2. Im Sat Yuga:
Die Verkörperung als Sat Sukrit

Der Satguru sagte:

O Dharam Das, höre etwas über das Sat Yuga. Ich erzähle dir etwas über die Seelen, denen ich Naam gab. Im Sat Yuga war mein Name Sat Sukrit und durch die Anweisung des Sat Purush erweckte ich die Seelen.

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Veranschaulichung:

Sat Yuga: Das Zeitalter der Wahrheit oder das Goldene Zeitalter, das erste und längste der vier Zeitalter. Kirpal Singh sagte, dass im Sat Yuga die Lebensspanne der Menschen laut den Hindu-Schriften bis zu 1 000 000 Jahre betrug (Quelle: Vortrag von Kirpal Singh, 1894–1974, in englischer Sprache, gehalten in Tustin, Kalifornien, am 18. Dezember 1963 und unter dem Titel 'No new Faith, mind that' in der englischsprachigen Dezember 1976 Ausgabe von Sat Sandesh veröffentlicht).

Der Zyklus der vier Zeitalter kann so verstanden werden, dass sich im Sat Yuga die materielle Schöpfung in ihrem stabilsten und effizientesten Zustand befand und seitdem allmählich immer weiter degenerierte. Das physische Universum unterliegt also keiner Evolution im Sinne einer Weiterentwicklung oder fortschreitenden Verbesserung, sondern einem fortschreitenden Verfall; der Glaube, die Dinge würden besser, ist eine Illusion – nichts weiter als eine Hoffnung, und die Hoffnung, wie auch im Anurag Sagar beschrieben wird, ist eins der Spiele von Kal. Was sich tatsächlich weiterentwickeln kann, ist die Seele, die, wenn sie sich auf dem aufsteigenden Bogen des Rades der Geburten und Tode befindet, schließlich die menschliche Geburt erreicht und, wenn sie diese richtig nutzt, in ihre Ewige Heimat gehen kann.

In dieser Hinsicht waren die Menschen im Sat Yuga im gewissen Sinne im Nachteil: Das physische Leben war so angenehm und sicher, dass es von kaum jemandem als die Falle wahrgenommen wurde, die es eigentlich ist. Dies ist der Grund, warum Kabirs Zugeständnisse, welche Er gegenüber Kal für die ersten drei Zeitalter machte, praktisch bedeutungslos sind: Nur im Kali Yuga ist das Leiden ein derart integraler Bestandteil des physischen Lebens, dass eine nennenswerte Anzahl an Menschen die Falle als Falle wahrnimmt und den Weg heraus sucht.

Sant Ravi Das [der Meister von Prinzessin Mira Bai; Anm. d. Hrsg.] bezeugt dies:

Im Sat Yuga – Goldenes Zeitalter – stand Sat oder die Wahrheit unangefochten an erster Stelle; im Treta – Silbernes Zeitalter – war die Zeit für Opfergaben; im Dwapar – Kupfernes Zeitalter – war die Idol-Verehrung das Gesetz der Erde; aber im Kali Yuga – Eisernes Zeitalter – ist Naam das mächtigste und unübertreffliche Hilfsmittel.

Gauri Ravi Das

Swami Tulsi Das Ji [der Autor des Hindi Ramayana, nicht zu verwechseln mit Tulsi Sahib, Der später lebte und Soami Ji initiierte; Anm. d. Hrsg.] stimmt zu:

Meditation – über Sat – überwog in der ersten Zeiteinheit, Yajnas oder Aufopferungen in der zweiten; Bhakti oder liebevolle Hingabe in der dritten, und jetzt, in der vierten, in der das Übel im Ansteigen begriffen und das Gemüt gänzlich im Übel vertieft ist wie ein Fisch im Meer, wirkt Naam oder die Disziplin des Geistes als die rettende Lebensschnur aus dem Ozean der trügerischen Materie.

Tulsi Das

Naam oder das Wort (Übersetzung aus der
englischsprachigen Vierten Edition, 1981) – Buch I, I. / (xvi)
Naam: Der wirksamste Sadhan im gegenwärtigen Zeitalter,
von Kirpal Singh, 1894–1974