Die Botschaft der Bibel

von Bhadra Sena

Daher rate ich dir: Kaufe von mir im Feuer geläutertes Gold …  

Offenbarung 3:18 

Die Bibel nimmt einen einzigartigen Platz unter den Schriften der Welt ein. Sie enthält Edelsteine Spiritueller Wahrheiten, verschleiert und verkrustet, obgleich sie im Laufe der Zeit und durch sprachliche Veränderungen so geworden sein mögen. Man muss deshalb die korrekte Bedeutung dessen, was Christus meinte, entziffern, als Er Seine Botschaft vor ungefähr 2000 Jahren gab.

Große religiöse Lehrer kommen mit einem direkten Auftrag von oben und sprechen wie einer, der Autorität hat. Ihr Zweck ist, die Menschheit zu den Stufen höherer Lebenswerte hinaufzuheben. Ihr Appell ist nicht sektiererisch, sondern allumfassend für die ganze Menschheit. Sie wenden Sich an die Menge, so wie sie Ihnen in den Weg kommt. Fern von aller Art unterscheidender Etikette nehmen Sie den Menschen, wie er ist – formell und traditionell, territorial und sektional, national und international, nach Abstammung und Rasse. Sie versuchen, den Menschen aus der Ebene der Sinnesfreuden der äußeren Welt und allem, was weltlich ist zu erheben.

Christus begann unter den Galiläern zu lehren, die größtenteils Wechsler, Steuereinnehmer, Pharisäer und Schreiber waren und verschiedene Götter unbekannten Ursprungs verehrten, die ihnen von ihren Vorvätern bekannt waren. Sie waren harten Herzens und allen Arten von Schwächen ausgeliefert, denen sich der Durchschnittsmensch hingibt.

Christus kam, um Seine Mission durchzuführen und erklärte:

Ich tue nichts aus mir selbst, sondern wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich.

Johannes 8:28

Seine Philosophie kann zusammengefasst werden in drei einfache Worte – Liebe, Licht, Leben –, welche in bezeichnender Weise drei Aspekte der Gottheit ausdrücken. Gott ist liebendes und lebendes Licht, das seit Beginn der Zeiten durch die Ewigkeit fließt. Er belebt Seine Schöpfung durch Seine Liebe und Sein Licht. So ist es kein Wunder, dass Jesus, durchdrungen wie Er war, von der immer existierenden Christuskraft, erklärte, dass Er das Licht der Welt (Johannes 8:12) wäre, und da Er dasselbe Licht in anderen so wie in Sich Selber sah, wandte Er Sich an sie auf die gleiche Weise: Ihr seid das Licht der Welt. (Matthäus 5:14). Er versprach jedem das Licht des Lebens in der verwirrenden Finsternis, die auf dem Sinnenplan herrscht und versicherte:

Wer mir nachfolgt, wandert nicht in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Christus beabsichtigte niemals, eine neue Religion zu gründen, noch erklärte Er je es zu tun, wie Er auch niemals für sich in Anspruch nahm, ein Prophet zu sein.

Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Matthäus 5:17

So waren die liebevollen, einfachen und unverfälschten Worte, durch welche Er Seine Mission zum Ausdruck brachte.

Welches war das Gesetz, das zu erfüllen Er gekommen war? Es war kein anderes als das Seines Vaters, das Gesetz Gottes, welches schon seit undenklichen Zeiten existiert. In diesem Gesetz, das allem Geschaffenen eingeschrieben ist, leben wir, bewegen wir uns und haben unser Sein, obgleich wir, begrenzt wie wir sind, uns dessen nicht bewusst sind. Er kam, um die Menschheit zur Wirklichkeit des Gesetzes Gottes zu erwecken, welches im Strudel der Welt immer und immer wieder verloren geht. Da wir mehr und mehr Existentialisten werden, werden wir in steigendem Maß unempfindsam, nein, sogar unzugänglich für die heilenden und Heiligen Einflüsse der Gotteskraft in uns. Je mehr wir vom Zentrum unseres Wesens zur Peripherie unserer Existenz fortschreiten, umso mehr bewegen wir uns vom Selbst in uns und vom Gesetz Gottes weg. Das Ergebnis ist meist, dass wir wie Seetang an der Oberfläche des Wassers zu treiben beginnen, ohne unsere Wurzeln in die Tiefe zu senken. Ankerlos, wie wir sind, werden wir unwissentlich vom Strom der Zeit fortgetragen, unfähig, unserem zerbrechlichen Kahn im Tumult des Lebens Halt zu geben. Doch in diesem hoffnungs- und hilflosen Zustand kann der barmherzige und liebende Vater nicht länger ein schweigender Beobachter bleiben, wenngleich Er es lange Zeit geduldet hat.

