Veranschaulichung zu
'Im Kali Yuga: Die Verkörperung als Kabir'

Kali Yuga: Das vierte oder dunkle Zeitalter; das Zeitalter, in dem wir leben. Die Menschen haben eine Lebensspanne von etwa siebzig bis hundert Jahren. – In unserer Zeit häufig verwendete Bezeichnungen wie Atomzeitalter oder Elektrisches Zeitalter sind nur Namen für Zeitabschnitte, die sich alle innerhalb des Kali Yugas befinden. Einige Charakteristika dieses Zeitalters sind die Kürze des Lebens und der Niedergang der Moral. Beinahe das gesamte intuitive Wissen über den menschlichen Status ist verloren gegangen, um durch einen Prozess des schlussfolgernden Denkens ersetzt zu werden, welcher untauglich ist, den Anforderungen zu genügen, die an ihn gestellt werden.

Der kompensierende und rettende Faktor ist die Erhältlichkeit der Wahrheit: Auch vor Kabirs Verkörperung im 15. Jahrhundert war Naam durch die Linien der von Karunamai und anderen abstammenden Heiligen unter anderem erhältlich, beginnend bei Supach Sudarshan und anderen.

Die vollen Auswirkungen der Spirituellen Gnade des Kali Yugas begannen jedoch erst mit Kabirs und Guru Nanaks Verkörperung – beide waren Swateh Gurus – im fünfzehnten Jahrhundert offenkundig zu werden.

Wann immer das Laster vorherrscht und die Tugend untergeht und gute Handlungen völlig ignoriert werden, propagieren die Heiligen den Spirituellen Sadhan oder die Praxis von Naam, denn Es ist das leichteste und schnellste Heilmittel. In diesem Zeitalter sind alle individuellen und sozialen Handlungen und die Durchführung von Riten und Ritualen, wie von den Schriften vorgeschrieben, kaum von irgendeinem substantiellen Nutzen, da sie veraltet und unzeitgemäß sind.

In diesem Zeitalter nimmt Kirtan (das Tonprinzip) den Höchsten Platz (unter den Spirituellen Übungen) ein.

Guru Arjan, Maru M5

[…]

 

Im Kali Yuga ist Naam das einzig Kostbare, denn mit der Hilfe von Naam sind die Ergebenen gerettet.

Guru Ram Das, Maru M4

In diesem Kali Yuga sind alle Sadhans oder Praktiken nutzlos, außer der von Naam, denn Es allein ist ein wirksames Heilmittel.

Soami Ji, Sar Bachan

Im Kali Yuga ist Naam das einzige Mittel zur Erlösung.

Guru Arjan, Bhairon M5

Nun, da das Kali Yuga eingesetzt hat, ist es die angebrachteste Zeit, die Saat von Naam zu säen, nichts anderes kann jetzt Frucht tragen, sei aus diesem Grunde in keiner Täuschung.

Guru Arjan, Basant M5

Nanak würde sich selbst freudig einem opfern, der mit Naam verbunden wurde.

Guru Arjan, Kanra M5

Naam oder das Wort (Übersetzung aus der
englischsprachigen Vierten Edition, 1981) – Buch I, I. / (xvi)
Naam: Der wirksamste Sadhan im gegenwärtigen Zeitalter,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Alle Menschen essen Fleisch: Bedauerlicherweise haben sich Fleischessen und das Trinken von Alkohol tatsächlich allgemein verbreitet. Selbst der Babynahrung wird schon Fleisch beigemischt. Süßspeisen für Kinder werden unter Verwendung von Gelatine, die aus Knochen und Hautresten mit Salzsäure hergestellt wird, produziert und dann den Kindern als eine Art 'Familienparshad' – in Form von Gummibärchen oder Ähnlichem – zum Beispiel von ihrer Großmutter überreicht. 

Auch Alkohol ist oft bereits in Süßigkeiten wie Schokolade oder Marzipan versteckt. Zwar muss der Alkoholgehalt in verpackten Lebensmitteln laut Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) – Stand 2014 – grundsätzlich auf einer Zutatenliste deklariert werden, jedoch werden hierfür in der Regel komplizierte und unbekannte Begriffe verwendet, welche oft nicht erkennen lassen, dass es sich bei diesen Inhaltsstoffen um Alkohol handelt. Problematisch ist vor allem, dass der Alkoholgehalt bei unverpackten Lebensmitteln und Kleinverpackungen sowie Aromen – diese können Alkohol als Lösungs- oder Trägerstoff beinhalten – nicht deklarationspflichtig ist. Ebenso bei Getränken muss der Alkoholgehalt laut § 3 Abs. 1 Nr. 5, § 7b und Anlage 4 der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung – Stand 2014 – erst ab einem Volumenanteil von 1,2 Prozent deklariert werden.

