Mahatma Gandhi

Freunde, warum die Gebrechlichkeit des Äußeren, die Schwäche der Glieder beklagen? Die Seele ist der Eroberer des Kosmos. Wenn immer grausame Kräfte des Materialismus die gütigen Kräfte der Spiritualität bekämpften, zerbröckelten die Ersteren und wurden mit Staub beschmiert.

Ein Knochengerüst und ein Häufchen Erde, das sich von harten Steinmauern nicht abschrecken ließ, eine magische Berührung seiner Hand verwandelte aufgepflanzte Bajonette in stumpfe Waffen. Nimmt die Sonne von der dunklen Nacht eine Niederlage an?

Die Seele: die gemarterte Seele der Erde, der verhungerten und nackten Karawane, des wehklagenden, hilflosen Volkes, des Gefährten der Witwe, in den Flammen des Krieges gefangen, geführt für die Unabhängigkeit. Nicht gelingen soll es, diese kraftvolle Seele zu vernichten, so, wie starkes Eisen nicht vermag, ein zartes Blatt zu ersticken.

Der Krieger, der im harten Gelände sein Leben führt, pflegt nicht in behaglichem Schlummer zu sterben. Er trinkt den Todesbecher, wenn ihn der Ruf erreicht, und seine stolze Brust sich den grimmigen Geschossen gegenübersieht.

Du bist ein Verehrer der Gewaltlosigkeit! Ein Verteidiger der Karawane der Liebe; dein Blut gab dem Boden Farbe, gleich dem Öl, das in immer mehr Lampen gegossen wird, und den Pfad beleuchtet und weißt, dass sich die Karawane weiterbewegt.

Darshan

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Anmerkung: Übersetzung eines Urdu-Gedichtes, geschrieben anlässlich des 100jährigen Geburtstages (2.Oktober 1969) von Mahatma Gandhi.