Sein Ihm innewohnendes Mitleid bewegt Ihn, als erstes Gebot der Stunde Seine, sich abmühenden Kinder zu retten. Da nur der Mensch Lehrer des Menschen sein kann, zieht Er das elendsvolle Gewand des Fleisches an, um uns gleich zu sein und kommt als Sein eigener Messias mit Seiner Botschaft der Hoffnung, Erlösung und Erneuerung für jene, die vorbereitet sind, auf Seinen Rat zu hören und ihn zu befolgen.

Als der Herr kam in Gestalt des Meisters Jesus, gab Er jedem Hoffnung, selbst den verworrensten Schuften und ärgsten Sündern – Hoffnung auf das Reich Gottes. Es war das allgemeine Erbe aller und kein reserviertes Heiligtum für diejenigen, welche sich zu irgendeinem religiösen Glauben oder einer sozialen Gemeinschaft bekennen. Er bereitete das Volk auf diesen herrlichen Zustand des Geistes vor – des Geistes, umgewandelt durch Erneuerung – und lud es ein, einen entsprechenden und ehrenvollen Platz in einer der vielen Wohnungen im Hause Seines Vaters einzunehmen. (Johannes 14:2)

Die Erlösung der Menschheit, erklärte Jesus, war der Zweck und Plan Gottes. Was im Menschen sollte erlöst werden? Der menschliche Geist oder die menschliche Seele. Und wovon? Vom Gemüt – dem sterblichen Gemüt aus verweslichem Samen geboren. Und warum? Das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Friede. (Römer 8:6) Jesus konnte es nicht ertragen, die Schöpfung unter Seufzern und Schmerzen arbeiten und in Todeskrämpfen sich winden zu sehen.

So ging Jesus allein als guter Hirte von Ort zu Ort, um die verlorenen Schafe zu suchen und zu finden, wo immer sie gefunden werden konnten. Die verlorenen Kinder Gottes mussten sanft überredet und gewonnen werden und zurückgebracht zum Hause des Vaters mit großer Freude (Lukas 15:11-32)

Der nächste Schritt nach der Erlösung war Wiederherstellung oder Erneuerung – Wiedereinsetzung des Geistes auf seinen gesetzmäßigen Platz im Reiche Gottes. Man spricht vom Geist als einer hochgeborenen Dame – aus königlichem Blut. Gott ist Geist und ebenso die Seele.

Die Gott anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Johannes 4:24

Man muss deshalb im Geist umgewandelt werden, um den Geist und die Kraft Gottes zu kosten und in Seinem Heiligen Berg zu wohnen – im Lande der Rechtschaffenheit.

Alls dieses meinte Jesus mit der Erfüllung des Gesetzes – des Gesetzes Gottes, Seine Kinder, die wie Unmündige in der Wüste des Lebens wandern, zu retten. Und um dessentwillen musste Er sich auf dem harten und qualvollen Weg der Selbstverleugnung dahin schleppen und erlitt unzählige Erniedrigungen und unmenschliche Schmach, um der leidenden Menschheit willen.

Die Ankunft Jesu in der Welt wurde von Engelsgesang verkündet:

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen, die eines guten Willens sind.

Lukas 2:14

Und als Er im menschlichen Kleid zur Erde kam, erklärte Er:

Es ist meine Freude, Deinen Willen zu tun. Dein Gesetz wohnt in meinem Herzen.

