Ändert eure Gewohnheiten jetzt

II

Er spricht aus Liebe und Erbarmen, Er ist vollendet und Namenlos.

Er ruft Liebe hervor, denn Er ist alle Liebe. Er lehrt, wie man liebt – die Strahlen der Liebe strömen von Ihm aus, wo immer Er Sich befindet. Seine Worte werden ausgesprochen, um die Liebe in uns zu vergrößern; so hört auf Ihn, und ändert eure alten Gewohnheiten, die ein Leben nach dem anderen überdeckt haben. Tut ihr es nicht, werdet ihr weiterhin auf dem Rad der Geburten und Tode bleiben. Wenn durch Gehorsam gegenüber dem Meister die Liebe zu Gott in uns geweckt wurde und wir Ihn in allen Wesen sehen, worin besteht dann noch die Notwendigkeit, auf diese Erde zurückzukehren? Werden Seine Worte vergessen, nimmt der Streit unter uns zu. Wenn ihr jemanden verletzt oder Unglück in sein Leben bringt, ist seine natürliche Reaktion, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Karmische Rückwirkungen sind ein sehr mächtiges Gesetz, und durch dieses Gesetz werdet ihr regiert werden.

Mit so viel Liebe macht uns Soami Ji klar, dass sich unser Charakter wandeln muss. Meister sind wahrhaft die Widerspiegelung der Liebe, denn die Positive Kraft wirkt nur durch die Liebe. Man kann beobachten, dass Heilige einzig durch Liebe wirken, Avatare aber auch bestrafen. Die Letzteren kommen, wenn die Rechtschaffenheit im Schwinden ist, um die Übeltäter zu bestrafen, die Unschuldigen zu belohnen und um die Gegebenheiten auf der Welt im rechten Gleichgewicht zu halten. Die Heiligen mahnen uns, uns nicht mehr zu vergehen.

Sie gewähren jedem, der Sie darum bittet, sogleich eine Verbindung mit Gott.

Obwohl der Herr bereits in uns ist, machen dennoch Sie es Ihm möglich, Sich zu offenbaren, damit wir Ihn sehen.

Um euch auf die eine oder andere Weise Erlösung zu gewähren, nahm der Guru diese physische Gestalt an.

Daraus ergibt sich natürlich, dass der Lehrer des Menschen ein Mensch sein muss. Wenn ein Affe kreischt, scharen sich in Beantwortung seines Rufs Hunderte von Affen um ihn. Auch wenn ein Vogel zwitschert, gesellen sich ihm andere zu. So kommt der Guru in menschlicher Gestalt, um die Menschen das rechte Verstehen der Wahrheit zu lehren. Erlaubt mir zu sagen, dass die früheren Meister nicht hierher kommen und dieses Wissen vermitteln können. Gewisse Hinweise mögen den Schriften entnommen werden, doch jene, die diese Welt verlassen haben, können keine Anleitung bezüglich ihrer rechten Bedeutung geben. Selbst wenn eine Stimme vom Himmel käme, um uns zu führen, würden die Menschen lediglich bemerken: 'Was hat das mit uns zu tun?' Wenn andererseits jemandes Guru allen weltlichen Dingen den Rücken kehrt, ist der Schüler im Zweifel, ob sein Meister seine irdischen Nöte verstehen kann; denn er glaubt, dass nur einer, der selbst das weltliche Auf und Ab erfahren hat, imstande ist, seine Lage wirklich zu beurteilen. Ein Wahrer Meister war auf beiden Gebieten des Lebens, dem weltlichen wie dem Spirituellen, erfolgreich und ist dadurch ein lebendiger Beweis für das, was man vollbringen kann.

Es ist sehr wichtig, nach welchen Grundsätzen man lebt, und man sollte niemals von seinem höchsten Prinzip abweichen. Aber welches ist dies? Oberstes Gesetz ist die Wahrheit selbst, und wenn ihr die Wahrheit liebt, müsst ihr alles Leben lieben. Mildert die Fehler anderer, und löscht sie mit eurer Liebe aus. Blutflecken können nicht mit Blut ausgewaschen werden, aber mit dem Wasser der Liebe kann man alles reinigen.

