Buch III / I

Amrit

Amrit oder Aab-i-Hayat, auch Maha Ras genannt, ist das Elixier des Lebens, da derjenige, der daran teilhat, Ewiges Leben erlangt und ein für allemal dem sonst endlosen Kreislauf der Geburten und Tode entgeht. Die Weisen und Seher wanderten auf der Suche nach Ihm, doch nirgendwo in der weiten Welt waren sie in der Lage, Es zu finden. Ist Es dann eine Chimäre oder eine Fata Morgana? Die Heiligen haben in Erwiderung darauf wiederholt gesagt, dass Amrit etwas Reales und Echtes ist. Es ist das Wasser der Unsterblichkeit, welches in den Tiefen der Seele verborgen und vergraben liegt, überkrustet mit dem Staub der Zeitalter, und das selbst jetzt noch erforscht und entdeckt werden kann, wenn einer die Geduld genug hat, zu tun, wie ihm geheißen wird.

In den Schriften der verschiedenen Religionen stoßen wir auf Hinweise zum Heiligen Wasser des Lebens. Die Moslem-Heiligen beschreiben es als Aah-i-Haiwan oder Aab-i-Hayat und legten seinen Nutzen für die weltmüden Pilger immer nahe. Es wurde auch Chashma-i-Kausar genannt. Im Schriftgut der Hindus wird es als Mansarovar oder der See des Nektars (Amritsar) beschrieben, welcher, wenn man davon kostet, Ewiges Leben gewähren würde. In den Veden lesen wir davon als Soma Ras, das den Rishis und Munis, die in uralten Zeiten daran Anteil hatten, Kosmische Bewusstheit oder Universales Bewusstsein verliehen hat. Die Heiligen nennen es für gewöhnlich Amritsar oder die Quelle des Nektars. 

Christus hat oft vom Wasser des Lebens gesprochen.

[…] und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.

Offenbarung 22:7

Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das Ewige Leben quillet.

Johannes 4:14

In der Bibel ist gesagt, dass Christus die Toten zum Leben auferweckt hat. An einer Stelle sagte Er, dass Er dieses Wasser des Lebens einer Samariterin gereicht habe. Nach alledem ist es völlig klar, dass Christus freimütig von diesem Wasser des Lebens Gebrauch machte, indem Er die Leiden der Menschheit heilte. Sehr häufig nahm Er gleichzeitig zur Stimme Gottes Zuflucht:

Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.

Paulus, 1. Korinther 13:52

[…] dass die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die sie hören werden, die werden leben.

Johannes 5:25

Auf diese Weise hat Er, wie es heißt, nicht weniger denn hundertundvierundvierzigtausend Seelen erlöst. (Offenbarung 14:3)

Die Rishis und Munis, oder die Heiligen der alten Zeit, wie auch die Heiligen der späteren Jahre, kosteten vom Wasser des Lebens und ließen Ihre Anhänger von diesem großen Urquell trinken. Und auch heutzutage ist es möglich, an diesem Wasser teilzuhaben durch die Gnade und Barmherzigkeit eines Meister-Heiligen.