Veranschaulichung zu
'Die Erschaffung der unteren Welten'

Fünf Elemente:

Die erste nach unten gerichtete Projektion des Spirituellen Stromes, wie er aus Gott hervorging, brachte den Äther – akash – in Erscheinungsform, der das feinstofflichste der Elemente ist und sich überall im Raum ausbreitet. Dieser hat zwei Aspekte. Den einen, den des Geistes oder der Seele, der im Äther ungeoffenbart bleibt, und den anderen, den des manifestieren Äther, worin die zwei Kräfte, die positive und die negative, die ihm innewohnen, sich weiter vereinten und die Luft – vayu – in Erscheinungsform brachten und auf genau dieselbe Weise brachte die manifestierte Luft das Feuer – agni – hervor und das manifestierte Feuer erzeugte Wasser – jal –, und das manifestierte Wasser führte zur Formation der Erde – prithvi –, indes der Geist eines jeden Elements, der im Wesen derselbe ist, durchweg unmanifestiert blieb.

Die Krone des Lebens (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition von 1961) –
Teil I, Kapitel I: II. Seele und Überseele,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Seine eigene Essenz: Kirpal Singh schrieb an einen Schüler in New York, dass im Samen des Mannes Gott ist und Er bezeichnete in einem Brief an einen anderen Schüler die Sexualität als einen Heiligen Instinkt.

Auf diese Weise wurde die Welt geschaffen:

[…] Die Schöpfung selbst ist das Produkt von zwei Prinzipien, des positiven und des negativen: 'Sat' und 'Sato' in der rein Spirituellen Welt, 'Purush' und 'Prakriti' in den höheren Bereichen von Brahmand, 'Brahma' und 'Shakti' im mittleren Brahmand, 'Kal' und 'Maya' noch weiter unten und 'Jyoti' und 'Niranjan' am untersten Ende von Brahmand.

Es ist die Vereinigung dieser Prinzipien, auf welcher Stufe auch immer, welche die verschiedenen Formen in Erscheinung bringt, vom kleinsten Atom bis zum größten Universum. […]

Die Krone des Lebens (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1961) –
Teil I, Kapitel III: X. Yoga der Mystik,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Brahma – Vishnu – Shiva (Mahesh): Nach ihrer Mutter Adhya – die auch Durga oder Maya genannt wird (vergleiche die Veranschaulichung 'Erschafft das Universum' im nächsten Unterkapitel 'Adhya beauftragt ihre drei Söhne, das Universum zu erschaffen') –, sind diese drei die Haupt-Hindu-Götter. Von vielen Menschen in Indien verehrt – und heutzutage, aufgrund der Popularität von Yoga, auch in den westlichen Ländern –, sind diese Götter nichts anderes als Söhne von Kal und Adhya, und folglich sind sie nicht unsterblich. Somit sind sie nicht in der Lage, Seelen die Unsterblichkeit, oder Befreiung, zu gewähren; ganz im Gegenteil helfen sie vielmehr Kal, sie zu binden.

(Siehe auch den Unterpunkt 'Drei Götter' in der Veranschaulichung zu 'Am Anfang'.)

Drei Gunas: Die drei Gunas oder Eigenschaften – Sato oder Satva, Rajas und Tamas – sind die Abstraktionen der drei Götter: Satva ist die Eigenschaft der Reinheit, Rajas die der Aktivität und Tamas die der Trägheit. Die untere Schöpfung wurde von Kal geschaffen, indem er die Einwirkung der drei Gunas auf die fünf Tattwas oder Elemente benutzte – und da all diese nicht ewig währen, währen auch die drei Welten nicht ewig – sie werden vergehen, wenn ihre Zeit gekommen ist. Was ewig währt, ist der 'Keim des Lebens' – die Seelen – diese werden nicht vergehen.