Dient Ihm und verehrt Ihn. Gedenkt Seiner als Guru Nanak. Er war Kabir, Er war Sat Naam; erkennt alle Heiligen in Ihm.

Werdet zu einem, der dem Meister zu dienen versteht. Welcher Art ist der Dienst? Echtes Dienen bedeutet, Seinen Anweisungen unbedingt Folge zu leisten; auf reine, saubere, einfache und liebevolle Weise nach Seinem Rat zu leben, die Wahrheit in euch zu entfalten, eure Gedanken zu läutern. Gott wohnt in jedem Wesen, darum liebt alles Leben. Ist es nicht dies, was Er lehrt? Durch ein großes Glück habt ihr die menschliche Gestalt erhalten, so zieht den besten Nutzen daraus, und nehmt den Vorteil einer jeden Hilfe wahr, um euch wieder mit dem Herrn zu vereinen. Jeder macht Fehler, denn bis jetzt sind alle noch keine Heiligen; die Fehler sollten sich nicht wiederholen. Dieselbe Gotteskraft wirkte zu verschiedenen Zeiten durch Kabir, Guru Nanak und andere, geradeso wie eine ausgebrannte Glühbirne durch eine neue ersetzt wird. Die Lehren jedoch bleiben die gleichen.

Ihr werdet euch erinnern: als man die Frau, die des Ehebruchs beschuldigt wurde, vor Jesus brachte und Ihn fragte, ob sie nach dem Gesetz des Mose gesteinigt werden sollte, sagte Er ihnen:

Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.

Könnt ihr die Hand aufs Herz legen und ehrlich sagen, dass ihr niemals jemandem wehgetan habt?

Hazrat Mohammed Sahib sagt:

Wenn ihr die beiden Organe – das eine zwischen den Lippen und das andere zwischen den Lenden – in Zaum halten könnt, werde ich euch vor Gott beistehen.

Jesus sprach zu der Frau: Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!

Voller Liebe vergab Er und half ihr, zu verstehen – im Grunde war es Seine Aufgabe, etwas aus ihr zu machen.

Die Guru-Kraft stirbt nie; Sie währt für immer und ewig.

Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Dies sind die Worte Christi, nicht die von Jesus, denn die Christus-Kraft oder Guru-Kraft in Ihm sprach sie aus.

Die ganze Welt ist ein Haus der Wahrheit.

Jene, die den Satsang besuchen, insbesondere die, welche einen Wahren Meister haben, sollten ein Beispiel für gegenseitige Liebe und Versöhnlichkeit sein.

Christus sagte ferner:

Dabei wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.

Worin liegt sonst der Beweis dafür, dass ihr euch auf dem geistigen Pfad befindet? Die Lehren sind nicht schlecht, der Satsang ist nicht schlecht, Er, Der lehrt, ist nicht schlecht – wenn irgendetwas von Übel ist, dann ist es das Gemüt; so bringt euer Gemüt dahin, richtig zu verstehen, und alles wird in Ordnung kommen. Es ist das einzige Heilmittel, so ihr fortschreiten wollt. Wenn wir auch nur einem Menschen halfen und aus seinem Leben ein wenig Elend entfernten, haben wir einen großen Dienst getan. Teilt durch liebevolle Worte und wohlwollende Anteilnahme die Bürde des Unglücks, die auf unseren armen Mitmenschen lastet, andernfalls breitet sie sich aus und wird im Verlaufe der Zeit größer. Von einem Menschen greift sie über auf seine Familie, seine Freunde usw.

Nur Er kann euch ans Ziel bringen; schweift nicht ab – werdet frei von eurem Stolz.

Was ist unsere Aufgabe in dieser Welt? Gott zu begegnen; und für den Zweck müssen wir zuerst das rechte Verständnis aufbringen.

Unser Wahrer Freund ist, wer unseren Irrtum beseitigt.

Wir sind nicht hierher gekommen, um Besitz und Ansehen zu erwerben, stolze Gedanken über uns selbst zu haben und untereinander Feindseligkeit auszubrüten – wir sind gekommen, uns das rechte Verstehen über unser Leben zu eigen zu machen. Aber unglücklicherweise säen wir täglich mehr Saaten, und nur wir werden die Früchte davon ernten. Und jede Art der Saat wird ihre eigene Frucht tragen. Habt ihr Zwietracht, versucht sie auszuräumen – tut euer Bestes, sie mit Liebe zu entfernen, damit sie nicht mit der Zeit wachse und tiefe Wurzeln schlage.

