Sein Wohlgefallen erlangen

II

Als ich in den Westen ging, wurde vielen Menschen geholfen, und ich sagte ihnen, der Dank für die Segnung komme meinem Meister zu. Erlaubt, aber so viele Sucher nach der Wahrheit haben sich ihr ganzes Leben lang gemüht, sie zu finden – und erhielten nicht einmal einen Lichtschimmer. Hier erhält jeder Licht. Es ist etwas anderes, wenn sie sich weigern, die Übungen durchzuführen, nachdem sie die Gabe bekommen haben, und sie dadurch verlieren. Bei der Initiation erlangen beinahe alle etwas, ist es nicht so? Jene, die die Anweisungen befolgen, vergrößern ihren Fortschritt täglich – hundertprozentig. Wen gibt es, der seine Hand aufs Herz legen und eine solche Zusicherung machen kann? Ashtavakra gab dieses Wissen an König Janaka, und noch heute wird Sein Name genannt. Wie groß ist die Gnade des Meisters, Der diese unschätzbare Gabe verleiht! Die Zeiten haben sich geändert und mit ihr die Umstände. Wenn diese Erfahrung heute nicht so leicht gegeben würde, käme niemand auf den Pfad.

Im Westen sind viele Gemeinschaften entstanden, die Suggestion, Hypnose, Mesmerismus und andere Lehren ausüben, welche nichts mit Spiritualität zu tun haben. Spiritualität ist ausschließlich eine Sache der Selbstanalyse, Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis – wovon der Beweis zur Zeit der Initiation gegeben wird. Viele sind am Anfang skeptisch, was diese Wissenschaft betrifft, aber ich bedeute ihnen, mit eigenen Augen zu sehen, denn es gibt keinen besseren Beweis. In der Vergangenheit war dies ein sehr unsicheres Thema, da die Meister erst nach vielen Jahren des Studiums, wenn man gründlich vorbereitet war, eine praktische Erfahrung gaben. Heute kann man unmittelbar sehen, was Spiritualität ist. Was für ein Großer Segen!

„Brüder, dies ist der Hof des Gurus – esst, trinkt und seid fröhlich, Er verteilt diese Gabe!“

Ihr solltet essen, trinken und euch freuen, weil ihr diese Gabe umsonst bekommt – sie kostet nichts. Selbst wenn ihr euer ganzes Leben Buße tut, werdet ihr dies nicht so erlangen. Zu Lebzeiten von König Janaka gab es nur einen einzigen Menschen, der Gott verwirklicht hatte; es war Ashtavakra. Könnt ihr heute Tausende finden? In der Vergangenheit gab es Wenige, und auch jetzt gibt es Wenige, aber die Welt ist nicht ohne Sie. Nutzt dieses günstige Geschick aufs Beste; denn gesegnet sind, die diese seltene Gabe bekommen haben.

„Ich bin der Herr dieser physischen Gestalt geworden und habe die fünf Teufel unschädlich gemacht.“

Meister sind frei von Ichsucht. Sie bekennen immer demütig, dass alles durch die Gnade des Gurus erreicht wurde. Warum sollte der nicht die volle Kontrolle über Gemüt und Sinne erlangen, dessen ganze Liebe nur seinem Guru gilt? Er sagt, dass er Herr des Hauses geworden sei und die fünf Diebe, nämlich Lust, Ärger, Habgier, Verhaftetsein und Ichsucht, gefangen genommen hat. Wer kann eine solche Erklärung abgeben? Nur mit der Kraft des Gurus kann das jemand so mutig behaupten.

„O Satguru, als ich zu Deinen Füßen kam, gelangten diese fünf merkwürdigen Fremden unter meine Aufsicht. Er war erfreut, und ich wurde mit Seiner Gnade gesegnet, nun können sie nicht rebellieren oder ihre Köpfe erheben.“

