Teil I / I – III

Soziales Verhalten und Ethisches Leben

Des Meisters starker und schützender Arm und Sein liebevoll wachsames Auge sind immer bei Seiner Gemeinde. Er möchte, dass sie Fortschritte macht.

Wenn äußere Widerstände schwer scheinen, erhält man von Ihm mehr des Inneren Beistands. Falls jemand etwas Unfreundliches über dich sagt, bedenke es in Ruhe. Wenn das Gesagte teilweise oder im Großen und Ganzen richtig ist, versuche diese Mängel abzulegen, und danke dem Betreffenden für die Gefälligkeit, dass er dich auf diese Tatsachen aufmerksam gemacht hat. Sind jedoch diese Dinge nicht richtig, nimm es als gegeben an, dass er nicht genau Bescheid weiß und das, was er vorgebracht hat, auf einem Irrtum beruht. Vergib ihm und vergiss es. Sollte sich eine Gelegenheit ergeben, das Missverständnis zu beseitigen, tue es freundlich und offenherzig. Dies wird den Spirituellen Fortschritt beschleunigen und das Gefäß reinigen helfen, das dafür gedacht ist, mit der immer bereiten und überfließenden Gnade des Meisters gefüllt zu werden.

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Die Umwandlung vom materiellen zum Spirituellen Menschen ist der schwierigste Teil der Spiritualität, und wenn du lernst, dich auf diesem Gebiet zu vervollkommnen, ist die Gottverwirklichung nicht schwer.

Deine Liebe zum Meister sei absolut und dein Gehorsam gegenüber Seinen Wünschen kompromisslos. Arbeite mit Liebe für Seine Heilige Sache, so gut du es vermagst. Das ist also die dir gestellte Aufgabe, wenn du die Spirituelle Befreiung anstrebst. Verliere keinen Augenblick in dem Bemühen, dich selbst umzuwandeln.

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Innere liebende Ergebenheit und tiefes Vertrauen helfen dem Schüler, Göttliche Glückseligkeit und Harmonie aus dem Jenseits zu erhalten.

Spiritualität bedeutet eine allseitige Entwicklung und Dankbarkeit und Gebet sind miteinander verwandt. Unbedingter Gehorsam und ehrerbietige Demut sind zwei der hilfreichsten Faktoren für das Spirituelle Vorwärtskommen.

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Die Satsangs sollten kein Debattierclub sein. Den Initiierten wird geraten, alle Fragen strittiger Art zu meiden. Es verbietet jedoch nicht das Privileg der Erhellung eines bestimmten Punktes des Heiligen Pfades, wenn darum gebeten wird. Jede Kritik oder offene Diskussionen, so wie auch jemanden hoch oder niedrig aufzuzeigen (vorzuführen), sollte höflichst vermieden werden.

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Ich habe zur Kenntnis genommen, was du über deinen lieben Mann sagst. Er ist mir so teuer, und ich wünsche ihm allen Spirituellen Erfolg. Deine Einstellung ihm gegenüber sollte durch Dienen und Güte bestimmt sein. Verliere nicht die Beherrschung, sondern sei geduldig und besonnen. Alle Spirituell Strebenden sollten sich besonders Duldsamkeit und Bescheidenheit einprägen und dies in ihrem Verhalten zum Ausdruck bringen, damit andere erkennen, dass ihr zum Lebenden Meister gehört. Ein ausgeglichenes Gemüt wird sich nicht wegen jeder Kleinigkeit ärgern oder aus der Ruhe bringen lassen. Man lernt im Wasser schwimmen, und unser tägliches Leben sollte so sein, dass wir es uns zur Aufgabe machen, jeden Tag etwas Neues zu lernen. Geduld, Bescheidenheit und ein Sinn der Selbstverleugnung sind die veredelnden Tugenden, die im Leben der Initiierten an erster Stelle stehen sollten. Du wirst auf diesem Gebiet zu gegebener Zeit Erfolg haben.

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Ein Wahrer Meister besteht immer darauf, die täglichen Verfehlungen in Gedanken, Worten und Taten hinsichtlich Nichtverletzen, Wahrhaftigkeit, Keuschheit, allumfassender Liebe und selbstlosen Dienens aufzuzeichnen. Von allen fünf Haupttugenden, die der Spiritualität den Weg ebnen, ist es nur das Erkennen unserer Fehler, wodurch wir diese ablegen und in der rechten Richtung streben können.

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Wenn einer über das, was andere sagen und tun, in Erregung gerät, ist er zweifellos noch dem Ego unterworfen und hat es erst noch zu überwinden und die Anfangsgründe der Spiritualität zu lernen.