Ihr seid in die Welt gekommen, um zu empfangen, und ihr habt den Namen Gottes im Hause des Meisters erhalten; nun gebt euren Stolz auf, und werdet Herr eures Gemüts.

Wir sagen, dass wir sehr wichtige Leute seien, wir sind sehr intelligent, wir halten ausgezeichnete Vorträge, haben großen Einfluss auf andere usw., aber wir sollten all das lassen und uns allein der Praxis der Wahrheit widmen. Nur dann wird sich echtes Glück und wirkliche Freude in uns erheben. Wir sind hierher gekommen, um Gott zu verwirklichen, und nur Gott kann uns dabei helfen. Wer sonst wäre dazu in der Lage?

Tut eure Arbeit, und verwickelt euch nicht in andere Angelegenheiten.

Denkt tief nach, und wenn ihr irgendetwas Unerwünschtes an euch findet, merzt es aus, und helft auch anderen liebevoll, ihre Fehler zu überwinden.

König Drishtarashtra, der viel genannte Herrscher aus dem Mahabharata-Epos, beschimpfte aus einem gewissen Anlass den mächtigen Bogen Arjunas, und Arjuna schickte sich sofort an, den König zu töten, doch Lord Krishna kam dazu und fragte: Arjuna, was hast du vor? Arjuna erwiderte: Ich habe einen feierlichen Schwur getan, jeden zu töten, der meinen Bogen beschimpft – es ist mein Dharma (Grundsatz). Daraufhin fragte Krishna: Was sind die Folgen des Dharma – Glück oder Unglück? Arjuna antwortete: Natürlich Glück. Lord Krishna lächelte und erklärte: Prüfe nun, wie sich diese Tat auswirkt. Wo ist darin dein Dharma?

So haben die Meister zu allen Zeiten gesprochen.

Christus gab den Rat:

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.

Ein Metzger denkt vielleicht, dass es gut sei, zu schlachten. Aber was ist das Resultat seiner Handlung? Kann es Glück sein? Daher müssen wir die Folgen bedenken, wenn wir handeln. Solange wir uns an unsere alten Gewohnheiten klammern, werden wir nie Erfolg haben – keiner von uns. Wahres Glück wird uns zuteil, wenn wir uns durch die Strahlende Gemeinschaft des Meisters und durch den Gehorsam gegenüber Seinen Worten wieder mit Gott verbinden. Er Selbst ist diesen Pfad der Praxis gegangen, welcher der kürzeste Weg zur Erlösung ist.

Diese Zeit ist kostbar, vergeudet sie nicht; einen größeren als Ihn werdet ihr niemals finden.

Wenn ihr diese goldene Gelegenheit versäumt, wisst ihr nicht, wann ihr eine weitere erhalten werdet. Lasst ab von Stolz, List und anderen weltlichen Gewohnheiten, und hört auf damit, vergebens von einer Sensation zur anderen zu irren. Ihr werdet nie einen anderen gleich dem Guru bekommen, Den ihr habt. An wen ihr euch auch wendet, er wird eher versuchen, euch von dem Herrn zu trennen, als euch wieder mit Ihm zu verbinden.

Wisset, dass der Satguru Einer ist, Der kommt, um wieder zu vereinen.

Er möchte alle Kinder Gottes versammeln und unter ihnen sein. Persönlichkeiten dieser Art sind selten, und habt ihr eine solche gefunden, gehorcht Ihr, tut, was immer Sie sagt. Wie könnt ihr hoffen, voranzukommen, wenn ihr euch weigert, zu gehorchen? Der Meister hat keine selbstischen Motive, Er folgt nur den Befehlen von oben. Hier geht es nicht um eine bestimmte Gruppe oder irgendein Ränkespiel, noch ist es eine Sache, um Politik zu machen. Da alles offen und aufrichtig zugeht, kommt der Gedanke an irgendeine Politik gar nicht auf; es gibt hier nichts Heimliches oder Verhülltes, keine versteckten Beweggründe hinter den Lehren. Es ist eine ganz einfache Tatsache, dass nur einer, dessen Seele sich wieder mit dem Herrn verbunden hat, vollkommenes Glück erfährt. Die Menschen haben viele Schwächen – ihr werdet auf der ganzen Welt Feindschaft und Rastlosigkeit unter ihnen finden, und dies nur, weil sich jeder von seinem Gemüt leiten lässt. Wenn sie auf Jemanden hörten, Der über allen Gewohnheiten und Mängeln steht, was für eine grenzenlose Freude würde unter den Völkern sein.