Die fünf Sinne des Handelns und Wissens sind unserer Natur fremd. Sie müssen überwältigt werden und wir über sie verfügen, anstatt umgekehrt. Wenn das geschieht, haben sie nicht den Mut, sich zu behaupten und uns zu trotzen. Sie werden den Gehorsam nicht verweigern. Kann irgendjemand einen so verblüffenden Erfolg bestätigen? Man sagt, dass Sich Heilige und Mahatmas nicht in den Vordergrund drängen, aber Sie sprechen frei heraus. Wo sollten wir mit der Suche nach der Wahrheit beginnen, wenn Sie uns nicht mit dem, was man bekommen kann und wie man es bekommt, bekannt machen? Sie sagen uns, dass es im Innern einen wunderbaren, die Seele berauschenden Nektar gibt. Sie selbst sind berauscht; Ihr Gemüt und Ihre Sinne sind völlig unter Kontrolle. Ihre Augen sind offen, aber Sie sehen nicht; Ihre Ohren sind offen, aber Sie hören nicht, wenn Sie es nicht wollen. Sie halten alle Sinne in Zaum. Mit wessen Macht wird das erreicht? Durch die Gnade Ihres jeweiligen Gurus! Wenn man den Inneren Nektar von Naam erhält, erscheinen dagegen alle weltlichen Rauschmittel lachhaft, und wenn die Saat von Naam aufgeht, sind die äußeren Dinge gänzlich bedeutungslos. Alle Glorie und Schönheit liegen in euch. Ihr werdet das Äußere mit seinem trügerischen Zauber vergessen. Die fünf Teufel befinden sich völlig in unserer Gewalt und werden nicht mehr den Mut haben, euch zu verhöhnen. Es gibt so viel Nektar im Innern, dass selbst sie davon berauscht werden!

„O Satguru, immer wieder rühme ich Dich, bei jedem Atemzug gedenke ich Deiner!“

Es gab einen gewissen Liebenden, der trunken war aus Liebe zu Bheek Sahib und ständig wiederholte: O Bheek, o Bheek, denn er sah deutlich Gott in seinem Guru.

Seine Zeitgenossen verurteilten ihn als Atheisten und verhängten die Todesstrafe. Sie konnten ihn jedoch nicht hinrichten ohne die Einwilligung des Königs, vor den sie ihn brachten. Es ist möglich, dass dieser König Akbar der Große war, der wegen seines großen Gerechtigkeitssinns in hohem Ansehen stand. Als der König den Angeklagten sah, sagte er: Ich glaube, er ist ein berauschter, frommer Mann. Und er fragte ihn: Wer ist dein Gott? Der Mann antwortete: Bheek. Dann wollte der König wissen, welches seine Religion sei, und er entgegnete: Bheek. Daraufhin ordnete der König seine Freilassung an. Die Ankläger protestierten, dass er weglaufen würde, aber der König sprach: Es macht nichts.

Er schaute dann den Heiligen Mann sehr interessiert an und sagte ihm: Seit längerer Zeit sind wir ohne Regen und wenn er nicht bald kommt, gibt es eine Hungersnot im Land. Könntest du somit deinen Bheek bitten, Regen zu schicken? Der Mann antwortete: O ja, ich werde Ihn darum bitten. Nur völliger Glaube an den Guru konnte diese ruhige Überzeugung an den Tag legen. Wer nicht die Wahre Innere Verbindung mit seinem Guru erfahren hat, wird keinen so starken Glauben haben, denn Glaube gründet sich auf Wissen. Als sich der Gottesfürchtige Mann anschickte zu gehen, fragte ihn der König, wann er zurückkehre, und er gab zur Antwort: Am dritten Tag werde ich wiederkommen. Am darauf folgenden Tag regnete es so sehr, dass das ganze Land überflutet wurde. Am dritten Tag kam der fromme Mann zum Palast des Königs zurück. Der König lächelte ihn an und sagte: Dein Guru war sehr gnädig mit uns, dass Er den dringend benötigten Regen sandte. Ich gebe dir diese kostbaren Geschenke – lege sie bitte deinem Bheek Sahib als meine dankbare Spende zu Füßen. Der Ergebene entrüstete sich sehr und sagte: Diese vergänglichen Dinge für meinen Guru? Ganz bestimmt nicht!

Solche Menschen machen sich nichts aus der Welt und ihren Gütern.

„Du hast diesem herrenlosen Haus (Körper) Leben gebracht, ich könnte mich aufopfern in Dankbarkeit.“

Dankbarkeit ist eine sehr seltene Tugend. Wegen Freunden und Verwandten riskieren wir sogar das Missfallen unseres Gurus. Dies rührt von einem Mangel an Dankbarkeit und Vertrauen her. Wir halten manchmal den Guru für weniger fähig als einen gewöhnlichen Menschen. Was für einen Fortschritt können wir bei einer solchen Auffassung erhoffen? Das Weltliche wird mehr geliebt. Den Guru und Gott lässt man bisweilen um der materiellen Dinge willen, die man durch Sie haben kann, gelten. Es ist eine Haltung toleranter Pflichterfüllung, in herablassender Art seine Achtung zu bezeigen. Der Mensch denkt immer, er sei der größte von allen. Würde er aber wirklich groß werden, dann wäre er nicht in diesem blinden, egoistischen Zustand.

