Teil II / III – IV

Guru: Seine Notwendigkeit und Seine Aufgaben

Ein lebendiger Geist kann nur durch die lebendigen Impulse einer Meister-Seele belebt werden. Man mag einen solchen Menschen nennen, wie man will; Er ist jedenfalls eine Notwendigkeit. Jede Religion hat bezeugt, dass eine solche Existenz unentbehrlich ist.

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Ohne die Hilfe von Einem, Der Sich die Wahrheit des Jenseits tatsächlich zu eigen gemacht hat, ist auf dem Weg der Spiritualität kein Fortschritt möglich.

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Der Gottmensch ist der einzige Wahre Freund. Alle weltlichen Verbindungen hören beim Tod auf. Alle Freunde und Verwandten, Frau und Kinder müssen sich trennen. Wen gibt es da, der mit dir in die andere Welt geht? – Nur das im Gottmenschen Personifizierte Wort. Es hilft dir bei allen Unternehmungen, hier und im Jenseits. In der Todesstunde empfängt der Gottmensch den Initiierten, wenn ihn alle anderen verlassen. Wie ein unfehlbarer Freund hält Er dir in Wohl und Weh immer Seine helfende Hand entgegen.

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Spirituell gesehen ist es immer nützlich, den Anordnungen des Meisters zu folgen und sich Seinem Willen und Wohlgefallen zu unterwerfen. Völlige Selbsthingabe ruft Seine Barmherzigkeit herab und die auf Ihn vertrauen, werden in reichem Maße belohnt. Alles, was dir durch Göttliche Fügung zukommt, ist immer für deinen Spirituellen Fortschritt richtig.

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Der Meister schüttet die Segnungen durch Seine Blicke aus, die eifrig aufgefangen werden. Seine Augen sprühen voller Liebe auf wunderbare Weise. Ich freue mich zu hören, dass du ein starkes, von Herzen kommendes Gefühl des Glücks und der Liebe erfahren hast, als der Meister bei euch war. Solche Schüler sind in der Tat begünstigt.

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Nur durch einen Lebenden Meister kann man mit dem Allmächtigen Gott im Innern in Verbindung kommen.

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Alles, was ich noch hinzuzufügen habe, ist, dass Christus oder die Gotteskraft, die durch den erwählten Menschlichen Pol von Jesus wirkte, Der Sein Sprachrohr war, von Zeit zu Zeit über den ausgesuchten Pol des Lebenden Meisters weiter am Werk ist, damit Er Seine Lieben zurückbringt und als Sein Eigen annimmt, sie leitet und ihnen denselben Weg zu Ihm zeigt.

Es ist wie bei einer elektrischen Birne, die ausgebrannt ist und durch eine andere ersetzt wird. Der physische Körper vergeht, aber die Christus-Kraft verlässt einen niemals bis ans Ende der Welt.

Seine wohltätige Gnade wirkt zu allen Zeiten, in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So ist der Hohe Eine unaufhörlich und immerdar durch einen Lebenden Meister am Werk.

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Die Yogis haben Mittel und Wege, nach Belieben an jedem Ort zu erscheinen. Heilige bedienen Sich solcher Mittel nicht. Sie sind das Personifizierte Wort.

