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Ändert eure Gewohnheiten jetzt

Der Satsang ist allein dafür gedacht, das Thema der Verbindung mit der Naam-Kraft zu erörtern und zu erklären – er ist kein Ort, wo soziale und politische Fragen besprochen werden. Vielmehr ist er ein Ort der Rechtschaffenheit, und wir sollten ihn als solchen ansehen und respektieren. Wenn wir in ein Gotteshaus gehen, tun wir es dann nicht mit ehrerbietiger Bescheidenheit? Ist unsere Haltung nicht dementsprechend, werden wir bestimmt wenig von unserem Besuch dort haben. An heiligen Orten über weltliche Dinge zu sprechen gilt als Entweihung.

Der Zweck eures Satsangbesuchs ist also, die Liebe Gottes aufzunehmen, in liebevollem Gedenken an Ihn dort zu sitzen und euch mit Ihm zu verbinden. Mit allen vergangenen und zukünftigen Angelegenheiten, allem, was nicht zur Sache gehört, könnt ihr euch zu Hause befassen. Kommt, doch kommt mit den allerbesten Vorsätzen. Bringt die Erinnerung an den Herrn mit, und nehmt sie mit euch, wenn ihr geht. Hört nicht der Unterhaltung anderer zu, und sprecht mit niemandem, es sei denn über die Wahrheit. Ihr werdet dadurch vollen Nutzen aus dem Satsang ziehen – andernfalls gehen die Jahre dahin ohne einen wirklichen Fortschritt.

Soami Ji Maharaj sagt uns:

Viele Tage sind mit dem Besuch des Satsang vergangen; nun gebt eure alten Gewohnheiten auf.

So viel Zeit wurde beim Satsang verbracht, ohne dass daraus Nutzen gezogen worden wäre. Nur bei voll konzentrierter Aufmerksamkeit werdet ihr empfangen. Gehen die Worte in das eine Ohr hinein und zum anderen hinaus, wird nichts zurückbehalten. Wenn ihr darüber hinaus gemäß dem, was ihr hört, lebt, wird dies eine große Tat sein, ansonsten habt ihr das Ziel, wegen dem ihr zum Satsang geht, verfehlt.

Soami Ji sagt:

O Mensch, möge ein jeder von heute an den Satsang auf die rechte Weise besuchen.

Wie soll man am Satsang teilnehmen? Wenn ihr euer Heim verlasst, vergesst alles, was mit der Welt zu tun hat, und geht in liebevollem Gedenken an den Meister dorthin; und solange ihr dem Satsang beiwohnt, solltet ihr an nichts anderes als an den Meister und an Gott denken.

Wenn euer Körper in der Gemeinschaft des Meisters ist, euer Sinn aber anderswo – Kabir sagt, wie sollte da ein ungebleichtes Tuch gefärbt werden?

Selbst wenn ihr vielleicht nicht alles versteht, was gesagt wird, habt ihr doch Vorteil davon, wenn ihr mit ganzer Aufmerksamkeit zuhört. Seid ihr in Gedanken abwesend, werdet nicht nur ihr Nachteil haben, sondern auch andere werden von der unreinen Atmosphäre, die ihr schafft, in Mitleidenschaft gezogen, denn Gedanken sind lebendig und haben große Kraft. Betrachtet den Satsang als einen Ort der Reinheit, sprecht oder denkt über nichts anderes als Gott, dann wird jeder, der ihn besucht, durch die erhebende Atmosphäre dort gesegnet sein. Wir gehen nicht zum Satsang, um unsere Freunde zu treffen oder um der Geselligkeit willen.

Der Meister verbindet uns in einer Wahren Verwandtschaft, die niemals zerbrochen werden kann.

Diese Verbindung besteht mit Gott Selbst, Der in der menschlichen Form offenbart ist. Eine solche Beziehung kann niemals entzweigehen, auch nicht nach dem Tode, von der Lebenszeit ganz zu schweigen. Aber wir, mit unserem geringen Verständnis, drängen uns voller Stolz, Ichsucht und niederer Gewohnheiten in den Vordergrund und verlangen, anerkannt zu werden. Als Folge davon erreichen wir nur, dass sich mehr Elend auf uns häuft. Welchen Zweck hat es, so lange Zeit am Satsang teilzunehmen, wenn ihr nicht eure alte, unerwünschte Lebensweise ändern wollt? Trockenes Land kann dadurch wieder grün werden, dass man ihm Wasser gibt, aber was nützt ein Land, das bewässert wird und trotzdem unfruchtbar bleibt? Euer Besuch ist zu einer bloßen Routine geworden – ihr könnt durch gedankenlose Übung keine Erlösung erlangen – ihr werdet sie nicht erlangen, ihr werdet sie nicht erlangen.

Sucht zu verstehen, was der Spirituelle Pfad bedeutet, und dann lebt danach; je tiefer es in euer Herz eindringt, desto glücklicher werdet ihr sein.

Lasst die Worte des Gurus in eurem Herzen bleiben, und bleibet ihr in Ihm.

Das ist der einzige Weg, die einzige Hoffnung. Was kann man machen, wenn ihr ihm nicht gehorcht? So viele Jahre habe ich euch dies vor Augen gehalten. Was ihr hier bekommt, werdet ihr nirgendwo anders finden – aber bei allem, was ihr erhaltet, fahrt ihr doch auf eure alte Weise mit der Feindseligkeit, der Habgier, Eifersucht usw. fort – ihr führt nicht eure Spirituellen Tagebücher – wessen Schuld ist es, dass ihr nicht vorwärtskommt? Lasst ab davon, kindisch zu sein, und werdet erwachsen. Jene, die nicht hören und gehorchen wollen, sollten dieses Wagnis des Spirituellen Pfades nicht eingehen. Ich sage nichts Neues. Wir sind alle keine Heiligen – wir sind hierher gekommen, es zu werden; und ihr werdet es, wenn ihr die Lehren völlig versteht und dann nach ihnen lebt.