„Ich befinde mich im beständigen Dhyan (Betrachtung) bei meinem Geliebten. Die Frucht erhält Er, Dessen Aufmerksamkeit den Schleier durchdringt.“

Wenn ihr euch Ihm vollständig ergebt, wird die Natur selbst euch vollständig zu Gebote stehen, und all eure Wünsche gehen in Erfüllung.

Guru Amar Das Ji sagt:

O Gemüt, du wolltest einst tausend Dinge, bekamst sie aber nicht. Nun siehe, dass sich jeder Gedanke erfüllt.

„Die ganze Arbeit ist getan, und der Hunger des Gemüts wurde gestillt. Was sonst kann ich von Dir wollen als Dich Selbst? Alles andere ist Elend über Elend. Gib Naam, das alle erfüllt und den Hunger des Gemüts nimmt. Ich habe alles hingegeben und bin ein Wahrer Diener des Herrn.“

Wer sich dem Herrn ergibt, lebt ohne Sorgen, tut seine Arbeit ehrlich und wahr und überlässt alles Weitere dem Guru.

„Naam – der Spender allen Glücks – wurde an mich gebunden.“

Naam erhält alle Dinge. Wer Naam besitzt, hat alles bekommen.

Bei einem meiner Besuche in Amerika wurde eine persönliche Begegnung mit einer Gruppe von Wissenschaftlern abgesprochen. Ein Mann hatte viele Fragen und offensichtlich starke Zweifel an der Spiritualität. Nach einiger Zeit erkundigte ich mich bei ihm, ob es der Wissenschaft gelungen sei, auch nur ein bisschen Bewusstsein hervorzubringen. Er sagte: Nein. Sodann erklärte ich ihm, dass die wissenschaftlichen Bestrebungen notwendigerweise auf den Bereich der Materie beschränkt bleiben müssten, während alle Lehren und das Wissen der Heiligen in das Gebiet des Bewusstseins gehörten. Es war eine Reihe Initiierter bei dieser Besprechung anwesend; sie waren der Meinung, dass dieser Herr am kommenden Tag, der für die Initiation vorgesehen war, nicht erscheinen würde. Aber er war der Erste, der kam, und hatte die größte Erfahrung. Dies ist also der Pfad des Bewusstseins – der Pfad der Vollendeten Meister, und ihr könnt es als Ihre Gnade annehmen oder Ihrer Größe zuschreiben, dass Sie ein so schwieriges Unterfangen zu einem Kinderspiel gemacht haben. Wäre es nicht so, benötigte der Sucher einen großen Hintergrund aus vergangenen Leben und dann viele Jahre Studium zur Vorbereitung auf diesen Pfad.

So rät uns Guru Arjan Sahib, zu essen, trinken und uns an dem, was wir bekommen haben, zu erfreuen, denn dies ist die kostbare Zeit, und der Regen fällt nicht für immer.

„Ich bin der Zufriedenste von allen, der Guru hat Shabd in mir begründet.“

Er ermutigt uns, ein gewisses Verlangen nach etwas zu bekommen, von dessen Wert wir keine Vorstellung haben. Der ganze Reichtum ist im Hause des Vaters des Schülers – und für wen sonst ist er, wenn nicht für Sein eigenes Kind? Das gehorsamste Kind wird natürlich am meisten erhalten. Was immer der Guru bekommen hat, betrachtet Er nicht als Sein Eigentum; und je mehr Er davon gratis gibt, desto größer ist der Zustrom. Esst, trinkt und freut euch in vollstem Maße, solange ihr Gelegenheit dazu habt.

„Der Satguru, der Herr, legte Seine Hand auf meinen Kopf und offenbarte Gott in mir.“

Seine Größe ist erwiesen, wenn Er tatsächlich den Pfad zeigt, auch ohne die physische Geste, die Hand auf den Kopf zu legen. Allein durch Seine Gnade erheben wir uns über das Körperbewusstsein und sehen das Licht in uns. Er ist der Gebende – und mit keinem anderen vergleichbar.