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Was Gurus und Meister betrifft, mag daran erinnert werden, dass nicht alles, was sich gleicht, dasselbe ist. Meister gibt es in Fülle; doch bei den hochgeachteten und geehrten Predigern wird man die Mehrheit bar jeder eigenen Erfahrung finden, obgleich sie imstande sind, die theoretische Seite auf tausenderlei Art mit gefälligen Worten zum Ausdruck zu bringen. Einziger Prüfstein ist der eigene Innere Aufstieg zu den Spirituellen Ebenen, so dass man selbst sehen und allen früheren und gegenwärtigen Meistern, wo Sie auch immer sein mögen, in höheren oder unteren Ebenen, begegnen kann. Was würdet ihr von einem halten, der Erfahrungen von den niederen Ebenen hat, aber glaubt und versichert, dass er in der Ewigen Heimat sei, Eins mit Ihm, und Jenen, Die das letzte Ziel erreicht haben, ebenbürtig; und der nun zu lehren beginnt, obwohl er selbst noch viel mehr zu lernen und zu sehen hat. Das Schlimmste ist, dass Unerfahrene durch das Geltung und Anerkennung heischende Auftreten dieser sogenannten, angeblichen Lehrer leicht getäuscht werden, da diese äußerlich sehr klug sind, indem sie über spirituelle Dinge reden, von denen sie nur Wissen aus zweiter Hand haben, sei es durch Bücher oder vom Hörensagen. Selbst eine liebenswürdige Wesensart kann bis zu einem großen Ausmaß nachgeahmt werden. Das ist der Grund dafür, warum die Welt voll ist von unechten Meistern.

Christus warnt uns:

Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.

Jene, die eine Innere Verbindung mit dem Meister haben und mit Ihm sprechen, sehen alles im Wahren Licht; sie lassen sich nicht auf fruchtlose Diskussionen ein, sondern bleiben still.

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Der Meister ist immer gegenwärtig und in der zum Ausdruck kommenden Gotteskraft von Licht und Ton ständig bei dir. Und das Licht verwandelt sich mitunter in die Strahlende Form des Meisters. Innere Erfahrungen des Göttlichen Lichts und Tons zu haben ist keine geringe Sache, und wirklich nur die wenigen, die von oben begünstigt sind, erlangen sie. Je mehr man innerlich fortschreitet, desto mehr wird man sich der Wertlosigkeit und Nichtigkeit des äußeren Lebens bewusst. Der Meister kommt für die verlangenden Seelen und bewirkt zu gegebener Zeit ihren Weg nach oben.

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Der Meister entzündet die große Liebe am ersten Tag der Initiation, indem Er die Gabe des Heiligen Naam im himmlischen Licht und Ton gewährt. Wie viel Er davon gibt, hängt in hohem Grade vom Ausmaß der Empfänglichkeit jedes Einzelnen ab. Dieses Feuer der Liebe nimmt an Stärke und Umfang zu und bringt Innere Wonne, Heiterkeit und Ruhe mit sich.

Man sollte es im Innern bewahren wie das Feuer in einem Ziegelofen, wo eine schadhafte Stelle zur Folge hätte, dass die Ziegel, wie man sagt, nicht gebrannt und hart genug sind. So werden alle Wünsche, die unzulänglich sind, nach und nach beseitigt und aus dem Herzen entfernt.

Diese Liebe wird rascher erwidert, wenn man so sehr an den Worten des Meisters festhält, dass man Innen Seiner Strahlenden Form begegnet und sich Ihm für die höhere Reise ausliefert.

Des gütigen Vaters Liebe für Seine Kinder ist unvorstellbar groß, und Er möchte sehen, dass jeder zu Ihm kommt.

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In der Tat vervielfachen sich Tugenden in reichem Maße, wenn sie ernstlich entfaltet werden. Selbstverständlich trägt die magnetische Berührung der gnädigen Meister-Kraft – des Heiligen Naam – zu einer weit größeren Bezauberung und Schönheit bei, wenn die disziplinierten Lieben eine Quelle der Hilfe und Inspiration für ihre weniger begabten Brüder werden.

Ein Leben der Selbstdisziplin voll Demut und Frömmigkeit ist ein wertvolles Gut, das man entwickeln und pflegen sollte, um das, wofür man eintritt, zu beweisen.

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Die Augen sind die Fenster der Seele. Der Herr schaut auf die leidende Menschheit voller Barmherzigkeit und Mitgefühl durch die Augen des Lebenden Meisters, in denen sich die höheren Ebenen widerspiegeln. Du hast das Glück, von der Heiligen Wahrheit Zeugnis abzulegen, wenn du die erhabene Tiefe der Spirituellen Glückseligkeit in Seinen Augen wahrnimmst.