Jeder macht Fehler. Ich erinnere mich, als ich nach einem Urlaub in mein Büro zurückkam, stellte ich fest, dass zwei Angestellte entlassen worden waren. Als ich dem Aufsichtsbeamten ihren Fall schilderte, um ein Wort für sie einzulegen, wollte er wissen, welchen Sinn es habe, aber ich fragte ihn:

Gibt es irgendeinen Menschen ohne Fehler? Sie werden keinen einzigen finden, der nie etwas Falsches getan hätte, und Verfehlungen sollten nicht mit Entlassung bestraft werden, denn nicht nur der Mann selbst, auch seine Frau und die Kinder werden darunter leiden.

Sie wurden wieder in Dienst genommen. Wenn diese Lehren nichts Neues sind, so bemüht euch, sie jetzt völlig zu begreifen, und bezieht sie in euer Leben ein. Könnten wir lernen, zu gehorchen und Tagebuch zu führen, würden wir zu Göttern und Göttinnen werden. Diskutiert nicht das Thema, noch streitet euch intellektuell darüber, sondern denkt sorgfältig nach – seid ihr nicht hierher gekommen, um Gemeinschaft mit der Wahrheit zu halten? Warum dann in Gesellschaft anderer sein? Dieses Übel ist immer offenkundig gewesen, und es wird andauern, aber die Meister kommen, um das Heilmittel zu verordnen, indem Sie uns die Wahrheit erkennen lassen.

In Seinem Shabad beklagt Soami Ji die Situation:

Viele Tage sind mit dem Besuch des Satsang verstrichen, nun gebt eure alten Gewohnheiten auf.

O Mensch, es ist nun an der Zeit, deine alte, schändliche Lebensweise abzulegen und eine neue anzunehmen. Gewohnheiten bilden sich durch Wiederholung ein und derselben Sache; so sollten wir zuerst von allen üblen Handlungen wie Lüge, Heuchelei, Täuschung, Kritiksucht, Feindseligkeit, Geiz, Bosheit, Verleumdung und anderen ablassen. Wenn ihr nicht vorhabt, diese Gewohnheiten zu ändern, was nützt dann der Satsangbesuch?

Eure Schritte gehen vorwärts, aber euer Gemüt fällt zurück.

Der Satsang ist das Mittel, uns in etwas Edles umzuformen, aber nicht dadurch, dass wir lediglich den Namen Gottes wiederholen. Wandelt nun eure Gewohnheiten in gute um, denn die Lebensweise wird mit der Zeit zum Charakter. Gebt alle negativen Gedanken auf, und setzt positive an ihre Stelle. Wenn ein Mensch Unrecht tut, verzeiht ihm, und er seinerseits sollte eure Verfehlungen nachsehen.

Im Koran steht:

Selbst Gott hat keinen Gedanken für den, der sich nicht ändern will.

Wie können wir von anderen erwarten, dass sie uns hervorragende Beispiele geben? Wenn wir uns selbst änderten, würde sich die ganze Welt mit uns ändern. Es ist eine Botschaft für alle. Eine der schlimmsten Angewohnheiten ist, andere zu kritisieren. Alle Tugenden, in einem rechtschaffenen Leben praktiziert, sind gut, aber die von Ahimsa parmo dharam – Nichtangreifen in Gedanken – ist die höchste. Sie kann zur alltäglichen Gewohnheit werden, da sie uns allen angeboren ist; und obgleich andere Gedanken da sind, ist sie bewusst oder unbewusst wirksam und wird eines Tages an die Oberfläche kommen. Aus diesem Grund wird euch häufig im Satsang gesagt, dass die Vergangenheit vorbei ist, vergebt und vergesst; legt nicht den Grundstein für übles Denken, denn sonst wird es zweifellos Rückwirkungen haben. Ihr werdet der Verlierer sein und habt von Neuem durch den Zyklus der Geburten und Tode zu gehen. So ermutigen die Meister Ihre Kinder mit Liebe, ihre Lebensweise zu ändern, solange noch Zeit ist.

Voll großen Mitgefühls für die ganze Menschheit sagt uns Soami Ji:

Wie lange wollt ihr versuchen, euren Guru zu täuschen? Erkennt nun, was Er ist.

Indem ihr die wirkliche Lage verschleiert, denkt ihr: 'Was weiß der Guru? Was wir wollen, ist richtig.' Ihr haltet an einer Vorstellung fest, stellt sie über alles andere und denkt, dass jeder außer euch im Irrtum ist, selbst wenn euch der Guru etwas Gegenteiliges sagt. Wie lange wollt ihr so weitermachen? Täuscht euch nicht, Er beobachtet jede unserer Handlungen, denn die Guru-Kraft wohnt fürwahr in uns. Aber törichterweise meinen wir, dass Er nicht da ist, um uns zu sehen, wir somit alles tun können und Er nichts davon weiß. Er bittet eindringlich, wir sollten uns bemühen und erkennen, was ein Guru ist. Der Guru ist nicht die physische Gestalt – Er ist nicht der Menschliche Pol, sondern die Allmächtige Kraft Gottes, die sich in Ihm offenbart. Es wird anerkannt, dass Gott überall ist und alles sieht. Setzt eure volle Aufmerksamkeit ein, damit ihr lernt, was der Guru ist, und dann kommt dahin, es zu wissen. Er hat für jeden Liebe – für die Seinen und für alle anderen; sogar für die, welche gegen Ihn sind. Sein Wunsch ist, allen Gutes zu tun, und selbst wenn man Ihm nach dem Leben trachtete, würde Er nicht schlecht von den Übeltätern denken. Er ist anders geartet und zeigt diesen Reichtum an Liebe und Vergebung wegen der Guru-Kraft in Ihm. So rät Er, dieser ganzen Irreführung ein Ende zu machen; wenn man seinen Guru für einen Guru hält, dann gehorcht man Ihm. Schließlich gibt Er keinen schlechten Rat.

