Teil II / II – I

Meditation

Es ist erfreulich, dass an der Zusammenkunft ungefähr 130 Seelen von verschiedenen Orten teilgenommen haben und während du darauf gewartet hast, dass jeder Platz nimmt, sehen konntest, wie der Meister den Raum betrat und sich euch allen lächelnd zuwandte. Auch vor der Initiation sahst du Ihn ganz in Weiß gekleidet eintreten, mit einem weißen Mantel, und Er hatte für alle ein wohlwollendes Lächeln. Er ist immer bei Seinen Kindern, die ihm alle teuer sind. Wo mehr als einer in liebendem Gedenken an Ihn zusammenkommen, nimmt Seine Gnade tatsächlich Gestalt an, und glücklich und begünstigt sind jene, die daraus Nutzen ziehen können. Ich freue mich, dass du den Meister in goldenem Licht siehst, wenn immer du meditierst. Betrachte es als ein Glück, und zum Dank sei regelmäßiger und ergebener in deinen Spirituellen Übungen und der Liebe zum Meister. Dies ist ein Pfad der Liebe, Ergebung und des völligen Verzichts. Wenn immer du die Strahlende und zauberhafte Form des Meisters im Innern erblickst, vertiefe dich ganz in Sein gütiges Antlitz, damit du dich selbst gänzlich vergisst. Er wird dann zu dir sprechen und dich weiterführen.

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Sitze in unbeweglicher und bequemer Haltung, ganz gelockert, ohne irgendeine Spannung im Körper. Schließe die Augen, und lass ab von allem Denken an

  1. den Körper unten und seine Umgebung und
  2. die Atmung, die in ihm weitergeht;

festige deinen Blick in der Mitte dessen, was du Innen im Raum der beiden Augenbrauen vor dir siehst, und wiederhole im Geiste die Worte des Simrans sehr, sehr langsam, was mit Zwischenpausen sein kann, so dass der Innere Blick nicht gestört wird. Die Wiederholung dieser Worte hält alle üblen Auswirkungen der Negativen Kraft im Innern ab. Wenn du Licht siehst, wird es heller werden und zuletzt bersten, um dir den weiteren Weg aufwärts freizugeben. Nimmst du die Strahlende Form des Meisters wahr, wie du sie bereits vorher gesehen hast, dann lenke deine volle Aufmerksamkeit so sehr auf Sein Gesicht, dass du alle Gedanken an dich selbst verlierst. In dieser Weise wirst du Empfänglichkeit entwickeln, und der Meister wird zu dir sprechen.

Setze dich, die Ohren mit den Daumenspitzen geschlossen. Höre nur auf den Ton von der rechten Seite. Er wird näher kommen, stärker werden und schließlich von oben zu hören sein; und Er ist dann während des Tages auch ohne Schließen der Ohren wahrzunehmen. Du darfst dem Ton nicht dorthin folgen, wo Er herkommt, weil Er in diesem Fall schwächer wird und allmählich weggeht. Du wirst mehr als einen Ton hören, doch musst du an dem einer großen Glocke, einer Muschel, eines Horns, des Donners, Trommelschlags, der Violine und Flöte festhalten, welche die höheren Töne sind, und alle anderen unbeachtet lassen.

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Ich freue mich, dass du mit der Gnade des Meisters praktisch in allen Lebensbereichen eine Besserung feststellst. Das ist die unausbleibliche Folge deiner ergebenen Meditationen, für welche du täglich etwa zwei Stunden aufwendest. Deine Einstellung liebender Hingabe im Dienst für die hohe Sache des Meisters wird anerkannt. Die Ernte ist groß, und willige Helfer, die im Weinberg des Meisters arbeiten, sind dringend nötig. Bei gelegentlichen blauen Flecken mit goldenen Rändern solltest du direkt in ihre Mitte schauen und die geistige Wiederholung der geladenen Namen sehr, sehr langsam fortsetzen, vielleicht in Abständen, so dass es den Inneren Blick nicht stört. Es wird heller werden, feststehen und sich schließlich teilen, um dir den weiteren Weg nach oben freizugeben. Du hast nichts über deine Hörübung geschrieben, die ebenso wichtig ist; darum sollte man dem Lauschen auf den Tonstrom, der von der rechten Seite kommt, regelmäßig Zeit widmen. Er wird näher kommen, stärker werden und schließlich von oben zu vernehmen sein.

