Eine Reise zu Quelle unseres Lichts

Sharleene Sherwin lässt uns durch Auszüge aus ihrem Tagebuch und ein Tonband an Höhepunkten ihres Aufenthalts im Dezember 1969 in Indien teilhaben.

Wir in New York und Long Island dachten, dass wir dem Meister ein Geschenk mitbringen könnten, etwas, das im Sawan Ashram gebraucht würde. Es war gut gemeint und naiv von uns, so etwas zu denken. Nach kurzer Zeit im Ashram dämmerte uns die Erkenntnis, dass der Meister keine materiellen Dinge braucht oder wünscht, die wir im Westen so wichtig für das Leben halten. Der Meister wünscht uns, nur uns. Er sammelt die Bruchstücke und setzt uns zusammen, sodass wir zu Ihm ganz, gesammelt, auf einen Punkt ausgerichtet gehen können. Inzwischen war ich, erschöpft, bei der Zollabfertigung des Flughafens angekommen und musste zwei Sachen verzollen. Zum Glück waren in der äußeren Empfangshalle zwei freundliche Schüler mit genau dem benötigten Betrag. Der Meister hatte ihnen das Geld vor ihrer Abfahrt zum Flughafen gegeben, um zu helfen, wenn es gebraucht würde. So ist Seine immerwährende Liebe, Sein Schutz und Seine Kenntnis unserer Spirituellen als auch weltlichen Situation.

Es war noch nicht Tag, als der Wagen auf dem Weg zum Ashram durch die Straßen von Alt-Delhi fuhr. Wir waren berührt, als wir die Armut und die ärmlichen Unterkünfte – im Verhältnis zu unserem Standard – sahen. (Er kann unsere Gedanken lesen und unsere ungestellten Fragen beantworten. Wir vernahmen, Er habe gesagt, dass die Armen ein einfaches Leben führen und nichts haben, was ihre Aufmerksamkeit von Gott abziehen könnte. Wenn sie reich werden, richtet sich ihre Aufmerksamkeit darauf, mehr Geld zu verdienen – Ihr seid, wo eure Aufmerksamkeit ist. Führt ein reines Leben.)

Eine der ersten vom Meister gestellten Fragen bezog sich auf meine Familie –

Insbesondere übermittle deinem Ehemann meine Liebe.

Ich sah, wie das Wort Liebe in des Meisters Gesicht lebendig und zu einer Lebenden Kraft wurde. Dann erkannte ich, was ich in den folgenden zwei Wochen immer wieder erkannte, dass der Meister die vollkommene Personifizierung von Gottes Liebe ist. Man kann sie in Seiner Gegenwart sehen und fast berühren.

Wir in Amerika sehnen uns nach Euch und spüren Eure Liebe. – Die Meister kommen, um Liebe zu geben. Wie bei den Wogen in einem riesigen Meer weiß man nie, wie weit die Wellen reichen.

In Erwiderung der Liebesbotschaften Seiner Schüler sagte Er:

Wo ist sie – die Liebe?

Der Meister hegt so Große Liebe für Seine Kinder – unsere Liebe ist nur eine Erwiderung. Eine Botschaft war, dem Meister unsere Liebe zu geben und Ihm zu sagen, dass wir Ihn brauchen.

Ich freue mich, dass mich einige dort drüben brauchen. Wo Mangel herrscht, wird dem abgeholfen.

Die Höhepunkte unseres Besuches im Sawan Ashram waren die Darshans am Morgen und am Abend. Der Meister empfing gewöhnlich die kleine Gruppe von Schülern aus dem Westen. Mit voller Aufmerksamkeit und Interesse beantwortete Er unsere Fragen und hielt kleine Ansprachen. So gut wir uns erinnern konnten, haben wir es unmittelbar danach aufgeschrieben. Hier sind einige der Fragen und Antworten:

In Bezug auf die Degeneration und Korruption in Amerika – ‚Ein goldenes Zeitalter erhebt sich aus diesem eisernen Zeitalter.‘

Frage: Sollten wir bei jeder Sitzung für die Ton- und Lichtübungen gleichviel Zeit aufwenden?

Antwort: Das hängt von eurem Bedarf ab. Wendet mehr Zeit für die Übung auf, die ihr mehr entwickeln wollt. Wendet aber eure Aufmerksamkeit nur einer Übung zu. Öffnet jeweils nur eine Schublade. Schließt sie und öffnet dann die andere Schublade.

