Die Wahre Integration der Menschheit: Das Manav Kendra und seine Beziehung zu der Mission Kirpal Singhs

Der Meister bestimmte den 2. April 1971, den Jahrestag von Hazur Baba Sawan Singhs endgültigem Scheiden von der Welt, zum ‚Tag der Wahren Integration der Menschheit‘, um dadurch die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Hazurs Leben in dieser Welt zu lenken und weniger auf die einfache Tatsache, dass es endete. Zwei Satsangs wurden an diesem Gedenktag gehalten, der zum ersten Mal im Manav Kendra stattfand, des Meisters Unternehmen in den Ausläufern der Himalayas. Zu den Gastrednern des Morgensatsangs gehörte Mr. B. N. Parshad, der Bezirksbürgermeister von Dehra Dun; und der Nachmittagssatsang wurde ausgezeichnet durch die Anwesenheit von Kaka Sahib Kalelkar, dem Schutzherrn des Manav Kendra, der ein enger Freund und Mitarbeiter des verstorbenen Mahatma Gandhi war.

Jene, die die Unternehmungen des Meisters über Jahre hinweg beobachtet haben, wissen, dass die Wahre, tatsächliche und vollständige Integration der Menschheit nicht nur das einzige Hauptthema Seiner Lehren ist, sondern auch die zugrunde liegende Erklärung für all Seine äußere Aktivität. Seine Schriften und Reden machen klar, dass das schreckliche Leid des Menschen, sowohl kollektiv als auch individuell, auf seine Trennung von seinem eigentlichen Selbst und seinem Ursprung, was dasselbe ist, zurückzuführen ist; und dies schließt die Verehrung seines eigenen Egos und die daraus folgende Trennung von allem übrigen Leben ein. Mit anderen Worten: Wir wollen lernen, unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben, wenn wir sehen, dass wir selbst unser Nächster sind; aber dies können wir nur sehen, wenn wir unser Ego mit all seinen Ängsten und Ansichten überschreiten und unendlich tiefer sehen, als es gegenwärtig möglich ist. Jene, die initiiert sind, wissen, dass die Essenz von des Meisters Lehre das Aufzeigen eines schönen praktischen Weges ist, um Folgendes auszuführen: Den Menschen, die einen Blick für das Problem und seine Lösung haben, die Werkzeuge zu geben, durch welche sie die Lösung zu einer Wirklichkeit in ihrem eigenen Leben machen können.

Da das Kali Yuga unerbittlich fortschreitet, wird das Zeitalter dunkler und dunkler; aber zur selben Zeit wird, dank der Gnade und Barmherzigkeit Gottes, der Weg hinaus für mehr Menschen denn je zuvor zugänglich. Um das ungeheure Werk zu verwirklichen, Wahre Sucher auf den richtigen Weg zurück zu ihrem eigenen Wahren Selbst zu stellen und in Übereinstimmung mit den Instruktionen von Baba Sawan Singh Ji, gründete der Meister kurz nach Hazurs Tod im Jahre 1948 den Ruhani Satsang (wörtlich: ‚Spirituelle Gemeinde‘), welcher durch seinen Namen klar macht, dass es sich überhaupt nicht um eine organisierte Religion handelt, sondern um eine einfache Zusammenkunft all jener, die unabhängig von Rasse, Religion, Nationalität, sozialem Status oder individuellen Absichten über nichtspirituelle Angelegenheiten, der Tyrannei ihrer Zuneigungen und Abneigungen, ihrer Ängste und Wünsche müde sind und mit ganzem Herzen begehren, das zu erfüllen, wofür sie geboren sind, nämlich Wahre Menschen zu werden und im Schoß Gottes zu ruhen.

Drei Jahre später, 1951, gründete der Meister den Sawan Ashram, der wie jedermann weiß, der dort gewesen ist, als ein intensiver Brennpunkt Spiritueller Kraft und als eine esoterische Schule voll wirksam ist, in der alles, was geschieht, vom offenen Verständlichen bis zum augenscheinlich Unbedeutenden, bewusst dargelegt wird, um das größtmögliche Wachstum bei denen, die dort sind, hervorzubringen. Die elektrisch geladene Atmosphäre und das überfließende Reservoir der Liebe an diesem Heiligen Ort kann mit Worten nicht beschrieben werden; und der Meister hat in Seiner unendlichen Barmherzigkeit jenen westlichen Schülern, die imstande sind, davon zu profitieren, erlaubt, von Zeit zu Zeit zu kommen und zu Seinen Füßen zu sitzen, um so ihr Wachstum zu beschleunigen.

