XIII

Beschützer und Schutz

Unsere Hindu-Brüder begehen das Raksha-Fest. Die wahre Bedeutung von Raksha Bandan ist, einem anderen gegenüber gute Absichten zu haben und ihn auf jede Weise vor Schwierigkeiten, Unglück, Not usw. oder vor der Schwere solcher Ereignisse, die nicht verhindert werden können, zu bewahren. Dieser Brauch wird in Indien seit vielen Generationen aufrechterhalten, und in Kriegszeiten beispielsweise binden die Schwestern ihren Soldatenbrüdern ein kleines Andenken um das Handgelenk und flüstern die Bitte: Gott schütze dich! Das ist allgemein Sitte, die auch heute noch gilt; aber mit der Zeit hat sie unglückseligerweise viel von ihrer eigentlichen Bedeutung eingebüßt, und die Schwester gibt ihm nun mit dem Andenken Süßigkeiten, wofür sie einen gewissen Betrag als Anerkennung erwartet. So ist der echte Beweggrund für diesen Brauch verloren gegangen.

Was ist Raksha oder Schutz, und wer kann ihn voll und ganz geben? Wenn ein Kind geboren wird, weiß es von nichts etwas, doch seine Mutter behütet es von Geburt an, bis es völlig erwachsen ist. Der Vater verdient das tägliche Brot, aber die Mutter gewährt den Schutz. Zunächst trägt sie das Kleine neun Monate in ihrem Schoß und schenkt ihm ihre ganze Liebe und Aufmerksamkeit; wenn es dann auf die Welt kommt, kümmert sie sich um jedes seiner Bedürfnisse. Sie hält es sauber, da es sich ständig beschmutzt. Macht es sich naß und es fehlt ihr auch an trockenen Windeln, wird sie es, und sei es auch mitten im Winter, an ihrer Brust wärmen und es mit ihren eigenen Kleidern bedecken, ungeachtet der Gefahr, sich selbst eine Erkältung zu holen.

Wenn sich das Kind allmählich seiner Umwelt bewusst wird, beginnt es ein wenig von der Liebe seiner Mutter zu empfinden, denn sie liebt das Kind zuerst, nicht umgekehrt. Die Liebe des Kindes kommt als Erwiderung, und wenn es zu lieben lernt, verlässt es nur ungern den Schoß seiner Mutter. Sie verbringt ihr Leben damit, sich um das Kind zu sorgen – um seine Gesundheit, seine Ernährung, seine Erziehung, seinen guten Charakter und um seine Zukunft. Alles, was das Kind betrifft, liegt ihr am Herzen, bis es auf eigenen Beinen steht und selbständig geworden ist. Aber auch dann hört ihre Fürsorge nicht auf. Ihr werdet finden, dass die meisten Mütter auf der ganzen Welt so sind.

Dieses weltliche Leben ist jedoch nicht das Wahre Leben – wir müssen wiedergeboren werden, nicht physisch, sondern in eine neue, andere Welt. Christus hat gesagt, dass es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, er das Reich Gottes nicht sehen kann. Und nur nachdem wir diese physische Gestalt erhalten haben, können wir ins Jenseits wiedergeboren werden. Genau wie die Mutter uns physisch beschützt, ist es sogar noch notwendiger, einen Beschützer bei der zweiten oder Spirituellen Geburt und das ganze Spirituelle Leben hindurch zu haben, bis man an Bewusstsein zugenommen hat und geistig auf festem Boden steht. Unter den heutigen Gegebenheiten bieten selbst die engsten menschlichen Verbindungen nur wenig Schutz. Ein Bruder ist kein wahrer Bruder, ein Vater ist nicht für seinen Sohn da, und der Sohn will nichts für seinen Vater tun. Selbst die Mutter hat begonnen, ihr Kind zu verwünschen, das wiederum allen Respekt vor seiner Mutter verloren hat. Es ist sehr beklagenswert, zu welch einem schrecklichen und erniedrigenden Zustand die Menschheit herabgesunken ist.

Wenn man auch das Mitgefühl eines rechtschaffenen Menschen hat, für wie lange aber kann er einen schützen? So lange, wie er in dieser Welt ist – nicht darüber hinaus, und beim Vorgang der Wiedergeburt wird er von keinerlei Nutzen sein. Wer kann uns also in der neuen Welt Schutz bieten? Einer, Der dort weilt. Der wirkliche Raksha Banda ist gegeben, wenn ihr einen Beschützer für eure Seele habt, Der Sich eurer in dieser Welt und in der nächsten Welt annimmt und ohne Den nichts erreicht werden kann; bei aller gebührenden Achtung und Dankbarkeit für unsere physischen und materiellen Beschützer.

Die Henne sitzt voller Konzentration auf ihren Eiern, damit sich die Küken bilden. Wenn dies geschehen ist, macht sie es ihnen verständlich, dass sie nun für die Welt genug entwickelt sind, die mit offenen Armen auf sie wartet; die Sonne strahlt, das Gras ist grün und frisch und Nahrung ist in Fülle da. Aber das Küken im Dunkeln kann nicht sehen, dass es etwas anderes gibt. So muss die Mutter als Nächstes daran gehen, mit dem Schnabel an die Schale zu klopfen, und wenn es das hört, fühlt es sich instinktiv ermuntert, dasselbe von innen zu tun, und nach kurzer Zeit steckt es seinen Kopf in eine neue Umgebung voller Licht und Leben. Nur dann versteht es, was ihm die Mutter zugesichert hat.

Wenn wir in die neue Welt geboren werden möchten, brauchen wir die Hilfe von Einem, Der uns nicht nur dorthin bringt, sondern bis zum Ende der Reise über uns wacht. Glaubt ihr, dies ist das Werk eurer Mutter, eures Vaters, eurer Schwester oder irgendeines Freundes? Nein, das ist unmöglich. Die ganze Welt kann euch nicht dabei helfen.

Es wird über einen Vorfall aus dem Leben meines Meisters Baba Sawan Singh Ji berichtet, wonach der einzige Sohn einer Schülerin von Ihm fälschlicherweise des Mordes beschuldigt und zum Tode durch Erhängen verurteilt worden war. Der dem Fall vorsitzende Richter war auch ein Schüler, und bevor das Urteil verkündet wurde, bat ihn Baba Sawan Singh Ji, dem Angeklagten zu helfen und sagte: Ich weiß, dass er unschuldig und fälschlich mit hineingezogen worden ist, aber der Richter schlug die Worte des Meisters in den Wind und sprach das Todesurteil aus.

Ein paar Tage später war ich zugegen, wie derselbe Richter Hazur seine Ehrerbietung erweisen wollte, und als der Meister ganz nahe an ihm vorbeiging, ohne auch nur zu ihm hinzusehen, sagte er beiläufig zu einem anderen: Ich brauche keinen Richter – ich kann den Herrn bitten, meine Sache zu vertreten. In dem Augenblick kam die Mutter zum Meister und begann zu weinen: Er ist zum Tode verurteilt worden, sagte sie. Baba Sawan Singh Ji antwortete: Mache dir keine Sorgen – reiche nur ein Gnadengesuch ein.