Zuweilen ist es möglich, dass zwei Schwachsinnige durch die Liebe verbunden werden können, indem sie die Ketten der Überzeugungen, die sie fesseln, zerbrechen. Intellektuelle Leute hingegen zerreißen unbedenklich die seidenen Bande der Liebe.

Der Gurumukh verliert und lässt die Welt gewinnen.

Wer aus Liebe und Demut zum Verlierer wird, trägt in Wirklichkeit den Sieg davon, denn er hat das, was er in Reserve nahm, gerettet; ansonsten wäre seine kostbare Rücklage in den Flammen des Ärgers zu Asche verbrannt. Wenn keinerlei Groll in einem Menschen aufkommt, kann man nicht einmal einen Rauchfetzen sehen. Sucht euren Guru zu erkennen, denn der Satsang hat mit dem Guru zu tun, nicht lediglich mit einem Menschen. Wenn ihr zum Satsang geht, geht dorthin in der Erinnerung an Ihn, denn Er ist Gott in menschlicher Gestalt; weilt dort in Seinem Gedenken, und wenn ihr weggeht, nehmt dieses Gedenken mit euch.

Wir sollten uns die Eigenschaften zunutze machen, die uns bei der Rückverbindung mit Gott helfen, und alle Wesenszüge ablegen, die dazu angetan sind, uns von Ihm wegzubringen. Es ist nicht schwierig, den Herrn zu erkennen, aber es ist sehr schwer, ein Mensch zu werden, ein Wahrer Mensch. Hundertmal und mehr nicken wir mit dem Kopf und sagen: 'Ja, ja, ich will es tun', aber sobald wir handeln, machen wir gerade, was uns gefällt. Dies zeigt an, dass wir den Spirituellen Pfad bisher nicht wirklich verstanden haben. Wenn ihr eure alte Lebensweise noch nicht geändert habt, dann tut es sofort. Beginnt jetzt damit. Wenn ihr schlecht über andere denkt, voller Feindseligkeit Partei ergreift und wie ein Richter das Leben eurer Mitmenschen kritisiert – ist da nicht zu erwarten, dass das Feuer in euch aufflammt? Der Guru betrachtet alle Vorkommnisse mit anderen Augen, denn jeder urteilt von seiner eigenen Warte aus. Habt ihr erkannt, dass jemand größer ist als ihr, so gehorcht Ihm.

Ein Lehrer, der die höhere Ebene nicht erreicht hat, kann leicht die Ursache für einen noch tieferen Sturz sein. Jene auf den höheren Ebenen streben immer danach, die ganze Menschheit zu vereinen. Ihr seid zum Satsang gekommen, um die Wahrheit zu erkennen, um von euren Nöten frei zu werden. Damit sich das erfüllt, solltet ihr alles, was ihr lernt, annehmen, und dies wiederum sollte sich in eurem Heim und in eurer Lebensweise zeigen, so dass sich Friede und Glück in euch und in den Menschen um euch herum entfalten. Der Satsang ist ein Ort besonderer Reinheit, und solange ihr dort weilt, sollte auch euer Denken sauber sein. Kein anderer Gedanke als der an den Herrn sollte euch in den Sinn kommen, und welchen Rat ihr auch immer hört – lebt danach. Wenn ihr gehorsam seid, werdet ihr euch ausnahmslos zum Besseren wandeln; falls nicht, habt ihr unter den Folgen zu leiden.

Der Guru ist nicht bloß ein Mensch; jeder, der Ihn von diesem Blickwinkel aus betrachtet, täuscht sich gewaltig.

Kabir sagt:

Wer den Guru nur als Menschen ansieht, wird sich von einer Geburt zur anderen in die niedrigeren Gattungen zurückentwickeln.

Gott in Ihm ist der Guru, obwohl wir Seine physische Gestalt ehren, weil Er Sich darin offenbart. Was immer Er uns sagt, mag es richtig scheinen oder nicht, sollte von höchster Bedeutung und größtem Interesse für uns sein; andernfalls, und ich wiederhole dies mit Nachdruck, wird das Leben schwierig und nichts als Elend ist die Folge. Man kann sagen, dass es in der Tat dem Unglück den Weg bereitet. Wir besuchen den Satsang, um unsere Freude zu vermehren, auch für jene, die um uns sind; und ist die Seele wieder mit Gott vereint, wird sie alle Seine Eigenschaften widerspiegeln. Gott im Guru ist reine Barmherzigkeit. Ohne unsere Sünden ans Tageslicht zu bringen, läutert Er uns – macht uns frei von lästigen Unreinheiten. Wenn sich das Kind beschmutzt, stößt es die Mutter nicht weg, sondern wäscht es mit liebevoller Aufmerksamkeit und nimmt es an ihre Brust. Die Seele des Menschen ist sehr teuer und kostbar; darum verabscheut die Sünde, aber liebt den Sünder. Enthielten sich alle Menschen der Übeltaten, so herrschte allenthalben Friede und Glück. Wenn es euer Ziel ist, Meister zu werden, könnt ihr nur erfolgreich sein, wenn ihr zuhört und dann so werdet.

Denkt nicht vom Guru, Er sei nur ein Mensch, Er ist das Leben des Sat Purush – die Wahre Form.

Die Frage, wer ein Guru ist, ist nicht neu – sie wurde immer und zu allen Zeiten gestellt. Als man sie an Guru Nanak richtete, sagte Er:

Shabd ist der Guru, und der Surat der Schüler.

Der immer währende Gott oder Seine Ausdrucksform, Shabd, ist der Guru, und die Aufmerksamkeit ist der Schüler.

Als man Kabir danach fragte, antwortete Er:

Mein Guru ist über dem Gaggan (Himmel), und der Schüler befindet sich im Körper.