„Ich habe einen Wahren Dharamsala1 eröffnet und dort die Wahren Sucher versammelt.“

Ein Blinder kann nicht einen Sehenden suchen; aber Einer, der sieht, kann die Blinden versammeln. Christus erzählt uns von den Schafen, die Er finden und um die Er Sich kümmern muss. Allein auf seine eigenen Bemühungen gestellt, ist der Mensch hilflos. Aufrichtige Sucher werden bemerken, dass alles in die Wege geleitet und ermöglicht wird, ohne dass sie etwas dafür tun brauchen. Schon vor meiner Ankunft in Amerika gab es Leute, die nichts über mich wussten, aber die Gestalt des Meisters und auch die Baba Sawan Singh Jis in sich sahen. Als sie mir physisch begegneten, sagten sie mir, dass sie mich monatelang Innen gesehen hätten, manche seit einem Jahr und länger. Brüder, dies ist alles Sein Werk, nicht meines.

Während meiner ersten Weltreise, auf dem Rückweg nach Indien, stimmte ich zu, einen nicht vereinbarten, improvisierten Besuch in Deutschland zu machen. Einer von denen, die mich begleiteten, gab zu bedenken:

Wie aber werden Euch dort die Leute erkennen, da sie Euch noch nie gesehen haben? In anderen Ländern war zumindest das Programm vorbereitet. Selbst wenn sie Euch an Eurer Kleidung erkennen, wie werdet Ihr sie erkennen?

Ich antwortete:

Der mich dort hinschickt, wird alle Vorkehrungen treffen – weshalb sollte ich mir Sorgen machen? Er Selbst wird alles für meinen Empfang vorbereiten.

Als die Maschine in Deutschland landete, erwartete mich eine kleine Gruppe, und jeder hatte eine Rose in der Hand. Ich sagte:

Seht ihr, da ist mein Empfang.

Sie kamen uns entgegengelaufen, fragten nach dem Gepäck und sagten uns, dass die Wagen bereit seien und warteten. So tut Er Selbst Seine Arbeit. Der Auftrag kommt vom Herrn, und Er wirkt durch einen jeden, den Er auswählt, sei es einer oder seien es Tausende.

„Ich wasche Seine Füße und fächle Ihm zu. Immer wieder drücke ich meine Dankbarkeit aus, Ihn gefunden zu haben.“

Ein Wahrer Guru sagt niemals, dass Er ein Guru ist, sondern dient in völliger Demut allen, die zu Ihm gehen; denn Er kommt, um der Menschheit zu dienen und um der Welt etwas zu geben. Wenn Er erscheint, empfängt die ganze Welt den Segen Seines Lichts.

„Ich bekam Naam, Dan (Almosen) und Ashnan (ein Bad).“

Der Guru gibt uns Naam, von dem ihr wissen solltet, dass Es die ganze Schöpfung erhält. Die Verbindung mit Naam, dem Nektar des Herrn, erzeugt Wahre Liebe in uns, und da die Liebe nur Geben kennt, wird der Schüler selbst zu einem Gebenden. Er wurde geboren, um zu dienen und Sich der Welt zu opfern. Solange Er in der physischen Form weilt, wird Er geben, geben und nochmals geben. Wer kann, wenn die physische Gestalt nicht mehr da ist, etwas von ihr erbitten, und wer wird kommen, um zu nehmen? Er beginnt, alles zu geben: physisch, materiell – und schließlich gibt er das Gemüt. Da Er Herr des Gemüts geworden ist, dient Er der Menschheit mit endloser Freude.

„Nanak erhebt sich durch Naam zu den immerwährenden Höhen der Herrlichkeit; Friede sei auf der ganzen Welt, nach Deinem Willen, o Herr!“

Der Meister dient der ganzen Menschheit mit Seinem Wohlwollen: physisch, geistig und selbst äußerlich auf jede nur erdenkliche Weise und macht dabei Gebrauch von jeglichem äußeren Wissen, das Er während Seines Lebens erworben hat, um den Menschen dabei zu helfen, die Wahrheit zu verstehen.

Das Bad, welches der Guru in den Heiligen Wassern von Naam bewilligt, wird Gemüt und Sinne von allem Übel reinigen. Diese drei Dinge – Naam, Dan und Ashnan – erhält man, wenn man zu Seinen Füßen sitzt. Unglücklicherweise wird angenommen, dass mit Ashnan (Bad) ein äußeres Bad zur Reinigung des Körpers gemeint ist. Obwohl es sich für den Menschen geziemt, den Tempel des Herrn sauber zu halten, ist die Innere Reinheit weit wichtiger, und das ist das Werk von Naam.

