VI

Lasst uns uns selbst reformieren

Die Bedeutung des Satsang wurde bei einer Reihe von Gelegenheiten erklärt. Es ist ein Heiliger Ort, Sawan Ashram, und muss als solcher angesehen werden. Wenn immer ihr einen Gurdawara oder einen Tempel besucht, tut ihr das mit einem Gefühl der Ehrerbietung. Was für einen Gewinn werdet ihr haben, wenn ihr ohne ein solches Gefühl dorthin geht und weiter an weltliche Dinge denkt? Der Zweck eures Besuchs ist die Liebe Gottes; Sein Gedenken und die Verbindung mit Ihm. Kommt mit einem reinen Herzen, und lauterer Gesinnung, und gedenkt des Herrn. Dann allein werdet ihr imstande sein, vollen Nutzen aus dem Satsang zu ziehen. Je aufmerksamer ihr seid, desto mehr werdet ihr davon haben. Was immer ihr versteht, müsst ihr praktizieren. Andernfalls ist das Ergebnis Kummer und Sorge.

Soami Ji Maharaj hat die Bedeutung des Satsang treffend erklärt. Kabir sagt in einem Vers:

Der Körper ist bei dem Heiligen, aber das Herz ist woanders. Wie kann auf diese Weise ein ungebleichtes Kleid gefärbt werden?

Und wenn ihr nur still und aufmerksam dasitzt, werdet ihr, auch wenn ihr dem Satsang nicht ganz folgen könnt, einen Vorteil haben. Denkt ihr aber an weltliche Dinge, schadet ihr nicht nur euch selbst, sondern verderbt auch gleichzeitig die Atmosphäre für andere. Wir versammeln uns hier nicht, um Freundschaften zu schließen, sondern um eine wahre Verbindung zu schaffen – die Verbindung mit Gott, die auch nach dem Tod nicht abbricht. Sie kann nicht während des Lebens entzweigehen. Es ist nur Mangel an rechtem Verstehen, durch das irreführende Ichgefühl und andere solche Vorstellungen, dass wir uns in diesem Widerstreit befinden. Und wohin führt uns das? Ins Leid.

Man kann keine Erlösung erlangen, wenn man diesen Ort lediglich routinemäßig besucht. Je mehr ihr euer Herz in den Satsang legt, desto glücklicher werdet ihr sein. Ist das der Fall, bekommt ihr etwas, das ihr anderswo nicht erhaltet. Ihr wurdet gebeten, ein Tagebuch zu fuhren, aber ihr bleibt ungerührt und tut es nicht. Wenn wir regelmäßig Tagebuch führten, könnten wir Engel werden. Wir sind keine Heiligen, kamen aber hierher, um es zu werden. Dies ist nur möglich, wenn wir mit dem Herzen praktizieren, was wir hier verstanden haben.

Soami Ji mahnt uns eindringlich:

Seit Jahren haben wir Satsang; legt wenigstens jetzt die alten Gewohnheiten ab.

Wenn wir etwas für mehrere Tage oder Monate tun, wird es zur Gewohnheit. Eine so gebildete Verhaltensweise sollte man aufgeben. Von schlechten Gewohnheiten wie Falschheit, Täuschung, Feindseligkeit, Intrige, Verleumdung usw. muss man ablassen. Wir kommen zum Satsang, um diese alten Fehler aufzugeben. Falls das nicht getan wird und wir nur eine Schau daraus machen – weshalb gehen wir dann zum Satsang?

Wir besuchen den Satsang, um solche Gewohnheiten zu bilden und uns Gedanken anzueignen, die eine Verbindung mit der Wahrheit – Sat – bewirken um negatives Denken auszuräumen und positives in unser Leben aufzunehmen. Der Koran sagt, dass selbst Gott Sich nicht um einen Menschen kümmert, der nicht daran denkt, sich zu bessern. Indem wir uns selbst ändern, können wir die ganze Welt verändern.