Wenn ihr nun euren Guru verlasst, werdet ihr die vier Ebenen der Täuschung durchwandern.

Was wird geschehen, wenn ihr, nachdem ihr den zweifachen Segen der menschlichen Gestalt und des Satgurus erhalten habt, diese günstige Gelegenheit verpasst, indem ihr Ihm nicht gehorcht? Jene, die von den Einkünften anderer leben, fallen unter das Gesetz von Geben und Nehmen oder der Täuschung. So ihr andere beleidigt oder ihnen schadet, werdet ihr die Rückwirkung davon ernten und unter dem gleichen Gesetz geboren werden wie der, den ihr geschädigt habt, auf dass die Rechnung genauestens beglichen wird.

Wo immer ihr mit eurer Aufmerksamkeit seid, da werdet ihr bleiben.

Wer weiß, wann ihr wieder die menschliche Gestalt erhaltet? Feuer verzehrt gleichermaßen grünes wie trockenes Holz, und jeder muss einmal gehen. Wenn ihr eure Tage darauf verwendet, alles zu verlieren, aber das unschätzbare Kleinod, das euch gegeben wurde, rettet, dann wird eure Arbeit hier erfolgreich sein. Wahre Meister tun ihr Werk still, ohne Schau und Aufhebens. Sie führen ein ruhiges Leben, nicht wie die Stiere in der Arena, die mit ihren Hörnern um sich stoßen.

Der Zweck eures irdischen Aufenthaltes war ein erhabener, nämlich Amrit – das Wasser des Lebens –, das man vom Guru erhält.

Jad Bharat war ein König, nach dem Indien Bharat genannt wurde. Er war auf der Suche nach Gott, verließ deshalb sein Reich und machte sich auf, um im Dschungel zu leben, damit er Ihn erkennen möge. Dort aber begann er, ein bestimmtes Reh sehr zu lieben, das zahm und zutraulich wurde. Was war die Folge davon? Nach seinem Tod wurde er wiedergeboren, aber in der Gestalt eines Rehs. Ihr solltet bedenken, dass das, was ich euch sage, zu eurem eigenen Vorteil ist. Ein Guru möchte sehen, wie sich die ganze Welt des Lebens freut, und wenn Er Fehler und Schwächen bemerkt, sucht Er sie auszuräumen und sorgt dafür, dass sie sich nicht wiederholen.

Nie werdet ihr einen Guru wie Ihn finden. Erkennt dies, o erkennt zumindest dies an.

Man kann wohl verstehen, warum die Guruschaft heutzutage einen so schlechten Ruf hat; denn die meisten dieser Gurus sind berechnend, sie werden durch selbstische Motive bewegt, um Macht über die Menschen auszuüben, Geld zu verdienen usw. Anstatt aufrichtiges Mitgefühl für die missliche Lage der Menschen zu haben, greifen sie zu Lug und Trug, um das Vertrauen der Anhängerschaft zu gewinnen. Und unglücklicherweise finden die Menschen Gefallen an solchem Tun und sind leichter damit zufrieden zu stellen als mit dem, was ein Wahrer Meister zu geben hat. Was wahr ist, ist wahr – und eine Lüge bleibt ein Lüge. Aus schwarz kann man nicht weiß machen, ganz gleich, wie oft man es versucht. Den Wahren Meister findet der Schüler durch ein besonders gutes Schicksal, das seinen Hintergrund bildet.

Ohne großes Glück könnt ihr einem Meister nicht begegnen.