Macht Liebe und Selbsthingabe zum Eckstein eures Lebens. Wenn ihr dies tut, werdet ihr sehen, dass euer Leben täglich zum Segen wird.

Der Pfad ist gerade, schmal, schwierig – sehr schwierig und anspruchsvoll; doch wer wahr lebt, dem wird jede Hilfe zugesagt, damit er das Ziel erreicht.

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Die Schwierigkeiten hinsichtlich eines sittlich guten Lebens sollten durch gewissenhafte Wachsamkeit und Entwicklung des tiefen Wunsches nach den entsprechenden Tugenden mit Geduld und Standhaftigkeit ausgeräumt werden.

Vermeide bitte auch, in die Augen des anderen Geschlechts zu schauen. Ein Spirituell Strebender, der wirklich demütig und gehorsam ist, wird über die Situation hinwegkommen, indem er bei seinen Bemühungen auf die über ihm wirkende gnädige Meister-Kraft vertraut.

Suche immer die Göttliche Führung, indem du in demütiger Bitte und mit starkem Inneren Verlangen nach dem Darshan – Anblick – Seine Barmherzigkeit herabrufst.

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Wir müssen uns fortwährend daran erinnern, dass unser Ziel Gott ist und dürfen uns nicht mit irgendwelchen Dingen befassen, die uns Ihn vergessen lassen.

Unser ganzes Leben muss auf Liebe und Demut aufgebaut sein, die beide unzertrennlich sind. Wenn wir irgendeinen Spirituellen Fortschritt machen, müssen wir uns vor Hochmut schützen.

Anstatt auf unsere Mitmenschen herunterzuschauen, müssen wir Gott für Seine Gnade danken und es dadurch vergelten, dass wir unseren Brüdern in ihrer materiellen und Spirituellen Not demütig helfen. Wenn da welche sind, die die Wahrheit nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, dürfen wir ihnen gegenüber nicht verärgert sein. Sie sind alle Kinder Gottes wie wir und müssen durch Liebe und Überzeugungskraft gewonnen werden.

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Dienen wird als die Zierde eines edlen Menschen angesehen, der seine Seele schmückt und erhebt, um ein reines Gefäß für Seine Gnade zu werden. Jede Art von Dienst, der zu den Heiligen Füßen des Meisters bewilligt wird, ist nützlich und sollte mit liebender Sorgfalt getan werden, denn alles, was man tut, muss in Übereinstimmung mit dem Gesetz des Karma Frucht bringen.

Das Geheimnis selbstlosen Dienens besteht darin, auf jede Belohnung oder Anerkennung zu verzichten und sich im Gegenteil als ein bescheidenes Werkzeug in den Händen Gottes zu betrachten, dem Erhalter und Beschützer von allem. Jegliches Verdienst ist des Meisters, doch die Mittler der Liebe haben teil an der unvergleichlichen Göttlichen Trunkenheit, deren Bedeutung alles übertrifft.

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Glück heißt, sich bereitwillig seiner Umgebung anzupassen. Wenn du den Spirituellen Übungen zu festgesetzten Stunden Zeit widmen könntest, wäre es besser. Aber du musst dafür sorgen, dass kein Tag ohne diese vergeht.

Der beste Weg, eine ruhige Atmosphäre zu haben, ist, in Frieden seine Arbeit zu tun. Du solltest deinem Mann gegenüber immer ergeben und liebevoll bleiben. Liebe bringt Liebe hervor. Auf diese Weise wird Er dir in allen Dingen eine Hilfe werden.

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Ich weiß, dass die Initiierten im Ausland sehr darauf warten, mich persönlich zu sehen und auch ich habe Verlangen danach, unter ihnen zu sein. Ihr könnt euch wohl vorstellen, wie glücklich und froh ein Vater inmitten seiner Söhne und Töchter ist, die alle liebevoll und friedfertig sind.

Darum lege ich nahe, dass sich zu der Zeit, in der ich nach Amerika reise, alle Initiierten, einschließlich der Gruppenbeauftragten und Repräsentanten, besonders anstrengen, ein reines, christliches und meistergleiches Leben zu führen, so dass sich alle Initiierten von anderen Männern und Frauen deutlich abheben, in voll erblühter Liebe erstrahlen und von liebendem Gedenken an den Herrn durchdrungen sind.

