Kirpal Singh

Der Meister über Satsang

Dies sind einige Ausführungen, die der Meister von Zeit zu Zeit über die rechte Art, Satsang zu halten, gemacht hat. Sie stammen aus verschiedenen Quellen: Aus Rundschreiben Nr. 75 und Nr. 49 und aus früher vom New Yorker Satsang veröffentlichten Briefen.

Die Lieben sollten auch den Satsang regelmäßig besuchen, wo die theoretische Seite der Lehren vermittelt wird, um sie zu befähigen, ihr Verständnis für den Inhalt der Bücher und Rundschreiben, die der Meister geschrieben hat, zu erweitern. Wenn ihr das rechte Verständnis habt, werdet ihr rechte Gedanken haben, und von den rechten Gedanken werden ganz von selbst die rechten Worte und die rechten Taten ausgehen. Der Satsang ist kein Ort für Geschwätz oder geselliges Beisammensein. Er ist ein Heiliges Forum, wo sich alle treffen, um im liebevollen Gedenken an den Meister zusammenzusitzen und um ihr Verständnis zu erweitern. Während ich früher erlaubt habe, im Satsang auch Meditationen vorzunehmen – meist nach dem Satsang –, möchte ich nun vorschlagen, dass die Lieben, die zusammen meditieren wollen, dies vor Beginn des Satsangs tun. Dies wird in vielen Fällen das gesellschaftliche Geschwätz aufheben, das, wie mir berichtet wurde, zu Beginn und am Ende des Satsangs im Gang ist. Es wird außerdem die Teilnahme von Nicht-Initiierten an der Meditation verhindern, die nicht wünschenswert ist, außer in Fällen von ernsthaften Wahrheitssuchern, die die Initiation anstreben. Wenn der Satsang beendet ist, sollte jeder gehen. Den Nicht-Initiierten, die an den Lehren interessiert sind, sollte zuerst das gründliche Studium der Bücher und anderer verfügbarer Literatur angeraten werden, ehe sie irgendwelche Fragen stellen. Wenn sie dann nach einem solchen gründlichen Studium der Lehren noch Fragen haben, können diese von den Gruppenbeauftragten beantwortet werden. Wenn man den Satsang im rechten Geist besucht, wird die Meisterkraft in jedem Initiierten ausstrahlen, und die daraus resultierende geladene Atmosphäre wird allen Auftrieb geben. Zu solchen Zeiten wird der Meisterkraft die rechte Umgebung geschaffen, um ihr Werk zu tun, welches darin besteht, die Lieben auf ihre zweite Geburt ins Jenseits vorzubereiten.

Der Satsang dient allein dazu, das Thema der Kontaktaufnahme mit der Naam-Kraft zu erörtern und zu erklären – er ist nicht ein Ort, wo die sozialen und politischen Fragen aufgegriffen werden. Er ist eine Stätte der Rechtschaffenheit und wir sollten ihn als solche betrachten und achten. Wenn wir einen Tempel besuchen, treten wir dann nicht mit ehrfurchtsvoller Bescheidenheit ein? Wenn unsere Haltung nicht so ist, erwarten wir sicherlich, wenig von unserem Aufenthalt dort zu haben. An Heiligen Orten über weltliche Angelegenheiten zu sprechen, wird als Entweihung angesehen.

So ist der Zweck eures Satsangbesuches der, die Liebe Gottes aufzunehmen, in liebevollem Gedenken dazusitzen, um euch mit ihm zu verbinden. Mit allen vergangenen und zukünftigen Dingen und allen unwesentlichen Angelegenheiten könnt ihr euch zu Hause befassen. Kommt, doch kommt mit den allerbesten Vorsätzen. Bringt die Erinnerung an den Herrn mit und nehmt sie mit euch, wenn ihr geht. Hört nicht der Unterhaltungen anderer zu und sprecht mit niemandem, es sei denn über die Wahrheit. Ihr werdet dadurch vollen Nutzen aus dem Satsang ziehen – andernfalls verstreichen die Jahre ohne jeden wirklichen Fortschritt.