Im Jahre 1957 lud die neue Weltgemeinschaft der Religionen, welche von dem Jain-Gottesmann Muni Sushil Kumar Ji gegründet worden war, den Meister ein, ihr erster Präsident zu sein; und in den seitherigen Jahren hat Er einen großen Teil Seiner Zeit und Aufmerksamkeit dieser Organisation gewidmet, die es Ihm ermöglichte, die ungeheure Aufgabe in Angriff zu nehmen, die größeren Weltreligionen mehr in Einklang mit den Idealen und dem Beispiel ihrer Gründer zu bringen, besonders im Hinblick auf die Praktizierung von Liebe und Selbstkontrolle und durch das nachdrückliche Hinweisen auf den eigentlichen Teil ihrer Lehren – das heißt das Betreten des Reiches Gottes im Innern – und weniger auf diesen oder jenen äußerlichen Aspekt. Natürlich, wenn das ausgeführt werden könnte und wenn die Führer der Weltreligionen ihren Wahren Auftrag im Geist und der Kraft ihrer Vorgänger erfüllen könnten, wären die organisierten Religionen in der Lage, ihre Aufmerksamkeit und ihre Mittel der Lösung der Grundprobleme zuzuwenden, denen die Menschheit sich gegenüber sieht: Alle Kinder Gottes zu ermuntern, die Wahre Innere Bedeutung ihrer Religion zu verstehen, Leiden zu lindern und Krieg zu verhindern, anstatt zu versuchen, ihren eigenen Status zu erhalten und Krieg gegeneinander zu führen (sei es mit Gewehren oder mit Worten).

Bis zu einem gewissen Ausmaß war diese Bemühung erfolgreich, besonders in Indien, wo vielleicht mehr gegenseitige Zusammenarbeit und guter Wille zwischen den Religionen erreicht wurde denn je zuvor. Sicherlich konnte keiner umhin, der bei einer der vier Weltreligionskonferenzen, die von der Weltgemeinschaft der Religionen veranstaltet wurden, zugegen war und Zeuge wurde, wie Hindu-, Moslem-, Sikh-, Christen-, Juden-, Buddhisten-, Parsen- und Jain-Führer miteinander liefen, alle durcheinander gemischt (wie es der Meister ausdrückte), und auf derselben Plattform zusammensaßen, eine große und begeisterte Zuhörerschaft ansprechend, die sich aus verkörperten Seelen aller Religionen und Rassen zusammensetzte, gewahr zu werden, dass ein bedeutungsvoller Durchbruch stattfand. Aber das war nicht genug.

Nicht, bevor eine bedeutende Anzahl von Menschen weitgehend versteht und mit ihren eigenen Augen die Früchte dessen sieht, was der Meister ‚Wahres Leben‘ nennt, wird irgendeine bedeutsame Änderung in dem derzeitigen Lauf der Welt eintreten. Und jedem, der Augen hat, zu sehen, genau aufzuzeigen, was möglich ist, wenn Wahres Leben im großen Maßstab praktiziert wird und um die Durchführung der Wahren Integration der Menschheit zu zeigen, hat der Meister die Errichtung des Manav Kendra (das Zentrum für Menschen) unternommen. Dort wird Heranbildung zum Menschen, Dienst am Menschen und Dienst am Land betrieben werden, in einem viel größeren Maßstab, als es im Sawan Ashram möglich ist, und die Welt im Allgemeinen wird selbst sehen, was geschieht, wenn Menschen ihre Ängste und Unterschiede vergessen und zusammen wie Brüder und Schwestern in Gott leben, wahrhaftig und vollständig vereint – mit sich selbst und mit jedem anderen.

Die Idee des Manav Kendra wurde zum ersten Mal in der Öffentlichkeit diskutiert anlässlich des letzten Kumbha Mela (religiöse Feier in einem riesigen Ausmaß, die alle sieben Jahre in Indien stattfindet) in Hardwar 1968, wo das Zelt des Ruhani Satsang und die ruhige Kompetenz und Kraft des Meisters die Aufmerksamkeit einer großen Anzahl von Leuten anzog, unter ihnen viele Yogis, Sanyasins usw., die gekommen waren, um des Meisters Ansprache über den natürlichen Yoga zu hören und wie er von einem Hausvater oder Einsiedler, Hindu oder Moslem praktiziert werden kann, wenn man die aktive Hilfe und Führung von einem hat, der sich vervollkommnet und die letzte Wirklichkeit erreicht hat. Die Sorgfalt und Disziplin, mit der für die riesigen Versammlungen im Zelt und außerhalb und bei den gewöhnlichen gemeinsamen Mahlzeiten gesorgt wurde, beeindruckte jedermann. Hier nahm die Idee der Möglichkeit, so etwas zu entwickeln, zum ersten Mal Form an; zuerst in einem sehr kleinen Maßstab, eine ideale Spirituelle Gemeinschaft oder ein Zentrum, in welchem die Menschen in Spiritueller Einheit verbunden wären, wobei sie in ihren eigenen, verschiedenen sozialen und religiösen Bereichen verbleiben würden.