Es war ein Fall, bei dem nicht die geringste Chance auf Erfolg eines Gnadengesuchs bestand, doch die Mutter reichte es nach dem Rat des Meisters ein. Als der Fall überprüft wurde, kamen gewisse Tatsachen ans Licht, und der Sohn wurde schließlich freigesprochen.

Daraus kann man ersehen, dass ein Wahrer Beschützer, selbst wenn keinerlei Hoffnung mehr besteht, größtmögliche Hilfe geben kann. Ehrlich gesagt, was ist das Leben eines Menschen anderes als eine Folge von Unterbrechungen? Bei jedem Schritt stößt man auf ein Hindernis – was man will, geht nicht in Erfüllung. Manche Menschen sterben, einige sind krank, und andere haben Schwierigkeiten verschiedener Art. Tausende leben in Armut und unter entsetzlich qualvollen Bedingungen. Die ganze Menschheit klagt auf Schritt und Tritt ihr Leid. Wer ist da, der in der Welt Trost und in der nächsten Führung geben kann?

Guru Nanak hat zu diesem Thema gesagt:

O Nanak, löse alle Verbindungen mit dem Unvollkommenen und suche einen Vollendeten Meister; sie werden noch zu deinen Lebzeiten von dir gehen, Er aber wird dich selbst nach dem Tode nie verlassen.

Auch Maulana Rumi erklärte, dass man den Saum vom Kleid eines Menschen ergreifen sollte, Der die Geheimnisse dieser Welt und des Jenseits kennt. Der Schutz durch eine solche Persönlichkeit kann nicht beschrieben werden, aber wer ihn erfährt, bewahrt das Wissen darum fest in seinem Herzen. Ein einziger Gedanke von Ihm ist sehr mächtig, denn Gott ist die Überbewusstheit. Er ist ein Teil des Schöpfers – ein Tropfen vom Meer allen Lichts. Bedenkt, mit einem Gedanken hat Gott die Welt erschaffen – aus Einem kam vieles in die Schöpfung. Wenn wir, die Seele, das Sprachrohr der Überseele werden, wie mächtig werden wir dann sein! Obwohl unsere Seele der Überseele gleich ist, wurde sie von Gemüt und Sinnen umgeben und in das Gerippe der physischen Gestalt eingeschlossen. Die Meister kommen wie die Mutter-Henne, um die Kinder aufzuziehen, was sehr notwendig ist, denn bevor sie nicht zu den Füßen eines Meisters sitzen und Seine Worte aufnehmen, können sie nicht von Neuem geboren werden – merkt euch das –, obwohl die Tatsachen des Lebens anfangs nur durch Worte übermittelt werden mögen – die einer neuen Welt, welche schöner ist als diese – And, Brahmand, Par Brahmand und Sat Lok oder Sach Khand. O Seele, du bist der Bewohner jenes Landes – warum hast du zugelassen, dass man dich hier gefangen hält?

Wenn wir die Worte des Meisters hören, beginnen wir langsam nachzudenken, und wir wollen wissen, was es sonst noch gibt. Wenn der Meister der Seele eine Verbindung mit dem Jenseits gewährt, hört sie es und antwortet.

Es gibt keinen Weg ohne Shabd, um diesen irdenen Topf zu verlassen.

Ihr könnt mit der Wiederholung oder Simran eine zielbewusste Konzentration erreichen, und ihr werdet mit gesammelter Aufmerksamkeit – Dhyan – zur Ruhe kommen; doch Shabd ist die einzige Kraft, die euch ins Jenseits bringen kann. Der Meister ist die Bewusstheit, die zum Sprachrohr der Allbewusstheit geworden ist; und ein einziger tiefer Blick von Ihm bei der Meditation kann das Bewusstsein nicht nur von einem, sondern wenn nötig, von Hunderten erheben. Mit einer solchen Persönlichkeit verbunden zu sein ist der rechte Raksha Bandan, der ansonsten lediglich einen weltlichen Brauch darstellt.

Welches sind die Verantwortlichkeiten eines Gurus, und was tut Er? Man braucht nur einmal gründlich darüber nachzudenken, und die Seele erschauert bei der Erkenntnis, wie weit Sein Schutz reicht. Dass die Verpflichtungen eines Gurus beträchtlich sind, verstehen die Menschen nicht. Sie sind voller Freude bei der Aussicht, selber Meister zu werden; erlaubt mir, das zu sagen. Jeder möchte ein Guru, Sadh oder Sant sein; und von diesen Gedanken fasziniert, vergisst er seine Pflicht sich selbst gegenüber und was er in Wirklichkeit werden sollte; dabei verschwendet er müßig seine wertvolle Zeit und macht das zunichte, was immer er erhielt. Aber der Meister fährt fort, den Schüler mit jedem Atemzug zu retten. Wenn immer Er initiiert, sät Er die Saat für ein neues Leben – so wie der Same in den Mutterleib gelangt und sich dann entwickelt.

Wie auch immer Gottes Worte kommen – Er bringt sie im Äußeren zur Kenntnis.

Er ist ein vollendetes Wesen – das Sprachrohr Gottes, der Bewusste Mitarbeiter, Der sieht, dass es Gott ist, Der in Ihm wohnt und alles tut. Diese Art von Meister sät die Saat der Aufmerksamkeit und öffnet einen Weg nach oben ins Jenseits, was eine neue Erfahrung bedeutet.

In früherer Zeit wurden in Indien die Meister, Welche die Initiation ins Jenseits gaben, Brahmanen genannt – die höchste Kaste –, aber heute gibt es nur noch die Kaste, und die Initiation ist lediglich ein Mantra, bloße Worte, nichts sonst. Der Raksha oder Schutz ist in Frage gestellt. Ihr seid gleich vom allerersten Tag an, da Er die Initiation gibt, in der Obhut eines Wahren Meisters; Er wird tatsächlich der Atem des Schülers. Baba Sawan Singh Ji hat immer gesagt, dass der Guru von dem Tage an, wo der Meister den Segen von Naam gibt, zusammen mit der Seele in ihm wohnt. Von eben diesem Augenblick fängt Er an, das Kind mit Liebe und Schutz zu formen, bis Er es schließlich in den Schoß der Überseele bringt. Bis zu diesem Zeitpunkt verlässt Er es nicht für eine Minute. Dieser Aufstieg mag ein, zwei oder drei Leben in Anspruch nehmen. Die Meister haben bis zu vier erwähnt, aber wenn wir empfänglich werden, kann es in einem Leben sein.

Gott wirkt im Meister, und wenn ihr auf diese Weise an Ihn denkt, dann wird euch gegeben, was immer ihr wollt. Der körperlichen Erscheinung nach sieht Er aus wie andere Menschen, aber Er ist nicht nur ein Mensch – Er wurde zum Menschen, um den Schatz Gottes an die Seelen auszuteilen.

Er ist Geburt und Tod nicht unterworfen. Der Wohltäter kam für die Seelen, um ihnen den Schatz der Ergebenheit zu vermitteln und sie wieder mit Gott zu verbinden.