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Es freut mich zu erfahren, dass du dich liebevoll deinen Meditationen hingibst, so dass du bei deinen Sehübungen die himmlischen Offenbarungen der Strahlenden Form des Meisters im Innern siehst und den feierlichen Tonstrom der Glocken hörst, wie Er durch die Güte des Meisters von der rechten Seite kommt. Es ist eine besondere Gottesgabe, den Lebenden Meister Innen zu sehen. Du solltest danach streben, Empfänglichkeit zu entwickeln, indem du unverwandt in Seine leuchtenden Augen und auf Seine Stirn siehst und geistig die geladenen Namen sehr, sehr langsam, vielleicht mit Pausen, wiederholst, so dass der Blick nicht beeinträchtigt wird. Der Tonstrom von Glocken, der von der rechten Seite kommt, ist gut und sollte mit gespannter Aufmerksamkeit gehört werden. Er wird näher kommen, anschwellen und ist zuletzt von oben wahrzunehmen.

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Du hast hinsichtlich deines Tagebuchs zur Selbstprüfung zum Ausdruck gebracht, dass wenn andere auf dem Weg vorankommen, warum es dann nicht auch in deinem Fall so sein sollte. Meditation ist eine Sache der Liebe und Ergebenheit, dafür gedacht, das Gefäß von allem Inneren Schmutz und Unrat zu säubern. Unfreundliche Gedanken, das Trachten nach Vergeltung, Stolz auf Bildung und Wissen, versteckte Zweifel und Skeptizismus, Misstrauen Gott gegenüber und mangelnder Glaube an Ihn sind einige der gewaltigen Barrieren, die im Weg stehen und Seine Gnade und Gunst daran hindern, hereinzuströmen. Wenn die Meditation genau und regelmäßig ausgeführt wird und man ihr mit Liebe und Hingabe eine angemessene Zeit widmet, bringt sie gute Ergebnisse in Fülle.

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Das Geheimnis des Erfolgs auf dem Pfad ist Praxis, mehr Praxis und noch mehr Praxis.

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Ich freue mich, dass du dir mit dem Wohlwollen des Meisters für deine Heiligen Meditationen liebevoll Zeit nimmst. Es wird dir ein wahrnehmbarer Innerer Fortschritt zuteil, wenn du bei deiner Sehübung das goldene Licht siehst.

Die Meditationen sollten in einem Geist tiefen Spirituellen Ernstes ausgeführt werden. Dies wird mehr der Inneren Glückseligkeit und Harmonie mit sich bringen.

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Fühle dich in keiner Weise entmutigt, sondern wende dich liebend ergeben deinen Meditationen zu. Alle gütige Hilfe und Führung werden dir von oben zukommen.

Die Ich-Sucht ist wirklich ein großer Feind des geistigen Fortschritts auf dem Pfad. Liebe für den Meister gleicht dem Feuer in einem Ziegelofen. Bläst man es aus, anstatt es brennen zu lassen, erhalten die Ziegel nicht die nötige Festigkeit. So ist es auch bei allen geistigen Dingen. Die Initiierten sollten die Liebe zu ihrem Meister bewahren und für sich behalten, so dass sie in Ruhe vorwärts kommen.

Dein Rat an die Schüler, keinen Augenblick mit wertlosen Dingen zu vergeuden, sondern aus der ihnen zur Verfügung stehenden kostbaren Zeit Nutzen zu ziehen, damit sie spirituell Fortschritte machen, ist sehr gut. Doch die Welt ist voll von Menschen aller Art, und du musst ihnen so freundlich und liebenswürdig wie möglich entgegenkommen.

