Die Etablierung des Königreiches
von zwei-und-vierzig Verkörperungen

Nachdem einige Tage vergingen, sagte der Herr diese Worte:

O Dharam Das, bringe, was notwendig ist. Ich werde das Chauka ausführen. Ich werde das Königreich von zwei-und-vierzig Verkörperungen gründen, (auf) dass die Aufgaben der Seelen vollendet werden mögen.

– Dann brachte Dharam Das, was benötigt wurde und platzierte es vor Gyani.

Dharam Das sagte:

O Gyani, wenn Du noch etwas anderes möchtest, dann sage es mir. Der Herr bereitete das Chauka vor wie zuvor und was immer Er benötigte, erfragte Er. Die rechteckförmige Platte wurde dekoriert auf verschiedene Weise und dort wurde Chudamani aufgefordert zu sitzen.

Kabir sagte:

Du kamst in die Welt durch die Aufforderung des Sat Purush, und Seine Behelfsmittel gebrauchend, hast Du die Seelen zu befreien. Ich gebe Dir das Königreich von zwei-und-vierzig Verkörperungen und durch Dich werden die Seelen Ihre Arbeit vollendet bekommen.

Kabir gibt die Lehre an Chudamani

Von Dir werden die zwei-und-vierzig Verkörperungen kommen, Welche die Seelen befreien werden. Von Ihnen werden sechzig Zweige ausgehen und von Jenen werden weitere kommen. Du wirst zehn-tausend kleine Zweige haben und Sie werden alle fortfahren, zusammen mit den Verkörperungen. Jemanden, der Einfluss anwendet, um die Beziehung zu gründen, werde ich nicht nach Sach Khand befördern. Weil Du ein Steuermann geworden bist, wird Dein Zweig auch so werden.

Hymne

Höre, o Essenz des Sat Purush, Du bist von der hohen Abstammung und nicht von irgendeiner anderen. Du bist die Quintessenz des Sat Purush, Der Sich offenbart hat in diesem Ozean der Welt. Die Seelen in schlechtem Zustand erblickend, hat Sat Purush Dich geschickt. Jede Seele, die Dich versteht als die Essenz von jemand anderem, wird verschlungen von Yama.

– Der Connaisseur des Wissens wird die Verkörperung anerkennen als die Gestalt des Sat Purush. Er, der das Zeichen der Verkörperungen erwirbt, wird ein Hansa werden.

Kabir sagte zu Dharam Das:

Höre, Dharam Das: Nun gebe ich dir das Lagerhaus. O Bruder, jetzt erkläre ich dir alles, was ich dir zuvor gegeben habe. Wenn Chudamani perfekt wird und Kal dies erblickt, wird er erschüttert sein. – Dies hörend, stand Dharam Das auf und rief Chudamani zu sich. Unverzüglich wurde Ihm Naam gegeben und so ist kein Verzug aufgetreten. Als beide von ihnen die Füße des Meisters berührten, fing Kal an zu zittern aus Furcht. In Seinem Geist wurde der Satguru zufrieden und Chudamani anblickend, war Er sehr glücklich.

Dann sagte Er Dharam Das:

Höre, Sukrit: Du bist ein sehr Begünstigter. Deine Abstammung ist der Befreier der Welt geworden und wird dafür Sorge tragen, dass die Seelen den Ozean der Welt überqueren. Es wird zwei-und-vierzig Verkörperungen geben und die Erste, Die Sich offenbart, wird meine Essenz sein. Er wird das Verkörperte Wort sein. Jene, Die nach Ihm kommen, werden in die Welt kommen aus Bind.