Eines der hervorstechendsten Merkmale, welches man bei einem Wahren Meister beobachten kann, ist, dass Er Sich immer für andere aufopfert. Er weiß zu geben und nur zu geben, nicht zu nehmen. Er gibt nur, Er ist kein Bettler. Was wollen wir geben, wenn der Guru zu nehmen beginnt? Er denkt nicht an Geschäfte, sondern gibt dieses unvergleichliche Juwel als eine freie Gabe der Natur. In vielen Ländern werden Geldsammlungen durchgeführt, um den Vortragenden die Auslagen für die Veranstaltung usw. zu bezahlen.

Als ich durch Amerika reiste, hielt ich die Ansprachen kostenlos – ohne Gebühren, Kollekten und ohne dass es notwendig gewesen wäre, Eintrittskarten zu kaufen. Eines Tages, während ich einen Vortrag über 'Gott und der Mensch' hielt, stand ein Mann auf. Er war Russe und bot mir fünftausend Dollar an.

Ich sagte zu ihm:

Sehen Sie, ich bin nicht gekommen, um Dollars zu sammeln. Was ich zu den Füßen meines Meisters erhalten habe, ist eine kostenlose Gabe der Natur und muss deshalb auch frei gegeben werden.

Die Menschen waren zuerst überrascht und dann voller Freude darüber. Wegen dieses Prinzips werden die Wahren Meister in der ganzen Welt gerühmt. Ich bekomme Einladungen aus Amerika, Europa, dem Fernen Osten, Australien, dem Mittleren Orient und Afrika. Sie schreiben, dass sie von der Gabe gehört hätten, die alle bekommen könnten. Liebe Brüder, wer bin ich, sie zu geben? – Der, welcher sie gibt, tut es mit Seiner Gnade und der Gnade aller Vergangenen Großen Meister, für Die wir, entschuldigt, nicht genug Achtung haben. Es tut mir leid, das sagen zu müssen.

„Alle, o Nanak, werden auf dem Boot der Wahrheit befreit. Tag und Nacht gibt es ein Erwachen in der Welt. Alle hören mit offenen Ohren auf den Lobpreis, der Deinem Namen gesungen wird.“

Wenn der Meister kommt, beginnt die Welt zu erwachen, und wenn die Menschen Seine Worte hören, fragen sie sich:

Was ist das Neues, das in unser Dasein tritt?

Während meiner Auslandsreisen wurden viele Ansprachen in Kirchen gehalten. Es wird Außenstehenden selten gestattet, in der Kirche zu sprechen. Trotzdem hießen sie mich willkommen. Sie sagten, dass diese Lehren gleich denen der Bibel seien.

Ein Geistlicher ging sogar soweit zu erklären:

Ich bin schon vierzig Jahre lang für eine presbyterianische Kirche tätig, aber heute habe ich das erste Mal verstanden, was mir die Bibel sagt.

Er kam mit Tränen in den Augen zu mir und verneigte sich vor den Augen der Anwesenden. Ich möchte darauf hinweisen, dass aller Ruhm und Preis den vergangenen Meistern gilt, Die uns diese Lehren gegeben haben.

„Der Gnädige hat nun Seine Weisungen erteilt, wodurch alle Sorgen und Nöte vergehen. Sie leben in Frieden; denn durch Naam erlangten sie Wahre Demut.“

Die Initiation in das Heilige Naam ist ein Allheilmittel gegen jegliches Übel, und die Wiederholung von Naam gibt Frieden und Wahre Demut. Wer die Wahrheit in all ihrer Herrlichkeit sieht, wird voller Demut sein.

Der Heilige Augustinus sagt, dass es drei Wege gibt, Gott zu verwirklichen; der erste sei Demut, der zweite Demut und der dritte Demut.

Bei den Meistern steht Demut an erster Stelle; denn Wahre Bescheidenheit ist die Zierde eines wirklichen Heiligen. Sie sind die Herrscher und Lenker dieser Großen Kraft, und dennoch nie stolz oder eitel; Sie machen nur spärliche Andeutungen darüber, was Sie sind, und sagen lediglich: Es ist Seine Gnade.

„Amrit sprüht herab. Seine Worte sind die des Herrn.“

Wasser sammelt sich an tiefer gelegenen Stellen. Wenn der Becher der Demut bereitsteht, wird er Innerlich von Amrit bis zum Rand gefüllt. Manche Leute sagen zweifelnd: 'Wie könnt Ihr sagen, dass diese Dinge wahr sind?' Die Meister erklären, dass die Worte, die aus dem Mund eines Wahren Meisters kommen, Gottes eigene Worte sind.