Selbst wenn ihr vielleicht nicht alles versteht, was gesagt wird, so habt ihr doch Nutzen davon, wenn ihr mit voller Aufmerksamkeit dasitzt. Sind eure Gedanken anderswo, werdet nicht nur ihr Nachteil haben, sondern auch andere Leute werden von der unsauberen Atmosphäre, die ihr schafft, betroffen; denn Gedanken sind lebendig und haben große Kraft. Betrachtet den Satsang als einen Ort der Reinheit; sprecht nicht von etwas anderem als von Gott, noch denkt daran, und jeder, der ihn besucht, wird durch die erhebende Atmosphäre gesegnet. Wir gehen nicht zum Satsang, um unsere Freunde zu treffen oder um der Geselligkeit willen.

Der Besuch des Satsangs
Der Meister erläutert das christliche Gleichnis vom Sämann.

Was den ‚Samen‘ anbetrifft, der auf Stein fällt und unter dem wenig oder kein Boden ist, so sollte dieser ‚Samen‘ nach der Initiation durch Satsangs genährt werden – denn wenn diese ‚Samen‘ nicht durch Satsangs gewässert werden, werden sie natürlich hinwelken – sie wachsen auch nicht – sie kommen für ein paar Tage, dann geben sie es auf. So ist es dies, warum ich den Leuten sage:

Lasst Hunderte von dringenden Arbeiten liegen, um die Satsangs zu besuchen.

Die Satsangthemen

Die vom Meister geschriebenen Bücher sollten in den Satsangs gelesen werden, da sie ein klar umrissenes Bild von der Sache geben, als auch den Lebensimpuls des Meisters tragen und als solche die Lieben segnen werden mit dem rechten Verstehen des Heiligen Pfades. Auf entsprechende Abschnitte aus den Büchern anderer Meister, wie Kabir, Nanak, Christus usw., die sich mit Sant Mat, dem Surat Shabd-Yoga, befassen, kann ebenfalls, so nötig, verwiesen werden. Bücher von anderen Verfassern über diese Themen können von euch einzeln zu Hause studiert werden, falls notwendig, und nicht beim Satsang. Bitte befolgt dies gewissenhaft.

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Was dies betrifft, sollten Gruppenbeauftragte und Repräsentanten gründlich mit den Lehren vertraut sein. Sie werden ihre Arbeitslast sehr vermindern, wenn sie im Satsang die bereits erwähnten Rundbriefe (das heißt die vom 13. Juni und vom 5. November 1969) zusätzlich zu den Auszügen aus den von mir geschriebenen Büchern vorlesen. Das neue Buch ‚Morgengespräche’ wird sie mit unschätzbarem Material für diesen Zweck versehen. Aber vor allem sollten sie anderen ein Beispiel geben mit ihren Taten.

Kinder beim Satsang

Bitte ersucht höflich all die Lieben, die zum Satsang kommen, dass die kleinen Kinder, die nicht ruhig gehalten werden können, zum Satsang nicht mitgebracht werden sollen. Außerdem sollten Mütter gebeten werden, mit ihren Säuglingen, die möglicherweise schreien oder Unruhe verursachen, außerhalb der Halle zu bleiben, besonders während der Meditation, wobei ihre Kinder den ganzen Segen der Meisterkraft empfangen werden, selbst wenn sie nicht den Satsang aus oben erwähntem Grund besuchen. Und nach der Meditation sollte es ihnen nur dann gestattet werden, den Satsang zu besuchen, wenn sie vollkommende Ruhe zusichern, oder sie sollen draußen bleiben. Wenn ihr es jedoch einrichten könnt, alle kleinen Kinder zusammen an einem Platz außerhalb der Halle unter der Aufsicht von jemandem zu halten, gibt es dagegen nichts zu sagen. Die Ruhe und die Gelassenheit des Hauses muss sorgfältig gewahrt bleiben. Ich hoffe, dass jeder liebevoll mitarbeitet. Überbringt bitte meine Grüße allen Satsangis dort.

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Mein Hazur hat viel Arbeit durch mich bis jetzt vollbracht, und ich kann euch sagen, dass es noch weit mehr in Zukunft zu tun gibt.

Kirpal Singh am 11. Juli