Die übelste aller schlechten Gewohnheiten ist, andere zu kritisieren. Man muss Nichtschädigen – Gewaltlosigkeit – auch in Gedanken beachten. Alle Religionen sind gut, aber Gewaltlosigkeit zu praktizieren ist die höchste. Vergesst die Vergangenheit und legt alle schlechten Eigenschaften ab, sonst werden wir uns nur selbst schaden und im Wirbel der Geburten und Tode verstrickt bleiben. Aus dem Grunde ermahnen uns die Heiligen liebevoll, nun die Starrköpfigkeit aufzugeben.

Soami Ji sagt:

Wie lange wollen wir den Meister täuschen? Es ist hohe Zeit, Ihn zu erkennen.

'Den Meister täuschen' heißt, zu denken, dass alles, was wir tun – gut oder schlecht –, in Ordnung sei und Er uns nicht zusieht. Aber die Meister-Kraft ist immer in uns und nimmt all unser Tun wahr. Der Meister ist kein gewöhnlicher Mensch. Er ist eine Göttliche Kraft, die sich durch einen Menschlichen Pol offenbart. Diese Kraft beobachtet uns immer, obwohl Er uns physisch nicht sehen mag. So erkennt die Meister-Kraft. Der Meister liebt alle, auch jene, die sich als Seine Feinde betrachten. Er wünscht jedem Gutes. Selbst wenn Ihn jemand zu töten droht, wird er Ihm nichts Böses wünschen. Warum? Wegen der Meister-Kraft in Ihm. Wenn wir diese Kraft in Ihm erkennen, müssen wir Ihm gehorchen, denn Er wird uns nie einen schlechten Rat geben.

Soami Ji erinnert uns, dass Satsang durch den Meister gehalten wird, Der kein gewöhnlicher Mensch ist. Wer ist dann ein Guru oder Meister? Er ist Gott Selbst. Ihr solltet in Seinem Gedenken kommen und im Gedenken an Ihn weggehen. Nehmt alles an, was hilfreich ist, Ihn zu erreichen, und lehnt das ab, was zum Hindernis wird. Gott zu erlangen ist nicht schwierig, aber es ist schwer, ein Mensch zu werden. Obwohl wir dem Anschein nach große Verehrung und Verstehen zeigen, halten wir uns selbst für den Klügsten von allen. Das war der Grund, weshalb Soami Ji Maharaj sagte, dass wir von unseren alten Gewohnheiten ablassen müssen.

Jeder beurteilt die Dinge von seiner eigenen Warte aus. Wenn ihr einem nicht einräumt, über euch zu stehen, und Ihm gehorcht, könnt ihr nichts erreichen. Jeder, der nicht auf einer höheren Stufe angelangt ist, wird euch nach unten ziehen. Er, Der auf einer höheren Stufe steht, wird alle vereinen. Alle Menschen neigen dazu, Fehler zu machen. Wenn einer einen Fehler begeht, vergebt ihm und vergesst.

Kabir sagt, wenn jemand den Meister als einen gewöhnlichen Menschen ansieht, wird er die niedrigste Geburt erhalten. Der offenbarte Gott in Ihm ist der Meister. Wenn ihr Ihn als ein höheres Wesen betrachtet, müsst ihr auf Ihn hören. Wenn ihr Ihm nicht zustimmt, wird Er nichts einzuwenden haben und vielleicht sagen, dass Er sich versehen haben mag. Selbst wenn man Ihm Vorhaltungen macht, kann es kein Glück bringen, sondern verursacht Leid. Darüber gibt es nicht den geringsten Zweifel. Zweck des Satsang ist, uns glücklicher zu machen. Wenn eine Seele eine Verbindung mit Gott erhält, wird sie alle Seine Tugenden erwerben. Der Meister ist voller Barmherzigkeit und wäscht unsere Sünden weg. So reinigt zum Beispiel eine Mutter ihr Kind von allem Schmutz, ehe sie es in die Arme schließt. Sie schadet ihm nicht. Wir kommen zum Satsang, um Heilige zu werden. Dies ist möglich, wenn wir das praktizieren, was wir zu begreifen fähig sind. Soami Ji erklärt daher sehr liebevoll, dass wir einen Fehler begehen, wenn wir den Meister von unserer eigenen Warte aus sehen.