Kurze Zeit später fand die Nationale Integrations-Ausstellung auf dem Ramlila-Gelände in Neu-Delhi im Februar 1969 statt. Dieses Ereignis fiel zusammen mit den Feierlichkeiten zum Diamantenen Jubiläum, veranstaltet, um den Meister zur Vollendung von fünfundsiebzig Jahren physischer Existenz zu ehren. Lange vor den eigentlichen Feierlichkeiten wurden eine Menge von Vorschlägen, Forderungen und Appellen von überall her eingebracht, um den Entschlüssen, die das Jahr davor bei dem Khumba Mela gefasst worden waren, eine konkrete Form zu geben. Als Antwort darauf wurden Schritte unternommen, um Rahmenpläne vorzubereiten, mit dem Ergebnis, dass ein Modell des Vishva Mandir (eine Halle universeller Verehrung) auf dem Ausstellungsgelände errichtet wurde. Die Flächen dieses Modells wurden beschriftet mit Auszügen aus den Schriften aller größeren Religionen und versehen mit den Bildern ihrer Gründer. Das Modell hatte die Form eines Neunecks mit neun Ausgängen, den menschlichen Körper symbolisierend, und einen zehnten in Form eines Glockenturms an der Spitze. Die Anlage des Ruhani Satsang, die dieses Modell beherbergte, wurde täglich von einer großen Anzahl Menschen aller religiösen Richtungen besucht, und das Echo war sehr ermutigend.

Im folgenden Jahr nahm die Idee eine konkrete Form an durch das Entstehen der Manav-Kendra-Gesellschaft als eine eingetragene Körperschaft unter dem Patronat von Kaka Sahib Kalelkar und mit dem Meister Kirpal Singh Ji als Vorsitzendem. Die Pläne für das erste Zentrum, in Nordindien gelegen, wurden im Sawan Ashram ausgearbeitet, öffentlich verkündet zu der Zeit der vierten Weltreligionskonferenz im Februar 1970 und werden jetzt ausgeführt in Dehra Dun, wo der Meister die nun teilweise vollendeten Bauarbeiten persönlich überwacht. Es wurde bereits ein großer Teil dieses ersten von fünf geplanten Zentren fertiggestellt: Je eins im Norden, Süden, Osten, Westen und im Zentrum Indiens.

Um das dreifache Ziel des Manav Kendra zu erreichen (Heranbildung zum Menschen, Dienst am Menschen und Dienst am Boden), werden seine Bestrebungen in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

Vishva Mandir

Die Hauptfunktion des Manav Kendra ist natürlich die Heranbildung zum Menschen. Dieser so charakteristische Ausdruck des Meisters macht zwingend klar, dass wir noch nicht wirkliche Menschen sind; die Möglichkeit, dass wir Menschen werden können, besteht zweifellos, aber bevor wir uns nicht selbst unter vollständiger Kontrolle haben und genügend in Einklang mit unserer tiefsten Natur sind, um das grundsätzliche und allumfassende Prinzip der Liebe zu verstehen und spontan und freudig danach zu leben, sind wir nicht mehr Mensch, als wie eine Eichel ein Eichbaum ist. Uns diese Wahrheit zurückzubringen ist, wie der Meister sagt, der Aufgabenbereich eines Heiligen; und dies tut Er aus Seinem Erbarmen heraus, begründet auf sein sicheres Wissen dessen, was wir sein können.

Dieser Hauptaspekt des Manav Kendra wird Vishva Mandir genannt, was ‚Halle der universellen Verehrung‘ bedeutet. Die Hallen selbst werden die Erde unten und der Himmel darüber sein; so wird Raum sein, das Werk, welches schon im Sawan Ashram begann, in einem viel größeren Ausmaß fortzuführen.