Dazu kommt noch, dass laut § 5 Abs. 2 Nr. 2–6 der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) – Stand 2014 – zahlreiche sogenannte technische Hilfsstoffe – auch tierischen Ursprungs – bei der Verarbeitung oder Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet werden dürfen, ohne dass diese als Zutaten aufgeführt werden müssen. Aromastoffe müssen nur in sehr allgemeiner Form deklariert werden. Viele dieser Substanzen sind jedoch tierischen Ursprungs. Die tierische Herkunft der verwendeten Aromen ist auf der Verpackung nicht erkennbar (Stand 2014).

Jedoch wird jeder Mensch, der Fleisch isst oder Alkohol trinkt, dafür karmisch zur Rechenschaft gezogen. Wenn Eltern ihren Kindern Fleisch zu essen geben, werden sie dafür zur Rechenschaft gezogen, da sie für das Wohl ihrer Kinder verantwortlich sind. 

Dies gilt sogar für Haustiere, die nicht selbst entscheiden können, weil sie karmisch gebunden sind. Hunde können zum Beispiel sehr gut vegetarisch ernährt werden und werden dann erfahrungsgemäß friedfertiger.

Annie Besant schreibt zu diesem Thema:

Wie oben gesagt, ist der Astralkörper auf einer Seite auch von dem physischen abhängig und er wird durch die Reinheit oder Unreinheit des physischen Körpers beeinflusst. Wir haben gesehen, dass die Feststoffe, Flüssigkeiten, Gase und Äther, aus denen der physische Körper zusammengesetzt ist, grob oder verfeinert sein können. Grob oder zart, ihre Natur wird wiederum die Natur ihrer entsprechenden astralen Hüllen beeinflussen. Wenn, unklug sorglos um den physischen, wir in unsere dichten Körper feste Partikel einer unreinen Art einbauen, ziehen wir zu uns selbst die entsprechende unreine Art dessen heran, was wir das feste Astrale nennen werden. Wenn wir hingegen in unsere dichten Körper feste Partikel reinerer Art einbauen, ziehen wir die entsprechende reinere Art fester astraler Materie heran.

Wenn wir die Reinigung des physischen Körpers fortführen, indem wir ihn durch reine Speisen und Getränke ernähren, die verunreinigenden Arten von Nahrungsmitteln von unserer Ernährung ausschließen – das Blut von Tieren, Alkohol und andere Dinge, die verdorben und entwürdigend sind –, verbessern wir nicht nur unser physisches Vehikel des Bewusstseins, sondern wir beginnen auch, das astrale Vehikel zu reinigen und aus der astralen Welt zartere und feinere Materialien zu seinem Aufbau zu nehmen. Die Wirkung hiervon ist nicht nur in Bezug auf das gegenwärtige Erdenleben wichtig, sondern sie hat auch einen ausgeprägten Einfluss – wie wir später sehen werden – auf den nächsten Post-Mortem-Zustand, auf den Aufenthalt in der astralen Welt und ebenso auf die Art des Körpers, den wir im nächsten Leben auf der Erde haben werden. 

[…] Jede Person mit astralem Blick sieht, wenn sie unsere Londoner Straßen entlang geht, Horden widerlicher Elementale, die sich um unsere Fleischerläden drängen; und wie sich speziell in Bierhäusern und Kaschemmen Elementare ansammeln, verdorbene Ausströmungen der alkoholischen Getränke schlemmen und sich selbst, wenn möglich, in die Körper der Trinker stoßen. Diese Wesen werden von jenen angezogen, die ihre Körper aus diesen Materialien bauen, und solche Menschen haben diese Umgebung als Teil ihres astralen Lebens. […]

 

Übersetzung aus:
Man and His Bodies – by Annie Besant,
The Astral or Desire Body,
(Theosophical Manual No. VII)
Anand Gholap Theosophical Institute, 2009


Und an anderer Stelle:

[…] Wenn man aber ein Kind beobachtet, wird man finden, dass der Körper des Kindes nicht aus sich heraus nach den Dingen Verlangen trägt, welche erwachsene Körper mit rohem Vergnügen schmausen. Der kindliche Körper schreckt vor Fleisch und Wein zurück, es sei denn, er sei durch besonders schlimme physische Erbschaft belastet. Aber seine Eltern zwingen ihn zum Fleischessen, und Vater und Mutter geben ihm einen kleinen Schluck Wein aus ihren Gläsern beim Essen und sagen ihm: "Nun bist Du ein kleiner Mann!", bis das Kind durch seinen Nachahmungstrieb und durch die Verlockung durch andere auf schlechte Wege gerät. Dann natürlich ist der Geschmack unrein, und vielleicht erwachen alte karmische Begierden, welche sonst wohl abgestorben wären, und im Körper wird allmählich die Gewohnheit entstehen, die Dinge zu verlangen, mit welchen er genährt worden ist. […]