Er sagt deshalb:

Glaubt nicht, der Guru sei nur ein Mensch. Er ist der Geist des Herrn.

Nun erhebt sich die Frage: Wer ist ein Meister? Dies ist keine neue Frage. Sie wurde Guru Nanak gestellt. Er antwortete, dass das Wort der Guru oder Meister sei und die Seele der Schüler. Der Herr Selbst ist der Meister, und unsere Seelen sind Seine Schüler. Kabir gab die gleiche Antwort, als man diese Frage an Ihn richtete. Wenn die Seele eine Verbindung mit Ihm herstellt, ist es der Menschliche Pol, durch Welchen sich das Licht Gottes offenbart. Er kann dieses Licht anderen zeigen. Das ist der einzige Beweis, dass Er der Meister ist.

Christus hat gesagt:

Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis.

Das Wort des Meisters ist der Wahre Meister. Jene, die befolgen, was Er sagt, werden erlöst. Er kann uns eine Erfahrung des Lichts geben. Hat man diese bekommen, gibt es keinen Raum für Zweifel. Soami Ji sagt, dass der Meister der Geist Gottes ist. Die durch den Meister wirkende Gotteskraft stirbt niemals.

Er sagt auch:

Macht es dem Gemüt irgendwie verständlich und meditiert über Ihn in liebevollem Vertrauen.

Damit meint Soami Ji, wir müssen auf die eine oder andere Weise verstehen, dass uns der Meister, in Dem sich die Gotteskraft kundtut, eine Erfahrung dieser Kraft geben kann. Das ist der einzige Prüfstein, um alle Zweifel zu beseitigen. Jeder kann Reden halten und sich eitel hervortun, aber wenige können die Erfahrung des Lichts im Innern geben. Einer, Der diese Erfahrung vermitteln kann, beweist, dass Er das Göttliche Licht in Sich hat. Was immer Er dann sagt, muss angenommen werden. Und Er sagt, dass wir mit Gott, Der in uns allen ist, Verbindung haben und deshalb alle lieben sollten. Das Gemüt mag sich weigern, dies zu verstehen, aber ihr werdet es dazu bringen müssen.

So ist es nicht schwer, Gott zu finden, aber es ist schwierig, ein Wahrer Mensch zu werden. Dr. Iqbal, der namhafte Urdu-Dichter, sagte einmal, dass Moses auf der Suche nach Gott zum Berg Toor ging, aber nicht wusste, dass Gott Selbst auf der Suche nach einem Wahren Menschen war. Baba Jaimal Singh Ji fand Hazur, meinen Meister, in den Murree-Bergen des Punjab. Gab es für Ihn im ganzen Punjab keinen anderen zu finden? Was ich betonen möchte ist, dass der menschliche Geist den Meister erkennen muss. Nur dann werden wir imstande sein, Ihm zu gehorchen. Ansonsten bleiben wir weiter in einem Labyrinth von Zweifeln gefangen, und der Zweck des menschlichen Lebens wie auch des Satsangbesuchs wird verfehlt.

Nun hören wir von Soami Ji:

Er spricht mit Barmherzigkeit und Gnade, Er ist der Personifizierte Gott.

