Die Quelle des Lebens

von Bhadra Sena

O! Das eine Leben in und um uns, welches aller Bewegung begegnet und seine Seele wird, Ein Licht im Ton, eine tongleiche Kraft im Licht.

Coleridge

Das Leben ist endloser Impuls des Höchsten Wesens, das die Quelle und der Ursprung allen Lebens ist. Die ganze Schöpfung, sowohl die sichtbare als auch die unsichtbare, ist eine Masse Leben, pulsierend und übersprudelnd von Lebensenergie. Sogar die sogenannte Materie in so vielen Formen, belebt und unbelebt, lebt durch die Lebenskraft in ihrem Innersten. Materie ohne Leben, gleich wieviel lebendige Kraft in ihr ist, kann aus sich selbst keine Form annehmen; denn es ist die eine bewegende Kraft, die alles zwischen Himmel und Erde erhält, hier und im Jenseits.

Es erscheint paradox, dass Leben gleichzeitig durch Bewegung und Ruhe gekennzeichnet ist. Es ist eine schwingende Aktivität an der Oberfläche und der Peripherie von allem Seienden; aber im Zentrum ist Ruhe und Stille, wenn auch hoch wirksam. Diese latente Kraft tritt ins aktive Leben ein, so ganz offenkundig und klar sichtbar für uns auf der Sinnesebene. Es sind nur die verstreuten Strahlen, die von der empfindsamen Lebensmasse ausgehen, welche die Materie empfindlich machen, indem sie ihr eine gewisse Form und Dimension, Gestalt und Aussehen verleihen, mit bunt gestalteten Färbungen und Schattierungen über dem Ganzen, hoch und niedrig, wie es gerade kommt.

Wir, die Menschen, wie alles andere im weiten Universum, sind die Oberflächenwirkungen der Ursache aller Ursachen, die das große Lebenspanorama lenkt, das sich vor uns ausbreitet. Alle magnetischen und elektronischen Bewegungen, die Schwerkraft und Anziehungskraft, die kreisende und elliptische Kraft, sind nichts als verschiedene Offenbarungen des einen Lebensstroms in und außer uns, und ob wir wollen oder nicht, wir werden durch sie regiert, gleich, ob wir es wissen oder nicht.

Das ist das Kreuz des Lebensspieles, von dem wir Tag für Tag Zeuge sind. Hin und her geworfen durch Strömungen und Gegenströmungen unserer eigenen Handlungen und ihrer Reaktionen im Tätigkeitsgebiet (Karma Khashtra) wissen wir wenig, von wannen wir kommen und wohin wir gehen. Sind wir denn das Ergebnis bloßen Zufalls und leben nur durch Zufall? Keineswegs, versichern uns die Heiligen mit Nachdruck.

Wie anders würde es mit uns stehen, wenn wir die abdeckenden Scheuklappen von unseren Augen nehmen könnten und durch den dicken Schleier der Dunkelheit dringen, der uns einhüllt, und die ziellosen Pfeile sähen, die wir unbekümmert aussenden, den Weg unseres Schicksals für die entfernte Zukunft zu bahnen.

Es ist die Vereinigung des Selbst mit dem Überselbst, die all unseren vergänglichen Leiden und Freuden der Welt ein Ende setzt.

Der Geist und die Macht Gottes wohnen in uns. Er ist uns näher als unsere Halsschlagader. Er ist die Seele unserer Seele. Wir leben, bewegen uns und haben unser Sein im Meer des Himmlischen Melodischen Lichts ein Licht im Ton, eine tongleiche Kraft im Licht, und es kann durch die Gnade Dessen gewonnen werden, Der den Vater kennt und von Ihm Vollmacht hat, die Menschen zu erlösen.