Das Hören auf den Heiligen Tonstrom – wenn ihr Ihn hört und ihr nicht zur Meditation sitzt, hält Er eure Sinne von der Welt ab. Wendet aber Zeit für die Meditation in der angegebenen Weise auf, weil dieser Ton euch erhebt. Er kommt dann von oben.

Bei einer unserer ersten Darshan-Zusammenkünfte sprach der Meister über Empfänglichkeit: Es ist leicht, in der physischen Gegenwart des Meisters empfänglich für Seine Ausstrahlung zu werden, so, wie wenn man der Sonne nahe ist; die brennenden Strahlen sind sehr stark und durchdringend, dass, obwohl die physische Gegenwart des Meisters nicht unterschätzt werden darf – es geht ein Großer Segen von Seiner physischen Gegenwart aus –, Empfänglichkeit entwickelt werden kann, sodass des Meisters Gestalt Sich in jeder Entfernung Innen als auch außen offenbaren und zu einem sprechen kann.

Er ist immer bei euch. Ihr müsst nur Empfänglichkeit entwickeln und ihr werdet Ihn wirken sehen. Ich gab vor kurzem ein Rundschreiben darüber heraus, wie man Empfänglichkeit entwickelt – Rundschreiben vom 5. November 1969. Wenn man empfänglich wird, spürt man beständig Seine Gegenwart. Wenn ihr euch entwickelt, wird Seine Gestalt immer bei euch sein.

Der Meister erzählte uns dann die Geschichte einer jungen Dame in Indien, die dem Meister schrieb, dass Er sie zeitweise verlassen möge, zumindest wenn sie arbeiten müsse. Des Meisters Gestalt war die ganzen 24 Stunden über bei ihr. Als der Meister Sich auf ihre Bitte hin zurückzog, kam sie und weinte bitterlich.

Ihr müsst nur empfänglich werden, dann wird diese Kraft Gestalt annehmen und euch bei der Hand nehmen, um euch zu führen. Lenkt nur eure Aufmerksamkeit auf Ihn. Wie ein Radio oder Fernsehgerät über Tausende von Kilometern Bilder empfängt – lasst nichts zwischen euch und dem Meister stehen.

Wenn man wirklich empfänglich wird, ist das, was man sagt, das gleiche, was der Meister sagen würde. Man besinnt sich nur auf den Meister und das strahlt aus. Wenn zwei eins werden, ist das das größte Werk, das die Liebe vollbringt. Dies ist erforderlich, um das Sprachrohr des Meisters zu werden.

Paulus sagte:

Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

Der Meister wird euch nie verlassen. Er ist immer da und wartet auf euch. Alles, was ihr tun müsst, ist, nach Innen zu gehen. Der Meister wird zu euch Innen sprechen. Er möchte mit euch sprechen. Ihr wollt nicht mit Ihm sprechen.

Frage: Haben die Inneren Erfahrungen irgendetwas mit dem vergangenen Karma zu tun? Ist es das Karma, das es so schwer macht, den Schleier zu lüften?

Antwort: Ja. Jeder kommt mit seinem eigenen Hintergrund. Das vergangene Karma, die Zeit und die Anstrengungen haben alle mit der Erfahrung zu tun. Aber selbst jemand mit schlechtem Hintergrund, der aber regelmäßig Zeit dafür aufwendet und dabei verharrt, kann weiter kommen als jemand, der einen guten Hintergrund hat, es aber nicht versucht. Durch Ernsthaftigkeit und Ausdauer werden wir also zu Heiligen. Jeder Heilige hat Seine Vergangenheit und jeder Sünder eine Zukunft. Es besteht Hoffnung für jeden. Selbst ihr könnt Heilige werden.

Wir sollten ein Zehntel unserer Zeit für die Meditation aufwenden, mindestens ein Zehntel von den 24 Stunden – das ist in allen Religionen Tradition gewesen. Wendet zwei bis drei Stunden mindestens dafür auf.

Wasser, überall Wasser, wir haben aber kein bisschen davon bekommen. Wir graben so viele Löcher, anstatt nach einer Quelle zu graben. Was wir brauchen, ist eine eindeutige Entscheidung im Leben. Entscheidet euch, was ihr wollt, und dann lebt voll und ganz danach.

Geht nach Innen und sitzt liebevoll, heiter und frisch zur Meditation, so, als ob ihr zu einem guten Freund ginget.