Des Meisters Mission ist, uns durch Barmherzigkeit und Wohlwollen zu unterweisen. Alle sind die Kinder des Herrn. Was ist das für eine Kraft, die eine solche Barmherzigkeit und Liebe in Ihm hervorbringt? Es ist die Gotteskraft, die Ihn zwingt, alle zu lieben. Er ist personifizierte Liebe. Er lehrt Liebe und verbreitet Vibrationen der Liebe. Seine Worte sind dazu bestimmt, die Liebe wachsen zu lassen. Soami Ji schärft uns daher ein, dem Meister zu gehorchen. Würden wir Liebe zu Gott entwickeln, die uns befähigt, Ihn in allem und alles in Ihm zu sehen, dann gäbe es keinen Grund für uns, immer wieder auf diese Welt zurückzukommen. Wenn wir den Herrn vergessen, bläht sich natürlich unser Ego auf, und wir sind in unseren Schwierigkeiten gefangen. Das karmische Gesetz gilt unumschränkt: Verursacht man Leid, wird man selber leiden; wendet man Gewalt an, wird man Gewalt erfahren; und gleichermaßen, wenn ihr euch eines anderen Rechte aneignet, werden euch eure Rechte genommen. So werdet ihr weiter auf diese Welt kommen und gehen. Daher besteht die Notwendigkeit, uns selbst umzuwandeln. Heilige belehren uns immer mit Liebe, aber wenn nötig, bestrafen Sie uns auch, um uns zu bessern.

Soami Ji erklärt deshalb:

Die Meister-Kraft wirkt durch einen Menschlichen Pol; Sie wird dich auf jeden Fall befreien.

So ist der Mensch der Lehrer des Menschen. Der Meister kommt in menschlicher Gestalt, gleich der unseren, um uns zu unterweisen. Er ist ein Mensch wie wir. Gott ist in uns verborgen und die Quelle unseres Lebens; doch im Meister ist Gott offenbar. Das ist der einzige Unterschied. Erlaubt zu sagen, dass frühere Meister nicht zu unserer Führung zurückkommen können, obwohl wir durch das Studium dessen, was Sie sagten, Vorteil haben. Der Lebende Meister, Der wie wir durchs Leben gegangen ist, hat genau wie wir das Leben erfahren. Er sagt, dass Er zurechtkam und ihr es gleichermaßen könnt, wenn ihr strikt die Grundsätze befolgt. Welches sind diese Grundsätze?

Es sind:

Wahrheit und Gottesliebe. Ihr solltet alle lieben und über die Fehler anderer liebevoll hinwegsehen. Blut kann nicht mit Blut abgewaschen werden, sondern mit dem Wasser der Liebe.

Und Soami Ji rät uns:

Dient Ihm und verehrt Ihn; denn Er ist kein anderer als Guru Nanak.

Seid bereit zu dienen. Was heißt Dienen? Seinen Geboten zu gehorchen und euer Leben nach Seinen Lehren umzuformen. Er sagt: Haltet euer Leben sauber und die Gedanken rein. Denkt nie von einem schlecht. Nehmt die Wahrheit an. Liebt alle, denn der Herr wohnt in allen. Wir sind begünstigt, dieses menschliche Leben zu haben, und wir sollten vollen Nutzen daraus ziehen, indem wir unsere Seele mit der Überseele verbinden.

Weiter sagt uns Soami Ji:

Er ist Kabir, Er ist Sat Naam. Erkennt alle Meister als Ihn.

Die Meister-Kraft wirkt über verschiedene Menschliche Pole. Wenn eine elektrische Birne ausgebrannt ist, wird sie durch eine andere ersetzt, aber die Kraft bleibt dieselbe. Einmal brachte man einen Sünder vor Jesus Christus und bat Ihn, den Übeltäter zu bestrafen. Christus willigte ein und fragte die Leute, welches die übliche Strafe für ein solches Verbrechen sei. Als man Ihm sagte, der Angeklagte müsse gesteinigt werden, entgegnete Er, dass nur der, welcher nie gesündigt habe, den ersten Stein auf ihn werfen solle. Keiner trat hervor. Dann forderte Christus den Beschuldigten auf: Sündige hinfort nicht mehr.

Sucht also die Meister-Kraft zu erkennen, Die niemals stirbt.

Ich will dich nicht verlassen noch versäumen bis an der Welt Ende.