Es ist vorgesehen, dass Leihbüchereien, die Schriften aller Religionen und die Lehren und Biografien der großen Spirituellen Persönlichkeiten der Welt enthalten, einen Teil des Vishva Mandir bilden, sodass jeder selbst sehen kann, dass alle Religionen und Heiligen die gleiche Wahrheit gelehrt haben: Die Notwendigkeit für jeden einzelnen, selbst nach Innen zu sehen und Gott mit seinem eigenen Inneren Auge zu sehen und endlich Eins mit Ihm zu werden. Schließlich können sich eine Universität der Religionen und systematische Studienkurse entwickeln, gelehrt und dargereicht natürlich aus der Perspektive voll entwickelten Bewusstseins.

Sprachschulen

Der zweite Aspekt des Manav Kendra ist der Dienst am Menschen. Dies aus zwei Gründen:

  1. Anderen zu dienen ist einer der wirksamsten Wege, den Zustand des Herzens hervorzurufen, in welchem Wahres Wachstum stattfinden kann und

  2. viele Hindernisse, die auf dem Wege ihres eigenen Wachstums liegen, können beseitigt werden, wenn Menschen richtig in einer intelligenten und bewussten Weise gedient wird.

Mit anderen Worten, wie der Meister sagt:

Ein liebevoller Dienst ziert den Dienenden wie den Bedienten gleicherweise.

Diese Funktion des Manav Kendra wird auf mehrere verschiedene Arten durchgeführt, von denen die eine die der Sprachschulen ist. Offensichtlich ist unser Unvermögen, einander zu verstehen, eines der Haupthindernisse auf dem Weg zur universellen Bruderschaft und zum Frieden. Wenn wir nicht einmal die Worte verstehen, die unser Bruder benutzt, wie können wir dann in irgendeiner Weise tiefer gehen? Dies trifft besonders für Indien zu, wo jede Provinz ihre eigene Sprache hat und wo nach 23 Jahren Unabhängigkeit die offizielle Landessprache immer noch Englisch ist – für nicht einen in diesem Lande die Muttersprache –, weil es die einzige Sprache ist, die wenigstens teilweise in allen Teilen Indiens verstanden wird. Aber es ist genau in demselben Maße anderswo ein Hindernis und die Probleme, die durch unser Unvermögen, mit anderen in Verbindung zu treten, verursacht werden, sind nicht zu trennen von den Problemen, die durch unser Unvermögen, mit uns selbst in Verbindung zu kommen, verursacht werden.

Es wird gehofft, dass in dem Maße, wie die Türen zu den Kulturen und Traditionen anderer Menschen geöffnet werden, der Mensch weniger eng und begrenzt sein wird, sodass er fähig wird, die Dinge klarer, von dem Standpunkt seines eigenen, höchsten Erfassens aus, zu sehen, und nicht so leicht durch berufsmäßige Prediger, Propagandisten und Menschen mit feststehenden Interessen irregeleitet wird.

Gesundheitszentren

Ein anderer wichtiger Aspekt des Dienstes am Menschen werden die freien Krankenhäuser und medizinischen Zentren sein. Hier werden jene, welche die Kompetenz und die Fähigkeiten in einem der verschiedenen Zweige der Heilwissenschaft haben, diese ihre Fähigkeiten ihren Brüdern und Schwestern in Gott als einen Akt der Liebe zukommen lassen.

Da kein System der medizinischen Wissenschaft Anspruch auf Vollkommenheit erheben kann und jedes seine unleugbaren Vorzüge besitzt, hofft man, dass qualifizierte Praktiker aller Schulen – Naturheilkunde, Ayurvedische Medizin und Unani, Allopathie und Homöopathie – als Freiwillige bei dieser Gelegenheit arbeiten werden, um ihren Brüdern zu dienen. Es ist herzbewegend festzustellen, dass bereits einige junge Medizinstudenten ihrem Wunsch Ausdruck gegeben haben, in dieser Weise zu dienen.

Altersheime

Einer der am wenigsten anziehenden Züge des sich vertiefenden Kali Yuga ist die wachsende Verhärtung gegenüber unseren Brüdern und Schwestern, die im Herbst ihres Lebens stehen. Durch den überall vorherrschenden Jugendkult und das Maß der Veränderungen, die auf das fast jenseits des Ertragbaren Liegende angewachsen sind, sind die Älteren die wirklich ‚vergessenen Menschen‘ unseres Zeitalters. In unserem Eifer zu beweisen, wie zeitgemäß wir sind, lassen wir keine Gelegenheit außer acht, sie wissen zu lassen, dass sie unbrauchbar und nutzlos sind; und man braucht sich nicht wundern, dass die Menschen mit Schrecken auf das blicken, was die zufriedensten und friedlichsten Jahre ihres Lebens sein sollten. Wenn wir, die wir uns noch als jung betrachten, sie nicht um ihretwillen lieben wollen, so sollten wir es unseretwegen tun; auf jeden Fall werden wir eines Tages so sein wie sie! Und wenn wir denken, dass ältere Leute nichts anzubieten haben, sollten wir uns daran erinnern, dass, wenn auch ein langes Leben keine Garantie für Weisheit ist, es letztlich keinen Ersatz für Erfahrung gibt; und das ist in der Tat eine törichte Generation, die sich weigert, von der zu lernen, die vor ihr war.