 

Übersetzung aus:
Man and His Bodies – by Annie Besant,
The Astral or Desire Body,
(Theosophical Manual No. VII)
Anand Gholap Theosophical Institute, 2009

Da in diesem Zeitalter fast alle Menschen in ihrer Kindheit und Jugend entsprechend geprägt werden, frönen sie auch als Erwachsene meist den Leidenschaften des Fleisch-Essens und Alkohol-Trinkens. Dies gilt auch für diejenigen, die behaupten, in der Nachfolge Christi zu stehen und immer noch für viele Menschen als Vorbilder dienen. So hat Papst Benedikt XVI. nach seiner Wahl im Zuge eines Fernsehinterviews bestätigt, dass sogar nach der Papstwahl eine Flasche Champagner bereitsteht. Auch Menschen, die eine natürliche Abneigung gegen Alkohol haben, müssen diesen in den religiösen Zeremonien zu sich nehmen.

Bedauerlicherweise hat der Alkoholkonsum in kirchlichen Kreisen bereits eine lange Tradition. Zur Zeit des Borgia-Papstes Alexander VI. wurden im Vatikan sogar höchst sittenlose Feste gefeiert. Dies ist heute – 2014 - glücklicherweise nicht mehr so. Doch werden Fleisch und alkoholische Getränke auch heute von Kirchenvertretern regelmäßig konsumiert.

Die ehemalige protestantische Bischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, heutige Pfarrerin, Margot Käßmann, fuhr im Jahr 2010 unter erheblichem Alkoholeinfluss Auto, wobei sie eine rote Ampel überfuhr und von der Polizei angehalten wurde. Sie verstieß gegen das Gesetz und nahm mit ihrer Fahrt in Kauf, andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Zumindest war sie verantwortungsbewusst genug, anschließend von ihren Ämtern zurückzutreten, was in den Medien als vorbildhaft gefeiert wurde. Tatsächlich war ihr Rücktritt  jedoch keineswegs vorbildhaft, sondern einfach nur selbstverständlich.

Drei Monate später hielt sie auf dem ökumenischen Kirchentag eine Rede, in der sie davon sprach, dass es im Leben Ereignisse geben könne, die 'den Himmel verdunkeln'. In diesem Zusammenhang zählte sie mehrere Beispiele auf, wie den Tod eines Menschen oder, in Anspielung auf ihre Fahrt unter Alkoholeinfluss, eine rote Ampel (Quelle: Die deutsche Zeitung Welt Online, 'Kirchentag feiert Käßmann mit Standing Ovations', 13.05.2010; URL: http://www.welt.de/politik/deutschland/article7609477/Kirchentag-feiert-Kaessmann-mit-Standing-Ovations.html).

Damit versuchte sie, ihre Tat zu relativieren. Jedoch sind die von ihr zu diesem Zweck als Beispiele herangezogenen Sachverhalte völlig unterschiedlicher Natur: Der Zeitpunkt des Todes eines Menschen ist nämlich durch sein Karma vorherbestimmt. Dieses Karma hat er zwar in früheren Leben selbst verursacht, aber in seinem gegenwärtigen Leben hat er hierauf keinen Einfluss mehr, es ist ein Teil seines Schicksals. Betrunken Auto zu fahren, ist jedoch in keiner Weise karmisch oder schicksalhaft vorherbestimmt, sondern eine in diesem Leben selbstverursachte Handlung. Diese auf die oben erwähnte Weise subtil zu relativieren, ist – insbesondere für einen Menschen, der von vielen fälschlicherweise immer noch als religiöse Autorität angesehen wird – 
in keiner Weise vorbildhaft. Vielmehr fördert eine derartige Vorgehensweise auch bei den Zuhörern einer solchen Rede eine Beschönigung des Alkoholkonsums oder anderer Fehler und eine Verleugnung der Verantwortung für die eigenen Handlungen.*

* Diese Art von Beschönigung ist im Christentum weitverbreitet. So spricht man ja auch von sogenannten 'lässlichen Sünden', denen man kein allzu großes Gewicht beimisst. Hingegen wird das elementare dreifältige Göttliche Gesetz der Reue, Vergebung und Enthaltung meist nicht ausreichend verstanden. (Siehe hierzu auch den Unterpunkt 'Vergib mir mein Fehlverhalten' in der Veranschaulichung zu 'Die Unentbehrlichkeit des Gurus'.)