Christus, die in Ihm offenbarte Meister-Kraft, sagte dies, nicht der Menschliche Pol Jesus. Der Meister wird mit Liebe erklären, Mitgefühl zeigen und bisweilen sogar Tränen vergießen, um uns in irgendeiner Weise auf den rechten Pfad zu bringen. Sein Ziel ist, sicherzugehen, dass wir die Wahrheit erreichen.

Zumindest jene, die zum Satsang kommen, und besonders solche, die vom Meister initiiert wurden, sollten Liebe für andere haben. Christus forderte Seine Jünger auf, in Liebe zu leben, damit jedermann erkenne, dass sie zu Ihm gehörten. Wenn wir imstande sind, das Leiden nur eines Menschen durch liebevolle Worte und Mitgefühl zu beseitigen, haben wir einen großen Dienst getan.

Soami Ji fährt fort:

Ihr könnt euer Ziel nur durch Ihn erreichen. Legt Täuschung und Eitelkeit ab.

Nun fragt Soami Ji:

Was ist euer Ziel im Leben?

Es ist, Gott zu finden. Dies wird euch durch rechtes Verstehen gelingen. Eure Wahren Freunde sind jene, in deren Gemeinschaft die Unwissenheit beseitigt werden kann. Was ist Unwissenheit? Gott hat uns alle gleich geschaffen. Alle sind verkörperte Seelen. Die Seele ist vom Wesen Gottes. Er ist in allen gegenwärtig. Diese Erkenntnis ist das Mittel, um die Unwissenheit zu beseitigen und die rechte Betrachtungsweise zu erhalten. So zieht Er euch aus der Täuschung heraus. Ohne Ihn könnt ihr bei eurer Aufgabe keinen Erfolg haben. Der Zweck eures Lebens war, Gott zu erkennen, und nicht, euch in materialistischen Bestrebungen und Mühen zu verlieren. Wir fahren fort, neue karmische Saaten zu säen, die wir zu ernten haben.

Denn was der Mensch säet, das wird er ernten.

Legt den falschen Stolz und die Selbstverehrung ab, und behaltet eure Aufgabe im Auge. Wenn ihr das tut, könnt nicht nur ihr, sondern die ganze Welt glücklich sein. Somit ist der wirkliche Zweck unseres Lebens, Gott zu finden. Nur Gott kann ihn erfüllen. Soami Ji hat diesen Punkt betont, indem Er sagte, dass wir unserer eigenen Aufgabe nachkommen und uns nicht in die materielle Welt verwickeln sollten. Denkt, bevor ihr handelt, ob eure Handlungen Freude oder Leid zur Folge haben. Es ist sehr leicht, Schmerz zu bereiten, aber schwierig, ihn zu beseitigen. Nur Liebe kann Sorge aufheben. Es gibt kein anderes Mittel.

Drishtarashtra schmähte einmal Arjunas Bogen, den dieser hoch achtete. Arjuna stand auf und richtete seinen Pfeil auf Drishtarashtra. Als Lord Krishna dazwischentrat, sagte Arjuna, dass er gelobt habe, jeden zu töten, der seinen Bogen beschimpfe. Lord Krishna fragte ihn dann, ob Dharma (Pflicht) Freude oder Leid verursachen solle. Freude, antwortete Arjuna. Lord Krishna hielt ihn daher an, über die unverkennbare Auswirkung seiner Absicht, Drishtarashtra zu töten, nachzudenken.

Was ist Dharma, und welches ist sein Prüfstein? Sowohl Vyasa, dem Autor des Mahabharata-Epos, als auch Christus wurden diese Fragen gestellt. Der Inhalt ihrer Antworten war übereinstimmend, dass wir andere so behandeln sollten, wie wir selbst behandelt werden möchten. Wir müssen deshalb entscheiden, ob unsere Handlungen Glück oder Kummer verursachen. Heilige trachten danach, das Glück zu vermehren. Gehorcht Ihnen, und ihr werdet das Ziel erreichen. Wenn nicht, werdet ihr weiterhin im Dunkeln tappen, wie zuvor.