Die Größe der Verkörperungen

Die Seelen, die den Pass erhalten von diesen Verkörperungen, werden nach Sach Khand gehen, furchtlos werdend. Yama wird ihren Weg nicht versperren und die acht-und-achtzig Crores Gefängnisse werden den Abgang spüren. Ganz gleich, ob irgendeiner (zu) ihnen über ein anderes Wissen spricht, er wird das Naam von Kabir wiederholen Tag und Nacht. Ganz gleich, ob jemand fortwährend über anderes Wissen spricht; ohne das Wissen der Verkörperungen ist alles falsch. Geh’ und frage jemanden, der mit dem Geschmack von Speisen vertraut ist: Ganz gleich, ob man das Essen auf vielerlei Weise bereitet, es wird fad bleiben ohne Salz. Verstehe Essen als Wissen, und das Zeichen der Verkörperungen als seinen Geschmack. Es gibt vierzehn Crores Erkenntnisse, doch der Essentielle Shabd ist verschiedenartig von diesen. Im Himmel erscheinen neun Lakhs Sterne und sie anschauend, wird jeder glücklich.

Doch wenn die Sonne hervorkommt am Tag, verbirgt sie das Licht der Sterne. Das Wissen ist wie die neun Lakhs Sterne und der Essentielle Shabd ist wie die Sonne. Lakhs von Erkenntnissen erklären Dinge den Seelen, wohingegen das Zeichen der Verkörperungen die Seele nach Hause nimmt. Höre einem weiteren Beispiel zu, wie das Schiff die See überquert: Shabd ist das Schiff und deine Verkörperung Derjenige, Der sie herübernimmt.

Hymne

O Dharam Das, ich beschrieb dir den Ursprung des Sat Purush. Jene, die einen anderen Pfad als den der Verkörperungen nehmen, werden in die Region von Yama gehen. Die Seele, die Tag und Nacht den Shabd singt, ohne das Zeichen der Verkörperung zu erhalten, wird gefangen sein in Kals Falle. Gebt mir nicht die Schuld hinterher!

– Jene, die den Shabd anerkennen, die Natur der Krähe aufgebend, werden Hansas werden. Kal wird jene nicht bekommen, die den Essentiellen Shabd entschieden annehmen.

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Veranschaulichung:

Nachdem einige Tage vergingen: Einige Zeit später.

Zwei-und-vierzig Verkörperungen: Die verschiedenen Linien der Heiligen, die im Kali Yuga von Kabir etabliert wurden. Viele von Ihnen haben Sich noch nicht manifestiert.

Sechzig Zweige: Es wird viele Heilige geben, solange das Kali Yuga andauert.

Unabhängig von der durch Kabir geschaffenen Linie von Verkörperungen ist eine weitere Linie von Guru Nanak ausgegangen. Beide waren Swateh Gurus und während vieler Jahre gleichzeitig verkörpert.

In der Biographie über Guru Nanak von Bhai Bala wird von Guru Nanak gesagt, dass Er dargelegt hat, dass in diesem Kali Yuga – Eisernes Zeitalter –, manch ein Heiliger komme, um die Menschen gottwärts zu führen.

Siebzig Bhagats und vierzehn Heilige kämen während dieser Zeit. Die Heiligen würden Schiffsladungen von Menschen heimwärts bringen. Jene, die nicht glauben würden, würden sich abquälen, und jene, die Sklaven ihrer niederen Selbst sind, würden nicht angenommen werden.

Gottmensch (Übersetzung aus der
englischsprachigen Erstedition, 1967) –
  X. Vor und nach Guru Nanak,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Der vierzehnte Heilige war Hazur Sawan Singh. Danach, wie von Nanak in einer Hymne prophezeit, kam die Allmächtige Kraft Selbst in Gestalt von Kirpal. 

(Siehe auch den Unterpunkt 'Indem er meinen Namen benutzt' in der Veranschaulichung zu 'Die Merkmale der vier Boten'.)

Der Einfluss anwendet: Es ist grundlegend gegen die Lehren der Meister, irgendeine Art von Einschüchterung zu verwenden – physisch, mental oder psychisch – um Menschen auf den Pfad zu bringen, und diejenigen, die es tun, verlieren.