So sehen wir, dass der Sohn nicht gekommen ist Seelen zu verderben, sondern zu erhalten (Lukas 9:56). Hierin sehen wir den Plan und Zweck des Gottmenschen, indem Er Gottes Gesetz erfüllt – zu suchen und selig zu machen, was verloren ist (Lukas 19:10).

Nun zu den Mitteln, die Jesus brauchte, um den Willen Gottes zu verwirklichen. Liebe ist der Hauptschlüssel in der Lehre Jesu. In unmissverständlichen Worten erklärt Er, dass das Wesen von Gottes Natur Liebe ist und Gehorsam gegen Gott und Sein Gesetz die Liebe in der Tat. Er betonte nachdrücklich:

Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Matthäus 22:37-40

Damit nicht der leiseste Zweifel bestehen konnte, über dieses lebenswichtige Gebot erklärt Jesus weiter:

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: `Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.´ Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen; Tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.

Matthäus 5:43-44

Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundliche seid, was tut ihr Sonderliches?

Matthäus 5:47

Die Apostel nach Christus vollendeten das Thema. St. Paulus sagte, sich an die Römer wendend:

Die Liebe sei ungeheuchelt. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Des Gesetzes volle Erfüllung ist also die Liebe.

Römer 12:9 und 13:10

An die Galater:

… sondern dienet einander in Liebe! Denn das ganze Gesetz wird in dem einen Satz erfüllt:‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘

Galater 5:13-14

St. Petrus sagte in klaren Worten:

… so liebt hingebend einander aus lauterem Herzen.

Petrus  1:22

Liebe ist beides, das Mittel und das Ziel in der Gottverwirklichung. Da die Liebe direkt von Gott herabkommt, muss sie erkannt und verstanden werden in dem Heiligen Berg Gottes, im menschlichen Körper, bevor sie wirklich in der Alltagswelt geübt werden kann. Man muss zuerst durch intensive Liebe und Sehnsucht nach Gott ergriffen sein, um Zulassung zum menschlichen Laboratorium zu gewinnen und seine Aufgabe in Liebe in ihrer Fülle zu fassen. Ohne dies gibt es keinen Weg heraus; es ist das Wesentliche und Erste auf dem Gottespfad.

Der Heilige Johannes hat so wahr gesagt:

Wer nicht liebhat (Gott um Gottes willen), der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.

1. Johannes 4:8

Liebe zu Gott und dem Reiche Gottes ist das Fundament aller Tugenden.

Doch trachtet nach dem Reich Gottes, so wird euch das alles zufallen.

Lukas 12:31

Liebe in ihrer Entfaltung bringt Blüten und Früchte dessen hervor, was edel und göttlich im Leben ist:

Wahrhaftigkeit, Keuschheit, Demut, Nichtangreifen, selbstloser Dienst und Opfer.

Nachdem Jesus so das Fundament Seiner Lehre von der Liebe gelegt hat, die mit der Liebe zu Gott beginnt und in der Nächstenliebe gipfelt, fährt Er fort, den Oberbau Seines Gebäudes des Reiches Gottes aufzurichten mittels des zweifachen Prinzips von Gottes Licht und Leben und lädt alle ein, einzutreten und sich des Ewigen Lebens zu erfreuen.

Bezüglich des Reiches, zu dem Jesus den Schlüssel hatte, sagt Er klar: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. (Johannes 18:32). Sein Reich ist nicht von dieser Welt (Johannes 18:32). Sein Reich ist das Reich Gottes, von welchem Er sagt: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Gebärden, das Reich Gottes ist in euch (Lukas 17:20-21). Und wer kann in das Reich Gottes eintreten und Gott sehen? Jesus sagt uns: Selig sind die Armen im Geiste, den ihrer ist das Himmelreich. Und weiter: Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen (Matthäus 5:3 und 8). Er erklärt dann weiter:

Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer eingehen ins Himmelreich. Ja, ich sage euch noch einmal: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als ein Reicher in das Himmelreich.

Matthäus 19:23-24

Und warum?

Wie eng aber ist das Tor und wie schmal ist der Weg, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden.

Matthäus 7:14

Schließlich wird die Sachlage kurz und schön erklärt:

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Himmelreich eingehen; sondern wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der wird eingehen in das Himmelreich.

