Seine Lehren

Mystische Erfahrung ist eine Sache endloser Gemeinschaft und alles Schreiben darüber kann nur schwach die unermessbare Weite der ursprünglichen Erfahrung wiedergeben. Dies und die alchimistische Bildersprache, in welcher Böhme oft Seine Schriften niederlegte, hat fast alle Übersetzer und Kommentatoren, da sie selbst in praktischer mystischer Erfahrung nicht bewandert waren, verleitet, die ganze Innere Grundlage Seiner Schriften zu übersehen.

Wenn der Unrat der Zeit weggenommen und die falschen Auslegungen, die sich ergaben, geklärt sind, singt die Botschaft in kristallklaren Tönen (wie die aller Meister der Vergangenheit und Gegenwart) von dem himmlischen Ton und Licht, das im menschlichen Körper erklingt und leuchtet.

Böhme beschreibt dieses Göttliche Prinzip in Ausdrücken, die keinen Zweifel lassen über ihre Wahre Natur:

Im Lichte Gottes, welches das Himmelreich genannt wird, ist der Ton ganz sanft, angenehm, lieblich, rein und fein, ja, wie eine Stille im Verhältnis zu unserem äußeren groben Geschrei in Aussprache, Reden, Tönen und Singen, so als ob der Geist spielen und tönen würde in einem Inneren Reich der Freude und tief innen solch eine süße, beseligende Melodie und Weise hörte, jedoch ohne, dass außen etwas zu vernehmen oder zu verstehen wäre. Denn im Wesen des Lichtes ist alles subtil …

Wenn man in dieser Welt tausend Arten von Musikinstrumenten zusammenbringen würde und alle würden auf die beste Weise höchst kunstvoll gestimmt und die geschicktesten Meister der Musik würden auf ihnen im Konzert zusammen spielen, würde alles nicht mehr sein als ein Heulen und Bellen von Hunden, im Vergleich zu der Musik, welche sich durch den himmlischen Ton erhebt und klingt, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Durch diesen himmlischen Ton, sagt uns Böhme, wird die Seele offenbart, bewegen sich alle Kräfte und wird alle menschliche Wissenschaft des Erkennens des sichtbaren und unsichtbaren Geistes offenbar, und von dessen Betrachtung lernte er selbst alles.

Für den Menschen, sagt Böhme, gibt es nichts Notwendigeres und Wünschenswerteres in dieser Lebenszeit, als sich selbst und dann Gott zu erkennen, von Dessen Wesen er ist. Und dazu muss man in Kontakt mit dem Göttlichen Licht- und Tonprinzip im menschlichen Körper kommen.

Und Christus lehrte das Gleiche; Er sagt:

Sein Licht leuchtet in uns.‘ Die ganze christliche Religion besteht darin, uns selbst zu erkennen zu lernen … Wo willst du Gott suchen? In der Tiefe über den Sternen? Du wirst Ihn dort nicht finden. Suche ihn in deinem Herzen, im Zentrum deines Ursprungs …

O du blindes Gemüt voller Dunkelheit, der Himmel, in dem Gott wohnt, ist auch in dir.

Jetzt gehe, wohin du willst, du hast das Zentrum der Gottheit in dir, in dem Ton.

Soweit ist es gut … Aber, versunken in die Zweiheit und identifiziert mit den äußeren Dingen, wie wir sind, finden wir es beinahe unmöglich, dieses Göttliche Tonprinzip zu berühren, welches das ‚Sesam öffne dich‘ zu den Inneren Reichen ist. Zu diesem Kontakt brauchen wir einen Wahren Lehrer oder Meister dieser Wissenschaft, einen, Der (wie Böhme Selbst) schon in der Gottheit verankert ist und durch Den die Gotteskraft wirkt:

Und der Mensch verlangt nach nichts anderem als nach dem weisen Meister, Der Sein Instrument spielen kann, welches der Wahre Geist der hohen Macht der Ewigkeit ist. Wenn das im Menschen belebt wird, dass es sich rührt und handelt im Zentrum des Geistes, dann spielt es auf dem Instrument des menschlichen Körpers und dann wird sogar die Form durch den Ton im Wort ausgedrückt.