Bind: Keim; Sie werden nicht, wie Swateh Gurus, vollendet geboren, sondern erlangen die Vollkommenheit während Ihres physischen Lebens – Sie sind also Gurumukh Gurus.

Crores: Indisches Zahlwort. (Siehe die Veranschaulichung 'Crores' im Unterkapitel 'Wie Vishnu sich in schwarz wandelte'.)

Über anderes Wissen spricht: Dies geschieht auch an Orten, wo ursprünglich das Wahre Wissen hätte weitergegeben werden sollen. So ist man in der 'Unity of Man' Organisation bestrebt, die in Kirpal Sagar befindliche Schule – Kirpal Sagar Academy (KSA) – zu einer Eliteschule zu machen, welche im Punjab und in ganz Indien hoch angesehen ist.

Dementsprechend finden sich in der Internetpräsentation der Schule folgende Aussagen:

Mission

"Die Mission der Kirpal Sagar Academy ist, eine auf Ressourcen basierende Erziehung mit weltweiten Gelegenheiten für akademisches Wachstum und (akademische) Entwicklung anzubieten und sicherzustellen, dass allen Studenten die notwendigen Lebensfertigkeiten und Kompetenzen beigebracht werden, um in einer sich ständig verändernden Gesellschaft zu fungieren und dabei die indischen Werte und (die indische) Philosophie beizubehalten." *

Vision

"[…] Der Schwerpunkt von KSA, einer Internationalen Schule, ist, die Studenten stolz zu machen auf ihr tiefverwurzeltes Ethos, die alte indische Kultur, und sie in den modernsten Methodiken auszubilden." *

Die Botschaft des Leiters – Dr. Karamjit Singh

'Perfektion in der Welt der Gnade'

"(Die) KSA verkörpert die spirituelle Vision und die humanistischen Ideale von Sant Kirpal Singh und Dr. Harbhajan Singh. Wir sind entschlossen, die Akademie in einen der besten Bildungs-Standorte in diesem Land zu verwandeln. Wir lehren Kinder, nach etwas jenseits von Spitzenleistung zu streben ........... Perfektion. Wir lassen die Perfektion in einer Welt der Gnade blühen. Wir lehren Studenten, Perfektion im Wissen, Perfektion in den Lebensfertigkeiten und Perfektion als Personen zu erstreben. (Die) KSA ist engagiert, ihren Studenten das Beste zu geben." **

* Quelle: http://www.kirpalsagaracademy.com/mission.php (Stand: Juni 2014)

** Quelle: http://www.kirpalsagaracademy.com/chairman.php#chairman (Stand: Juni 2014)

Diese Bestrebungen dienen jedoch nur dem Gewinn von Name und Ruhm. K. S. hat nie die Gründung einer Eliteschule angestrebt, sondern legte in der schulischen Erziehung größten Wert auf die Heranbildung der Schüler zu Wahren Menschen:

Seltsamerweise genug sind sich Kultur und Agrikultur in vieler Hinsicht ähnlich. Das Kshetra (Feld) der Seele muss kultiviert werden durch das Disziplinieren von Wünschen und Emotionen. Wer hätte es besser ausdrücken können als Buddha, Der, während Er Sich über diese Analogie ausließ, bemerkte:

Ich pflüge und säe und wachse, und durch mein Pflügen und Säen ernte ich unsterbliche Frucht. Mein Feld ist die Religion; das Unkraut, das ich jäte, sind die Leidenschaften; mein Pflug ist die Weisheit; meine Saat ist die Reinheit.

Unsere Rishis beteten:

Tamso ma Jyotirgamaya. – Führe mich von der Dunkelheit zum Licht.

Aber diese Dunkelheit kann nicht an einem Tag erleuchtet werden. Ziegelsteine, Mörtel, Bequemlichkeiten und Luxus können ein eben solches Training nicht geben. Es ist die geeignete Atmosphäre, welche es schaffen kann; dies ist, warum in der Schule der Schwerpunkt mehr auf der Atmosphäre als auf Regeln, Lehrbüchern und Gebäuden liegen sollte.