Wie ein Vater den Lebenskeim gibt, so verleiht der Guru die Lebenskraft – das unvergleichliche Geschenk. Es sind viele Arten von Gaben da, aber die von Naam übertrifft alle anderen; und wenn der Meister sie euch gewährt hat, dann entwickelt Er sie in euch, da Er will, dass ihr die gleiche Stufe erreicht wie Er. Er möchte, dass ihr euch gleich Ihm der Glückseligkeit erfreut. Der Meister fährt fort, zu geben und zu beschützen, ob es der Schüler nun weiß oder nicht; denn er ist wie ein kleines Kind, das nie merkt, wie viel Sorgen und Kummer es seiner Mutter bereitet. Das Kind mag einen schlechten Charakter bekommen und vielleicht ein Spieler werden, doch die Mutter wird sich weiter um seine Bedürfnisse sorgen, damit es nicht zu hungern braucht.

Ein Kind denkt, dass es seine Mutter sehr gut kennt, aber welches Kind versteht das Herz einer Mutter wirklich? Wir glauben auch, dass wir unseren Meister kennen, aber wir können nur so viel wissen, als Er uns enthüllen will. Wir vermögen nur soviel zu sehen, wie unser Auge entwickelt ist. Um uns von der Wahrheit zu überzeugen, wird Er Sich uns auf verschiedenen Wegen nähern – als Bruder oder Freund, und uns gelegentlich im Wissen oder Verstand unterlegen scheinen. Er handelt jeweils in der Weise, die dem Schüler hilft, Vertrauen zu seinem Meister zu gewinnen. In dieser Tiefe der Demut offenbart sich Seine Größe. So gibt diese überragende Persönlichkeit der Seele die Wiedergeburt und verhilft uns allmählich dazu, so groß zu werden wie Sie. Es ist wahrlich ein unendlicher Segen, einen Lebenden Meister zu haben, Der gekommen ist, neues Leben zu geben.

Ihr mögt fragen: 'Ist dies alles die Wahrheit?', doch ihr könnt es durch eure eigenen Erfahrungen nachprüfen; und in vielen Briefen, die ich täglich erhalte, finden sich zahlreiche Berichte vom Schutz des Meisters. Da fuhr zum Beispiel ein Auto die Straße entlang, überschlug sich und stürzte einen sehr steilen Abhang hinunter. Die Schüler im Wagen dachten an den Meister, und das Auto kam von selbst wieder auf alle vier Räder zu stehen. Schüler, die an ihren Meister glauben, mögen viele gefährliche Dinge erleben und sind darüber erstaunt, wie sie gerettet und behütet werden. So etwas ereignet sich täglich. Werdet empfänglich und folgt Seinen Anweisungen unbedingt, auch wenn Er zeitweise erzürnt und ungehalten sein mag, denn Er hat ja diese schwierige Aufgabe übernommen und muss etwas aus euch machen. Ein Bildhauer wird einen Stein, der am Straßenrand liegt, aufheben und ihn mit dem Meißel bearbeiten, um Augen, Nase usw. herauszubilden, und schließlich entsteht ein Kunstwerk, etwas Wertvolles. Der Meister wird den Schüler zu etwas Unschätzbarem machen, und jene, die empfänglich sind, werden schneller vorankommen, unabhängig davon, wie lange sie diesen Pfad gegangen sind. Welchen Sinn hätte es, wenn der Stein mit dem Bildhauer zu streiten anfinge und sagte: 'Ich will nicht, dass mir eine Nase gemeißelt wird – ich will mein Gesicht nicht so haben.'? Er muss etwas daraus machen und Er tut es mit Großer Liebe.

Gelegentlich treten dem Schüler entsprechend den Schicksals-Karmas viele Schwierigkeiten in den Weg; und wer ist dann da, um ihn zu trösten und ihm Kraft zu geben, damit er sie durchzustehen vermag? Ein einziges Wort von einem Vollendeten Meister dringt ins Innerste des Herzens, wodurch es Kraft bekommt und die Bürde ertragen kann. Ich denke an die Zeit, als Pakistan entstand – ihr wisst, was damals geschah – ganze Familien starben, Freunde wurden getötet, viele Menschen verhungerten; selbst reiche Leute hatten Not und hungerten nach einem Stück Brot. Natürlich versuchten sie einander zu trösten, aber das Elend und der Schmerz gingen so tief, dass es nicht möglich war.

Als sie jedoch zu Hazur kamen, sagte Er:

Nun gut, verzweifelt nicht – Gott wird euch mehr geben,

und Er hob liebevoll Seine Hand zum Segen. Seine Worte waren wie lindernder Balsam für ihre offenen Wunden. Es ist wahr, dass dieser Aufmerksamkeit eine große Kraft innewohnt, und wenn einer hilflos ist und glaubt, es gebe keine Hoffnung mehr, wird er, wenn er sich dem Meister zuwendet, allen Schutz und Beistand erhalten.

Wenn zum Beispiel ein Kind vom Arzt wegen einer leichteren Sache operiert werden muss, fühlt es sich mehr behütet und sicherer, wenn es die Mutter auf ihrem Schoß hält, wo ihm ihre zärtliche Anteilnahme und Liebe helfen wird, seine Aufmerksamkeit von dem, was geschieht, abzulenken. Es gibt viele Schüler, die bei schweren Operationen ihren Meister als den Chirurgen sahen, Der den Eingriff vornahm. Das ist eine Frage der Liebe und des Glaubens an den Guru. Einige haben den Meister gesehen, wie Er mit einem liebenden und konzentrierten Blick neben ihnen stand; sie verloren ihre Angst und vergaßen die Operation völlig. Dies sind keine erfundenen Geschichten, sondern wirklich Tatsachen, die geschehen sind und noch geschehen. Es ist sehr notwendig, einen Lebenden Meister zu haben.

Guru Ram Das, der vierte Guru der Sikhs, sagt zu diesem Thema:

Sie, die es geboren hat, wird sich mit ihrer ganzen Kraft um das Kind kümmern, es mag im Haus sein oder draußen, doch sie sorgt sich um jedes bisschen.

Wie sich die Mutter mit ihrer ganzen Kraft selbstlos um das kleine Kind und all seine Bedürfnisse kümmert und nicht einmal an ihr eigenes Wohl denkt, wenn es notwendig ist, so trägt der Wahre Guru in allen Drangsalen des Lebens für den Schüler Sorge. Ist das Auge des Schülers weit genug geöffnet, wird er selbst sehen, wie er beschützt wird, und auch wenn er es nicht sieht, wird er weiter den Schutz erhalten. Macht sich das Kind schmutzig, stößt es die Mutter nicht weg; sie wäscht es sauber und zieht es liebevoll an sich. Wir sind vom Schmutz der Zeiten weltlicher Lebensweise bedeckt, und der Guru lehrt uns mit aller Liebe und Anteilnahme, wie wir uns einer Befleckung enthalten können.

Oft wird sie zurechtweisen, aber euch immer in Liebe ans Herz drücken.

Bewahrt die unschätzbare Gabe des Meisters selbst mit eurem Leben, denn sie wird in dieser Welt und in der nächsten bei euch sein. Einen Guru zu finden ist keine alltägliche Sache –, doch ich beobachte mit tiefer Sorge, dass viele Menschen keine Achtung vor ihrem Meister haben. Ein Kind kann seine Mutter und das, was sie für es getan hat, niemals vergessen; wenn irgendjemand die Liebe seiner Mutter vergisst, so ist das eine große Sünde. All die Segnungen, die der Guru gewährt hat zu vergessen, ist unverzeihlich.