Wenn ihr so begünstigt wart, einen Satguru zu treffen, dann hört auf Ihn, und ihr werdet erfolgreich sein. Was ist von größerem Wert, als dass unsere Seele in den Schoß des Herrn gelangt, um niemals wieder von Ihm getrennt zu werden? Nun, da so viele Jahre verstrichen sind, gebt endlich eure alten Gewohnheiten auf.

Warum ist man so stolz darauf, die Schriften zu lesen und Loblieder zu singen?

Seid ihr stolz, weil ihr besser singen könnt als andere oder das Geschriebene besser erörtert? Oder vielleicht seid ihr der beste Dozent im Umkreis? Welche wirkliche Leistung ist dies – Singen und Lesen und stolz darauf zu sein, dass man mehr weiß als andere Leute?

Von König Ravan wird berichtet, dass er ein gelehrter Yogi war, vertraut mit den vier Veden und sechs Shastras. In welcher Weise erinnern wir uns heute an ihn? Wir stellen ihn mit einem Eselskopf dar. Warum? Weil er alles Wissen und allen Fortschritt, den er besaß, verlor. So ist es noch kein Spiritueller Erfolg, akademisch gebildet zu sein.

Klugheit, Lesen und Schreiben – das ist eine einfache Sache.

Es ist nicht schwierig, gescheit und schlau zu sein, Himmel und Erde mit beredten Worten zu vereinen.

Das Begehren zu kontrollieren, den Körper zu verlassen, das Gemüt in Zucht zu nehmen – dies ist schwer.

Haltet euch die Wahrheit vor Augen.

Ihr rühmt weiterhin euren Guru, aber ihr wollt Ihm nicht erlauben, in eurem Herzen zu wohnen.

Wer sich den Geboten des Meisters beugt, wird Erlösung finden.

Die ganze Welt sieht den Satguru, aber Erlösung kommt nicht einfach durch einen flüchtigen Blick. Ohne Liebe für Seine Worte werdet ihr sie nicht erlangen.

Solches wird immer ohne Ansehen der Person gesagt, es richtet sich gleicherweise an reich oder arm, hoch oder niedrig; denn Heilige sprechen freimütig, auch über Sich Selbst, wenn es nötig ist. Stolz und Ichbezogenheit lassen uns nicht vorwärtskommen – wenn wir Fehler machen, wollen wir sie nicht zugeben. In unserem Herzen halten wir den Gedanken aufrecht: 'Es gibt keinen größeren als mich.' Selbstachtung und Anerkennung sind beide Nahrung für das Gemüt. In dieser Schwäche befangen, schieben wir bisweilen den Guru beiseite und sagen: 'Was weißt du, Guru?' Eine Mutter denkt immer über die Besserung ihres Kindes nach, und so geht es dem Guru um den Fortschritt Seiner Schüler. Ist es denkbar, dass die Mutter ihr Kind verstößt, wenn es sich ihr gegenüber schlecht benimmt? Tatsache ist, dass wir nicht einmal versuchen zu erkennen, was der Guru ist. Gebt das Ego auf, oder es wird euch zum Verhängnis werden.

Dieser Stolz hat euch zugrunde gerichtet, und er fügt euch jetzt noch großen Schaden zu.

Wir mögen die menschliche Geburt viele Male erhalten haben, aber Stolz und Ichsucht töteten uns immer wieder, vernichteten all unser gutes Werk und bewirkten, dass wir wieder und wieder auf diesen gleichen Schauplatz zurückkehren mussten. In der Vergangenheit war es unser Verderben, und auch jetzt gewinnt es die Oberhand. Hört nicht auf euer Gemüt – gehorcht den Worten des Meisters, was euch große Freude bringen wird, wohingegen euch Hörigkeit gegenüber dem Gemüt endlose Trübsal bereitet; das Gemüt hat immer Leid verursacht. Ersetzt Ärgernis durch Liebe, so wie es euer Guru tut. Er versäumt niemals Seine Pflicht, mögen die Menschen gute oder schlechte Bemerkungen über Ihn machen. Er lebt nicht von den Einkünften anderer – nimmt nichts für Sich Selbst an, hat keine Wünsche. Bringt jemand Geld in den Satsang, so wird es für den Satsang benutzt. Bis auf den heutigen Tag lebe ich von meiner Pension und habe im Rahmen dieser Mittel mein geregeltes Auskommen. Wenn der Rat gut ist, solltet ihr ihn schätzen und dankbar dafür sein – doch werden durch ihn eure Nöte vermehrt, ist es eine andere Sache.