Geheimnis meiner Existenz: Wenn niemand über die Existenz der Negativen Kraft Bescheid weiß, werden ihre Handlungen der Positiven Kraft zugeschrieben, so wie es in der Tat der Fall ist. Der gesamte Rahmen der guten und schlechten Handlungen, wie sie die Menschen generell verstehen, sind lediglich ein Teil des jeweiligen gesellschaftlich-moralischen Kontextes und wurden von Kal kreiert. Somit sind auch die guten Handlungen, welche Menschen zu vollbringen suchen, ein Teil von Kals System. Der effizienteste Weg für ihn, die Verehrung des Sat Purush zu verhindern, ist, diese im Voraus für sich selbst zu vereinnahmen, indem er zulässt, dass die Menschen denken, er selbst sei Sat Purush, und den von ihm geschaffenen religiösen und moralischen Systemen folgen, ohne von etwas Höherem zu wissen.

Wird meinen Darshan haben: Der Ausdruck 'Darshan' im Sinne von 'Blick' wird hier verwendet und wird mehrmals im Anurag Sagar im Zusammenhang mit Kal oder anderen Personen verwendet. Dies ist jedoch nicht der wirkliche Darshan, welcher mit einer Spirituellen Segnung einhergeht. (Siehe den Unterpunkt 'Darshan' in der Veranschaulichung zu 'Hymne über Gottes Gnade'.)

Höhle des Raum-Bewusstseins: Dieser leere Raum wird von den Meistern des Sant Mat auch als ‚Große Stille‘ oder ‚Maha Sunn‘ bezeichnet. Die Seele wird auf ihrer Reise auch durch diese Ebene – Maha Sunn – geführt. Dann durchschreitet sie Bhanwar Gupha, woraufhin sie schließlich Sach Khand, die fünfte Ebene, erreicht. (Für weitere Informationen sei auf das Buch ‚Das Mysterium des Todes – III. Leben in Fülle‘, von Kirpal Singh, 1894 –1974, verwiesen.) (Für weitere Informationen sei auf das Buch 'Das Mysterium des Todes – III. Leben in Fülle', von Kirpal Singh, 1894–1974, verwiesen.)

Kirpal Singh erklärte einmal sinngemäß, dass die Ebene der Großen Stille für gewöhnlich nicht in den Schriften erwähnt wird, aber eine eigene Ebene ist, die jede Seele durchqueren muss.

Im Buch 'Die Reise der Seele' wird der Weg der Seele durch diese Ebene wie folgt beschrieben:


In dieser niederdrückenden Region hat Maha Kal, die höchste Form der Negativen, bindenden Kraft, der strebenden Seele eine Milliarde abschreckender Hindernisse in den Weg gestellt. Nur die Seele, die diese schwarze Leere mit der Hilfe eines Adepten der Mystik einmal durchquert hat, kann Maha Sunn von da ab frei durchschreiten. Zahllose Seelen, jede mit der Helligkeit von zwölf Sonnen strahlend, leben in dieser Region, aber sie sind nicht im Stande, sich aus dieser Gebundenheit zu befreien; denn obwohl die Seele eine so große Strahlung hat, wird sie durch die höllische Dunkelheit überwältigt und kann die schwarze Leere nicht ohne die gütige Gnade und den Schutz eines Adepten der Mystik Höchster Ordnung durchdringen.

Die Reise der Seele – Teil II,
Der Weg durch die Überkausalen Reiche
Genau wie Fisch gezogen wird mit dem Angelhaken, so wird die Seele durch Maha Sunn gebracht – durch die Kraft des Satgurus eigener Aufmerksamkeit.
 
Tulsi Sahib
Wenn die Seele Maha Sunn erreicht, – der Satguru ist dort, um dich zu begleiten –, nimmt Er dich hinüber.

Soami Ji

Maha Sunn ist eine Ebene 'unsagbarer Dunkelheit', die alles Licht verschluckt. Die Seele kann nur heil durch sie hindurchkommen, wenn sie sich mit dem Wahren Meister, dem Shabd Dhun, verbindet. Verlässt die Seele sich auf sich selbst und auf ihre Errungenschaften und nicht vollkommen auf den Wahren Meister, wird sie, wie oben beschrieben, in dieser Ebene verloren gehen.

Den Ozean zum Schäumen zu bringen: Bhav Sagar, der Ozean dieser Welt, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht in die Existenz gekommen ist; das Aufwühlen des Ozeans führt die untere Schöpfung aus ihrer Latenz heraus.