Kabir Sahib sagt:

Dieser Seufzer wird nie mein Herz verlassen –, dass ich nichts für all das tun kann, was der Guru für mich getan hat.

Lasst mich bitte sagen, dass die Aufgabe des Gurus nicht leicht ist. Etwas aus dem Schüler zu machen, ihn selbständig zu machen, ihm ein neues Leben zu geben und ihn zu seiner Wahren Wohnstatt zu bringen – das ist Sache des Gurus. Vorträge zu halten oder schöne Reden zu führen ist nicht Seine Aufgabe. Seine Worte sollen den Schülern lediglich helfen, des tiefen Vergessens bewusst zu werden, in dem sie sich befinden – aber die Pflicht des Meisters ist eine des Schutzes.

O Herr, wir sind deine Kinder, aber in Unwissenheit.

Der Meister erweitert unser Verstehen, zunächst als Lehrer und dann, indem Er Sich um alles kümmert, was uns bedrückt, so wie man sich eines Kindes von klein auf annimmt, und wie eine Mutter auf alles, was wir tun, achtet. Ist das Kind größer geworden, weiß die Mutter, dass es von selbst zum Essen kommt, sobald es hungrig ist – doch kommt es einmal nicht, wird sie wieder überall nach ihm suchen. Wenn der Schüler nicht hört, wird der Meister zu anderen Mitteln greifen, um seinen Fortschritt zu beschleunigen; ist er jedoch klug und lernt eifrig, wird er durch eine einzige Geste viel verstehen, so dass er gründlich lernt und sich rasch entfaltet. Wenn der Schüler vom Satsang, aus Büchern und Botschaften nicht lernt, benutzt der Meister viele andere Wege, um ihn anzutreiben. Es gibt die indirekte Methode.

Baba Sawan Singh Ji rügte manchmal jemanden, wenn der tatsächliche Übeltäter ein anderer war, der in der Nähe stand.

Er sagte:

Das ist nicht in Ordnung – es sollte nicht wieder vorkommen,

und der Angesprochene fragte sich innerlich:

Was habe ich getan, dass Er das sagt?

und verstand nicht, dass die Worte indirekt einem anderen galten.

Die Wege der Meister werden aus Mangel an Spirituellem Wachstum häufig nicht richtig verstanden. Zuweilen begehen die Schüler üble Taten – es ist sehr leicht zu fallen –, aber wenn sie zu Hazur kamen, zeigte Er ihnen besondere Liebe und sagte:

Es ist gut, dass du gekommen bist.

Diese besondere Aufmerksamkeit diente vor allem dazu, sie vor sich selbst zu bewahren, aber viele dachten törichterweise: 'Wenn wir sündigen, ist der Guru sehr glücklich über uns!' Es ist der Verstand, der uns irreführt. Zu unserem Glück ist die Absicht des Meisters immer dieselbe: dem Kind zu Hilfe zu kommen, damit es aufrecht stehen kann. Die Straße ist sehr lang, aber Er widmet jedem Einzelnen Seine Zeit; letztlich hat Er für jeden Große Liebe – was kann Er tun?

Wenn der Schüler, nachdem all diese Mittel versucht wurden, noch immer nicht versteht und nicht vorwärtskommt, hat der Meister noch andere Methoden, ihn auf dem geraden Weg zu halten. Erlaubt – aber wenn Er die Zügel straff zieht, windet sich die Seele vor Schmerz. Wenn das Kind nicht gehorcht und sein Leben vergeudet, schüttelt Er es heftig und obwohl es ein hoffnungsloser Fall sein mag, wird die nicht endende Liebe des Meisters seinem Herzen – gleich einer frischen Brise – Begeisterung einflößen. Bleibt ihr weiter zu Seinen Füßen, werdet ihr der Verwirklichung näher kommen.

Darum wird uns geraten:

Verlasst den Satsang nicht – was immer falsch gelaufen ist, wird sich von selbst wieder regeln.

Warum ist euer Zustand derzeit so schrecklich? Weil Gemüt und Sinne die Seele zu Boden drücken und ihr zu sehr nach äußeren Freuden lebt. Ihr hegt in eurem Herzen Groll gegen andere, ihr richtet euch gegenseitig zugrunde und beutet andere aus. Was kann euch in dieser Lage retten? Geht regelmäßig zum Satsang: den einen Tag werdet ihr denken, eine Sache ist in Ordnung, den nächsten glaubt ihr, etwas sei falsch, doch hört nicht auf, ihm beizuwohnen, dann wird sich euer Zustand von selbst bessern. Je gehorsamer ein Kind jedem Wunsch des Gurus gegenüber ist, desto schneller wird die Erlösung kommen.

Ein gewisser Mahatma namens Panap Das hat gesagt, dass ein Mensch drei Segnungen haben sollte: erstens die Gottes, zweitens die des Gurus und drittens die der eigenen Seele. Gottes Segnung habt ihr bereits erhalten: Er hat euch die menschliche Form gegeben; und einem Vollkommenen Meister zu begegnen ist Sein ganz besonderer Segen. Die Segnung des Gurus habt ihr empfangen, als Er euch die Wiedergeburt gab, indem Er euch über die Sinne erhob und wieder mit dem Tonstrom Innen verband, der euch zu der Quelle allen Lebens zurückbringen wird. Aber was ist mit der dritten Segnung, eurer eigenen? Worin besteht sie? Da ihr vom Meister die Erfahrung und Verbindung mit der Wahrheit erhalten habt, solltet ihr tun, was immer Er rät. Setzt die für euren Inneren Fortschritt erforderliche Zeit ein. Das ist euer eigener Segen. Wenn das Kind mit Interesse lernt, hat es auch von der Freude des Lehrers Gewinn.

Heutzutage werden die meisten Lehrer nur bezahlt, aber in meiner Schulzeit waren es Leute, die sich dafür einsetzten, das Menschsein in den Kindern zu fördern. War ein Kind erfolgversprechend, fragte der Lehrer nicht nach der Bezahlung und ließ es für zusätzlichen Unterricht zu sich nach Hause kommen. Wir suchten unseren Lehrer häufig in seiner Wohnung auf. Er hatte keine Wasserleitung, und so brachten wir ihm das Wasser in Eimern mit und machten ihm andere häusliche Arbeiten, einfach aus Liebe zu ihm. Er liebte uns und lehrte uns mit Liebe.

Es gibt Satsangis und nahe Satsangis. Mit einem nahen Satsangi meine ich einen, der mit dem Guru in nähere Verbindung gekommen ist. Diese Lehre ist für alle Kinder dieselbe, aber jene, die empfänglich werden, kommen dem Meister näher; sie erhalten besonderen Schutz. Obgleich sich Sein Schutz auf jeden erstreckt – alle erhalten Nahrung und essen dasselbe Brot – wird doch das Kind, welches hungriger ist, mehr Nahrung erhalten. O Herr, wir sind Deine unwissenden Kinder! Der Guru lehrt uns und erschließt uns einen Weg zur Bewusstheit. Heute tut ihr eine Sache, morgen etwas anderes; ihr seid wankelmütig, wollt immer neue Dinge und hört nicht auf, weiteres zu verlangen. Der Meister bewilligt alles, was ihr wollt, und bleibt in allem, was ihr tut, bei euch, aber ganz sacht fährt Er fort, euch zur Wahrheit hinzulenken, damit euer Interesse für sie immer stärker und kraftvoller wird. Wenn Er dieses fest verankert hat, bereitet Er euch ein neues Leben und bringt euch in eine neue Welt. Nun sagt mir, gibt es einen, der nicht gerne einen solchen Guru haben möchte?