Ein Sant oder Meister ist ein Leitstern beider Welten. In Seiner Gemeinschaft könnt ihr Verbindung mit Gott haben, dem eigentlichen Ziel des Lebens.

Soami Ji legt uns darum dringend nahe:

Lasst diese Gelegenheit nicht vorübergehen; es gibt keinen Größeren als Ihn.

Wir sind sehr begünstigt, dieses menschliche Leben zu haben. Wenn wir die Gelegenheit – Gott zu erkennen – versäumen, wer weiß, wann sie wiederkehrt? Befasst euch mit den Dingen, die euch helfen, Gott zu erkennen. Jedes andere weltliche Tun, das zu Selbstverehrung, Schlauheit und Ichhaftigkeit führt, ist nutzlos. Es ist schwer, einen Menschen zu finden, der die allseitige Einheit zum Ziel hat. Es ist die Mission der Heiligen, alle zu vereinen. Wenn es euch gelingt, einen solchen Heiligen zu finden, und ihr Ihm gehorcht, könnt ihr eure Aufgabe vollenden.

Soami Ji erklärt:

Wenn ihr diese günstige Gelegenheit versäumt, dem Meister jetzt zu folgen, werdet ihr getäuscht und verstrickt bleiben.

Das menschliche Leben ist ein Großer Segen. Es war euch möglich, einem Meister zu begegnen. Wenn ihr diese Chance vorübergehen lasst und es verfehlt, Vorteil aus der Verbindung mit Ihm zu ziehen, da ihr Ihm nicht gehorcht und euer Leben nicht gemäß Seinen Lehren umformt, wird die unverkennbare Folge davon das endlose Rad des Lebens sein. Denn wie ihr denkt, so werdet ihr.

Bharat, nach dem Indien diesen Namen – Bharat – bekam, war ein König, der der Welt entsagt hatte und ein Einsiedler wurde, aber Zuneigung zu einem Reh entwickelte. Folglich musste er als Reh wiedergeboren werden. Des Meisters einziges Interesse ist, uns alle glücklich zu sehen. Er sucht unsere Fehler zu berichtigen. Sein Ideal ist Liebe für alle.

Soami Ji hebt nun nachdrücklich hervor:

Ihr werdet nie einen solchen Meister finden, versteht das ein für allemal.

Warum sind die Gurus heutzutage in Verruf? Darum, weil sie heute im Allgemeinen berechnend sind. Sie verfolgen persönliche Ziele, wollen zu Geld kommen, geehrt und geachtet werden. Sie sind nicht um das Wohlergehen der Menschheit besorgt. Ihre Absicht ist, die Menschen durch Heuchelei, Irreführung und Unwahrhaftigkeit zu beeindrucken. Mag sein, dass ihr auf diese Methoden hereinfallt. Ein Heiliger jedoch wird offen und liebevoll zu euch sprechen und darauf hinweisen, dass ihr einen Fehler macht. Er wird euch den Unterschied zwischen Wahrheit und Falschheit erkennen lassen. Ein solcher Guru ist ein Großer Segen. Unsere Seele wurde einst vom Herrn getrennt, und der Höchste Zweck eures Lebens ist, wiedervereint zu werden.

Soami Ji warnt uns:

Dünkt euch nicht besser in eurer Ichhaftigkeit, weil ihr endlos die Schriften lest und Hymnen singt.

Worauf seid ihr stolz? Ist es, weil ihr schön singt und euer Wissen zur Schau stellen könnt oder ein guter Redner seid? Diese Dinge helfen euch nicht. Von Ravana hieß es, dass er in allen vier Veden und den sechs Shastras bewandert war. Dennoch wird er volkstümlich mit einem Eselskopf dargestellt. Warum? Seine ganze Gelehrsamkeit erwies sich infolge seiner falschen Handlungsweise als nutzlos.