Wenn unsere Aufmerksamkeit mit Ihm verbunden wird, hat unser Kommen und Gehen ein Ende.

Das größte Wesen, sollt ihr wissen, welches je geboren wurde, ist mein Guru.

Er ist das Licht selbst, durch welchen Pol Er Sich auch offenbart, und nur Er vermag anderen das Licht zu geben. Darin kann der Sucher das Merkmal eines Wahren Gurus erblicken.

Christus sagte:

Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis; sondern wird das Licht des Lebens haben.

Ihr könnt sichergehen, dass es in jedem Pol, bei Dem man diesen Reichtum findet, noch etwas anderes gibt, das eures Gehorsams wert ist.

Er ist nicht um eines bestimmten Menschen willen gekommen, sondern liebt alle und wird jeden reinigen, ungeachtet seines Zustandes. Solche, die klug genug sind, auf Ihn zu hören, werden feststellen, dass sie Fortschritte machen.

Des Satgurus Worte – diese Worte sind der Satguru.

Die Worte, die Er äußert, sind Er Selbst, und wer sich diesen beugt, wird gewiss Erlösung erlangen; diejenigen aber, welche sich voll Heuchelei verneigen und doch tun, was immer sie wollen, und denken, der Guru wisse es nicht, machen ihr Leben elend. Was in uns verborgen liegt, ist im Meister offenbar, und überall, wo ihr es in Fülle entfaltet seht, werdet ihr die Erfahrung erhalten. Jeder kann bei einiger Schulung über irgendein Thema sprechen, sei es dafür oder dagegen, doch wenn man etwas bekommt, gibt es keinen Zweifel mehr. Die Kraft im Guru – das Leben des Sat Purush Selbst – ist ewig und stirbt nie. Als Sie über den Pol, Der Jesus hieß, wirkte, nannte man Sie die Christus-Kraft, und Sie ist, entsprechend dem Zeitalter, durch verschiedene Menschliche Pole am Werk. Alle, die in der glücklichen Lage sind, mit dieser Kraft verbunden zu sein, werden feststellen, dass Sie sie nie verlässt.

Bringt euer Gemüt auf die eine oder andere Weise zum Verstehen; und dann richtet eure ganze Aufmerksamkeit auf Ihn.

Das Gemüt verständig zu machen ist schwer, denn es sucht uns davon zu überzeugen, dass wir bei unserer Suche auf dem falschen Weg sind. Wir müssen ihm jedoch versichern, dass es keinen Grund zum Zweifeln gibt, wenn man die Verbindung mit dem Pol, durch Den Sich Gott offenbart, erhalten hat. Vorträge, Geschichten, Buchwissen, bloße Mache und Zurschaustellung, all dies ist in Hülle und Fülle zu finden – aber wer kann das Licht geben? Wenn Jemand fähig ist, das Licht im Suchenden zu enthüllen, zeigt dies, dass Er Es besitzt. Habt ihr Es von Ihm erhalten, so hört auf Ihn. Missfällt dem Gemüt der Gehorsam, müssen wir es gefügig machen. Ist es nicht Beweis genug, wenn ihr häufig miterlebt, dass andere das Licht empfangen? Es gäbe vielleicht einen Grund zum Zögern, wenn von euch gefordert würde, einander zu bekämpfen oder zu töten; aber der Guru Selbst denkt sogar über jene gut, die gegen Ihn arbeiten. Indem wir uns solch edle Tugenden aneignen, werden auch wir zu Meistern.

Iqbal sagt, dass als Hazrat Mussa (Moses) den Berg erklomm, um mit Gott zu sprechen und Ihn zu erkennen, er denn nicht wusste, dass Gott Selbst auf der Suche nach einem Menschen war, der nur nach Ihm verlangte? Baba Jaimal Singh Ji verließ den Punjab und begab Sich auf die Suche nach Hazur in die Murree-Berge; gab es im ganzen Punjab keinen Menschen, der dafür geeignet war? Worauf ich dringe, ist, dass ihr Seinen Geboten Folge leisten müsst. Wenn ihr euer Gemüt nicht dazu bringt, diese Dinge anzunehmen, werden Gedanken aufkommen wie: 'Bin ich weniger als er? Ich bin so groß wie er!', und viele andere trügerische Vorstellungen, wodurch die Dualität verstärkt wird.

Er spricht aus Liebe und Erbarmen, Er ist vollendet und Namenlos.

Er ruft Liebe hervor, denn Er ist alle Liebe. Er lehrt, wie man liebt – die Strahlen der Liebe strömen von Ihm aus, wo immer Er Sich befindet. Seine Worte werden ausgesprochen, um die Liebe in uns zu vergrößern; so hört auf Ihn, und ändert eure alten Gewohnheiten, die ein Leben nach dem anderen überdeckt haben. Tut ihr es nicht, werdet ihr weiterhin auf dem Rad der Geburten und Tode bleiben. Wenn durch Gehorsam gegenüber dem Meister die Liebe zu Gott in uns geweckt wurde und wir Ihn in allen Wesen sehen, worin besteht dann noch die Notwendigkeit, auf diese Erde zurückzukehren? Werden Seine Worte vergessen, nimmt der Streit unter uns zu. Wenn ihr jemanden verletzt oder Unglück in sein Leben bringt, ist seine natürliche Reaktion, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Karmische Rückwirkungen sind ein sehr mächtiges Gesetz, und durch dieses Gesetz werdet ihr regiert werden.

Mit so viel Liebe macht uns Soami Ji klar, dass sich unser Charakter wandeln muss. Meister sind wahrhaft die Widerspiegelung der Liebe, denn die Positive Kraft wirkt nur durch die Liebe. Man kann beobachten, dass Heilige einzig durch Liebe wirken, Avatare aber auch bestrafen. Die Letzteren kommen, wenn die Rechtschaffenheit im Schwinden ist, um die Übeltäter zu bestrafen, die Unschuldigen zu belohnen und um die Gegebenheiten auf der Welt im rechten Gleichgewicht zu halten. Die Heiligen mahnen uns, uns nicht mehr zu vergehen.

