Buch V / II

Varan Atmak Bani

Varan Atmak Bani kann auf vielfache Art unterteilt werden: Baikhri, Madhma, Pashyanti und Pra.

  1. Baikhri: Dies sind Lippenlaute oder Laute, die mittels der Zunge und der Lippen hervorgebracht werden.

  2. Madhma: Dies sind Gaumenlaute, welche aus der Kehle oder der Zungenwurzel und dem Gaumen hervorgehen.

  3. Pashyanti: Diese Laute kommen ursprünglich aus dem Herzzentrum.

  4. Pra: Diese Laute erheben sich durch Vibration aus dem Nabelzentrum.

Alle vier Arten dieser Töne stehen auf die eine oder andere Weise mit den sechs physischen Nervenknoten (Ganglien) in Verbindung und haben nichts zu tun mit Naam oder dem Wort, dem Logos, der allein oberhalb der sechs Zentren berührt wird und Erlösung gewähren kann. Dieser wird Dhun Atmak Bani oder der Ewige Tonstrom genannt, die Quelle von Gottes Licht-und Lebensprinzipien. Er ist tatsächlich die Ewige und Unwandelbare Stimme Gottes.

Das Wasser des Lebens wird durch den Satguru gegeben, und es wird am zehnten Tor offenbart. Dort erklingt Dhun Bani ohne Ende und führt einen zu Sahaj.

Guru Ram Das, Maru M4

Die fünf Töne fließen ineinander und bringen süße Harmonie hervor. Bani ergießt sich unaufhörlich in unendlichen Strömen.

Guru Arjan, Asa M5

Es gibt die vier verschiedenen Formen1 Deiner Schöpfung und vier verschiedene Arten der Rede. Aber ohne Naam hat man keine Führung.

Guru Amar Das

Die gesamte Schöpfung bringt sich auf die eine oder andere Art des Varan Atmak Tones zum Ausdruck und nicht im Dhun Atmak; und demzufolge wandert sie rastlos in dem gewaltigen Rad des Lebens einher.

Die Varan Atmak-Sprache ist auch bekannt als die Sprache der Pranas oder der Lebensenergien, denn sie hängt von den unterschiedlichen Vibrationsarten der Luft ab. Aber wie oben schon gesagt, führt sie ausweglos nur in die Wildnis.

Wir sprechen und hören die luftige Sprache, und das Gemüt wird im Netz des Vergessenen gefangen.

Guru Nanak, Sri Rag M1

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Erläuterung: 1) Es gibt vier Quellen der Schöpfung: 1. Uttbhuj: was aus der Erde wächst, wie Pflanzen, Bäume usw. 2. Setaj: was durch Absonderung und Schmutz etc. hervorgebracht wird, wie Läuse und Würmer. 3. Andaj: was aus Ei und Schale geboren wird, wie Geflügel und Vögel. 4. Jeraj: was durch den Leib zum Leben kommt. Die Meister machen häufig Gebrauch von diesen Begriffen und Lehrsätzen aus der alten hinduistischen Lehre, aber Sie beziehen Sich auf diese nicht zwangsläufig in einem Sinne der wissenschaftlichen Wahrheit, sondern als Göttliche Dichter, die Anspielung und Mythologie gebrauchen, um die Sache auf den Punkt zu bringen.