So ist uns der Vater im Sohn geoffenbart und wenn sie jetzt nach dem Vater rufen, hört Er sie nur durch Seinen Sohn, … in Seiner Stimme, offenbart in der menschlichen Eigenheit. Und doch dienen sie dem Sohn in dem Vater … Denn der Vater hat sich uns geoffenbart durch Seine Stimme, die im Sohn offenbart ist.

Und der Sohn wirkt durch und für alle (gleich welcher Religion) …

So, wenn die Türken den Vater verehren, hört er sie durch den Sohn und nimmt sie als Kind an durch den Sohn, in welchem Gott sich offenbart hat, in der menschlichen Eigenheit und in keiner anderen. So hat Gott dem Wahren Menschen Seinen Mittler, Sein Heiliges Wort, durch Seinen Diener in die Welt gesandt … und Er veranlasst Seine Diener, an der Quelle Seines Heiligen Wortes zu sitzen mit dem Befehl, sich in ihrem Amt und ihrer Verantwortlichkeit, die ihnen übertragen wurde, auf Gott zu berufen und zu beten Sein Wort und zu lehren, bis Gott der Jungfrau Herz zu sich zieht und sie zur Quelle Seines Wortes bringt, um Wasser zu ziehen aus dem Springbrunnen von Gottes Wort.

Solch ein Lehrer,

sagt Böhme,

wird nicht nur nach dem äußeren Buchstaben lehren, sondern aus der Liebe und dem Licht der Göttlichen Erkenntnis, die aus jeder Seiner Poren fließt; der Geist Gottes spricht durch Ihn und Seine Zunge ist von der Essenz der fünf Göttlichen Namen erfüllt. Er spricht ohne Rücksicht auf die Person des Menschen, denn Er sieht den Inneren Menschen und ist frei von dem Einfluss des Gemüts. Er ist ‚Gott in Sich‘ und belebt den Gott in uns.

Darum ist Gott Mensch worden, dass Er Sein herrlich Instrument, welches Er zu Seinem Lobe machte und das Ihm verdarb und nicht nach Seiner Freuden- und Liebesbegierde wollte klingen, wieder zurecht brachte und den rechten Liebehall wieder in die Saiten einführte; ja den Hall, der vor Ihm klinget, den hat Er wieder in uns, als in Sein Instrument eingeführet; Er ist der worden, Der ich bin, und hat mich zu Dem gemacht, das Er ist.

In einem sehr seltenen Zustand sagt uns Böhme, wie Er die Einswerdung mit Gott erlangte und geht sogar so weit, unzweifelhaft festzustellen, dass das, was Jesus in Seinem geistlichen Amt getan hatte, Er ebenfalls in Seiner Lebenszeit tat, und so wurde dieses Werk auch fortgesetzt durch jene, die zu Ihm gehörten.

Was immer Jesus durch Christus getan hat, nämlich durch Seine und meine Menschheit, so tut Er dasselbe noch heute in mir und all jenen, die zu mir gehören … So lebe ich nun in Gott und mein Ich weiß es nicht.

Wenn man solch einen Meister gefunden hat, werden die Geheimnisse des ‚Großen Mysteriums‘ enthüllt, und zwar sowohl in der Theorie als auch in der Praxis, und man beginnt die Reise in die Inneren Regionen.

Die Meister sprechen von den Inneren Reichen, dass sie ein weites Netzwerk verschiedener Grade von Spiritualität enthalten, die hinauf zu der rein Spirituellen Region führen, von der die Meister Selbst gekommen sind. Das Überschreiten dieser Inneren Reiche ist ein höchst subtiles und gefährliches Unternehmen und so ist um so mehr die Hilfe eines Führer nötig, Der den Pfad von Anfang bis Ende kennt. Böhme hat durch lange Ergebenheit und Disziplin diese Innere Wissenschaft gemeistert und ist ein Adept geworden. Er war ein Kenner der Inneren Regionen und der Wahren Heimstatt und gibt mit Seinen eigenen Worten Aufschluss über Seine Erfahrungen. Zuweilen verbirgt Er Sich hinter alchimistischer Sprache und ein andermal spricht Er von den Inneren Regionen in christlicher Ausdrucksweise, indem Er von verschiedenen Engelreichen und Fürstentümern spricht und die Innere Musik beschreibt, wie Sie, wechselnd von Region zu Region, sich in verschiedenen Engel-Chören ausdrückt. Da die Heiligen immer von einem erhöhten Blickpunkt aus sprechen, verfehlt Böhme niemals zu betonen, dass all die Inneren Ebenen nichts als verschiedene Grade des Einen Göttlichen Wortes oder Tones sind, der Stimme Gottes:

Denn alles, was immer Leben hat, lebt in dem Sprechenden Wort, die Engel in dem Ewigen Sprechen und die zeitlichen Geister in der Wiederholung oder dem Widerhall der zeitlichen Formen, aus dem Ton oder Atem der Zeit, und die Engel aus dem Klang der Ewigkeit, nämlich aus der Stimme des geoffenbarten Wortes Gottes.

Und darum tragen sie die Namen der verschiedenen Grade in der geoffenbarten Stimme Gottes. Und ein Grad ist heiliger in der Macht als ein anderer. Darum unterscheiden sich auch die Engelchöre in der Stärke der Göttlichen Macht. Und einer hat eine heiligere Funktion zu versehen als ein anderer.

Die Meister der höchsten Ordnung sprechen im Allgemeinen von fünf Hauptoffenbarungen des Tonstroms, der fünf Hauptebenen der Schöpfung bildet, indem sie von dem fünftönigen Wort oder den fünf Heiligen Namen sprechen, ebenso spricht Böhme von fünf Heiligen Reden, fünf Haupt-Reden, fünf Namen usw. in einer höchst aufschlussreichen Weise:

Diese fünf Namen tun dar und erscheinen als eine Art von fünf Haupt-Reden der geistigen Zunge durch das geformte Wort, ausgehend von dem hohen Namen Gottes, aus welchen Zungen der prophetische und apostolische Geist spricht … Denn der Geist weist mit dem Namen auch auf die Reiche und Herrschaftsgebiete hin, und sie sind Gottes, der mit Seinem Namen jedes Reich ordnet, regiert, führt und leitet, entsprechend der Eigenheit Seines Namens … Nicht, als ob da mehr als ein Gott wäre, nur verstehen wir es als die Göttliche Offenbarung, wie Gott Sich Selbst gibt in Seiner Offenbarung des geformten Wortes.

Durch die fünf Heiligen Reden, die vom Auge der Ewigkeit ausgehen, spricht der Geist im geformten Wort der Natur Heilige Göttliche Worte in den Kindern der Heiligen.

Diese fünf Reden gehörten zu dem Geist Gottes, der durch Seine Kinder spricht, wann und wie es ihm gefällt.

Natürlich ist es die Höchste Region des reinen Geistes oder der Liebe, zu der der Meister uns mitnehmen will. Er ist der Ursprung und das Wesen aller Schöpfung. Böhme nennt es das Prinzip aller Prinzipien, das weit über den Himmeln und Reichen der Engel liegt:

Seine Kraft trägt die Himmel; so wirst du verstehen lernen, dass, so wie die Himmel, sichtbar und unsichtbar, von diesem großen Prinzip ihren Ursprung haben, sie gleicherweise notwendig auch von ihm unterhalten werden. Und darum, wenn dieses nur im geringsten alle Lichter zurückziehen würde, so würden die Herrlichkeiten, Schönheiten und Formen der himmlischen Welten sofort in Dunkel und Chaos sinken.

Seine Höhe ist höher als der höchste Himmel. Dies magst du auch in dir selbst verstehen. Denn wenn du im Geiste durch all die Ordnungen der Engel und Himmlischen Mächte aufsteigen würdest, so ist die Kraft der Liebe noch unsagbar höher über allen …

Es ist höher als das Höchste und größer als das Größte. Du magst daraus erkennen, wie weit mit einem Blick die höchste Höhe und Größe der allmächtigen Liebe, die allen menschlichen Sinn und Verstand unendlich überragt, zu reichen vermag …

Wer immer Es findet, findet nichts und alles … Wer eE findet, findet einen übernatürlichen, übersinnlichen Abgrund, der keinen Boden hat, um darauf zu stehen und wo kein Platz zu wohnen ist, und er findet auch nichts Ähnliches.