Sie gewähren jedem, der Sie darum bittet, sogleich eine Verbindung mit Gott.

Obwohl der Herr bereits in uns ist, machen dennoch Sie es Ihm möglich, Sich zu offenbaren, damit wir Ihn sehen.

Um euch auf die eine oder andere Weise Erlösung zu gewähren, nahm der Guru diese physische Gestalt an.

Daraus ergibt sich natürlich, dass der Lehrer des Menschen ein Mensch sein muss. Wenn ein Affe kreischt, scharen sich in Beantwortung seines Rufs Hunderte von Affen um ihn. Auch wenn ein Vogel zwitschert, gesellen sich ihm andere zu. So kommt der Guru in menschlicher Gestalt, um die Menschen das rechte Verstehen der Wahrheit zu lehren. Erlaubt mir zu sagen, dass die früheren Meister nicht hierher kommen und dieses Wissen vermitteln können. Gewisse Hinweise mögen den Schriften entnommen werden, doch jene, die diese Welt verlassen haben, können keine Anleitung bezüglich ihrer rechten Bedeutung geben. Selbst wenn eine Stimme vom Himmel käme, um uns zu führen, würden die Menschen lediglich bemerken: 'Was hat das mit uns zu tun?' Wenn andererseits jemandes Guru allen weltlichen Dingen den Rücken kehrt, ist der Schüler im Zweifel, ob sein Meister seine irdischen Nöte verstehen kann; denn er glaubt, dass nur einer, der selbst das weltliche Auf und Ab erfahren hat, imstande ist, seine Lage wirklich zu beurteilen. Ein Wahrer Meister war auf beiden Gebieten des Lebens, dem weltlichen wie dem Spirituellen, erfolgreich und ist dadurch ein lebendiger Beweis für das, was man vollbringen kann.

Es ist sehr wichtig, nach welchen Grundsätzen man lebt, und man sollte niemals von seinem höchsten Prinzip abweichen. Aber welches ist dies? Oberstes Gesetz ist die Wahrheit selbst, und wenn ihr die Wahrheit liebt, müsst ihr alles Leben lieben. Mildert die Fehler anderer, und löscht sie mit eurer Liebe aus. Blutflecken können nicht mit Blut ausgewaschen werden, aber mit dem Wasser der Liebe kann man alles reinigen.

Dient Ihm und verehrt Ihn. Gedenkt Seiner als Guru Nanak. Er war Kabir, Er war Sat Naam; erkennt alle Heiligen in Ihm.

Werdet zu einem, der dem Meister zu dienen versteht. Welcher Art ist der Dienst? Echtes Dienen bedeutet, Seinen Anweisungen unbedingt Folge zu leisten; auf reine, saubere, einfache und liebevolle Weise nach Seinem Rat zu leben, die Wahrheit in euch zu entfalten, eure Gedanken zu läutern. Gott wohnt in jedem Wesen, darum liebt alles Leben. Ist es nicht dies, was Er lehrt? Durch ein großes Glück habt ihr die menschliche Gestalt erhalten, so zieht den besten Nutzen daraus, und nehmt den Vorteil einer jeden Hilfe wahr, um euch wieder mit dem Herrn zu vereinen. Jeder macht Fehler, denn bis jetzt sind alle noch keine Heiligen; die Fehler sollten sich nicht wiederholen. Dieselbe Gotteskraft wirkte zu verschiedenen Zeiten durch Kabir, Guru Nanak und andere, geradeso wie eine ausgebrannte Glühbirne durch eine neue ersetzt wird. Die Lehren jedoch bleiben die gleichen.

Ihr werdet euch erinnern: als man die Frau, die des Ehebruchs beschuldigt wurde, vor Jesus brachte und Ihn fragte, ob sie nach dem Gesetz des Mose gesteinigt werden sollte, sagte Er ihnen:

Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.

Könnt ihr die Hand aufs Herz legen und ehrlich sagen, dass ihr niemals jemandem wehgetan habt?

Hazrat Mohammed Sahib sagt:

Wenn ihr die beiden Organe – das eine zwischen den Lippen und das andere zwischen den Lenden – in Zaum halten könnt, werde ich euch vor Gott beistehen.

Jesus sprach zu der Frau: Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr!

Voller Liebe vergab Er und half ihr, zu verstehen – im Grunde war es Seine Aufgabe, etwas aus ihr zu machen.

Die Guru-Kraft stirbt nie; Sie währt für immer und ewig.

Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Dies sind die Worte Christi, nicht die von Jesus, denn die Christus-Kraft oder Guru-Kraft in Ihm sprach sie aus.

Die ganze Welt ist ein Haus der Wahrheit.

Jene, die den Satsang besuchen, insbesondere die, welche einen Wahren Meister haben, sollten ein Beispiel für gegenseitige Liebe und Versöhnlichkeit sein.

Christus sagte ferner:

Dabei wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.

Worin liegt sonst der Beweis dafür, dass ihr euch auf dem geistigen Pfad befindet? Die Lehren sind nicht schlecht, der Satsang ist nicht schlecht, Er, Der lehrt, ist nicht schlecht – wenn irgendetwas von Übel ist, dann ist es das Gemüt; so bringt euer Gemüt dahin, richtig zu verstehen, und alles wird in Ordnung kommen. Es ist das einzige Heilmittel, so ihr fortschreiten wollt. Wenn wir auch nur einem Menschen halfen und aus seinem Leben ein wenig Elend entfernten, haben wir einen großen Dienst getan. Teilt durch liebevolle Worte und wohlwollende Anteilnahme die Bürde des Unglücks, die auf unseren armen Mitmenschen lastet, andernfalls breitet sie sich aus und wird im Verlaufe der Zeit größer. Von einem Menschen greift sie über auf seine Familie, seine Freunde usw.