Es ist nicht bekannt, wie hoch in Deutschland, Frankreich, Italien und anderen europäischen Staaten die Dunkelziffer der Kirchendiener ist, die sich betrinken, doch ist davon auszugehen, dass sie erheblich sein muss, da diese Personen aus Berufsgründen regelmäßig Alkohol zu sich nehmen.

Die deutsche Zeitung RP-online veröffentlichte beispielsweise bereits am 28. Juni 2009 einen Artikel mit der Überschrift 'Italienischer Priester gibt Messwein die Schuld' (URL: www.rp-online.de/panorama/ausland/Italienischer-Priester-gibt-Messwein-die-Schuld_aid_725346.html). Darin wird berichtet, dass ein alkoholisierter italienischer Priester mit 0,8 Promille im Blut in eine Verkehrskontrolle geriet. Als Rechtfertigung für den hohen Alkoholgehalt gab der Priester an, so die RP-online, dass er bei einem Gottesdienst mit Abendmahl beruflich bedingt Alkohol habe trinken müssen. Ihm sei demnach keine Schuld zuzuweisen, da er nur sein Amt ausgeübt habe. Des Weiteren wird berichtet, dass der Priester gegen die Einkassierung seines Führerscheins durch die Polizei vorgehen wolle, schließlich habe er den Wein nicht freiwillig getrunken.

Auch an diesem Vorfall ist die Absurdität eines solchen Verhaltens und der vergeblichen und sinnlosen Rechtfertigungen deutlich erkennbar.

Hingegen hat Jesus, wie die Fackelträger aller Religionen, Die mit Naam in Kontakt waren, weder Fleisch gegessen noch Alkohol getrunken, denn diese Dinge aufzugeben, so man sie bisher konsumiert hatte, war zu allen Zeiten eine Grundvoraussetzung für den Erhalt der Initiation. Bei den Stellen in der Bibel, die hinsichtlich Jesu Ernährung vermeintlich etwas anderes aussagen, handelt es sich nachgewiesenermaßen schlicht um Übersetzungsfehler bzw. Fehlinterpretationen.

So wurden zum Beispiel in der Bibel verschiedene Begriffe, die einfach 'Zuspeise' bedeuten, fälschlicherweise mit 'Fleisch' übersetzt. In Wirklichkeit bestand die Zuspeise aber in der Regel aus (getrockneten) Früchten. Auch das berühmte Wunder der 'Vermehrung von Brot und Fischen' fand so nicht statt: Wie Kirpal Singh betonte, wurden Brote damals in Fischform gebacken. Und in alten Texten ist von 'Brot und Früchten' die Rede. Später wurden dann in den Übersetzungen aus 'Brot in Fischform' und 'Früchten' fälschlicherweise Brot und Fische gemacht. Dass Jesus beim letzten Abendmahl kein 'Passah-Lamm' gegessen hat, musste mittlerweile auch Papst Benedikt XVI. bestätigen.

Des Weiteren wurde das Wort 'Wein' in der Bibel oft dort eingesetzt, wo in den alten Texten in Wirklichkeit von 'Traubensaft' die Rede ist. Dieser wurde wenn möglich frisch ausgepresst.

So heißt es schon im alten Testament:

Und ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher dem Pharao in die Hand.

1. Mose 40:11

Des Weiteren konnte man damals – entgegen weitverbreiteter Behauptungen – Traubensaft bereits unter anderem durch Eindicken in unvergorener Form haltbar machen – zum Trinken verdünnte man ihn dann wieder mit Wasser. Unabhängig hiervon wurde die Bezeichnung 'Wein' im Orient von Heiligen und Gottergebenen sehr oft als Symbol für 'Amrit' – Nektar – verwendet.

(Siehe hierzu auch 'Gurumat Sidhant – Part I, Chapter IV: Amrit Vela und Part II, Chapter VII: Amrit', von Kirpal Singh, 1894–1974.)

Auch eine Reihe von Bibelstellen, in denen von Wein die Rede ist, sind in Wirklichkeit symbolisch gemeint. Aus der Vermischung der falsch übersetzten Bibelstellen einerseits und falsch verstandenen Bibelstellen andererseits ist sehr viel Verwirrung entstanden.