Es gibt eine geheime Pforte, den Sitz der Seele im menschlichen Körper, wo man die Innere Reise zu diesen hohen Reichen beginnt. Der Meister allein kann uns damit in Verbindung bringen und dieses erhabene Tor, welches zwischen und hinter den Augenbrauen liegt, öffnen. Hier beginnt die Innere Musik widerzuhallen und man sieht das Licht.

Blicke hierhin, dann findest du den Beginn des Lebens und die Tinktur, aus der das Leben besteht … Das Aufbrechen des dunklen Tores besteht im Erklingen und hat seine Pforte offen nächst dem Aufblitzen des Lichts nahe den Augen und nimmt die Laute auf, die nur immer erklingen.

Dieses Tor nennt Böhme ‚das Einzelauge‘. Andere Meister haben es das ‚Dritte Auge‘, das verborgene Auge usw. genannt. Und alle haben Meditationen auf diesen Punkt anbefohlen, um den Weg zurück zu Gott zu beginnen. Hier, durch eine Säule von Feuer und Gewitterwolken, öffnet sich der Innere Weg und man erwacht in das übersinnliche Leben. Böhme enthüllt klar Seine Methode der Inneren Konzentration, wo durch die auf einen Punkt gerichtete Aufmerksamkeit das Innere Ziel erreicht wird.

Höre auf mit deiner eigenen Aktivität, indem du unverwandt dein Auge auf einen Punkt richtest und mit fester Absicht die verheißene Gnade Gottes in Christo auf dich herabziehst, um dich aus deiner Dunkelheit herauszubringen in Sein wunderbares Licht. Dazu sammle all deine Gedanken nach innen und durch Glauben dränge in das Zentrum, das im Worte Gottes liegt, welches untrüglich ist und dich gerufen hat. Sei dann diesem Ruf gehorsam und sei still vor dem Herrn, sitze mit Ihm allein in deiner Innersten und verborgensten Zelle, indem dein Gemüt in sich selbst eins ist und in der Geduld der Hoffnung Seinen Willen erwartet. So wird dein Licht wie der Morgen hervorbrechen und wenn die Morgenröte vergangen ist, wird die Sonne selbst, auf die du wartest, über dir aufgehen und unter ihren höchst heilsamen Schwingen wirst du dich sehr freuen und auf- und absteigen in ihren glänzenden und heilbringenden Strahlen. Siehe, dies ist der Wahre, übersinnliche Grund des Lebens.

Die auf einen Punkt gerichtete Innere Vision zu erreichen, um auf dem Inneren Pfad fortzuschreiten, ist in der Tat ein großes und mühsames Werk; denn unser Schauen ist lange durch die Zweiheit gebunden und verdunkelt gewesen. Des Menschen Herz ist in tausend Stücke gebrochen und er findet nirgends in der Welt wirklichen Frieden. Wahre Ruhe und Frieden und aller Segen liegen im Lichte Gottes, das wir zu unserem Wahren Herrn machen müssen.

Es gibt nun aber zwei Willen in der Seele des Menschen. Moderne Meister nennen diese die positive und die negative Kraft oder Sat Purush (Herr der Wahrheit oder der Ewigkeit) und Kal Purush (Herr der Zeit).

Böhme hat auch von ihnen als dem Willen der Zeit und dem Willen der Ewigkeit gesprochen, dem niederen und dem höheren Willen. Diese in die rechte Ordnung zu bringen und sie zu einer Einheit umzugestalten, ist das erste große Werk des Menschen auf dem Wege zurück zu Gott.

Ein Ding, das eins ist, das nur einen Willen hat, wird nicht gegen sich selbst streiten, aber wo viele Willen in einem Ding sind, werden sie streiten; denn jedes würde seinen eigenen, erkannten Weg gehen … und so geben wir die Gegensätzlichkeit des Lebens zu verstehen; denn das Leben beseht aus vielen Willen … das Leben des Menschen ist in Feindschaft mit sich selbst. Jede Form ist der anderen Feind, und nicht nur beim Menschen, sondern in aller Kreatur. Wenn nicht die Formen des Lebens einen gütigen, gnädigen Herrn haben, unter dessen Kontrolle sie sein müssen, wer kann dann ihre Macht und ihren Willen brechen. Das wird im Licht des Lebens gefunden, welches der Herr aller Formen ist und sie alle bezwingen kann. Sie müssen alle ihren Willen dem Lichte geben. Und sie tun es gern, denn das Licht gibt ihnen Güte und Kraft, sodass ihre rauen, finsteren, bitteren und angstvollen Formen in Lieblichkeit verwandelt werden. Sie geben alle ihren Willen dem Licht des Lebens und das Licht gibt ihnen Sanftheit. Die Vielheit ist so umgewandelt in Einheit, in einen Willen.