O geliebte Kinder, ich habe es euch offen dargelegt, glaubt nicht, dass eure Gewohnheiten gut sind. Habt Eile und lasst von aller Täuschung ab, verstärkt eure hingebungsvolle Haltung.

Eure Nachlässigkeit wird damit enden, dass ihr alles, was von so hohem Wert ist, verliert, so ihr eure Lebensweise nicht ändert. Im Herzen haben wir das eine, auf der Zunge etwas anderes, und unsere Handlungen zeigen, dass wir wiederum davon abweichen. Gebt solche Täuschung so schnell wie möglich auf, verlasst alle arglistigen Wege, und entwickelt aufrichtige Demut. Wenn ihr das tut, wird euch der Meister Selber in die Arme schließen. Eine Haltung der Ergebenheit wird von allein in euch Wohnung nehmen. Ihr irrt euch in hohem Maße, wenn ihr glaubt, Sein Wohlwollen zu gewinnen, indem ihr sagt, dass ihr Ihn liebt und Ihm dient, aber euer Herz es verneint.

Wenn nach alldem das Gemüt nicht zustimmt, werdet ihr das Ergebnis selber sehen.

Falls ihr euch weigert, zu verstehen, kann man nichts tun. Ihr werdet damit fortfahren müssen, für eure Fehler zu bezahlen. Sogar die Heiligen geben Sich an diesem Punkt geschlagen und sagen: Was können wir tun, wenn ihr nicht hören wollt?

Über euch regiert die Negative Kraft, das ist der Grund, warum das Gemüt nicht gehorcht.

Der Einfluss der Negativen Kraft über euch will es dem Gemüt nicht erlauben, sich unterzuordnen. Sie wird damit fortfahren, die Dualität zu verstärken, um die Dinge immer schwieriger und verwirrender zu gestalten. Das Negative wird euch nicht dabei helfen, diese Dualität zu überwinden – nur das Positive kann das tun. Darin zeigt sich der Unterschied zwischen den Kräften.

Eines habe ich entdeckt, mein Bruder: du bist ehrlos.

Was kann man letztlich tun, wenn keiner hören und gehorchen will? Ehrenhaftigkeit ist eine edle Tugend – was für ein Mensch ist das, der keine Tugend besitzt?

Haltet beständig Gemeinschaft mit dem Guru, vielleicht wird das Gemüt eines Tages zustimmen.

Unter der Mitarbeit des Gemüts harret aus. Wenn wir den Guru durch einen dunklen Vorhang sehen, bedeutet dies nicht, dass Er schwarz geworden ist! Langsam, ganz langsam – verlasst den Guru nicht, sondern seid weiterhin bemüht, zu verstehen, dann gibt es bestimmt Hoffnung, dass der Vorhang für immer beiseite gezogen wird. Standhaft zu sein und dann wieder treulos – einmal dies und einmal das – dies schafft keine Abhilfe. Ein rollender Stein setzt kein Moos an. Was entwickelt werden muss, ist der Innere Mensch. Wenn der Guru echt ist, und ich habe euch gesagt, wie man das feststellt, dann haltet euch an Ihn, hört auf Seine Worte, und tut euer Bestes, zu verstehen. Ihr werdet die Schwierigkeiten überwinden, wenn ihr dem Gemüt keine Beachtung schenkt. Das Gemüt mag dazwischen stehen, aber die Seele weiß, was der Guru ist und was Gott ist.

Radhasoami hat es entwirrt, warum sollte der Mensch zweifeln?

Gott, Der Sich in einem Menschlichen Pol offenbart hat, wurde von Soami Shiv Dayal Singh Ji – Der für gewöhnlich Soami Ji genannt wird – als Radhasoami bezeichnet. Es ist erstaunlich, dass die Menschheit die wirklichen Tatsachen des Lebens nicht annimmt, wenn Gott Selbst sie ihr durch den Gottmenschen erklärt.