Matthäus 7:21

Ferner spricht das Evangelium von gewissen Vorbedingungen als Voraussetzung für das Leben des Geistes im Himmel:

Es sei denn, dass jemand von neuem geboren wurde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Johannes 3:3

Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

Johannes 3:5

Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben.

1. Korinther 15:50

Wenn ein Mensch sich in dieser Weise qualifiziert, geht er nicht nach dem Fleische, sondern nach dem Geist. So unterwiesen, nimmt er täglich sein Kreuz auf sich nach dem Beispiel des Meisters Jesu und begleitet ihn unerschrocken durch die Täler der Todesschatten den Tod verschlingend in den Sieg wie St. Paulus, dessen Freude es war, täglich zu sterben, wie wir im Korintherbrief lesen.

So sehen wir, dass das Problem sich selbst löst in eines der Umwandlung vom Leben im Fleisch zum Leben im Geist. Der Geist allein kann durch die enge Pforte, die nicht größer ist als ein Nadelöhr und den engen Pfad beschreiten, der zum Heil und Ewigen Leben führt, feiner als ein Haar und schärfer als des Schwertes Schneide. Man muss deshalb wie St. Johannes im Geiste sein, um das Reich Gottes in sich zu enthüllen. Der Geist muss das Tabernakel des Fleisch überwunden haben, wie der Heilige uns nachdrücklich darlegt, indem Er die Worte: Wer überwindet… in Seiner Offenbarung so oft wiederholt. Sich über das Körperbewusstsein zu erheben ist ein muss, um eine Erfahrung außerhalb des Körpers zu haben. Plutarch vergleicht die Erfahrung der in die Mysterien des Jenseits initiierten Seele derjenigen des tatsächlichen Todes.

Wie kommt diese Umwandlung zustande? Gott ist groß und Seine Kraft ist noch größer. Man muss lernen, den Willen Gottes zu erkennen und Sein Gesetz zu verstehen. Das Gesetz Gottes ist… heilig, gerecht und gut. Denn wird wissen, dass das Gesetz geistig ist. Römer 7:12 und 14. Es ist in das Herz eines jeden von uns geschrieben; aber da wir im Körper sind, sind wir uns seiner nicht bewusst. Doch wenn man den Körper überwindet oder ihn überschreitet, beginnt er daraus durch wirkliche Erfahrung zu lernen, da der Geist durch das Nadelöhr hindurchschaut. Diese Überschreitung ist nichts als das Übersteigen des Menschlichen im Menschen. Wer immer Geist wird, vollkommen in sich selbst, gewinnt Ewiges Leben und dem soll kein Leid geschehen von dem anderen Tode.

Offenbarung 2:11

Jesus spricht uns in so vielfacher Weise vom Geist und der Kraft Gottes und versucht, einen bewussten Kontakt mit ihm herzustellen. Der absolute Gott ist eine Abstraktion, mit all Seinen Kräften der Allgegenwart, Allwissenheit, Allmacht, Allentrücktheit und das All-Glanzes völlig in sich geschlossen. In diesem ungeoffenbarten Zustand kann Er weder gesehen noch gehört werden.

Wie können wir an jemanden glauben, den wir nicht gesehen oder gehört haben?

Aber wenn Er, der waltende Gott wird, kommt Er ins Sein und offenbart sich in Seiner Schöpfung, indem Er alles mit Seinem Licht und Leben in variierendem Grade in den verschiedenen Existenzbereichen ausstattet, völlig jedoch im Menschen, der nach Seinem Bilde erschaffen und durch seinen Lebensodem mit der lebendigen Seele belebt ist.

Gott und das Gesetz Gottes, sagt die Bibel, werden dem Menschen in Seinem eigenen Licht und Leben enthüllt, welche der Heilige Johannes symbolisch als das WORT bezeichnet, das Heilige Wort oder der Heilige Geist – der große Tröster oder der Geist der Wahrheit. Dieses Wort ist es, welches wie eine Taube herabstieg, als Jesus jene taufte, die in Seine Herde kamen, um gerettet zu werden. Die Taufe durch die Berührung mit einem Gottmenschen oder Übertragung Seines Lebensimpulses durch Seine Augen, die das Wasser des Lebens auf den Schüler ausgießen, bewirkt einen Prozess Innerer Heiligung, der es dem Gottmenschen ermöglicht, den Geist im Menschen mit Seiner rechten Hand aufrecht zu erhalten, um ihm einige esoterische Erfahrungen von der Welt des Geistes zu geben.
 