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Rechtschaffenheit, Stärke, Mut und Güte sind seltene Tugenden, die sich für den Spirituellen Fortschritt als sehr hilfreich erweisen, wenn sie im täglichen Leben richtig angewendet werden. Es freut mich zu erfahren, dass du die Gewohnheit zu rauchen aufgegeben hast. Die Einhaltung strenger Diätvorschriften ist für den ständigen Fortschritt auf dem Heiligen Pfad sehr wesentlich, und jede Übertretung ist dazu angetan, dein Vorwärtskommen zu beeinträchtigen. Gegen diese Bestimmungen sollte nie, auch nicht mit Rücksicht auf Gäste, verstoßen werden.

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Der Satsang ist ein großer hilfreicher Faktor. Hier nimmt der Schüler die Heiligen Lehren in ihrer rechten Perspektive auf, und die Innere Liebe und Ergebenheit für die oben wirkende gnädige Meister-Kraft wird gefördert. Außerdem kannst du von ihrer starken Ausstrahlung in einer solchen gottgefälligen Versammlung Vorteil haben.

Ich erkenne deine tiefe Dankbarkeit und liebevolle Verehrung für die gütige Meister-Kraft an, durch deren Gnade dir die kostbare Gabe der Initiation in die Geheimnisse des Jenseits bewilligt wurde.

Der Mensch ist das Höchste in der ganzen Schöpfung. Wer Gott liebt, sollte Seine ganze Schöpfung lieben. Er wohnt in jeder Form. Es gibt Predigten in Steinen und Bücher in Bächen. Wir müssen in Gemeinsamkeit leben mit allem Geschaffenen und allem Leben. Alle Rishis und Heiligen hatten die Schau der kosmischen Einheit und liebten die Natur.

Guru Nanak sagt uns:

Die ganze Schöpfung ist das Haus Gottes, und Er wohnt darin.

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Du solltest eine Quelle der Hilfe und Inspiration für deine weniger begabten Brüder werden, die ihr Los bessern können, indem sie deinem Beispiel folgen. Beachte bitte, dass ein Gramm Praxis mehr wert ist, als Tonnen von Theorie. Die Welt ist übersättigt mit Predigten, und die Menschenkinder suchen sehnlichst nach Licht und Leben. Du kannst der Vorbote des Friedens und Glücks sein, wenn du nach den Anordnungen des Meisters lebst. Eine entwickelte Seele wird vielen anderen nützlich sein. Spiritualität kann nicht gelehrt werden, man muss sie wie eine Infektion auffangen, die sich auf andere überträgt, die dafür empfänglich sind.

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Liebt, und alle Dinge werden euch dazugegeben. Als erstes ist Satsang die Verbindung der Seele mit Gott und das Einswerden mit Ihm. Dann kommt der Satsang, der vom Meister, dem Fleisch gewordenen Wort, gehalten wird. Wenn dies nicht möglich ist, sollten alle Brüder und Schwestern in Meditation und liebevoller Erinnerung an den Meister und an Gott zusammensitzen. Der Satsang empfängt die Gnade des Meisters, wenn er selbstlos und Ihm ergeben abgehalten wird. Betrachtet man ihn als irgendjemandes 'persönlichen' Satsang, verliert er alle Gunst des Meisters.

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Ich freue mich, dass du jeden Monat an den Gruppenzusammenkünften teilnimmst und in der großen Sache hilfst. Man erhält Lebensimpulse der Liebe aus der geladenen Atmosphäre dieser gottergebenen Versammlungen. Ich erkenne deine Würdigung des hohen Werks und des wohlwollenden Meisters an, Der dir in den vergangenen zehn Jahren viel Gutes erwiesen hat. Seine Gnade währt ewig, und begünstigt sind die wenigen Auserwählten, die davon Zeugnis geben und dankbar sind.

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Ich habe große Achtung für den Dienst, den ihr alle voller Liebe für die Sache des Meisters tut, indem ihr der sich mühenden Menschheit helft, den Pfad zu betreten. Dies ist das Höchste, womit man den Menschen dienen kann, und in der Tat ein Dienst des Herrn.

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Es ist ein nicht alltägliches Vorrecht, wenn man sich in Seinem Namen versammelt, um Sein wohltätiges Erbarmen herabzurufen und die erhabenen Lehren zu hören.

Die Grundlage für vollkommenes Glück und Harmonie ist das rechte Verstehen – ein großmütiges Geschenk der Meister-Kraft. Wir sollten uns als Wahre Glaubensbrüder betrachten, die zu ihrer aller Befreiung unter der schützenden Führung des Lebenden Meisters miteinander arbeiten.

Verlässlichkeit und Toleranz bewirken eine harmonische Zusammenarbeit und durch selbstloses Bemühen entwickelt das Schülerkind ehrerbietige Demut, die der hilfreichste Faktor auf dem geistigen Pfad ist.