Nur Er kann euch ans Ziel bringen; schweift nicht ab – werdet frei von eurem Stolz.

Was ist unsere Aufgabe in dieser Welt? Gott zu begegnen; und für den Zweck müssen wir zuerst das rechte Verständnis aufbringen.

Unser Wahrer Freund ist, wer unseren Irrtum beseitigt.

Wir sind nicht hierher gekommen, um Besitz und Ansehen zu erwerben, stolze Gedanken über uns selbst zu haben und untereinander Feindseligkeit auszubrüten – wir sind gekommen, uns das rechte Verstehen über unser Leben zu eigen zu machen. Aber unglücklicherweise säen wir täglich mehr Saaten, und nur wir werden die Früchte davon ernten. Und jede Art der Saat wird ihre eigene Frucht tragen. Habt ihr Zwietracht, versucht sie auszuräumen – tut euer Bestes, sie mit Liebe zu entfernen, damit sie nicht mit der Zeit wachse und tiefe Wurzeln schlage.

Ihr seid in die Welt gekommen, um zu empfangen, und ihr habt den Namen Gottes im Hause des Meisters erhalten; nun gebt euren Stolz auf, und werdet Herr eures Gemüts.

Wir sagen, dass wir sehr wichtige Leute seien, wir sind sehr intelligent, wir halten ausgezeichnete Vorträge, haben großen Einfluss auf andere usw., aber wir sollten all das lassen und uns allein der Praxis der Wahrheit widmen. Nur dann wird sich echtes Glück und wirkliche Freude in uns erheben. Wir sind hierher gekommen, um Gott zu verwirklichen, und nur Gott kann uns dabei helfen. Wer sonst wäre dazu in der Lage?

Tut eure Arbeit, und verwickelt euch nicht in andere Angelegenheiten.

Denkt tief nach, und wenn ihr irgendetwas Unerwünschtes an euch findet, merzt es aus, und helft auch anderen liebevoll, ihre Fehler zu überwinden.

König Drishtarashtra, der viel genannte Herrscher aus dem Mahabharata-Epos, beschimpfte aus einem gewissen Anlass den mächtigen Bogen Arjunas, und Arjuna schickte sich sofort an, den König zu töten, doch Lord Krishna kam dazu und fragte: Arjuna, was hast du vor? Arjuna erwiderte: Ich habe einen feierlichen Schwur getan, jeden zu töten, der meinen Bogen beschimpft – es ist mein Dharma (Grundsatz). Daraufhin fragte Krishna: Was sind die Folgen des Dharma – Glück oder Unglück? Arjuna antwortete: Natürlich Glück. Lord Krishna lächelte und erklärte: Prüfe nun, wie sich diese Tat auswirkt. Wo ist darin dein Dharma?

So haben die Meister zu allen Zeiten gesprochen.

Christus gab den Rat:

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.

Ein Metzger denkt vielleicht, dass es gut sei, zu schlachten. Aber was ist das Resultat seiner Handlung? Kann es Glück sein? Daher müssen wir die Folgen bedenken, wenn wir handeln. Solange wir uns an unsere alten Gewohnheiten klammern, werden wir nie Erfolg haben – keiner von uns. Wahres Glück wird uns zuteil, wenn wir uns durch die Strahlende Gemeinschaft des Meisters und durch den Gehorsam gegenüber Seinen Worten wieder mit Gott verbinden. Er Selbst ist diesen Pfad der Praxis gegangen, welcher der kürzeste Weg zur Erlösung ist.

Diese Zeit ist kostbar, vergeudet sie nicht; einen größeren als Ihn werdet ihr niemals finden.

Wenn ihr diese goldene Gelegenheit versäumt, wisst ihr nicht, wann ihr eine weitere erhalten werdet. Lasst ab von Stolz, List und anderen weltlichen Gewohnheiten, und hört auf damit, vergebens von einer Sensation zur anderen zu irren. Ihr werdet nie einen anderen gleich dem Guru bekommen, Den ihr habt. An wen ihr euch auch wendet, er wird eher versuchen, euch von dem Herrn zu trennen, als euch wieder mit Ihm zu verbinden.

Wisset, dass der Satguru Einer ist, Der kommt, um wieder zu vereinen.

Er möchte alle Kinder Gottes versammeln und unter ihnen sein. Persönlichkeiten dieser Art sind selten, und habt ihr eine solche gefunden, gehorcht Ihr, tut, was immer Sie sagt. Wie könnt ihr hoffen, voranzukommen, wenn ihr euch weigert, zu gehorchen? Der Meister hat keine selbstischen Motive, Er folgt nur den Befehlen von oben. Hier geht es nicht um eine bestimmte Gruppe oder irgendein Ränkespiel, noch ist es eine Sache, um Politik zu machen. Da alles offen und aufrichtig zugeht, kommt der Gedanke an irgendeine Politik gar nicht auf; es gibt hier nichts Heimliches oder Verhülltes, keine versteckten Beweggründe hinter den Lehren. Es ist eine ganz einfache Tatsache, dass nur einer, dessen Seele sich wieder mit dem Herrn verbunden hat, vollkommenes Glück erfährt. Die Menschen haben viele Schwächen – ihr werdet auf der ganzen Welt Feindschaft und Rastlosigkeit unter ihnen finden, und dies nur, weil sich jeder von seinem Gemüt leiten lässt. Wenn sie auf Jemanden hörten, Der über allen Gewohnheiten und Mängeln steht, was für eine grenzenlose Freude würde unter den Völkern sein.

Wenn ihr nun euren Guru verlasst, werdet ihr die vier Ebenen der Täuschung durchwandern.