Wenn euch die Welt den Rücken kehrt, steht euch der Guru zur Seite. Durch Wüste und Urwald, über Meere und Berge, in dieser Welt und der nächsten ist Er bei euch. In der anderen Welt wird der Guru Guru Dev – das Strahlende Antlitz des Meisters – genannt, das im Innern des Lichts erscheint. Das Gesicht eines Menschen kann Innen nicht erscheinen, einzig die Gotteskraft. Wenn der Guru Dev kommt, weiß der Schüler, dass er ein Wahrer Schüler geworden ist. Wenn ihr alle regelmäßig Tagebuch führen und alle Vorkommnisse ehrlich eintragen würdet, könntet ihr sehen, was für einen großen Schatz ihr anhäuft; aber wir hören den Rat des Meisters und vergessen ihn dann. Wir vergessen sogar das Thema des Satsang nach wenigen Minuten. Wie können wir da Erfolg erwarten?

Christus hat gesagt: Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote!

Des Satgurus Worte – diese Worte sind der Satguru.

Die Worte eines Meisters sind der Meister Selbst, und wer Seine Worte respektiert, wird ganz gewiss Erlösung erlangen. Gewöhnlich achten wir Ihn nur, wenn wir Ihn sehen, und wenn wir nicht in Seiner Gegenwart sind, tun wir, was das Gemüt von uns will; aber denkt daran, Er sieht jede unserer Handlungen. Unser Hazur sagte immer, dass wenn ein Mensch zum Meister kommt, Er ihn wie eine klare Glasflasche sieht und weiß, ob sie Saures oder Süßes enthält. Aber keiner erkennt, was hinter Seinem gütigen Gesichtsausdruck vor sich geht. Er ist völlig unergründlich und zeigt nicht, was Er in einem sieht, sondern wird ihn reinzuwaschen suchen. Manche denken, Er wisse nichts; aber Er gibt ihnen immer Seinen Schutz. Jenen Kindern, die sich in gefährlicher Lage befinden, schenkt Er besondere Beachtung – obgleich sie sehr oft annehmen sie hätten den Meister erfolgreich getäuscht. Welch eine Torheit ist das!

Ehre, Ehre dem Guru – dem Satguru, dem Lehrer, durch Dessen vielfältige Lehren wir große Weisheit erlangten.

Der Guru erweckt uns aus unserem unbewussten Zustand, gibt uns Nahrung für Körper und Verstand, damit wir ein gutes Leben führen und rechtes Verstehen erlangen, und schützt uns in allen Phasen des Lebens. Unser Guru ist der Gesegnete, Der uns diesen ganzen Reichtum gab, wer immer einen solchen Meister hat, ist gleicherweise gesegnet.

Ich möchte betonen, dass wenn man diese unbezahlbare Gabe erhalten hat und ihr keine Bedeutung zugemessen wird, dies das größte allen Unglücks ist. Es gibt bestimmte Zugvögel, die auf ihrem Flug viele Hunderte von Meilen zurücklegen, aber in Gedanken ständig bei ihren Jungen sind, da sie ihre Eier zurückgelassen haben. Wo der Meister auch ist, Sein Denken und Sein Schutz sind beständig bei Seinen Kindern, wo immer sie sich befinden.

Der Satguru beschützt den Schüler mit Seinem Leben.

Mit jedem Atemzug denkt Er an euch. Ohne dass der Meister an ihn denkt, kann im Schüler keine Liebe zu Ihm geboren werden. Er sendet Strahlen der Liebe aus, und der Schüler erlebt eine starke Kraft, die ihn zu seinem Meister zieht. Auch das ist ein Geschenk. Nun stellt sich die Frage, ob man dem Guru immer physisch nahe sein sollte? Immer in der physischen Gegenwart des Meisters zu sein bedarf eines überaus guten karmischen Hintergrundes und ergibt sich nur durch ein großes Schicksal. Sollen die Anhänger ihr Heim verlassen und ihre Pflichten beiseite legen? Ein Wahrer Guru wird dies niemals empfehlen – warum sollte Er? Befände Er Sich nur auf der physischen Ebene, könnte Er das tun; aber Er tut uns kund, dass Er noch eine andere als diese physische Form hat und Er Sich von der Stelle, wo Seine physische Gestalt zurückbleibt, Tausende von Meilen entfernen kann.

Ein Wahrer Meister betont, dass es nicht nötig ist, Seiner physischen Gestalt immer nahe zu sein. Es besteht kein Zweifel darüber, dass einem, der empfänglich ist, in Seiner Nähe größerer Reichtum gegeben wird; aber bisweilen kommt es vor, dass jene, die in Seiner Nähe sind, die äußeren Geschehnisse um Ihn herum zu kritisieren beginnen, was zur Folge hat, dass sie nichts erhalten. Ihr könnt weit entfernt oder nahe bei Ihm leben, aber ihr müsst immer Ihm zugewandt sein; das ist der entscheidende Punkt. Kabir Sahib sagte, dass des Schülers Aufmerksamkeit auf den Meister gerichtet sein sollte, auch wenn die sieben Meere zwischen ihm und seinem Guru seien.

Die Aufmerksamkeit ist sehr rasch. Man kann es nach der Kraft der Elektrizität beurteilen: die Pranas oder Lebensströme haben eine größere Geschwindigkeit als der elektrische Strom, und die Aufmerksamkeit ist noch schneller als die Pranas. Ein Radiogerät braucht man lediglich auf einen bestimmten Punkt einzustellen, und man kann sofort den Ton vernehmen. Auch wenn der Schüler seine Aufmerksamkeit nicht auf den Meister richtet, geht die Ausstrahlung weiter von Ihm aus, und das bewirkt seine Entwicklung. Wenn er empfänglich wird, erscheint der Meister vor ihm.

In den verschiedensten Teilen der Welt gibt es Schüler – in Nordamerika, Südamerika, Afrika, England, Deutschland, Frankreich usw., – und wer beschützt sie? Es ist nicht die physische Gestalt, die auf Reisen geht, sondern die höhere Kraft, die Gotteskraft; ihr könnt Sie die Guru-Kraft nennen, und Sie wird auch als Christus-Kraft bezeichnet. Diese Kraft wacht über den Schülern, von denen viele die Gestalt des Meisters – die Meister-Kraft – in ihrem täglichen Leben deutlich gesehen haben. Die Kraft, die im Menschlichen Pol wirkt, ist der Guru, und wenn Botschaften durch den Rundfunk übertragen und empfangen werden können, warum sollte man nicht ein Menschlicher Pol werden, Der durch die Gotteskraft mit dem Guru verbunden ist? Es sollte kein Hindernis im Weg stehen wie weltliche Angelegenheiten, Kinder, die eigene physische Gestalt oder umherwandernde Gedanken. Es gibt eine weitere Sache: Reinheit im Leben und von ungesunden oder unreinen Gedanken frei zu sein ist sehr notwendig. Ein Radio wird nicht richtig funktionieren, wenn es voller Schmutz und Staub ist.