Gottes Reich wird nur gefunden in dem strahlenden reinen Licht, in Freiheit, in Liebe, in Milde; denn das ist die Eigenheit des weißen, reinen Lichtes.

Wisse denn, mein Geliebter Sohn, dass, wenn du das Licht der Natur in seinen Grenzen halten willst und Nutzen daraus ziehen, in rechter Unterwerfung unter das Licht Gottes, musst du bedenken, dass in der Seele zwei Willen sind, der niedrige Wille, der dich zu den äußeren und niederen Dingen ziehen will, und ein höherer Wille, der dich zu dem Inneren und Höheren zieht. Diese zwei Willen sind nun beisammen, sozusagen Rücken gegen Rücken, und in direktem Gegensatz zueinander. Aber im Anfang war es nicht so; denn diese Gegenüberstellung der Seele in dieser Zweiheit ist nichts anderes, als die Folge eines gefallenen Zustandes. Vorher waren sie einer dem anderen unterstellt – der höhere Wille oben, als der Herr, und der niedere Wille unten, als der Untertan …

Merke nun, was ich sage:

Das rechte Auge sieht in dir vorwärts in die Ewigkeit. Das linke Auge sieht rückwärts in dir in die Zeit. Wenn du nun selbst daran leidest, immer in die Natur und die Dinge der Zeit zu sehen und den Willen des Herrn danach ausrichtest und etwas um seiner selbst willen suchst in dem Wunsch, wird es dir unmöglich sein, jemals zur Einheit zu gelangen, nach der du verlangst. Bedenke dies und sei auf der Hut.

Diese beiden Augen müssen deshalb zur Einheit gebracht werden, durch eine Konzentration von Strahlen; es ist nichts gefährlicher, als wenn das Gemüt so in der Zweiheit verbleibt.

So sprach Böhme von dem universalsten Standpunkt aus. Indem er die Gottheit in allen sah, liebte Er die ganze Menschheit.

Wie ein Baum mit vielen Ästen und Zweigen, wo die Äste und Zweige nicht vollkommen ähnlich und gleich in der Form sind, aber alle nur einen Saft und eine Lebenskraft haben, so ist es vergleichsweise mit den Geschöpfen der Menschheit unter Juden, Christen, Türken und Heiden.

Er kam und unterwies die in den Kinderschuhen steckende Menschheit in der ältesten aller Wissenschaften. Da Er den Kern aller Religionen sah, warnte Er immer vor bloßem Ritualismus und äußerer Verehrung. Er verkündete die universalen Lehren, lebte die universalen Lehren und Sein Herz floss über von Universaler Liebe. Er war ein idealer Mensch.

Heute, wo in der Welt Materialismus und Unmoral wuchern, wurden die alten, alten Lehren dennoch wieder belebt. Die himmlische Wissenschaft der Seele, wie Böhme sie bezeichnete, blüht jetzt unter dem Namen des Ruhani Satsang – auch Göttliche Wissenschaft der Seele genannt –, wo tausende hungriger Seelen sich zusammenfinden, ohne Rücksicht auf äußere Formen. In einfachen und eindringlichen Worten werden die Lehren neu erklärt und weiter wird bei den Meditationen eine praktische Erfahrung des Inneren Lichts und Tones gegeben. Von Gnade und Demut überfließend, hat der gegenwärtige Meister Kirpal Singh Ji unter der Weisung Seines Meisters, Baba Sawan Singh Ji, die Quellen des Heiligen Wortes weit geöffnet und wieder einmal der in den Kinderschuhen steckenden Menschheit die Innere Botschaft gebracht.