Was ist dieses Licht Gottes und was das Leben Gottes? Und wie erfährt die Seele sie im Heiligtum des Herrn? Das Wort des Höchsten – Seinen Geist und Seine Kraft – wie Es sich im Raum und außerhalb des Raumes im Schöpfungsprozess und im Erhalten der gewaltigen Universen bewegt, erzeugt Licht und Ton durch Seine Selbstvibrierende Bewegung. Dies ist das Licht Gottes und die Stimme Gottes (Sein Lebensodem) die Plato, der alte griechische Philosoph (400 v. Christus) die ‚Musik der Sphären‘ nannte. Ähnlich spricht S.T. Coleridge (1772-1834) von dem einen Leben in uns und außerhalb uns, das die Seele aller Bewegung ist und als ein Licht im Ton und tönende Kraft im Licht erscheint.

Dieses nun ist der Geist und die Kraft Gottes – das Licht und Leben Gottes – das zugleich gesehen und gehört werden kann, nicht mit den Augen und Ohren des Fleisches, die nur äußere Instrumente sind als Hilfen zur Orientierung in der äußeren Welt, sondern durch die subtilen Sinne innen, die die wesentlichen Merkmale des Göttlichen sind. Wahres Wissen oder die Erfahrung der Wahrheit ist eine Tätigkeit der Seele, sicher und vollkommen mit mathematischer Genauigkeit ohne die Sinne.

Das Gesetz und der Wille Gottes wurde durch den Meister Jesus als eine direkte Enthüllung des Wortes, des Lichts des Lebens, solchen erklärt und offenbart, die Ihn annahmen und ihren Glauben in Ihn setzten. In der Bibel wird Gott beschrieben als der Vater des Lichts, bei dem kein Wechsel ist oder ein Schatten von Veränderung.

Jakob 1:17

Der Heilige Johannes sagte, als Er die Botschaft, die Er gehört hatte, niederschrieb:

Gott ist Licht; in Ihm ist keine Finsternis

Johannes 1:5

Das bedeutet, Gott ist unübertreffliches Licht, das Licht der Lichter, rein und makellos, ungeschaffen und schattenlos. Es ist das Licht des Himmels, das richtig leitet. Seine unsterbliche Flamme leuchtet in jedem von Gottes Kindern auf der Erde. Wir alle leben durch Sein Licht. Und es ist Sein Licht, das alles erleuchtet. Es war das Wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt.

Das Licht leuchtet in der Finsternis, die Finsternis des grabähnlichen Körpertabernakels die Finsternis aber hat es nicht begriffen. (Johannes 1:9 und 1:5)  Der Heilige Lukas spricht die ernste Warnung aus:

So schaue darauf, dass das Licht in dir nicht Finsternis sei.

Lukas 11:35

Und darüber, wo das Licht ist, und wie es ungetrübt erhalten bleiben kann, wird gesagt:

Das Auge ist des Leibes Licht.

Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.

Matthäus 6:22

So kommt es darauf an, das Einzelauge im Körper zu entwickeln, um das glorreiche Licht Gottes zu schauen und ewig in Ihm zu leben.

Jetzt müssen wir sehen, was die Bibel uns sagt vom Leben Gottes. Gott ist ein Lebensprinzip oder der hörbare, ununterbrochene Lebensstrom. Wie in Seinem Licht, so gibt es auch in Seinem Leben keine Veränderung. Es ist die Kraft Gottes, so wie das Heilige Licht der Geist Gottes ist. Beide zusammen genommen bilden das Wort des Wortlosen und den Namen des Namenlosen – des Namens, wie größer kein Name besteht. Das Wort Gottes läuft schnell von einem Ende zum anderen und verwirklicht Plan und Absicht Gottes. Zusammen bilden sie das Substrat von allem, was existiert. St. Johannes, der Fürst der Mystiker, beginnt sein Evangelium mit einer schönen Enthüllung des mystischen Wortes:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht. Und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In Ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.