Wir hören häufig Berichte, wie der Meister Seine Kinder beschützt. Beim Tod erscheint Er dem Kind, das mit vollem Bewusstsein glücklich bekundet: Der Meister ist gekommen. Wenn ein Kind lernt, sich willentlich über das Körperbewusstsein zu erheben, ist dort der Meister, um es zu beschützen und zu führen; Er spricht zu ihm und nimmt es Stufe um Stufe nach oben.

Wenn man heute auf die Gurus herabsieht, liegt es lediglich an ihrer Unfähigkeit und an materiellen Motiven. Sie selbst sind verloren, aber das Tragische ist, dass es auch jene Tausende sind, die ihnen folgen. Es gibt jedoch immer Hoffnung, und wenn einige echtes Verlangen nach der Wahrheit haben, wird Gott sehen, dass sie Qualen leiden, um Ihn zu erkennen, und wird es ihnen ermöglichen, einem Wahren Meister zu begegnen.

Wie können die Diener wohlgenährt sein, wenn der Meister hungert und bloß ist?

Wenn euch der, dem ihr nachfolgt, bei der Initiation nicht etwas gibt – sei es wenig oder mehr, entsprechend dem jeweiligen Hintergrund – und euer Inneres Auge nicht öffnet, heißt das, dass er nicht kompetent ist.

Er sollte euch etwas geben; es ist der Prüfstein für einen Wahren Meister. Wenn Er anfangs auch nur wenig gibt, besteht doch Hoffnung auf weit mehr; und was immer Er gibt, schützt es mit eurem Leben. Wohin werdet ihr gehen, nachdem ihr die Verbindung mit der Kraft, durch die Sich Gott zum Ausdruck bringt, erhalten habt? Zu dem Form- und Namenlosen – dem Ursprung der Offenbarung. Das Wort Religion wird vom lateinischen religio abgeleitet, von re und ligare, was 'zurück' und 'binden' – also mit der Quelle oder Gott wiederverbinden heißt. Das ist die tatsächliche Bedeutung des Wortes, aber wir sind damit zufrieden, uns abstempeln zu lassen und die üblichen Riten und Rituale durchzuführen, die lediglich die Grundstufen darstellen, um den Boden für höhere Dinge zu bereiten. Aber was immer ihr tut, euer Leben wird nicht eher Frucht tragen, als bis ihr Einem begegnet, Der euch die Wiedergeburt gibt und eure Seele von Neuem mit der Gotteskraft verbindet.

Erst vor kurzem erreichte mich die eilige Nachricht, dass eine bestimmte Schülerin ernstlich krank sei. Ich schrieb zurück und sagte den Leuten, sie sollten die Patientin anweisen, sich innerlich zu konzentrieren. Sie erwiderten, dass der Patientin meine Anweisungen telefonisch übermittelt worden seien und sich ihr Zustand innerhalb von Stunden gebessert habe und sie nun auf dem Weg zur Genesung sei. Das erfolgte nur durch ein Wort am Telefon. So seht ihr, dass die Tausende von Meilen, die dazwischen lagen, nicht den Schutz der Meister-Kraft behindern können. Die physische Gestalt jedoch, in Der sich die Gotteskraft offenbart hat, ist ebenfalls rein, obwohl es nicht um einen Lobpreis auf das Physische geht; Sie ist der Achtung wert, weil Sich Gott in Ihr offenbart.

Ich möchte euch von einer anderen Begebenheit erzählen.

In Amerika lebte ein Mann namens Walter Kirel. Als ich ihn initiierte, hatte er eine sehr gute Erfahrung, aber nach einiger Zeit wurde er krank. Wenn sich ein Mensch in einem hilflosen Zustand befindet, wird er ruhelos und besorgt. Er schrieb und sagte mir, dass ihn die Ärzte drängen würden, Fleisch zu essen und Wein zu trinken. Jedes Mal, wenn er schrieb, versuchte ich ihm klarzumachen, dass die nichtvegetarische Ernährung ihm nicht helfen würde und er bei der vegetarischen Kost bleiben solle. Nach ein paar Monaten schrieb er, dass er nicht mehr kämpfen könne, dass er hilflos geworden sei, nicht imstande zu atmen und dass die Ärzte auf einer Fleischnahrung bestünden. Ich antwortete: Nun, tue, was immer du willst.

Als ich Amerika besuchte und in Santa Barbara ankam, hatten die Ärzte jede Hoffnung für ihn aufgegeben, und er stand an der Schwelle des Todes. Violet Gilbert, eine der Schwestern des Krankenhauses, war ein Satsangi; sie kam zu mir und erzählte mir von Walter Kirel, der im Krankenhaus im Sterben liege: Er weint sehr viel und sagt immer wieder, dass er seinem Guru nicht gehorcht habe, Der gerade in Amerika sei, aber sein Gesicht nicht sehen wolle. Meint Ihr, Ihr könntet ihn besuchen, Meister? Ich stimmte zu: Natürlich will ich.

Als ich sein Zimmer betrat, sagte Schwester Gilbert zu ihm: Der Meister ist gekommen. Er öffnete seine Augen und sah mich, und Tränen begannen ihm über die Wangen zu fließen. Ich legte meine Hand auf seine Stirn und erklärte: Sorge dicht nicht – was immer geschehen ist, ist geschehen und nun vorüber. Hörst du den Ton? Er sagte: Nein. – Siehst du das Licht? Wieder sagte er: Nein. Ich legte meine Hand auf seinen Kopf und sagte ihm, er solle seine Augen schließen und alle äußeren Dinge vergessen. Als er das tat, kam nicht nur das Licht, sondern auch die Strahlende Form des Meisters. Seine Ohren wurden ihm geschlossen, und er hörte deutlich den Ton. Ich sagte zu ihm: Nun geh freudig. Seine Frau war dabei – eine Nichtinitiierte. Sie sagte: Meister, ich weiß, dass ihm vergeben wurde und er gerettet ist, aber ich möchte, dass er zu mir spricht, bevor er geht. Ich legte wieder meine Hand auf seinen Kopf und sagte: Deine Frau möchte, dass du etwas zu ihr sagst, ehe du gehst. Er öffnete seine Augen und sagte: Gut, und indem er sich seiner Frau zuwandte, lächelte er und fügte hinzu: Ich gehe jetzt. Das ist es, was man Schutz nennt; es ist keine Geschichte, sondern eine wahre Begebenheit.

Ich bedaure jene, die diese kostbare Gabe erhalten haben und nicht danach leben.

Nanak sagt:

Wer dem Satguru begegnete, dessen Schicksal ist erfüllt, was immer darin geschrieben steht.

Es ist wahr, dass der Meister das Karma abwickelt, aber nicht nur das – Er passt es an, um die Heranbildung des Schülers zum Menschen zu fördern. Er nimmt die Kinder in Seine Obhut; Er will etwas von Wert aus ihnen machen, ehe Er sie nach Hause bringt. Es ist Seine Pflicht, sie zuerst zu reinigen; niemand packt schmutzige Wäsche in den Schrank.

Wenn die Leute initiiert werden, freuen sie sich und sagen:

Wir haben nun einen Meister – wir haben die Erlösung erlangt.