Die Altersheime im Manav Kendra werden so einem zweifachen Zweck dienen: Heime bereitzustellen für die Kinder Gottes, die sich zur Ruhe gesetzt haben, die anderswo unerwünscht oder unglücklich sind, und was vielleicht noch wichtiger ist, sie eine wichtige Rolle bei den verschiedenen Überwachungsbefugnissen, verbunden mit dem Zentrum, spielen zu lassen.

Damit nicht irgendjemand denkt, dass ältere Menschen die Fähigkeit, sich zu ändern oder neue Dinge zu lernen, verloren haben, wollen wir uns daran erinnern, dass Guru Amar Das, der ein großer Heiliger wurde, nicht einmal initiiert war, bevor Er 70 Jahre alt wurde!

Wie der Meister sagt:

Der Mensch lernt und verlernt sein ganzes Leben lang.

Dienst am Boden

Der letzte Aspekt des Manav Kendra, der Dienst am Boden, wird seinen Ausdruck in verschiedenen landwirtschaftlichen Bestrebungen finden, die für das Zentrum geplant sind. Der Meister sagt, dass jeder von uns eine Verpflichtung gegenüber der Erde hat, die uns ernährt und erhalten hat seit unserer Geburt, und wir deshalb dem Boden in der bestmöglichen Weise dienen müssen. Das Schöne daran ist natürlich, dass wir durch den Dienst am Boden gleichzeitig dem Menschen dienen.

Unter den verschiedenen Arten der Landbestellung wird es Gartenbau und Obstplantagen geben (Obstbäume sind schon gepflanzt worden), dann Rinderzucht und Milchwirtschaft, um dabei zu helfen, Indiens Reichtum an Rindern produktiver zu gestalten und für eine ausreichende Versorgung mit reiner Milch und Milchprodukten zu sorgen; da ja die Gesundheit abhängiger ist von reiner und gesunder Nahrung als von chemischen, anorganischen Substanzen oder künstlichen Produkten.

Wie alle Leser des Sat Sandesh wissen, hat der Meister einen überwältigend großen Prozentsatz seiner Zeit und Aufmerksamkeit in den letzten Monaten dem Manav Kendra gewidmet und als Folge davon wurde ein großer Teil der Arbeiten schon verwirklicht: Der Boden wurde eingeebnet, Straßen wurden gebaut, Bäume gepflanzt, der Wasserturm errichtet und vor ganz kurzer Zeit vollendet wurde der Ausbau und das Füllen des großen Sees oder Sarovar, welcher das Hauptmerkmal dieser Landschaft ist. Die Arbeit hat auch an den Gebäuden begonnen und einige davon wurden fertiggestellt. All diese Arbeit wurde freiwillig und freudig ausgeführt als liebender Dienst; und der Meister selbst gab das höchste Beispiel; Er inspirierte alle die Arbeiter und gab ihnen Kraft so zu handeln, wie Er es tat. Er sieht nach jeder kleinsten Einzelheit des Werkes, leitet jede Unternehmung und versorgt alle Ergebenen sowohl mit physischer als auch mit Spiritueller Nahrung. Er arbeitet täglich von acht Uhr am Morgen bis zehn Uhr abends, um dann nach Hause zu gehen, den wartenden westlichen Schülern Darshan zu geben und Seine Stapel von Korrespondenz zu erledigen.

So sehen wir, dass das Manav Kendra sogar in seinem Aufbau als ein Modell dessen dient, was für menschliche Wesen zu erreichen möglich ist, wenn ihnen die richtige Führung und Aufsicht zuteil wird, damit sie für eine Weile ihr Ich vergessen.

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Anmerkung: Der vorstehende Artikel wurde vom Herausgeber vorbereitet, indem er verschiedene Quellen benutzte; besonders das kleine Büchlein ‚Manav Kendra – was es ist‘, dessen Autor dankbare Anerkennung übermittelt wird.