XXV

Pranas

Entsprechend seiner verschiedenen Tätigkeiten, ist der Prana als fünf Pranas bekannt. Die fünf Tattwas – das heißt, fünf Essenzen oder Elemente, welche grob oder feinstofflich sein können – sind das Resultat des Prana.

Diese sind:

  • Erde – welche Materie gibt;
  • Wasser – welches Nässe gibt;
  • Feuer – welches Hitze gibt;
  • Luft – welche Umlauf und Berührung gibt;
  • Akash (Äther) – welcher fünf Sinne oder den Intellekt gibt.

Die Lage dieser im physischen Körper ist wie folgt:

  • Die Erde ist im Guda Chakra – Rektum;
  • das Wasser ist im Indri Chakra – Niere, Zeugungsorgan;
  • das Feuer ist im Nabel-Chakra;
  • die Luft ist im Herz-Chakra;
  • Akash ist im Kehl-Chakra.

All diese üben die verschiedenen Funktionen des physischen Körpers aus.

Zur Zeit des Todes geht die Erde des Guda Chakras im Wasser des Indri Chakras auf, und Hände und Füße werden kalt und leblos; das Wasser geht im Feuer des Nabel-Chakras auf und das Indri Chakra wird leblos und kalt; das Feuer des Nabel-Chakras geht in der Luft des Herz-Chakras auf und der Magen wird kalt und leblos. Zuletzt geht die Luft im Akash Tattwa auf und das Herz hört auf zu schlagen.

Die Auflösung von Pind – physischer Körper oder Mikrokosmos – wird so zustande gebracht.

Gleichermaßen findet die Auflösung von Brahmand – Makrokosmos – statt. Diese Tattwas werden feiner und feiner in den astralen und kausalen und höheren Ebenen, und sie werden auch stärker, um dort großartiger zu arbeiten. 

In den höheren Ebenen werden sie mit verschiedenen Bezeichnungen benannt – Einzelheiten werden in den verschiedenen Hindu-Shastras gegeben. Die fünf Ebenen wurden vom Herrn erschaffen, und in diesen verschiedenen Ebenen kontrolliert derselbe Herr die Ebenen unter entsprechenden Namen.

Materie, Prana, oder Energie, oder Kraft und Gemüt sind somit relative Manifestationen von Brahm – die Kraft, welche die phänomenale Welt erschafft und auflöst. Prana ist tatsächlich eine Modifikation oder Manifestation des Gemüts. Es ist durch die Fähigkeit der Handlung, dass Materie – die fünf Tattwas – aus Prana hervorgeht und Prana aus dem Gemüt hervorgeht. Wenn Prana beruhigt ist, ist das Gemüt beruhigt.

Surat ist über dem Gemüt. Surat ist der oberste General, welcher das Gemüt und Prana im Körper und in alle Richtungen lenkt. Wenn Surat absorbiert oder beruhigt ist, sind sowohl Gemüt als auch Prana beruhigt.

Zuerst wird das Akash Tattwa von Prana manifestiert; von Akash wird die Luft manifestiert; von der Luft wird das Feuer manifestiert; vom Feuer wird das Wasser und davon die Erde manifestiert. Dies ist die Reihenfolge, in welcher die fünf Tattwas ins Sein kommen.

Es ist das Geschenk des Meisters, wenn du ein wenig des Tattwa-Mysteriums ergründet hast. Alle seine Bemühungen und Errungenschaften in dieser Richtung sind aufgrund der vergangenen Sanskaras – karmische Rückwirkungen. Versuche, den Bereich von Surat zu ergründen und widme mehr Zeit für Bhajan und Simran, was mehr Vollkommenheit geben wird. Dann wird alles des Vergangenheit und der Zukunft enträtselt sein.

Hafiz, ein persischer Heiliger, sagt:

Es ist die Zeit, den Shabd und den Meister zu lieben. Versuche weniger, die Mysterien des Kosmos zu erfassen, da diese jenseits des Auffassungsgabe des Intellekts sind.

Es gibt zwei Arten von Strömen, die im physischen Körper wirken: Einer ist der des Prana – ‚motorischer Strom‘ genannt –  und der andere ist der des Surat – der ‚sensorische Strom‘ genannt.

Ihr Funktionen sind verschieden. Mit Hilfe des Prana-Stroms gehen solche Funktionen wie die Verdauung von Essen und die Zirkulation des Blutes zu den Venen und das Wachsen von Haaren und Nägeln vor sich. Wohingegen der sensorische Strom uns den Sinn des Fühlens überall im Körper gibt.

Die Heiligen berühren den Prana-Strom nicht und Sie lassen seine Funktionen weiter arbeiten, wie sie sind.