Wenn ihr einen Satguru findet, werdet ihr erlöst, wenn ihr auf Seine Worte hört.

Der Satguru schneidet die Bindungen des Schülers entzwei, wenn dieser sich unrechter Taten enthält.

Seid dem Meister gehorsam. Wie ich vorher sagte, kann schmutzige Wäsche nicht in den Schrank gelegt werden, und keiner will sie schmutzig tragen. Der Vater möchte euch in die Arme schließen – wenn ihr saubere Kleidung tragt. Aber diese Art von Sauberkeit heißt, keinen anderen Gedanken als den an Ihn zu haben.

Reinigt das Innerste eures Herzens für Ihn, Der kommt – lasst die Gedanken an andere beiseite, damit Er dort sein kann.

Das ist mit Sauberkeit gemeint. Gelegentlich versuchen wir mit dem Meister Geschäfte zu machen und sagen: 'Nur wenn unsere Wünsche erfüllt werden, betrachten wir Ihn als Guru, sonst nicht. Wenn der Meister uns Liebe und Zuneigung zeigt, ist es in Ordnung, aber wenn nicht, dann ist Er kein Meister.' Das ist die traurige Lage, in der wir uns befinden. Ein Guru ist ein Guru, und Er wird euch niemals verlassen – auch wenn ihr Ihn verlasst. Es ist ein wunderbarer Schutz und ein Großer, Großer Segen. Die Bände des Lobpreises für den Guru, die in den Ved Shastras1 niedergeschrieben sind, wurden nicht umsonst geschrieben. Sie erklären auch, dass der Guru größer als Gott ist. Im Guru wirkt Gott Selbst, und es gibt keinen Unterschied zwischen Beiden. Hier ist zum Beispiel meine Uhr. Das, was die Uhr hält, ist meine Hand, und wenn die Hand sehen und denken könnte, würde sie glauben, dies sei nur eine Hand; aber wer ist in der Hand? Ich. Gott wirkt durch den Menschlichen Pol, und der Pol sagt: Nicht ich bin es, der handelt, sondern Er, Der in mir ist. Gott wirkt aus dem Innern des Gurus, und Sie sind Ein und Derselbe.

Zunächst ist das Wirken des Gurus gleich dem eines Lehrers. Er zeigt Mitgefühl und erlaubt sogar, dass Tränen für euch aus Seinen Augen fließen – manchmal rügt Er uns und manchmal zeigt Er Liebe. Tatsächlich tut Er alles.

Dann sagt Er:

Ich bin nicht der Körper und auch ihr nicht; kommt, erheben wir uns.

Er tut alles, um den Schüler zu lehren, seine äußeren Bindungen abzubrechen und sich innerlich zu konzentrieren; Er hat kein anderes Motiv. Er hat kein Verlangen nach der Liebe des Menschen. Seine eigene Liebe ist mit Gott und Seinem Guru verbunden; da ist kein Platz für irgendeinen anderen. Darum werdet empfänglich für Ihn, und werdet durch Empfänglichkeit zu Seinem Abbild. Ein Kind wächst mit Milch heran; und den Guru zu lieben und für Ihn empfänglich zu sein ist lebenswichtige Nahrung für die Seele.

Ein Meister hat gesagt, dass die Zunge, obwohl dreißig oder mehr Zähne im Mund sind, nicht von ihnen verletzt wird. Ähnlich beschützt der Meister den Schüler vor allen Gefahren der Welt, die ihn umgeben.

Wenn schwere Zeiten kommen, hilft keiner – Feinde wie Freunde sagen sich los – alle Hoffnung schwindet – das Leben wird aussichtslos, aber wenn Gott im Herzen ist, spürt man die Flammen des Elends nicht.

Wenn ein Mensch entmutigt ist und er aus keiner Richtung eine Möglichkeit der Hoffnung sieht, kommt der Satguru und bringt ihn über alle Widerwärtigkeiten hinweg. Er wartet zuerst geduldig, bis wir den ganzen Verstand, die Sorgen, Bindungen und jegliche Ichsucht von unserem Weg entfernt haben, und wenn wir dann völlig auf Ihn vertrauen kommen wir unter Seinen vollständigen Schutz. Wenn der Schüler fällt wird ihn der Guru aufheben, denn wer in dieser Welt hat keine Schwierigkeiten? Man wird keinen einzigen Menschen finden, dessen Leben ohne Probleme ist. Hat einer aber einen Vollendeten Meister, ist er selbst angesichts von Feinden furchtlos.

Kabir Sahib sagt:

Wer in ständigem Gedenken seines Meisters lebt und Seine Worte hält, der wird in allen drei Welten ohne Furcht sein.

Warum sollte er sich vor irgendetwas ängstigen? Schließlich ist sein Meister nicht lediglich ein Mensch. Versteht auch Folgendes: Es geschieht oft, dass ein Schüler entsprechend den karmischen Rückwirkungen aus der Vergangenheit schwer zu leiden hat, aber durch den Schutz des Gurus kann dies unter Umständen zu einem leichten Dornenstich vermindert werden.

Das ganze Auf und Ab des Lebens gleicht vorübergehenden Erscheinungen und sollte keine bedrückende Wirkung auf den Schüler haben. Das weltliche Leben ist voller Verwicklungen, und ohne sie ist das Dasein hier nicht denkbar. Mein Meister pflegte zu sagen, falls einer meinte, alle Dornen aus dem weltlichen Leben entfernen zu können, er Unmögliches glaubt; trägt er jedoch feste Stiefel, wird er sie nicht spüren. Feste Stiefel tragen heißt, im Schutz der Ausstrahlung des Meisters zu leben – nicht physisch, sondern durch Gedanken und die Aufmerksamkeit –, so sehr in Seiner Ausstrahlung zu sein und nie aus ihr herauszugehen. Nichts sollte daran etwas ändern.

Man kann so sehr in der Ausstrahlung des Gurus sein, dass selbst der Herr des Todes nicht nahe kommen kann. Als Beispiel will ich euch von einer Begebenheit erzählen, die ich in Lahore erlebte.

Dort war eine Frau, die aus meinem Dorf stammte, aber keine Schülerin war. Sie erkrankte schwer, und ihre Familie hatte schon viele schlaflose Nächte verbracht, um nach ihr zu sehen. Ich hörte, dass sie krank sei, und besuchte sie in Begleitung von Dalip Singh – später Kassenverwalter im Ashram. Ich sagte zu ihnen: Ihr habt so viele Nächte durchwacht und müsst müde sein – schlaft also heute nacht alle, und ich werde an ihrem Bett wachen.

Dalip Singh und ich saßen eine Weile zusammen. Sie war nicht initiiert, aber das machte nichts, und ich fragte sie: Wiederholst du irgendeinen heiligen Namen? Sie bestätigte es. Ich sagte zu Dalip Singh, er möge gehen und sich zur Ruhe legen und etwa um vier Uhr morgens wiederkommen; ich blieb weiter am Bett der sterbenden Frau. Wie ich geraten hatte, fuhr sie mit der Wiederholung der heiligen Namen fort, doch plötzlich sagte sie zu mir: Ein alter Mann ist da. Ich sah auf und erblickte ihn; er erklärte mir, dass sie seine Enkelin sei und er komme, um sie mitzunehmen, aber ich sagte ihm, dass er das nicht könne, solange ich hier säße. Er versuchte, so gut er konnte, die Seele aus dem Körper zu nehmen, aber ohne Erfolg, so dass er nach einigen Augenblicken wieder ging. Ich fragte die Frau, ob sie den alten Mann erkannt habe, und sie sagte: Ja, es war mein Großvater; er war ein sehr frommer Mann.

