Wohin gehen wir von hier aus?

Der nachfolgende Erlass vom 3. September 1974 wurde von dem gemeinsamen Komitee des Ruhani Satsang und Manav Kendra ausgegeben:

Liebe(r) Bruder/Schwester,

Seine Heiligkeit Sant Kirpal Singh Ji Maharaj, unser Heiliger Meister und Gründer des Manav Kendra und Ruhani Satsang, ist am Mittwoch, den 21. August 1974 in Seine Ewige Heimat zurückgekehrt. Die strahlende Sonne der Spiritualität ging unter, nachdem Sie der ganzen Welt mehr als ein Vierteljahrhundert Licht und Leben gegeben hatte. Seine Heiligkeit hat das Spirituelle Werk keinem einzelnen übertragen, und daher wurde es notwendig, zu erwägen und zu entscheiden, wie die Mission unseres Heiligen Meisters am besten fortgeführt werden kann.

Es wurde für zweckmäßig gehalten, vor einer Entscheidung die Ansichten und Wünsche der Ergebenen durch die Repräsentanten der verschiedenen Zentren zu ermitteln. Die allgemeine Übereinstimmung, die sich aus den Wünschen und Ansichten der Repräsentanten der Zentren wie auch der Mitglieder des Ruhani-Satsang- und Manav-Kendra-Komitees ergab, ebnete den Weg für Einmütigkeit in den Beschlüssen.

Aufgrund der allgemeinen Übereinstimmung haben beide Komitees Mrs. Hardevi (Tai Ji), bisher stellvertretender Vorsitzender beider Gremien, zur Vorsitzenden gewählt. Es wurde auch beschlossen, dass die Handhabung des Eigentums und der damit verbundenen weltlichen Angelegenheiten sowie allgemeinen Verwaltung von ihr wahrgenommen wird, da sie zu Lebzeiten unseres Heiligen Meisters eine reiche und vielseitige Erfahrung erworben und Ihn seit der Gründung der Kirpal Ruhani Satsang stets unterstützt hat.

Es ist notwendig, die vorerwähnte Lage zur Kenntnis zu nehmen und dies an alle weiterzugeben, die mit dem Satsang verbunden sind. Alle Mitteilungen und Briefe mögen bitte an Mrs. Hardevi (Tai Ji) im Sawan Ashram in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende gerichtet werden. Es wird klargestellt, dass die Pressenotiz in Zeitungen über eine Nachfolge nicht richtig ist und ohne Erlaubnis der Komitees veröffentlicht wurde.

In einer Zeit, da unser Heiliger Meister nicht physisch unter uns weilt, ist es für jeden von uns Pflicht, sein bestes zu tun, um die Heilige Mission zu unterstützen, der unser Meister Sein irdisches Leben gewidmet hat. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit der Gnade und wohlwollenden Güte unseres Heiligen Meisters keine Mühe scheuen, die für die Heilige Sache notwendig ist.

Mit freundlichen Grüßen, im Dienst des Meisters

M. Chopra
Sekretär, Kirpal Ruhani Satsang Gemeinschaft, Manav Kendra

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Die Feststellung, dass ‚Seine Heiligkeit das Spirituelle Werk keinem Einzelnen anvertraut hatte‘, ist auf folgenden Tatsachen begründet:

  • Der Meister gab überhaupt keine öffentliche Erklärung irgendwelcher Art oder irgendeine nachprüfbare Angabe bezüglich eines Nachfolgers ab;
  • Als Er gegangen war, erschien Er fortgeschrittenen Schülern in verschiedenen Teilen Indiens und bestätigte, dass es gegenwärtig niemanden gab, dem Er das Spirituelle Werk übertragen hatte, und dass auf keinen Fall eine Initiation gegeben werden sollte. Diese Schüler, viele von ihnen sind einfache Dorfbewohner, versammelten sich am Abend des 1. September im Sawan Ashram und teilten den Wunsch des Meisters dem gemeinsamen Komitee auf eine Art und Weise mit, dass die Möglichkeit eines Irrtums ausgeschlossen war.

    Dies bedeutet nicht, dass es niemals einen Nachfolger geben wird. Die Geschichte zeigt, dass es nach dem Hinscheiden von Guru Har Krishan, des achten Gurus der Sikhs, zweiundzwanzig Bewerber für die Guruschaft gab, und keiner von ihnen geeignet war; schließlich wurde nach ungefähr einem Jahr der neunte Guru Teg Bahadur, (mit Innerer Hilfe) meditierend in einer Hütte gefunden. Auf ähnliche Weise lag eine Zeitspanne von achtzehn Jahren zwischen dem Tod von Tulsi Sahib und dem Beginn des öffentlichen Wirkens von Soami Ji Maharaj; eine Zeitspanne von zwölf Jahren zwischen dem Tod von Soami Ji und dem Beginn des öffentlichen Wirkens von Baba Jaimal Singh. Und unser eigener Meister hat nach dem Tode von Baba Sawan Singh über ein Jahr lang niemanden initiiert.

    Es scheint klar, dass selbst wenn es heute in der Welt einen Meister gäbe, unser Geliebter es vorzog, uns nichts über Ihn mitzuteilen; und wenn einer in der Zukunft in Erscheinung tritt, weiß jetzt niemand, Wer es ist.