Buch X / II – (i)

Der Staub der Füße Lebender Meister

*Wie die Notwendigkeit des Lebenden Meisters von Höchster Bedeutung ist, so ist es auch die Notwendigkeit des Staubes Seiner Füße. Alles, was mit dem Göttlichen Menschlichen Pol in Berührung kommt, ist in der Tat sehr gesegnet: der Saum Seiner Kleidung, der Stuhl oder Teppich, auf dem Er sitzt, das Pferd, auf dem Er reitet, und die Dinge, die Er für den einen oder anderen Zweck gebraucht. Viele Menschen heilten sich selbst von Lepra oder Blindheit, indem sie den Saum von Christi Gewand berührten.

Die ganze Welt ist Dein, mein Herr; jeder verlangt begierig nach dem Staub Deiner Füße.

Guru Ram Das, Malar M4

Der Dienst zu Deinen Füßen ist ein Heilmittel für alles Übel, selbst die Engel und Seraphim sehnen sich nach Deinem Staub.

Guru Arjan, Bhairon M5

* (Die Übersetzung dieses Abschnitts ist an die
englischsprachige Vierte Edition von 1981 angeglichen;
Anm. d. Redaktion 2011.)

In der Tat gesegnet ist der Ort, den ein Heiliger betritt; Rishis wie Shankara und Narada huldigten Ihm.

Guru Ram Das, Kalyan M4

Wo immer ein Sadh den Erdboden betritt, wird die ganze Gegend gereinigt.

Guru Ram Das, Kalyan M4

Shamas-i-Tabrez, ein Meister-Heiliger, sagt uns:

Mit dem Staub eines Heiligen erleuchte deine Augen, du wirst dann alles sehen, von Anfang bis Ende. Bereite dir einen Balsam vom Staub der Auserwählten; dies macht dich rein und es erneuert deine Sehkraft (befähigt dich, Gott zu schauen).

Überall, wo Gottes Auserwählter seinen Wohnsitz nimmt, wird der Ort geheiligt und im Laufe der Zeit ein Pilgerort. Tatsächlich verdanken alle geweihten Orte ihren Ursprung dem Heiligenden Einfluss des einen oder anderen Gottmenschen. Die Heiligkeit von Nankara Sahib, Panja Sahib und Kartarpur ist zum Beispiel Guru Nanak zu verdanken, der mit diesem Orten eng verbunden war. Amritsar, oder die Quelle des Nektars, verdankt seinen Ursprung Guru Ram Das und Guru Arjan. In gleicher Weise danken Mekka und Medina ihrem Spirituellen Einfluss Hazrat Mohammed. Die heilige Stadt Jerusalem hat ihre Bedeutung durch Jesus Christus erlangt. Wiederum haben Benares, Hardwar und Allahabad an den Ufern des Ganges, wo die alten Rishis in Meditation saßen, die Vorstellungskraft der Hindus gefangen genommen, die Jahr für Jahr an diese Orte strömen, um ein religiöses Verdienst zu erlangen. Sarnath und Buddha Gaya etc. werden noch immer wegen Lord Buddha in Ehren gehalten. Ihre Überreste werden selbst von den Staatsoberhäuptern verehrt, und es wurden Denkmäler errichtet, um sie zu erhalten. Gottes Auserwählte haben niemals Mangel an heiligen Orten. Auf der anderen Seite aber besteht die Heiligkeit dieser Orte durch sie. Wahrlich, ein Gottmensch ist ein beweglicher Wallfahrtsort.

Nicht die Orte begnaden die Menschen, sondern die Menschen die Orte.

St. Agesilaus

Alle Pilgerorte, die nach den verschiedenen Göttern und Göttinnen entstanden, sehnen sich nach dem Staub der Füße eines Sadh. Sie alle verlangen nach einem Ergebenen des Herrn, um durch die Füße eines Sadh gesegnet zu werden.

Guru Ram Das, Malar M4

Der heilige Ganges, die Jumna, Godavari und Sarasvati streben nach dem Staub der Füße eines Sadh, da dieser Staub allein sie von dem Übermaß an Sünden reinigt, welches von den Sündern hinterlassen wurde.