Was wird geschehen, wenn ihr, nachdem ihr den zweifachen Segen der menschlichen Gestalt und des Satgurus erhalten habt, diese günstige Gelegenheit verpasst, indem ihr Ihm nicht gehorcht? Jene, die von den Einkünften anderer leben, fallen unter das Gesetz von Geben und Nehmen oder der Täuschung. So ihr andere beleidigt oder ihnen schadet, werdet ihr die Rückwirkung davon ernten und unter dem gleichen Gesetz geboren werden wie der, den ihr geschädigt habt, auf dass die Rechnung genauestens beglichen wird.

Wo immer ihr mit eurer Aufmerksamkeit seid, da werdet ihr bleiben.

Wer weiß, wann ihr wieder die menschliche Gestalt erhaltet? Feuer verzehrt gleichermaßen grünes wie trockenes Holz, und jeder muss einmal gehen. Wenn ihr eure Tage darauf verwendet, alles zu verlieren, aber das unschätzbare Kleinod, das euch gegeben wurde, rettet, dann wird eure Arbeit hier erfolgreich sein. Wahre Meister tun ihr Werk still, ohne Schau und Aufhebens. Sie führen ein ruhiges Leben, nicht wie die Stiere in der Arena, die mit ihren Hörnern um sich stoßen.

Der Zweck eures irdischen Aufenthaltes war ein erhabener, nämlich Amrit – das Wasser des Lebens –, das man vom Guru erhält.

Jad Bharat war ein König, nach dem Indien Bharat genannt wurde. Er war auf der Suche nach Gott, verließ deshalb sein Reich und machte sich auf, um im Dschungel zu leben, damit er Ihn erkennen möge. Dort aber begann er, ein bestimmtes Reh sehr zu lieben, das zahm und zutraulich wurde. Was war die Folge davon? Nach seinem Tod wurde er wiedergeboren, aber in der Gestalt eines Rehs. Ihr solltet bedenken, dass das, was ich euch sage, zu eurem eigenen Vorteil ist. Ein Guru möchte sehen, wie sich die ganze Welt des Lebens freut, und wenn Er Fehler und Schwächen bemerkt, sucht Er sie auszuräumen und sorgt dafür, dass sie sich nicht wiederholen.

Nie werdet ihr einen Guru wie Ihn finden. Erkennt dies, o erkennt zumindest dies an.

Man kann wohl verstehen, warum die Guruschaft heutzutage einen so schlechten Ruf hat; denn die meisten dieser Gurus sind berechnend, sie werden durch selbstische Motive bewegt, um Macht über die Menschen auszuüben, Geld zu verdienen usw. Anstatt aufrichtiges Mitgefühl für die missliche Lage der Menschen zu haben, greifen sie zu Lug und Trug, um das Vertrauen der Anhängerschaft zu gewinnen. Und unglücklicherweise finden die Menschen Gefallen an solchem Tun und sind leichter damit zufrieden zu stellen als mit dem, was ein Wahrer Meister zu geben hat. Was wahr ist, ist wahr – und eine Lüge bleibt ein Lüge. Aus schwarz kann man nicht weiß machen, ganz gleich, wie oft man es versucht. Den Wahren Meister findet der Schüler durch ein besonders gutes Schicksal, das seinen Hintergrund bildet.

Ohne großes Glück könnt ihr einem Meister nicht begegnen.

Wenn ihr so begünstigt wart, einen Satguru zu treffen, dann hört auf Ihn, und ihr werdet erfolgreich sein. Was ist von größerem Wert, als dass unsere Seele in den Schoß des Herrn gelangt, um niemals wieder von Ihm getrennt zu werden? Nun, da so viele Jahre verstrichen sind, gebt endlich eure alten Gewohnheiten auf.

Warum ist man so stolz darauf, die Schriften zu lesen und Loblieder zu singen?

Seid ihr stolz, weil ihr besser singen könnt als andere oder das Geschriebene besser erörtert? Oder vielleicht seid ihr der beste Dozent im Umkreis? Welche wirkliche Leistung ist dies – Singen und Lesen und stolz darauf zu sein, dass man mehr weiß als andere Leute?

Von König Ravan wird berichtet, dass er ein gelehrter Yogi war, vertraut mit den vier Veden und sechs Shastras. In welcher Weise erinnern wir uns heute an ihn? Wir stellen ihn mit einem Eselskopf dar. Warum? Weil er alles Wissen und allen Fortschritt, den er besaß, verlor. So ist es noch kein Spiritueller Erfolg, akademisch gebildet zu sein.

Klugheit, Lesen und Schreiben – das ist eine einfache Sache.

Es ist nicht schwierig, gescheit und schlau zu sein, Himmel und Erde mit beredten Worten zu vereinen.

Das Begehren zu kontrollieren, den Körper zu verlassen, das Gemüt in Zucht zu nehmen – dies ist schwer.

Haltet euch die Wahrheit vor Augen.

Ihr rühmt weiterhin euren Guru, aber ihr wollt Ihm nicht erlauben, in eurem Herzen zu wohnen.

Wer sich den Geboten des Meisters beugt, wird Erlösung finden.

Die ganze Welt sieht den Satguru, aber Erlösung kommt nicht einfach durch einen flüchtigen Blick. Ohne Liebe für Seine Worte werdet ihr sie nicht erlangen.

Solches wird immer ohne Ansehen der Person gesagt, es richtet sich gleicherweise an reich oder arm, hoch oder niedrig; denn Heilige sprechen freimütig, auch über Sich Selbst, wenn es nötig ist. Stolz und Ichbezogenheit lassen uns nicht vorwärtskommen – wenn wir Fehler machen, wollen wir sie nicht zugeben. In unserem Herzen halten wir den Gedanken aufrecht: 'Es gibt keinen größeren als mich.' Selbstachtung und Anerkennung sind beide Nahrung für das Gemüt. In dieser Schwäche befangen, schieben wir bisweilen den Guru beiseite und sagen: 'Was weißt du, Guru?' Eine Mutter denkt immer über die Besserung ihres Kindes nach, und so geht es dem Guru um den Fortschritt Seiner Schüler. Ist es denkbar, dass die Mutter ihr Kind verstößt, wenn es sich ihr gegenüber schlecht benimmt? Tatsache ist, dass wir nicht einmal versuchen zu erkennen, was der Guru ist. Gebt das Ego auf, oder es wird euch zum Verhängnis werden.