„In vollem Glauben verlasse ich mich auf Dich. Du wirst alles für mich tun.“

Alles ist das Werk des Herrn – was bedeutet es mir, ob die Welt gedeiht oder vergeht? Meine Arbeit ist nur, ein Werkzeug in Deinen Händen zu sein, zu tun, was Du willst. Durch Deine Gnade allein erhält die Welt jede Vergünstigung. Durch Deinen Reichtum gedeiht die Welt. Eine Zeit wie diese mag nie wiederkommen – wir werden ermuntert zu essen, zu trinken und uns der Segnungen, die vom Herrn ausströmen, zu erfreuen.

„Deine Ergebenen haben nur einen Wunsch, den Wunsch nach Dir.“

Ein Wahrer Gurumukh wird nur nach Gott Verlangen haben – und dies so sehr, dass 'Er' 'Du' und 'Du' 'ich' werden sollte, und niemand soll sagen, dass es da einen Unterschied gibt.

Hafiz Sahib erklärt:

Ich sollte Du und Du solltest ich werden. Ich bin der Körper, und Du sollst das Leben sein. Damit niemand sagen kann, ich sei eines und Du etwas anderes.

Die Worte sind ein wenig verschieden, doch haben beide Meister genau das Gleiche gemeint.

„O Spender des Friedens, offenbare Dich mir. Ziehe mich an Deine Brust. Gib, dass ich nie auch nur einen Augenblick von Dir getrennt bin.“

Es ist der beständige Wunsch eines Wahren Schülers, nie von seinem Guru getrennt zu sein. Es ist ein Großer Segen, einen Lebenden Meister zu haben, und ein noch größerer, Ihm nahe zu sein. Das Bad, welches durch Seinen Gnadenblick genommen wird, ist ein Strom der Wahrheit, der das Wesen von Grund auf reinigt. Der ergebene Schüler vergießt Tränen, wenn er nur daran denkt. Wer Ihn außen und Innen sieht, erhält in der Trennung Trost, doch er weint auch aus Liebe; denn er liebt nichts mehr als seinen Meister. Die Sehnsucht des Herzens strömt aus den Augen, und es fehlen die Worte, diesen Zustand zu beschreiben.

„Ich suchte in der Welt, über der Welt und unterhalb der Welt, konnte aber keinen wie Dich finden.“

Wie kann es einen anderen gleich dem Satguru geben? Nur ein Satguru kann einem Satguru gleich sein.

Kennt ihr die Geschichte von Sukhdev, dem Sohn von Maharishi Ved Vyasa?

Als Sukhdev einen Vollendeten Guru haben wollte, sagte ihm sein Vater, dass König Janaka die erleuchtete Seele dieser Zeit sei. So begab sich Sukhdev mehrere Male ins Reich König Janakas. Er kam aber immer wieder zurück, ohne den König gesehen zu haben; denn er hatte Zweifel im Herzen. Genoss nicht dieser König die Freuden eines Hoflebens mit all Seinen Königinnen usw.; wie konnte Er irgendeine Erleuchtung geben?

Ein mächtiger Ergebener Lord Shivas, Muni Narada sah, dass sich dieser Mann mit jedem Zweifel an König Janaka, dieser Großen Seele, um seine ganze Weiterentwicklung brachte. Damit das wenige, was übrig geblieben war, gerettet würde, verwandelte sich Muni Narada in einen Greis. Er füllte einen Korb mit Schlamm und schüttete diesen in einen schnell dahinfließenden Fluss, als Sukhdev, der wieder auf dem Weg ins Reich König Janakas war, gerade vorüberging. Er sah den Alten und fragte ihn, was er da tue. Dieser antwortete: Ich baue einen Damm. Sukhdev lachte und sagte: Hast du keinen Verstand, du Tor? Kannst du einen Damm bauen, wenn du bloß Schlamm in schnell fließendes Wasser schüttest? Mache zuerst ein Fundament aus Holz oder Felsen, und dann gib den Schlamm hinzu. Der alte Mann erwiderte: Ich mag ein Tor sein, doch ich habe nur einen Tag vergeudet. Der größte Tor ist Sukhdev. Er hat neunfaches Verdienst bei seinem Vorwärtskommen vertan und ist im Begriff, auch das zehnte und letzte zunichte zu machen, da er wieder an einem Vollendeten Meister zweifelt.

