Teil I / VIII

Reinkarnation

*Frage: Denkst Du, dass mein Mann, der im letzten Mai dahingeschieden ist, schon wiedergeboren wurde?

Antwort: Es fällt nicht in den Bereich der Heiligen Lehren, die Göttliche Bestimmung über die Wiedergeburt dieser Seelen, die dahingeschieden sind, zu diskutieren oder offenzulegen. Es genügt, zu verstehen, dass Verbindungen und Trennungen auf dieser physischen Ebene durch das unerbittliche Gesetz des Karmas verhüllt und beherrscht werden. Nichts geschieht 'vorzeitig', denn die Göttliche Maschinerie wirkt mit akribischer Genauigkeit, und nichts geschieht zufällig, obwohl es uns so erscheinen mag. Ebenso wie ein Mensch, der am Kraftwerk steht, ziemlich deutlich sehen kann, wie die kleinsten Zahnräder und Spindeln arbeiten, die Person aber, die nicht über diese kleinen Einheiten hinausblicken kann, nicht verstehen kann, wie diese durch den Göttlichen Willen des Herrn bedient werden. Wiedergeburt ist ein Spirituelles Phänomen, das von dem begrenzten menschlichen Intellekt nicht angemessen verstanden werden kann.

* (Die Übersetzung dieses Abschnitts ist an die
englischsprachige Erstedition von 1967 angeglichen;
Anm. d. Redaktion 2011.)

*****

Frage: Wie stellt sich die Wiederverkörperung zahlenmäßig dar? Hat zum Beispiel im Pflanzen- und Insektenleben jede Blume oder jeder Käfer eine individuelle Seele? Was ist mit einem Wurm, der sich selbst teilt, oder mit Ablegern einer Pflanze oder eines Baumes, die selbst Wurzeln schlagen und wieder eine Pflanze, ein Baum werden? Wie ist die Erklärung über die Seele in jedem dieser Fälle?

Antwort: Das ganze Universum summt von dem einen Lebensimpuls, man nenne ihn, wie man will. Jede Blume und jeder Fruchtstrauch wird auf dem Mutterbaum oder durch dasselbe Lebensprinzip aktiviert, aber wenn sie gepflückt werden oder abfallen, beginnen sie zu welken oder auszutrocknen und verderben. Doch das im Keim des winzigen Samens konzentrierte Leben bleibt davon unberührt und kommt wieder in Form und Farbe zum Vorschein, sobald die Saat in den richtigen Boden gelegt und sorgfältig genährt wird. Genauso hat der frisch geschnittene Zweig, wenn er aufgepfropft oder von einem Boden in den anderen verpflanzt wird, die Kraft in sich, durch die Nahrung, die er aus der Natur erhält, von neuem zu wachsen. Nur die Formen und Farben ändern sich, nicht das Lebensprinzip, das in Ewigkeit dasselbe bleibt. Manche Würmer behalten, wenn sie geteilt sind, den Lebensstrom nur für eine Weile, bis er schließlich vergeht.

*****

Frage: In den 'Spiritual Gems', Seite 313, heißt es: 'Wenn der Geist mit Naam verbunden ist, zieht es einen zu sich, und die Pforte tut sich auf. Ehe das geschieht, braucht niemand denken, er könne hineinkommen.' Bitte erklärt, ob man wiederkommen muss, wenn man zwar nicht 'durch die Pforte' gelangt, aber nie mehr verkörpert werden möchte, sondern sein Bestes tut, auch wenn es nur das 'Scherflein der Witwe' ist?

Antwort: Die Rechnung jener, welche die Initiation erhalten haben, liegt vom Zeitpunkt der Initiation an in den Händen des Meisters. Wenn ein Schüler nach der Initiation mit großer Liebe und starkem Verlangen nach dem Meister den Glauben bewahrt, nicht in schlechte Gewohnheiten verfällt oder Übles tut, jedoch aufgrund widriger Umstände oder aus anderen Gründen nicht in der Lage gewesen ist, die volle Zeit für die Spirituellen Übungen einzusetzen, wird er nach dem Tode auf einer Zwischenstufe gehalten, um Bhajan und Simran zu vervollständigen, bevor er schließlich nach oben genommen wird. Die Wiedergeburt ist nur für solche, die ihren Glauben verloren, sich in direkten Widerspruch zu den Instruktionen des Meisters begaben oder üble Taten begehen und sehr niedrige Wünsche und grobe weltliche Neigungen haben. Die Waagschale mit dem größeren Gewicht geht hinunter, nicht die andere, ist das Gesetz.