Dein Gemüt als Niranjan: Kal manifestiert sich üblicherweise nicht in den unteren Welten, außer als individuelles Gemüt. Er selbst kann von Seelen, die von oberhalb – seines Bereiches der drei Welten – kommen, erkannt werden, jedoch nicht von denen, die diesen Bereich noch nicht überstiegen haben. Im Individuum ist er in Form des Gemütes präsent.

Kal müht die Jivas: Kal verursacht die Handlung – durch das Gemüt –, aber er erlegt die Konsequenzen der Seele auf: Das Gemüt ist der Sämann, die Seele die Erntende. Dies ist Kals höchster Trick, die Essenz der Illusion oder Maya: Das Gemüt erscheint dem Individuum als sein integralster Anteil, aber tatsächlich ist es überhaupt kein Teil des Individuums. Es ist nur ein Begleiter während der Reise. Selbst die Intuition, die von vielen Menschen so hoch geschätzt wird, ist nichts weiter als die Summe aller Eindrücke, welche die Seele im Laufe ihrer verschiedenen Geburten gemacht hat und somit fehlbar.

Auch Übungen, die zu einer sogenannten 'Holistischen* Wahrnehmung' führen sollen, die auf Intuition beruht, können daher nicht aus der Illusion herausführen.

*'Holistisch' bedeutet 'ganzheitlich'. Die dem Begriff zugrunde liegende Philosophie des Holismus – Ganzheitslehre – geht davon aus, dass sich Systeme aus der Betrachtung ihrer Einzelteile heraus nicht vollständig erfassen lassen. Aristoteles drückte dies so aus: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

Dass Niranjan Yoga ausführte: Im Gegensatz zum ursprünglichen Yoga – Surat Shabd Yoga – stammen die anderen Yoga-Wege und -Praktiken letztlich von Kal. (Für weitergehende Informationen zu den Yoga-Wegen sowie dem einen Wahren und ursprünglichen Yoga – dem Surat Shabd Yoga – siehe 'Die Krone des Lebens', von Kirpal Singh, 1894–1974. Siehe auch den Unterpunkt 'Siebzehnter Shabda – Yoga und die Heiligen' in der Veranschaulichung zu 'Am Anfang'.)

Wind: Kein physischer Wind, sondern eine mentale Kraft, die das in die Manifestation bringt, was latent ist.

Veden: Die Veden, die heiligsten Schriften des Hinduismus, sind die Kristallisation der gesamten Idee der Religion als eines Ausdruckes des Gesetzes – Dharma – und wurden von Dharam Rai hervorgebracht. Ihre Lehren befassen sich damit, wie man seinen Alltag bewältigt und gestaltet, indem man zum Beispiel durch verschiedene Methoden des Opferns oder der Beeinflussung der Götter erhält, was man will und den einen oder anderen Gott davon abhält, verärgert über uns zu sein. Es ist ein großes Missverständnis, davon auszugehen, die Veden seien Spirituelle Dokumente – das sind sie keineswegs. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden unter dem Einfluss der spirituellen Lehrer jener Zeit die Upanishaden zu den Veden als ein spiritueller Anhang hinzugefügt, aber das ist nicht das, was hier gemeint ist. Alle indischen Spirituellen Lehrer und Meister von Buddha an waren Sich darüber einig, dass man die Veden ignorieren und über sie hinausgehen sollte.

Onkar schuf Gott Brahm, Onkar vergöttert er, Onkar schuf Yugas (die Zyklen der Zeit), Onkar offenbarte die Veden.

Guru Nanak

Ein Wahrer Schüler hat keine Angst vor den Schakalen des Orakels.

Hiernach trat ein Laut auf: Es handelt sich um das 'Aum', meist 'Om' geschrieben. Dieser Ton, der im Hinduismus als die heiligste Silbe angesehen wird, kann gehört werden, wenn die Seele sich nach Trikuti erhebt.

Der Name 'Onkar' als einer der Namen Kals bezieht sich darauf, dass Om mit ihm als dem Herrscher von Trikuti verknüpft ist.