Nach einiger Zeit erschien Yama, der Todesengel, in der Tür. Ich sah ihn direkt an, und er lief fort – er konnte nicht einmal den Raum betreten. Er kam mehrere Male, konnte aber nicht hereinkommen. Dann erschien Dharam Rai, der Herr des Todes selbst, aber auch er konnte nicht in der Raum. Er sagte: Diese Seele gehört mir. Ich erwiderte: Ja, das stimmt, denn sie ist nicht initiiert, und ich weiß auch, dass du ihr nicht nahe kommen kannst, weil ich hier sitze. So solltest du besser zu meinem Guru gehen und Ihn fragen, was nun zu tun ist. Wenn Er dir die Erlaubnis gibt, diese Seele mit dir zu nehmen, werde ich gehen. Meine Freunde, seht nur, wie groß Naam ist! Dharam Rai verschwand, kehrte gleich darauf zurück und erklärte: Ich habe die Erlaubnis bekommen, die Seele zu nehmen. Ich sagte: Gut, nimm sie. Er antwortete: Ich kann sie nicht nehmen, solange du nicht gehst. Was immer hinsichtlich der beschützenden Kraft des Heiligen Naam geschrieben wurde, ist alles wahr, denn ich erzähle euch, was tatsächlich geschah. Dharam Rai sagte: Ehe du nicht gehst, kann ich diese Seele nicht nehmen. Ich fragte ihn: Welchen Nutzen wird sie davon haben, dass ich die ganze Nacht bei ihr verbrachte? Er sagte: Sie wird die Frucht davon erhalten, ehe irgendwelche anderen Belohnungen oder Schulden abgerechnet werden.

In dem Augenblick betrat Dalip Singh das Zimmer, und ich sagte zu ihm: Komm, Bruder, wir wollen diesen Raum verlassen, denn solange ich hier bin, kann sie nicht sterben. Als wir hinausgingen, bat ich ihren Mann, einigen bedürftigen Leuten in ihrem Namen etwas Geld zu geben, das sie noch schuldig war, damit ihr Geben und Nehmen ausgeglichen sei und sie den Körper verlassen könne. Dalip Singh und ich traten aus dem Raum, und im selben Moment war sie gegangen. Dalip Singh ist hier, ihr könnt ihn darüber befragen.

Wenn jemand, der Naam erhalten hat, irgendwo sitzt – das muss nicht notwendigerweise der Meister sein, sondern irgendeiner, der meditiert –, dann können sich Yama oder Dharam Rai diesem Ort nicht nähern. Was denkt ihr, was Naam ist? Es tut mir leid, aber ich muss sagen, dass ihr seinen Wert nicht zu würdigen wisst.

Wenn immer die Meister kommen, spricht die Welt von Ihnen schlecht; aber Gott nimmt Sich Ihrer an.

Die Welt hat die Meister immer beschimpft. Egozentrische Menschen werden um ihres eigenen Vorteils willen viele Dinge gegen Sie sagen, aber es gibt keinen, der dem Meister ein einziges Haar krümmen kann, wenn Er es nicht selber will, denn der Schutz Gottes ist undurchdringbar. Ist es nicht natürlich, dass der Herr Den beschützt, Der zu Ihm gehört? Eine gute Ehefrau übergibt sich ihrem Ehemann, der sich um ihre Bedürfnisse sorgt und sie beschützt, vollständig. Aber weltliche Beispiele sind unzulängliche Zerrbilder, verglichen mit dem Schutz des Meisters. Auch die Mutter, die eine so tiefe Liebe für ihr Kind empfindet, hat den selbstischen Gedanken, dass es sich um sie kümmern wird, wenn es groß ist usw. Ein Wahrer Guru will nichts von Seinen Kindern; Er empfindet nur Dankbarkeit, dass eine weitere Seele frei geworden ist und zu ihrer Heimstatt zurückkehrt. Er hat wirkliche Liebe für die Seele.

Bruder, glaube nicht, dass alles in deinen Händen liegt; alles ist bereits vorbestimmt.

Denkt nie auch nur einen Augenblick, dass der Mensch irgendetwas unter seiner Kontrolle hat. Die kontrollierende Kraft tut alles. Furcht, Tod, Hitze, Kälte usw. würden ihm ohne die Rückwirkung des Karmas niemals nahe kommen; und der Mensch hat keine Macht über sie, denn sie kommen, ohne dass es ihm möglich ist, sie aufzuhalten. Jemand mag plötzlich von einer Schlange gebissen werden und daran sterben; einen anderen ereilt der Tod, nachdem er ein sehr hohes Alter erreicht hat. Diese Dinge ergeben sich im Leben entsprechend dem früheren Karma eines Menschen. Wenn die Feder Gottes gemäß dem jeweiligen Karma aus der Vergangenheit dahingeleitet, hat der Mensch nichts mitzureden.

Ein solcher Name Gottes sollte täglich im Innern wiederholt werden, o Nanak, das würde einen von aller Bindung befreien. Seid an das Kostbarste im Leben gebunden, das mit euch hier und im Jenseits bleiben wird.

Wer kann euch mit Naam verbinden?

Im Guru offenbart Er Sich Selbst und teilt Shabd aus.

Johannes sagt uns:

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.

Wahre Meister haben immer die ganze Menschheit ermahnt:

O Mensch, du hast diese physische Gestalt erhalten – verbinde dich daher mit Naam oder seiner Offenbarung im Menschlichen Pol, was dich jetzt und nach dem Tode beschützen wird.

Wer immer in dieser Welt Anspruch auf Wissen erhebt, wird von den Menschen gepriesen, die sich mit aller Kraft bemühen, an ihn zu glauben; während die Meister die Wahrheit selbst verkünden.

Der Guru und Gott stehen beide vor mir; zu wessen Füßen soll ich niederfallen? Ich bin voller Dankbarkeit für meinen Guru, durch Den ich entdeckte, wer der Satguru ist.

Gott Selbst wirkt im Guru, und diese Worte geben dem Dank Ausdruck, den man seinem Meister gegenüber haben sollte. Wir können Gott nicht wirklich erkennen oder preisen und ebenso wenig den Guru. Er ist zu dem alleinigen Zweck auf der Welt, die Seelen wieder mit Gott zu verbinden; und es ist ein großes Vorrecht, eine solche Persönlichkeit zu finden. Wenn ihr Ihm begegnet, dann folgt Seinen Geboten. Macht euer Leben so, wie Er es möchte – darin wird euer Erfolg liegen.

Er sagt:

Übt Bhajan und macht euer Leben keusch und rein.

Sein Schutz ist immer mit euch, haltet eure Aufmerksamkeit ständig auf Ihn gerichtet, und ihr werdet ein Wahrer Schüler des Meisters.

_______________

Erläuterung: 1) Alte Hindu-Schriften.