Wer immer den Heiligen Berg hinaufsteigt und am Heiligen Orte steht, dem öffnet das Wort Gottes – Sein Licht und Leben – das Innere Auge, das Einzelauge, wovon oben die Rede war, und entsiegelt das Innere Ohr, um Weisung und Führung direkt von der Kraft Gottes zu empfangen. Über die Kraft des Wortes wird gesagt:

Habe Acht auf das Wort, das Wort der Wahrheit.

Belebe dich durch die Kraft des Wortes. In Ihm ist das Licht des Lebens (das Licht, das vom hörbaren Lebensstrom ausgeht). Wir leben, weil das Wort uns erhält. Das Wort hilft der Seele, so wie einem Vogel den Schlingen des Vogelfängers zu entrinnen (dem Gemüt und den Sinnen), indem es diese Schlingen durchbricht und die Seele ruhig macht wie ein entwöhntes Kind. In der Gegenwart des Wortes scheint die Nacht wie der Tag und setzt die Dunkelheit und das Licht in Flammen.

Sein Wort sendet Befehle aus über die Erde, und wer immer dem Worte lauscht, erlangt Wissen über alles; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft liegen vor ihm wie ein offenes Buch.

Es ist das ‚Sesam öffne dich‘, das die Portale der Göttlichen Weisheit aufreißt, und dem, wenn man Es kennt, alles bekannt wird und nichts zu erkennen übrig bleibt.

Das Wort Gottes ist sehr rein und wahr vom Beginn der Zeit an.

Gesegnet ist der Name Gottes. Und gesegnet sind die, die den freudvollen Ton kennen, denn sie wandeln im Lichte Seines Antlitzes. Es ist eine Augensalbe, die das Auge licht macht, damit man nicht mehr den Todesschlaf schläft. Wer immer Seine Stimme hört, selbst der Tote, (geistig Tote), wird zum Spirituellen Leben erweckt und beginnt, Preislieder auf den Herrn zu singen vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang.

Jesus war kein bloßer Theoretiker, noch ein Philosoph noch ein Theologe. Er war im wesentlichen ein praktischer Lehrer, Der das Leben erlernt hatte durch schweres Graben an den Wurzeln des Lebens. Er war wohlbewandert in Theorie und Praxis der Spirituellen Wissenschaft. Was immer für eine Theologie Er hatte, es war keine dogmatische Theologie, auf der Autorität organisierter Körperschaften gegründet. Ebensowenig war sie spekulativen Charakters, aus menschlichem Denken entsprungen. noch war sie Systematik, von irgendeinem rationalisiertem System oder einer Schule abhängig. Es war eine rein positive Theologie, die auf Offenbarung beruhte, – oder auf direkter, unmittelbarer, persönlicher Erfahrung in der Höhle der Verklärung, wo die Verwandlung erarbeitet wurde durch die Verbindung mit dem Geist und der Kraft Gottes, die Seele in eine lebendige Seele verwandelnd, sie zum Herrn des Hauses zu machen. 

Jesus war eine lebende Verkörperung des hörbaren Lebensstromes, (das Wort wurde Fleisch) und als solche nannte Er sich selbst das Brot des Lebens und das Wasser des Lebens und lud freigebig alle ein, daran teilzunehmen. Sein Pfad war einer der Selbstanalyse, der Befreiung der Seele von den Fangarmen des Fleisches und des fleischlichen Gemütes und befähigte die Seele zur Reise in die Inneren, unirdischen Ebenen, gekleidet im himmlischen, mystischen Körper (unterschieden von dem natürlichen und irdischen Körper, der überschritten ist im Prozess der Verwandlung (1. Korinther 15). Der natürliche Mensch war von der Erde und irdisch, während der Innere Mensch, der zur Rechtschaffenheit erwachte, ein in Gott lebender Geist wurde, völlig gewandelt und erneuert. Daher die Ermahnung: 

Lerne zu sterben, damit du zu leben beginnen kannst.