Als Jesus also während der Hochzeit zu Kana 'Wasser in Wein verwandelte', so teilte Er den Segen von 'Amrit' aus. Und als Er beim sogenannten 'letzten Abendmahl' mit Seinen Jüngern, wie man heute allgemein glaubt, 'Brot und Wein' teilte, so gab Er mit Sicherheit das 'Brot des Lebens' und den 'Wein der Göttlichen Berauschung' weiter – jene Segnungen also, die einer Seele durch Amrit zuteilwerden und die Seine Jünger empfingen. – Wein im Sinne alkoholhaltigen vergorenen Traubensafts hingegen tranken Jesus und Seine Jünger nicht; in den biblischen Schilderungen ist nur das 'Gewächs des Weinstocks' erwähnt, aber nicht Wein.

Der falsche Glaube, dass der während der Eucharistie verwendete Wein das Blut Christi darstelle, beruht auf den laut Bibel während des letzten Abendmahls gesprochenen Sätzen 'Dies ist mein Leib' und 'Dies ist mein Blut'. Diese Aussagen sind aber ein Äquivalent zum an anderer Stelle im neuen Testament erwähnten 'Brot und Wasser des Lebens' – Naam –, nur eben auf Christus bezogen und daher keineswegs wörtlich zu verstehen, noch auf die heutigen kirchlichen Rituale übertragbar.

Nicht nur Jesus und Seine Jünger haben keinen Alkohol getrunken, auch im Judentum ist Alkoholkonsum verpönt.

So heißt es schon im alten Testament:

Weh euch, die ihr schon früh am Morgen hinter dem Bier her seid und sitzen bleibt bis spät in die Nacht, wenn euch der Wein erhitzt. Bei ihren Gelagen spielt man Zither und Harfe, Pauken und Flöten; aber was der Herr tut, beachten sie nicht, was Seine Hände vollbringen, sehen sie nicht.

Jesaja 5:11-12

Und weiter:

Darum sperrt die Unterwelt ihren Rachen auf, maßlos weit reißt sie ihr Maul auf, sodass des Volkes Pracht und Reichtum hinabfährt, der ganze lärmende, johlende Haufen.

Jesaja 5:14

Trotz dieser und anderer deutlicher Hinweise haben sich in der jüdischen Religion einige Irrtümer eingeschlichen. So wird bei verschiedenen Gelegenheiten Wein rituell gebraucht und einmal im Jahr – zum Purim-Fest – sollen sich gläubige Juden nach dem Willen der Rabbiner sogar komplett betrinken.

Dies alles beruht jedoch auf der weiter oben genannten Verwechslung von Beschreibungen in den alten Texten, in denen Wein für Amrit steht. Solche Dinge geschehen, wenn Menschen die Schriften intellektuell auslegen, weil sie nicht in Kontakt mit der Wahrheit sind.

Während im Christentum und Judentum diese durch mangelhaftes Verständnis hervorgerufenen Irrtümer entstanden sind, ist hingegen der Genuss von Alkohol im Islam bis heute – 2014 – aus gutem Grund untersagt; ebenso gilt dieser im Hinduismus als unrein. Auch im Buddhismus ist der Verzicht auf berauschende Mittel – also auch auf Alkohol – in den 'Fünf Geboten' verankert.

Aber auch im Buddhismus haben sich grundlegende Fehler eingeschlichen. So gilt es für Buddhisten heute fälschlicherweise als erlaubt, Fleisch von Tieren zu essen, die sie nicht selbst getötet haben und die auch nicht speziell für sie getötet worden sind. Aus diesem Irrtum heraus hat sich zum Beispiel die Unsitte entwickelt, Fische zu verzehren, die von eigens dafür abgerichteten Kormoranen gefangen wurden. Da diese Vögel von Natur aus nach Fischen tauchen, von denen sie sich ernähren, gilt es als erlaubt, einen von einem Kormoran gefangenen und getöteten Fisch zu essen. Ein solcher dressierter Kormoran fängt mitunter über einhundert Fische in der Stunde. Er bekommt vom Fischer einen Ring oder eine Schnur um den Hals gelegt, so dass er nur noch kleinere Fische schlucken kann. Dann lässt man ihn tauchen. Hat der Kormoran einen größeren Fisch getötet und versucht, diesen hinunterzuschlucken, so massiert/zieht der Fischer ihm diesen wieder aus dem Hals. Die kleineren Fische darf der Vogel behalten.

Solche Vorgehensweisen sind jedoch nichts weiter als Selbstbetrug. Das Verbot des Fleischverzehrs – wobei natürlich auch die Körper von Fischen aus Fleisch bestehen – ist absolut und kennt keine Ausnahme.

Versprechen: Sat Purushs ursprüngliche Gabe der drei Welten. Kabir beantwortet diese Frage in Seiner Erwiderung an Kal.