Die Erschaffung von Adhya

Dann erschuf Sat Purush aus Seinem Willen eine Weibliche, die acht Teile in ihrem Körper hatte. Sie hatte acht Hände, sie kam und stand auf der linken Seite des Sat Purush.

Ihren Kopf beugend fragte sie Ihn,

"O Sat Purush, was sind Deine Anweisungen für mich?"

Der Sat Purush vertraut den Stamm-Samen Adhya an

Dann legte Sat Purush Seine Hand auf ihren Kopf und segnete sie und sagte:

"Tochter, geh’ zu Dharam Rai. Ergreife das, was ich dir gebe, und, indem du dich mit Dharam Rai triffst, entwickle das Universum. Das Wort von Dharam Rai sei dein Befehl."

Kabir sagte zu Dharam Das:

Dann gab Sat Purush ihr den Keim der Jiva, deren Name Sohang ist. Sohang heißt, was Ich bin, das bist Du. Jiva ist die Essenz des Sat Purush.

Jiva ist ein Teil von mir, so wie der Tropfen ein Teil des Ozeans ist. Die Seele ist von derselben Essenz wie Sat Purush Selbst. Und der Tropfen heißt Tropfen, weil er vom Ozean getrennt ist.

Sat Purush sagte zur Tochter:

"Die Jiva ist ein Teil von mir. Weil sie von mir getrennt ist, heißt sie Jiva und wenn sie in mich zurückkehrt, wird sie ein Teil von mir sein und die gleiche Form annehmen wie ich, so, wie der Tropfen in den Ozean zurückkehrt und dieselbe Form wie der Ozean annimmt."

Bevor Ashtangi Sat Purush verlassen wollte, nahm sie drei Segnungen von Ihm:

  1. Auch wenn sie die ganze Welt essen würde, würde sie trotzdem hungrig bleiben.

  2. Auch wenn sie die ganze Welt zum Gatten nehmen würde, würde sie trotzdem Jungfrau bleiben.

  3. Ihr Bewusstsein wird niemals sterben.

Hymne

Als Sat Purush zufrieden war, gab Er Ashtangi zu Dharam Rai. Ihr wurde gesagt, nach Mansarovar zu gehen und sich mit ihm zu verbinden. Die Frau Ashtangi war sehr schön und charmant: Ihr wurde aufgetragen, nach Mansarovar zu gehen und die dichtere Schöpfung zu erschaffen.

– Ihr wurde der Stamm-Samen der vier-und-achtzig Lakhs von Geburten gegeben. Sie ging, um das lebendige Universum zu erschaffen, nachdem sie ihr Haupt vor Sat Purush verneigte. All dies wurde der ersten Frau gegeben, welche nach Mansarovar ging. Sat Purush rief unverzüglich Sahaj, und er eilte herbei. 

Sat Purush sagte:

"Sahaj, geh’ zu Dharam Rai und sage ihm: 'Dir wurde die Sache gegeben, nach welcher du verlangt hast. Der Stamm-Samen wurde dir gesandt. Nun kannst du das Universum entwickeln, wie du es möchtest. Geh’ und lebe im Mansarovar, damit das Universum entwickelt werden kann.' "

Nochmals ging Sahaj dorthin, wo Niranjan in seiner Andacht stand. Als er ihm die Worte des Sat Purush mitteilte, gehorchte Niranjan ihm.

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Veranschaulichung:

Sie hatte acht Hände: Tatsächlich hatte Adhya – wie ihre Brüder – einen Leib von Sach Khand, der nicht mit unseren physischen Körpern verglichen werden kann. Die Schöpfung konnte ohne die Erschaffung des 'weiblichen' Prinzips nicht weiter vorankommen. Der Unterschied zwischen Adhya und ihren Brüdern ist nicht als Gegensatz von Mann und Frau zu verstehen, da es dies in Sach Khand nicht gibt. Es handelt sich tatsächlich um ein Prinzip, welches Kirpal Singh in Seinem Buch 'Das Mysterium des Todes' erklärt hat. (Siehe den Unterpunkt 'Setzte die Schöpfung ein' in der Veranschaulichung zum nächsten Unterkapitel 'Die Eigensinnigkeit Niranjans'.) Diesem Prinzip immanent ist es, viele Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen.

So müssen auch Seelen, die physisch als Frauen verkörpert sind, 2014 oft Haushalt, Kinder, Beruf und die verschiedenen ehelichen Pflichten miteinander in Einklang bringen. Man kann Adhya als einen weiteren Shabda betrachten, der für die Fortführung der Schöpfung notwendig wurde.

Es entspricht dem Drang des weiblichen Prinzips, selbstlos zu sein und etwas aufzubauen. Wo Frauen ihrer Aufgabe gerecht werden, finden sich Fürsorge, Harmonie und Ruhe. Wichtig ist es hierbei, dass Ehemänner ihren Frauen immer einen eigenen Bereich zugestehen. In unserer Zeit ist es jedoch bedauerlicherweise oft so, dass die Frauen zu sehr ins Äußere gehen und dadurch die ihnen eigentlich zugedachten Aufgaben nicht mehr erfüllen können.

Die Lernaufgabe einer Seele, die als Frau verkörpert ist, ist es, Selbstlosigkeit zu entwickeln, während eine als Mann verkörperte Seele zu lernen hat, dass zwischen ihr und dem Allmächtigen niemand stehen darf.

Was Ich bin, das bist Du: Ich und mein Vater sind Eins.

Ashtangi: Ein anderer Name für Adhya.

Vier-und-achtzig Lakhs von Geburten: Siehe die Veranschaulichung 'Vier-und-achtzig Lakhs Spezies' im Unterkapitel 'Adhya beauftragt ihre drei Söhne, das Universum zu erschaffen'.