Diese Begegnung mit Muni Narada erschütterte ihn zutiefst, und er ging unverzüglich zum Palast König Janakas. Er befand sich in der Nähe der Stallungen und schickte einen Mann zum König, der Ihm ausrichten sollte, dass Sukhdev da sei. Der König wies ihn an: Sage ihm, dass er dort warten soll, bis ich ihn rufen lasse. Sukhdev hielt sich streng an die Weisung des Meisters und rührte sich erst einen ganzen Tag und dann auch den nächsten nicht von der Stelle. Irgendwann am dritten Tag wurde er in den Palast gerufen. Als er so lange Zeit gehorsam an einem Platz stand, war er bis zur Hüfte voller Pferdemist; die Stallknechte hatten ihn in die Ecke geschaufelt, in der er stand. So nahm er ein Bad, wechselte seine Kleidung und stellte sich dann dem König vor. Als er in seine Nähe kam, sah er ihn zurückgelehnt auf einer Couch, einen Fuß auf einer rotglühenden Eisenplatte. Das andere Bein wurde mit kühlender Sandelholzpaste von einer seiner schönen Königinnen massiert. Das war sehr aufschlussreich für Sukhdev, und als er ganz verblüfft dorthin starrte, kam ein Mann in den Hof gelaufen und rief: Eure Majestät, die Stadt brennt! Der König sagte: Es ist Gottes Wille, und rührte sich keinen Fingerbreit. Nach einiger Zeit betrat ein weiterer Mann den Hof und sagte: Eure Majestät, nun steht der Palast in Flammen, und das Feuer nähert sich diesem Raum! Der König entgegnete: Es ist Gottes Wille.

Als Sukhdev die Flammen sah und die Hitze spürte, ergriff er seinen Stab, das kleine Bündel mit seinen Habseligkeiten und wollte hinausstürzen. Der König ergriff ihn jedoch und bemerkte: Du bist mir ein feiner Weltentsagender! Meine ganze Stadt ist abgebrannt, das Feuer hat meinen Palast zerstört, und ich erklärte nur, dass alles Gottes Wille ist. Du aber versuchst in deiner panischen Angst, einen Stock und ein Bündel Kleider zu retten! Er sprach dann lange mit Sukhdev und sagte ihm: Du bist ein Brahmane und darum voller Stolz. Auch bildest du dir viel darauf ein, der Sohn von Ved Vyasa zu sein.

Die Ärzte operieren, um krankes Gewebe herauszuschneiden, und auf dieselbe Weise entfernte Janaka die Zweifel und Mängel im Gemüt von Sukhdev. Als Swami Sukhdev nach seiner Initiation heimkehrte, fragte ihn sein Vater: Wie ist der Guru? Sukhdev antwortete: Im Glanz ähnelt Er der Sonne, obwohl die Sonne heiß ist und Er nicht. Er hat die Kühle des Mondes, doch der Mond hat Schatten, aber mein Guru nicht.

Ein Guru ist ein Guru. Die Erzählungen von Großen Meistern sind für Menschen gedacht, deren Auge geöffnet ist. Andernfalls … Guru Nanak Sahib zum Beispiel wurde es nicht gestattet, die Stadt Kasur zu betreten. Die Menschen, geblendet durch Mangel an Verstehen, erklärten Ihn zu einem Atheisten und sagten, dass Er einen schlechten Einfluss ausübe. Wo immer die Wahrheit in voller Kraft wirkt, arbeitet auch die Negative Kraft mit aller Macht dagegen. Sie will nicht, dass ihre Gefangenen ihren Griffen entkommen. Doch ungeachtet dessen fährt der Satguru fort, den Reichtum zu verteilen, ohne davon berührt zu sein.

Als Junge von etwa zwölf oder dreizehn Jahren – ich erinnere mich noch deutlich daran – las ich eines Tages die Lebensbeschreibung von Ramanuja – ich mochte Biographien sehr gerne.

Nachdem er von seinem Guru initiiert worden war, ging er sofort weg, stellte sich auf eine Rampe und sammelte eine große Menschenmenge um sich. Er rief ihnen zu: Heute wurde ich von meinem Guru initiiert, und ich sage euch alles darüber. Einige waren erschüttert und warnten ihn: Bist du irre? Du kommst direkt in die Hölle, wenn du deinem Guru nicht gehorchst! Ich war von seiner Antwort tief beeindruckt. Er sagte: Nur ich gehe in die Hölle, aber viele von euch erlangen die Erlösung!