Dieser Stolz hat euch zugrunde gerichtet, und er fügt euch jetzt noch großen Schaden zu.

Wir mögen die menschliche Geburt viele Male erhalten haben, aber Stolz und Ichsucht töteten uns immer wieder, vernichteten all unser gutes Werk und bewirkten, dass wir wieder und wieder auf diesen gleichen Schauplatz zurückkehren mussten. In der Vergangenheit war es unser Verderben, und auch jetzt gewinnt es die Oberhand. Hört nicht auf euer Gemüt – gehorcht den Worten des Meisters, was euch große Freude bringen wird, wohingegen euch Hörigkeit gegenüber dem Gemüt endlose Trübsal bereitet; das Gemüt hat immer Leid verursacht. Ersetzt Ärgernis durch Liebe, so wie es euer Guru tut. Er versäumt niemals Seine Pflicht, mögen die Menschen gute oder schlechte Bemerkungen über Ihn machen. Er lebt nicht von den Einkünften anderer – nimmt nichts für Sich Selbst an, hat keine Wünsche. Bringt jemand Geld in den Satsang, so wird es für den Satsang benutzt. Bis auf den heutigen Tag lebe ich von meiner Pension und habe im Rahmen dieser Mittel mein geregeltes Auskommen. Wenn der Rat gut ist, solltet ihr ihn schätzen und dankbar dafür sein – doch werden durch ihn eure Nöte vermehrt, ist es eine andere Sache.

O geliebte Kinder, ich habe es euch offen dargelegt, glaubt nicht, dass eure Gewohnheiten gut sind. Habt Eile und lasst von aller Täuschung ab, verstärkt eure hingebungsvolle Haltung.

Eure Nachlässigkeit wird damit enden, dass ihr alles, was von so hohem Wert ist, verliert, so ihr eure Lebensweise nicht ändert. Im Herzen haben wir das eine, auf der Zunge etwas anderes, und unsere Handlungen zeigen, dass wir wiederum davon abweichen. Gebt solche Täuschung so schnell wie möglich auf, verlasst alle arglistigen Wege, und entwickelt aufrichtige Demut. Wenn ihr das tut, wird euch der Meister Selber in die Arme schließen. Eine Haltung der Ergebenheit wird von allein in euch Wohnung nehmen. Ihr irrt euch in hohem Maße, wenn ihr glaubt, Sein Wohlwollen zu gewinnen, indem ihr sagt, dass ihr Ihn liebt und Ihm dient, aber euer Herz es verneint.

Wenn nach alldem das Gemüt nicht zustimmt, werdet ihr das Ergebnis selber sehen.

Falls ihr euch weigert, zu verstehen, kann man nichts tun. Ihr werdet damit fortfahren müssen, für eure Fehler zu bezahlen. Sogar die Heiligen geben Sich an diesem Punkt geschlagen und sagen: Was können wir tun, wenn ihr nicht hören wollt?

Über euch regiert die Negative Kraft, das ist der Grund, warum das Gemüt nicht gehorcht.

Der Einfluss der Negativen Kraft über euch will es dem Gemüt nicht erlauben, sich unterzuordnen. Sie wird damit fortfahren, die Dualität zu verstärken, um die Dinge immer schwieriger und verwirrender zu gestalten. Das Negative wird euch nicht dabei helfen, diese Dualität zu überwinden – nur das Positive kann das tun. Darin zeigt sich der Unterschied zwischen den Kräften.

Eines habe ich entdeckt, mein Bruder: du bist ehrlos.

Was kann man letztlich tun, wenn keiner hören und gehorchen will? Ehrenhaftigkeit ist eine edle Tugend – was für ein Mensch ist das, der keine Tugend besitzt?

Haltet beständig Gemeinschaft mit dem Guru, vielleicht wird das Gemüt eines Tages zustimmen.

Unter der Mitarbeit des Gemüts harret aus. Wenn wir den Guru durch einen dunklen Vorhang sehen, bedeutet dies nicht, dass Er schwarz geworden ist! Langsam, ganz langsam – verlasst den Guru nicht, sondern seid weiterhin bemüht, zu verstehen, dann gibt es bestimmt Hoffnung, dass der Vorhang für immer beiseite gezogen wird. Standhaft zu sein und dann wieder treulos – einmal dies und einmal das – dies schafft keine Abhilfe. Ein rollender Stein setzt kein Moos an. Was entwickelt werden muss, ist der Innere Mensch. Wenn der Guru echt ist, und ich habe euch gesagt, wie man das feststellt, dann haltet euch an Ihn, hört auf Seine Worte, und tut euer Bestes, zu verstehen. Ihr werdet die Schwierigkeiten überwinden, wenn ihr dem Gemüt keine Beachtung schenkt. Das Gemüt mag dazwischen stehen, aber die Seele weiß, was der Guru ist und was Gott ist.

Radhasoami hat es entwirrt, warum sollte der Mensch zweifeln?

Gott, Der Sich in einem Menschlichen Pol offenbart hat, wurde von Soami Shiv Dayal Singh Ji – Der für gewöhnlich Soami Ji genannt wird – als Radhasoami bezeichnet. Es ist erstaunlich, dass die Menschheit die wirklichen Tatsachen des Lebens nicht annimmt, wenn Gott Selbst sie ihr durch den Gottmenschen erklärt.