Gott ist alleine und Er wünscht, dass ihr ganz alleine kommt. Geht allein, um Gott zu begegnen.

Seid regelmäßig, ausdauernd und führt euer Tagebuch. Überprüft euer Leben. Seid nicht anderen, sondern euch gegenüber kritisch. Beurteilt eure vergangene, gegenwärtige und zukünftige Lage und Haltung und denkt darüber nach.

Meditiert dann, wenn ihr euch nicht um weltliche Dinge kümmern müsst, die eure Aufmerksamkeit erfordern.

Der Meister stärkt die Einheit unter Verheirateten. Eine Seele in zwei Körpern, vereint durch Gott. Niemand sollte trennen, wen Gott verbunden hat. Schenkt Liebe, mehr Liebe. Wenn die Liebe vollkommen ist, gibt es keine Probleme mehr.

Frage: Wenn man sagt, dass jemand einen guten Spirituellen Hintergrund hat, bedeutet das, dass er Verdienste hat, die ihn befähigen, mehr in Verbindung zu sein?

Antwort: Der Mensch ist im Werden. Einige kommen schneller voran, andere langsamer und andere müssen neu anfangen. Warum all dieses Fragen? Lasst das Fragen sein und seid mit Herz und Seele bei euren Meditationen. Alle Fragen werden beantwortet, wenn ihr fortschreitet. Geht nach Innen und ihr werdet es erleben. Als ich zu Füßen meines Meisters saß, stellte ich am Anfang nur drei Fragen. Ich lernte, indem ich zu Seinen Füßen saß, hörte, was Er sagte, und in Seine Augen schaute. Lasst das Fragen. Wenn ihr etwas Gutes findet – vertieft euch ganz darin. Wenn euch jemand Süßigkeiten zu essen gibt, stellt keine Fragen – esst sie.

Je mehr ihr mit dem Licht und Ton in Berührung kommt, werden alle Fragen von selbst vergehen. Ihr werdet vollauf befriedigt werden. Wenn jemand hungrig ist und er Nahrung zu sich nimmt, weicht der Hunger. Ähnlich hören alle Fragen auf, wenn ihr der Seele Nahrung gebt.

Frage: Ich möchte etwas wegen meines gefühlsbetonten Charakters tun.

Antwort: Baut ein Haus aus Ziegelsteinen ohne Öffnungen. Steckt sie (die Gefühle) hinein, damit sie verdampfen, dann meditiert.

Frage: Sagtet ihr, dass man keine Öffnung lassen sollte?

Antwort: Nein, keine Öffnung, der Dampf wird sonst entweichen.

Zur Aufgabe des Ego und der Überheblichkeit sagte Er:

Sowie man sich mehr und mehr auf den Göttlichen Ton und den Meister in sich abstimmt, erkennt man, dass man nicht die Kontrollierende Kraft ist und das Ego wird dann allmählich verschwinden.

Frage: Wenn man gezwungenermaßen nicht vegetarische Kost für Familienmitglieder zubereiten muss.

Antwort: Das ist in Ordnung. Bereitet sie mit Liebe, ohne Hass oder Groll im Herzen. Wenn ihr mehr liebt, werden sie es immer weniger von euch verlangen.

Frage: Sollen wir den sehr starken Wünschen des Gemüts nachgeben, wie zum Beispiel dem Wunsch, hier im Ashram viel zu reden?

Antwort: Wenn jemand eine Vorstellung sehen will und er zufrieden wäre, wenn er diese eine Vorstellung gesehen hat, dann wäre es in Ordnung. Aber wenn er eine Vorstellung gesehen hat, wird er immer mehr sehen wollen. Wenn man ihm einmal nachgibt, wird es mit doppelter Kraft zurückwirken, dann wird es zur Gewohnheit und zur Natur. So ist das Vorbeugen besser als das Heilen.

Frage: Wenn aber das Verlangen des Gemüts zu groß ist?

Antwort: Das Gemüt ist nur unsere Aufmerksamkeit, die nach außen gelenkt ist. Richtet zu solcher Zeit eure Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Geht spazieren oder sucht die Gesellschaft rechtschaffener Menschen. Warum erst eine Pflanze bewässern, wenn ihr wollt, dass sie stirbt? Je mehr ihr sie ernährt, desto stärker wird sie. Manchmal muss man nur anfangen, fest entschlossen zu sein. Wenn ihr jetzt nicht damit aufhört, werdet ihr ein anderes Mal der Sache entgegentreten müssen.