Dieses Prinzip wird als 'Aum' bezeichnet, ein Ausdruck, der auf die drei Phasen der menschlichen Erfahrung hinweist: 'A' bezieht sich auf den Wachzustand – jagrat; 'U' auf den Traumzustand – swapana; und 'M' auf den Tiefschlafzustand – sushupti. Die letzte Wirklichkeit umschließt alle drei Ebenen und die drei Zustände der menschlichen Erfahrung, geht jedoch über sie hinaus; und die Stille, die jedem Aufsagen des Wortes folgt, deutet auf den Zustand von 'Turiya' oder des absoluten Seins hin, das die unbeschreibliche Quelle und das Ende von allem ist. Es ist Brahman, das Allesdurchdringende, dessen erstes Attribut der Glanz ist, das jedoch in sich selbst jenseits dieses Glanzes liegt. Daher ist dem Mantra in seiner ursprünglichen Form im Rig Veda noch eine weitere Zeile angefügt, die nur den Sanyasins und ausgewählten Schülern bekannt gegeben wird – 'Paro Rajasal Savad Aum': Er, der den Glanz übersteigt, ist dieses Aum.

Die Krone des Lebens (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1961) –
Teil II, Kapitel II: I. / (i) Hinduismus,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Erstes, zweites und drittes Aufwühlen: Jedes Aufwühlen bringt eine der unteren Ebenen hervor: das erste Aufwühlen die Kausalebene, das zweite die Astralebene und das dritte die physische Ebene. Die Kausalebene, am nächsten an der Essenz von Kals und Adhyas ursprünglicher 'Schöpfung', benötigte keine weitere Aufteilung in männlich und weiblich; die tieferen Ebenen jedoch schon. Jedes Aufwühlen bringt einen dichteren Aspekt des Schöpfungs-Gewebes hervor, und die verschiedenen Dinge, die hier erwähnt werden, werden benutzt, um die Form der Schöpfung festzulegen.

Die vierzehn Juwelen zum Beispiel sind die spezifischen Werkzeuge, die verwendet werden, um die physische Ebene ins Sein zu bringen.

Das physische Selbst der Seele ist mit zehn Werkzeugen ausgestattet: fünf Karam Indriyas oder motorischen Kräften und fünf Jnana Indriyas oder Kräften der Wahrnehmung, die alle dem Körper in seinen weltlichen Handlungsweisen helfen. Das Gemüt ist mit vier Aspekten begabt: Mana – Gemütsstoff; Chit – Bewusstsein; Buddhi – Intellekt; und Ahankar – Ego; die alle in der Welt der Sinne wirksam sind und der Psyche beim Denken und bei der Unterscheidung im Licht des Verstandes helfen. […] 

Spiritualität / Was sie ist (Übersetzung aus der
englischsprachigen Fünften Ausgabe, 1981) –
VIII. Der Ursprung der Religion,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Die fünf Karam Indriyas sind: Sprachorgane – bzw. die Fähigkeit des Sprechens; Hände – bzw. die Fähigkeit, etwas zu ergreifen; Füße – bzw. die Fähigkeit der Fortbewegung; Genitalorgane – bzw. die Fähigkeit der Fortpflanzung; und Anus – bzw. die Fähigkeit zur Ausscheidung. Die fünf Jnana Indriyas sind: Augen – bzw. die Fähigkeit des Sehens; Ohren – bzw. die Fähigkeit des Hörens; Nase – bzw. die Fähigkeit des Riechens; Haut – bzw. die Fähigkeit des Tastens; und Zunge – bzw. die Fähigkeit des Schmeckens.

Frönten der Lust: In der Astralwelt erscheinen den Wahrheitssuchern die schönsten Frauen und Männer, um diese zu verführen.

[…] Unmittelbar bevor der Aspirant den Vorhof zu den Kausalebenen erreicht, begegnet er in den höheren Astralebenen unbeschreiblich schönen Männern und Frauen, die unglaubliche Verlockungen anbieten, um die Seele am weiteren Aufstieg zu hindern.

Die schützende Shabd-Kraft des Adepten der Mystik jedoch wird diese verführerischen Astralwesen für den Aspiranten unsichtbar machen. Keine negative Kraft irgendeiner Art kann sich der Ausstrahlung von Shabd – dem Tonstrom – nähern, die von einem Vollendeten Adepten der Mystik gegeben wurde.

Die Reise der Seele – Teil II,
Der Weg durch die Kausalreiche