31. Oktober verbrachte Kirpal Singh mit der Bearbeitung der Korrespondenzen. Am Abend hielt Er eine Abschiedsrede vor allen Initiierten, die sich zusammen versammelt hatten, um die letzte Botschaft des Meisters, die Er ihnen persönlich geben würde, bevor Er zurück nach Indien fliegen würde, zu hören. Er sagte ihnen, dass nun, da sie mit dem Großen Segen, zurück auf den Weg zu Gott gestellt worden zu sein, gesegnet worden sind, ihr bestes geben sollten und mehr und mehr Zeit für ihre täglichen Übungen einsetzen mögen. Und mit jedem Schritt, den sie vorwärts gehen, wird die Meister-Kraft ihnen tausend Schritte entgegenkommen. Dann sagte der Meister, dass sie Reinheit in Gedanken, Worten und Taten befolgen mögen und allen vergeben und alles mit Liebe vergessen mögen – wenn du jemanden für das Leid, das dir angetan wurde, bestrafen möchtest, dann strafe ihn mit Liebe. 

Liebe ist die stärkste Waffe, mit der man sich selbst rüsten kann. Liebe kann selbst die starken Schranken des Hasses erschüttern. Darum sollte man Liebe für alle haben und Hass gegen niemanden. Kirpal Singh sagt immer: ‚Hasse die Sünde, aber liebe den Sünder.‘ Wenn man all diese Dinge beachten würde, wären alle Schwierigkeiten auf dem Weg zurück zu Gott beseitigt und die Innere Dunkelheit würde in allem Licht erstrahlen. Wenn man sich zur Meditation setzt, sollte man sich komplett entspannen und das Gemüt und die Aufmerksamkeit auf keine äußeren Dinge richten, dann mit festem Inneren Blick, sollte man sich zur Meditation setzen und dies immer zu regulären Zeiten.

Kirpal Singh sagte, dass uns die Meister-Kraft niemals verlässt. Wer Liebe und Vertrauen hat, dem wird die Meister-Kraft immer zur Seite sein, um zu helfen und die Schwierigkeiten zu beseitigen, die die Negative Kraft viele Male versucht, einem aufzuerlegen.

Am 1. November verließ der Meister Bonn um 23 : 30 Uhr, um nach Düsseldorf weiterzureisen. Aber bevor Er ging, traf Er Sich mit einigen der Initiierten, um mit ihnen den weiteren Verlauf der Arbeit zu besprechen, die nach Seiner Abreise fortzusetzen sei. Alle waren sehr traurig und als das Auto des Meisters losfuhr, standen sie alle am Bürgersteig – wie eine Gruppe verlorener und einsamer Kinder, die dem Auto hinterblickten, als hinge ihr Leben davon ab. Am Flughafen hatte des Meisters Flugzeug aufgrund der schlechten Wetterbedingungen 2 ½ Stunden Verspätung. O. P. Malhorta, Frau Moyat und ein paar andere kamen zum Flughafen und warteten still, bis das Flugzeug abflog.

Am Genfer Flughafen trank der Meister Tee. Dann kam eine Durchsage, dass das Flugzeug aufgrund von Antriebsproblemen Verspätung habe. Bis die Durchsage kam, lief der Meister hin und her und wartete auf Frau …, die zum Flughafen kommen sollte, um Ihn zu sehen. Sie ist eine alte Satsangi von Baba Sawan Singh Ji. Nach der Durchsage wurden alle Passagiere über Nacht in ein Hotel gebracht. Nach dem Abendessen kam Frau … in das Hotel, um den Meister zu sehen und sagte, dass sie Seinen Brief nicht erhalten habe und daher nicht zum Flughafen gekommen sei. Sie fand es erst heraus, nachdem Er sie angerufen hatte. Man konnte leicht erkennen, dass sie, wenn sie es verpasst hätte, Ihn zu sehen, sehr unglücklich gewesen wäre.