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Das Göttliche Erbarmen ist ein unendliches Meer, das alle Grenzen menschlichen Begreifens übersteigt, wenn es mit der Gnade des Meisters bewegt wird.

Seit das Schülerkind vom Meister in die Geheimnisse des Jenseits eingeweiht ist, wohnt die gütige Meister-Kraft in ihm am Tisra Til und überwacht alles zu seiner Spirituellen Besserung, und wer sich folgsam bemüht, Ihren Anordnungen nachzukommen, wird im Übermaß belohnt, während jene, die es nicht können, länger warten müssen.

Die Spirituelle Entwicklung ist etwas Persönliches, und jeder bringt den früheren Hintergrund mit, um gänzlich unter der schützenden Führung des Lebenden Meisters vorwärts zu kommen.

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Dein Meister ist ständig bei dir und reicht dir Seine helfende Hand. Er weiß, was für dich am besten ist. Vertraue auf Ihn; lege die Traurigkeit ab und mache standhaft weiter. Er ist kompetent und mächtig. Er lässt Seine Kinder nie im Stich.

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Wir betreten das Reich Gottes, wenn wir uns über das Körperbewusstsein erheben. Ein befähigter und erfahrener Lebender Meister ist nötig, um den Schüler auf Schritt und Tritt zu leiten.

Guru Amar Das sagt:

Niemand kann Gott erkennen, außer durch den Meister.

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Ein Meister ist ein Meister. Er hat zwar einen Körper genau wie jeder andere, aber Er ist fraglos ein Übermensch, der dich auf dem Weg führen und dir helfen kann.

Die nämliche Frage wurde Jesus während Seines Erdenlebens von Philippus gestellt:

Herr, zeige uns den Vater, so genüget uns.

Jesus gab zur Antwort:

So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wie sprichst du denn. Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater und der Vater in mir ist? Ich und der Vater sind Eins. Wer mich sieht, der sieht den Vater. Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut die Werke.

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Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern stellt es in liebevoller Weise an einen Platz, wo es die Aufmerksamkeit von Wahrheitssuchern anziehen kann. Was müssen wir tun, um zum Heer Gottes zu gehören? Die einfache Antwort ist: den Weg der Gerechtigkeit gehen. Um dies tun zu können, müssen wir ein Leben guter Gedanken, guter Worte und guter Taten führen.

Wenn man üble Gedanken hegt oder eine üble Tat begeht, stärkt es die Mächte des Bösen. Die zu Gott gehören wollen, sollten das Heilige Feuer mit dem Öl reiner Gedanken, guter Worte und edler Taten nähren. Dies wird alles verbrennen außer Gott und den Meister.

Die erste Pflicht eines rechtschaffenen Menschen ist, seinen Feind zu lieben und zu versuchen, ihn zum Freund zu machen, den Gottlosen Gerechtigkeit zu lehren und das Licht der Weisheit zu verbreiten.

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Es gibt keinen größeren Dienst, als Seelen zu helfen, dass sie den Weg in ihre Wahre Heimat finden. Auf welchem Gebiet auch immer selbstloser und ergebener Dienst diesem Werk geweiht wird, ist es lobenswert.

Alles ist Heilig, wo man in Verehrung kniet. Durch die Wasser der Liebe verwandelt der gütige Schutz der Meister-Kraft dürres Land in grüne Felder.

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Die Meister-Kraft gibt allen Initiierten im Leben wie auch zur Zeit des Todes Ihre Hilfe. Ich freue mich, dass deine Mutter dieselbe Erfahrung hatte. Du brauchst dir keine Sorgen um sie zu machen.

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Die Liebe des Meisters für Seine Kinder ist unermesslich und unergründlich, und je mehr man sich ihrer erfreut, desto größer wird sie. Ich wünschte, dass Liebe und Liebe allein unter den Kindern vorherrschen möge, um allen Schmutz der Dualität wegzuwaschen.