II

Zweck des Satsangs

Man muss sich stets vor Augen halten, dass das eigentliche Erwecken des Geistes das Werk der Meisterkraft oben ist. Gespräch und Reden sind lediglich Auffrischungskurse, die zum rechten Verständnis von 'Sant Mat' oder der Lehren des Meisters beitragen – auf verstandesmäßiger Ebene – denn Theorie geht der Praxis voraus. Sowohl Initiierte als auch Nicht-Initiierte ziehen aus solchen Gesprächen großen Nutzen. In diesen Zusammenkünften werden die universalen Wahrheiten allen in gleicher Weise nahegebracht. Ein Geist allgemeiner Bruderschaft auf der weiten Grundlage der Erkenntnis, dass alle menschlichen Wesen Kinder des Einen Höchsten Vaters sind, wird eingeprägt, um alle in den Banden der Liebe und Freundschaft zu verbinden. Für die Initiierten dienen diese Gespräche als festigende Faktoren auf dem Pfad; sie klären Zweifel und Irrtümer, soweit welche vorhanden sind; und für die Nicht-Initiierten wird der Boden bereitet für das Innere Suchen, was den forschenden Geist anregen und bei dem innewohnenden Verlangen nach einem Ausweg helfen kann. Der Hohe Pfad der Meister war, ist und wird immer der gleiche für alle bleiben.

Er ist in seiner Art für die Welt geschaffen und jedermann, wer er auch sei, kann ihn betreten. Da gibt es keine Schlagbäume der Religion oder des Glaubens, von Stand, Hautfarbe oder Rasse, Nationalität oder Abstammung. Alle sind willkommen, und können dabei in ihrer jeweiligen religiösen Organisation bleiben, und auch ihre soziale Lebensführung, ihre Nationalsprache etc. beibehalten; der Geist oder die Seele im Menschen steht über allem und bleibt unberührt von äußeren Dingen.