Guru Ram Das, Malar M4

Im Staub der Füße eines Heiligen kann man alle Verdienste der achtundsechzig Pilgerorte zusammenfinden:

Durch die Barmherzigkeit des Heiligen schwinden Täuschung und Wahn; sich einzureiben mit dem Staub eines Sadh ist sehr verdienstvoll.

Guru Ram Das, Gauri M4

Durch das Wahre Wort kommt völlige Sättigung; im Staub eines Heiligen liegt das Verdienst aller Pilgerorte.

Guru Arjan, Asa M5

Der Anblick eines Heiligen gewährt die vollkommene Schau; der Staub eines Sadh bringt das Verdienst der Waschung in Heiligen Wassern ein.

Guru Ram Das, Gauri M5

Das Licht von Myriaden Kronjuwelen ist ohne Bedeutung, und auch der Glanz von Millionen Sonnen und Monden ist von keinem Wert, verglichen mit dem funkelnden Licht dessen, in dem Er seine Wohnstatt hat; dies tritt nur ein, wenn zahllose Verdienste aus früheren Lebensläufen zusammen Frucht tragen. Siva, Sanakadic (Sanak, Sanandan, Sant Kumar) und auch Brahma sehnen sich nach der Gemeinschaft mit einer solch erhabenen Seele; der erlangt das Verdienst aller Pilgerfahrten, in dessen Stirne das Licht leuchtet, das von Seinem Anblick herrührt; die Schau Seiner Lotosfüße entflammt seine Stirne.

Bhai Gurdas, Kabit Savai 421

Das Verdienst dessen, der alle heiligen Stätten besucht hat, fällt von selbst jenem zu, der sich in Demut vor einem Lebenden Meister beugt. Durch den Staub seiner Füße erhebt sich der Mensch ins Kosmische Bewusstsein und wird ein Theist im wahren Sinne des Wortes.

Der Gütige und Barmherzige Herr ist sichtbar geworden, und Nanak lebt vom Staub seiner Heiligen.

Guru Arjan, Dhanasri M5

Nanak betet immer um den Staub Seiner Heiligen; nichts anderes will er vom Herrn.

Guru Ram Das, Bihagra War M4

Es ist ein großes Glück, den Staub der Heiligen zu haben. O Nanak! Durch Hingabe an den Meister verehrt man Gott.

Guru Arjan, Gauri M5

Mache mich demütigen Geistes, mein Heiliger Freund; Dein Erbarmen hat mich so glücklich gemacht. Ich lebte unaussprechliche höchste Wonne. Nanak ist nun mit dem Staub gesegnet (das von den Füßen des Meisters ausgehende Licht).

Guru Arjan, Malar M5

In der Welt Deiner Schöpfung, o Herr, suchen alle den Staub Deiner Dir ergebenen Sadhs. O Nanak! Wem es so bestimmt ist, der erlangt den Staub des Sadh (das Licht Seiner Füße) und wird heil hinübergebracht.

Guru Ram Das, Malar M4

Du bist die Stütze Deiner Ergebenen seit undenkbaren Zeiten; Nanak verlangt immer nach dem Staub ihrer Füße; o gewähre ihn, großmütiger Herr.

Guru Arjan, Dev Gandhari M5

O Kenner aller Herzen, Du Vollkommener in Dir selbst. Gewähre mir den Segen des Staubes der Sadhs.

Guru Arjan, Vadhans M5

Der Staub Deiner Ergebenen ist wunderbar süß; nur der erlangt Ihn, der Dein Gesetz hält.

Guru Arjan, Gauri M5

Durch ein sehr gutes Schicksal erlangt man von den Heiligen die Gabe des Staubes (das Licht); durch die Hingabe an den Meister vertieft man sich in den Herrn.

Guru Ram Das, Gauri M4

Gesegnet ist der, der einen Sadh zum Freund gewinnt; Nanak sucht den Staub solcher Ergebenen – möge Er denselben gewähren.

Guru Arjan, Suhi M5

Der ist glücklich, der sich den Staub eines Satguru sichert; Nanak möchte sich einem solchen Meister immer zum Opfer bringen.

Guru Arjan, Sarang M5

Ich möchte meine Stirne mit dem Staub der Ergebenen des Vollendeten Satgurus schmücken. O Nanak! Die Gabe Ihres Staubes kommt nur durch ein sehr großes Glück zu jenen, die in das Heilige Wort vertieft bleiben.

Guru Ram Das, Bhairon M3