Und wieder:

Stirb dir selbst völlig, und erhebe dich sogleich.

Er wollte, dass die Menschen die Wirklichkeit wahrnehmen und verstehen und nicht, dass sie selbst bloß davon hören und sehen; denn das gäbe ihnen nicht das Geschenk der Rettung oder Ewiges Leben (Matthäus 13:14).

Er gab Seinen Schülern wirkliche mystische Erfahrungen innen:

Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr sehet, und haben´s nicht gesehen, und hören, was ihr höret, und haben´s nicht gehört.

Lukas 10:24

Und dann befahl Er:

Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird in das Ohr, das predigt von den Dächern.

Matthäus 10:27

Wir haben schriftlich niedergelegte Beispiele von direkten esoterischen Erfahrungen des Reiches Gottes für Seine Auserwählten, die Petrus, Jakobus und Johannes, die im Geiste mitgenommen wurden auf einen hohen Berg (den Schnittpunkt der beiden Welten, der physischen und der geistigen) und brachte sie von Angesicht zu Angesicht mit den alten Meistern wie Moses und Elias (Matthäus 17; Markus 9 und Lukas 9).

Wiederum, am Pfingsttage, gab Er Ihnen eine Erfahrung des Tones, der vom Himmel kam und das ganze Haus, wo sie saßen, erfüllte, und dann erschienen Ihnen feurige Zungen (himmlisches Licht), zerteilt, wie von Feuer, die sich auf einen jeglichen unter Ihnen niederließen und Sie mit dem Heiligen Geist erfüllten.

Apostelgeschichte 2

Nicht zuletzt, enthält das Buch der Offenbarung Johannes eine Menge anschaulicher Beschreibungen der wunderbaren Vision, die er auf den Inneren Ebenen hatte, als er war im Geiste an des Herrn Tag und die versiegelte Weisheit ihm durch die Stimme entsiegelt wurde, die wie der Ton von vielen Wassern zu Ihm kam oder als wohlklingende Musik wie von Harfenspielern mit ihren Harfen.

Gott will, dass der Mensch unsterblich sei, um sich des immerwährenden Lebens zu erfreuen, aber der Mensch muss danach trachten.

Römer 2:6-7

Es muss danach gesucht und jetzt und hier erreicht werden, wenn es nicht in der lebendigen Gegenwart getan wird, gibt es demnach keine Zusage dafür.

Denn, was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich selbst aber verliert oder zu Schaden bringt?

Lukas 9:25

Die Essenz der Seele ist Leben für alle Ewigkeit. Wenn man seine Seele verlöre, was bliebe übrig? Nichts als der Weg der Rückentwicklung, des Herabsteigens auf der Schöpfungsskala. Gott muss daher im menschlichen Körper offenbart werden, und die Seele muss alles daran setzen, den Urquell des Lebens zu finden.

Diese Offenbarung kommt durch Instruktion und Führung eines Gottmenschen, Der fähig ist, den Willen und das Gesetz Gottes zu enthüllen, wie es sich erschließt in der Verbindung mit dem Wort.

Wer sein Ohr abwendet, das Gesetz zu hören, das Gebot ist ein Greuel.

Sprüche 28:9

Der einzige Weg, um die Seele zu retten, ist mit Eifer der Stimme Gottes zu lauschen, Jesus sagt darüber:

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das Ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

Johannes 10:27-28

Gott ist der Gott der Lebenden und will nicht, dass jemand verloren werde.

2. Petrus 3:9

Über Seinen Auftrag sagt Jesus:

Dieweil ich bin in der Welt, bin ich das Licht der Welt.

Johannes 9:5

Und

Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. Glaubet an das Licht, solange ihr´s habt, auf dass ihr des Lichtes Kinder werdet.

Johannes 12:35-36 

Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.

Johannes 3:8

Wir müssen deshalb nach Einem suchen, Der aus dem Geiste geboren ist. Möge die Gotteskraft uns alle zu dem Menschen des Geistes führen, wer immer Er sei, und welche Lebensgewohnheiten Er haben mag; aber Es muss Einer sein, Der uns den einen Wahren Gott erkennen lässt und uns zum Reiche Gottes befähigt.