Intellektuelle Bestrebungen, Gewandtheit und sich in großen Reden zu ergehen ist leicht. Schwierig ist es, eure Sinne zu kontrollieren, sich über das Körperbewusstsein zu erheben, die Gedanken rein zu halten und nicht schlecht von anderen zu denken. Wenn wir diese Dinge fertig bringen, ist es nicht schwer, Gott zu erkennen.

Soami Ji hat uns durch Seine Schriften nun schon seit etwa 100 Jahren vor Augen gehalten, dass wir dem Meister nur oberflächlichen Respekt bezeigen, anstatt Seine Lehren zu akzeptieren, worin unsere Erlösung liegt. Heilige schonen niemanden, auch Sich Selbst nicht.

Er sagt weiter:

Es ist dieser Stolz, der unser Leben ruiniert hat. Es ist dieser Stolz, der uns jetzt schadet.

Soami Ji macht deutlich, dass wir durch unsere Ichsucht wieder und wieder in diese Welt zu kommen haben. Folgt nicht eurem Gemüt; folgt eurem Meister. Dies wird euch Glück bringen.

Wiederum sagt Er:

Ich erkläre euch nachdrücklich, diese Leichtfertigkeit ist nicht gut für euch.

Und ferner:

Die Unbesonnenheit, durch die ihr es versäumt, eure alten Gewohnheiten zu ändern und euch zu bessern, schadet euch. Eilt, das Täuschen aufzugeben. Verstärkt eure Ergebenheit.

Gebt die Täuschung auf. Was ist Täuschung? Ihr sagt etwas und handelt anders. Nur wenn wir die Heuchelei ablegen, können wir unsere Ergebenheit verstärken. Deshalb sollten Täuschung und Heuchelei zuerst aufhören. Dann lasst das große Reden, und schärft euch Demut ein. Ein Mensch mit solchen Tugenden wird die Gnade des Meisters automatisch erhalten.

Soami Ji warnt uns nun:

Wenn das Gemüt selbst jetzt nicht verstehen will, habt ihr die Folgen zu tragen.

Wenn ihr euch weigert zu gehorchen, was kann dann getan werden? Selbst Heilige können euch nicht helfen. In diesem Fall werdet ihr elend und unglücklich sein.

Weiter sagt Er:

Die Negative Kraft herrscht über euch und will euer Gemüt nicht verstehen lassen. Die Negative Kraft wird euch täuschen. Der barmherzige Herr allein kann euch vor Zweifeln und Verblendung bewahren. Eine Sache ist klar, Bruder, dass du ein Mensch ohne Grundsatz bist.

Ihr habt keinen Grundsatz im Leben. Was kann für einen solchen Menschen getan werden?

Wenn ihr an der Verbindung mit dem Meister festhaltet, mag es eurem Gemüt gelingen, allmählich zu verstehen.

Wenn euer Gemüt einverstanden ist, seid ihr weiter bemüht, euch zu bessern. Was wahr ist, wird immer wahr bleiben. Selbst wenn eure Sicht getrübt ist, wird des Meisters Bild nicht verdunkelt sein. Sucht nach und nach zu verstehen; verzweifelt nicht. Es besteht jede Hoffnung, dass die Täuschung letztlich verschwindet. Den Mut zu verlieren, nachdem man nur schwache Anstrengungen gemacht hat, ist keine Lösung. Die Lösung liegt in der Umwandlung eures inneren Selbst. Wenn ihr euch einmal der Kompetenz des Meisters versichert habt, müsst ihr dabei bleiben, euch anzustrengen, um die Dinge zu begreifen. Hört nicht auf euer Gemüt, hört auf den Meister. Das wird euch helfen zu verstehen.

Schließlich mahnt uns Soami Ji:

Der Meister hat mit aller Deutlichkeit erklärt, dass solche Seelen zu leiden haben werden.

Der Menschliche Pol, durch Den die Gotteskraft offenbart ist, wird von Soami Ji Maharaj Radhasoami genannt. Der Meister erklärt, dass wer nicht versteht, im Dunkeln tappen wird.