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Es ist gut zu erfahren, dass du Bhajan und Simran mit dem gleichen Eifer übst und nach dem Reich des Herrn in dir suchst. Der Zugang zu diesen Regionen gibt uns Ewiges Leben und unwandelbares Sein. Aller äußere Tatendrang hält nicht an und ist daher von keiner Hilfe. Jetzt ist es an der Zeit, für unser zukünftiges Leben zu arbeiten.

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Ich freue mich, dass du dich mehr von der Welt loslöst. Alle irdischen Beziehungen und Verbindungen müssen nach den Gesetzen der karmischen Schuld abgewickelt werden, und es ist ein gutes Zeichen, innerlich nun stärker zu empfinden, dass die Freunde und Verwandten deiner Seele fremd sind, während du es äußerlich wie bisher mit ihnen hältst und guten Mutes bist.

Dies wird für deinen Inneren Fortschritt auf dem Pfad vorteilhaft sein und dich von den Versuchungen der Welt freihalten. Dein Weg ist klar. Mache mit liebendem Vertrauen weiter und du kommst auf dem Pfad und deinem Inneren Flug täglich vorwärts. Du magst liebevoll und zuversichtlich alle verfügbare Zeit der Meditation widmen. Der gütige Vater sieht immer nach Seinen Kindern, wirkt für ihr Wohl und verleiht ihnen Seine Gunst und Hilfe.

Reden ist leicht. Es zu tun ist schwer. Durch Reden ist nichts gewonnen, aber durch entsprechendes Tun kann man auf dem Pfad fortschreiten.

Versäume also bitte nicht, mit gläubiger Liebe regelmäßig zu meditieren, und du wirst von Tag zu Tag weiterkommen. Die Meister-Kraft oben wird dir alle mögliche Innere Hilfe geben.

Es ist für den Schüler unbedingt notwendig, an allen moralischen Gesetzen eines ethischen Lebens streng festzuhalten. Ein reines und keusches Leben ist Voraussetzung für den Fortschritt auf dem Pfad. Es ist das Fundament, das keine Lockerung zulässt. Jeder, der sich darüber hinwegsetzt, hat die Frucht davon zu ernten.

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Man muss den Stürmen des Lebens gegenübertreten, wie schwer sie auch sein mögen, jedoch mit vollem Vertrauen in die oben wirkende Meister-Kraft und dem Bemühen, regelmäßig zu meditieren und alle Hoffnung auf Ihn zu setzen.

Das macht die Schwere des Sturms erträglich und bringt Freude und Zuversicht. Die Stürme sind vorübergehende Erscheinungen, sie kommen und gehen.

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Man fühlt sich niemals übel nach der Meditation. Liebevoll und genau ausgeführt, bewirkt sie gerade das Gegenteil; man ist ruhig und heiter. Die uns jetzt zur Verfügung stehende Zeit ist sehr kostbar. Damit man nicht bereuen muss, sie vertan zu haben, ist es besser, sie in vollstem Maße zu nutzen. Solchen Menschen kommt die Innere Hilfe zu, so wie Sauerstoff dem Feuer.

Es freut mich, dass du anderen hilfst, den Pfad der Meister aufzunehmen. Die Schwächen werden durch ergebene, regelmäßige Meditation und strenge Kontrolle des Verhaltens im täglichen Leben überwunden. Die Innere Kraft wird alle nötige Unterstützung geben. Wer seinem Entschluss treu bleibt, sich in der Spirituellen Entwicklung zu verbessern, erhält den erforderlichen Beistand und wird zu gegebener Zeit sein Ziel erreichen. In den Satsangs ist die Gnade des Meisters voll wirksam, und manchmal geschieht es, dass in sonst trockenen und heißen Jahreszeiten Regenströme herabkommen, um auf die Segnungen des Großen Meisters Baba Sawan Singh Ji hinzuweisen.