Als ich das las, gelobte ich, dass wenn ich jemals Spirituellen Reichtum besäße, ich ohne zu zögern geben und nur geben würde.

Mein Meister sah, dass ich ein Verschwender war, und darum übertrug Er mir das Werk. Es ist alles Seine Gnade.

Eine Initiierte, eine Engländerin, begegnete einmal einem christlichen Mönch und fragte ihn:

Haben Sie das Innere Licht gesehen?

Er antwortete:

Ja, nach neunzehn Jahren strenger Buße auf dem Berg Sinai sah ich bei einer Gelegenheit ein umwölktes Licht. Es war aber sehr verschwommen.

Sie sagte:

Wieso? Ich sehe täglich helles Licht.

Welche Bedeutung kann man einem solchen Schatz wie Naam zumessen? Es scheint, als ob wir ihn noch nicht einmal zu würdigen wüssten. Wir bekommen diese Kostbarkeit, und da wir sie nicht zu schätzen wissen, bewahren wir sie nicht sorgsam. Man bekommt sie zu leicht und kostenlos.

Menschen aus dem Westen haben mehr Achtung dafür. Meine erste Reise in den Westen dauerte vier oder fünf Monate. In dieser kurzen Zeit fand ein großes Erwachen in der ganzen westlichen Hemisphäre statt. Es erhob sich eine echte Woge des Suchens nach der Wahrheit, und wenn sie sie bekamen, hatten sie mehr Respekt für das, was ihnen gegeben wurde. In Indien setzen wir es als selbstverständlich voraus.

Christus sagt:

So schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei.

Lukas 11:35

Prüft eure Taten mit Hilfe des Spirituellen Tagebuchs täglich – und erlaubt nicht, dass euch irgendetwas verleitet, auf eure Meditation zu verzichten. Wenn ihr so lebt, wird niemals Finsternis in euch sein. Es ist tragisch, dass wir uns nicht kümmern – wir haben keine Zeit für die wichtigste Arbeit. Wenn ihr heute sterben müsstet, was würdet ihr tun? Lebt nicht in dem Irrtum, zu denken, dass ihr nach dem Tod etwas bekommt. Wenn ihr nicht in diesem Leben spirituell fortgeschritten seid, werdet ihr nicht lediglich dadurch spirituell, dass ihr durch die Umwandlung des Todes geht. Glaubt an die Erlösung im Leben. Tut es, und seht selbst. Wie kann sich eure Lage verbessern, wenn ihr nichts tut?

„Jeder Ort ist von Dir durchdrungen; o Nanak, nur Wahres Bhakti macht dies offenbar.“

Der Name Prahlad ist in der Geschichte wirklicher Ergebener wohl bekannt.

Ihm wurde befohlen, eine rotglühende Eisensäule zu umarmen, um sein Vertrauen an das, was er glaubte, zu prüfen. Selbst die große Menge, die gerade zugegen war, murmelte: O Gott, als er sich der Säule näherte. Was aber tat Gott, um den Glauben des jungen Prinzen Prahlad zu bewahren? Der Prinz sah eine kleine Ameise die glühende Säule hinauflaufen, und freudigen Herzens lehnte er sich nach vorne und legte die Arme um sie. Die Säule zerbrach sofort, und der Avatar Narsing trat aus ihr heraus.

Ich veranschauliche, dass Gott überall ist, aber nur jene, deren Auge offen ist, können Seine Herrlichkeit in allen Dingen sehen. Wahre Ergebene haben Seinen ermutigenden Schutz. Inmitten von Tausenden können sie Pfeiler der Stärke und des Glaubens sein.

Im Westen kamen viele intellektuelle Leute, um meine Vorträge zu hören. Ich hielt nicht für einen Augenblick inne oder fragte mich, wie sie meine Worte aufnehmen würden. Mit großer Eindringlichkeit unterstrich ich die Lehren. Alles ist Seine Gnade, und Er Selbst bereitet alles vor. Leider vergessen wir, dass Er der Handelnde ist und nicht ‚ich‘, und wir halten Ihm unser Gesicht nicht zugewandt. Vielmehr bleiben wir dabei, Fehler an Ihm zu suchen, und sind voller Zweifel. Wie wollen wir so die Hilfe begreifen, die uns geboten wird?

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Erläuterung: 1) Ein Dharamsala ist in Indien ein allgemeiner Rastplatz für Reisende, der im Namen der Rechtschaffenheit errichtet wurde.