(Übersetzung aus: 'Towards the new Education', Ansprache von Kirpal Singh im Manav Kendra anlässlich der Einweihung der Manav Kendra Schule am 21. Juni 1972; Quelle: englischsprachige Ausgabe von Sat Sandesh / September 1972.)

Lakhs: Indisches Zahlwort. (Siehe die Veranschaulichung 'Lakh' im Unterkapitel 'Wie Vishnu sich in schwarz wandelte'.)

Die Seele, die Tag und Nacht den Shabd singt: Die Seelen, welche bereits in früheren Leben Naam erhalten haben, müssen – auch wenn sie den Tonstrom hören können (den Shabd singen) – in ihrem jetzigen Leben wieder zum Lebenden Meister gehen, um die Initiation zu erhalten. – Zuweilen kommt es vor, dass eine Seele zwar den Tonstrom wahrnimmt, aber die Erfahrung nicht richtig einordnen kann.

Kirpal Singh sagte sinngemäß:

Manche hören etwas und gehen zum Ohrenarzt.

Da die Seelen verkörpert sind, müssen sie wieder mit dem Lebenden Meister verbunden werden. (Zur Bedeutung des Begriffs 'Lebender Meister' siehe das Unterkapitel 'Grundlegende Erläuterungen'.) Die Seelen, die Naam aus früheren Leben haben, aber in dieser Geburt nicht die Verbindung zum Lebenden Meister suchen, gehen verloren. Selbst einen Kompetenten Meister der Vergangenheit im Innern zu treffen, ist nicht von Nutzen für die Weiterentwicklung. (Vergleiche hierzu den Unterpunkt 'Wenn er dein Naam auch übernimmt' in der Veranschaulichung zu 'Die Entsagenden'.)

Die unvollendeten sogenannten Meister, die eigentlich die Fallensteller Kals sind, machen sich den Umstand zunutze, dass diese Seelen, wenn sie den Tonstrom hören, berauscht sind und dabei vergessen, den Pfad neu zu beschreiten. (Vergleiche die Veranschaulichung 'Und erledigte alle Fallstricke von Kal für dich' im Unterkapitel 'Die Beschreibung der Ausführung von Arti' sowie den Unterpunkt 'Unvollkommene sogenannte Meister des Sant Mat' in 'Anmerkungen hinsichtlich der heutigen Verwirrungen der zwölf Pfade – Teil I', insbesondere die anhand der Beispiele von Rajinder S. und Thakar Singh erläuterten Punkte.)

Gebt mir nicht die Schuld hinterher: Wenn die Seele den Shabd singt (siehe obigen Unterpunkt 'Die Seele, die Tag und Nacht den Shabd singt'), aber nicht hören will, dass sie zum Lebenden Meister gehen muss, kann sie, wenn sie untergeht, nicht der Wahrheit die Schuld geben. Auf der anderen Seite gibt es auf der Welt auch viele Seelen, die eine gültige Initiation erhalten haben. Diese müssen sich ebenfalls entwickeln, denn ein Initiierter ist noch kein Schüler. Ein Initiierter, der ein Schüler werden will, wird Tag und Nacht alles, was er weiß, dazu verwenden, sich zu ändern und sich dem Allmächtigen immer mehr anzunähern. Wenn ein Initiierter auf die rechte Weise lebt, gibt es für ihn keinen Grund, nicht nach Hause zu gehen.

Alle anderen Verhaltensweisen haben mit Schülerschaft nichts zu tun. Diejenigen, die an solchen nicht förderlichen Verhaltensweisen festhalten, sind eine Schande für die Wahrheit, den Meister und den Pfad. Auch können deren Handlungen nicht dadurch gerechtfertigt werden, dass sie Bücher schreiben und von ihren Erfahrungen berichten. Denn all dies ändert nichts an den Tatsachen.