XIII

Philosophie, Intellekt und Gefühle

Reines Bhakti und Wahre Spiritualität

Die Philosophie beschäftigt sich mit Theorien, aber die Mystik befasst sich mit der Wirklichkeit. Die Meister benötigen nicht ihren (philosophischen) Rat, da sie einfach auf den begrenzten Überlegungen des Geistes beruht, wohingegen Spiritualität die Wissenschaft der Seele ist.

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Ich habe deine Bemerkungen über die Satsang-Gespräche gelesen, die besagen, dass dich diese Treffen intellektuell überhaupt nicht ansprechen. Bitte erkenne, dass du beim Spirituellen Fortschreiten durch die Innere Entwicklung deines Bewusstseins weit über die Begrenzungen des Intellekts erhoben wirst. Es besteht ein großer Unterschied zwischen Kopf und Herz. Die Liebe zu Gott bildet den Kern eines höheren Spirituellen Lebens; sie entwickelt sich in edlen Herzen voller Tugend.

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Der Pfad der Meister, als Surat Shabd Yoga bekannt, sollte nicht mit Bhakti-Yoga verwechselt werden, der auf Gefühle beschränkt ist. Schlussfolgerungen, Gefühle und Empfindungen sind alle dem Irrtum unterworfen – Sehen steht über allem! Dies ist ein Weg der Praxis. Wenn du nicht ein reines, keusches Leben führst – wie es in der Broschüre ‚Die sieben Wege zur Vollendung‘ beschrieben wird – kannst du die Spirituelle Seite deines Wesens nicht entwickeln, die gegenwärtig verborgen in dir ruht. Ich hoffe, dass du es im rechten Geist aufnimmst, wenn ich dir rate, dich erst mit den Möglichkeiten des Pfades gründlich auseinanderzusetzen, bevor du dich woanders umschaust.

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Wenn du das Spirituelle Leben erst einmal verwirklichst, dich über das Körperbewusstsein erhebst und der Strahlenden Form des Meisters im Innern begegnest, dann wirst du zu erkennen beginnen, dass Wahres Bhakti erst anfängt, wenn man dem Meister den Verstand und das Gemüt übergeben hat und Seinen Geboten unbedingten Gehorsam erweist.

Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote,

das sagte Christus.

Gott ist Liebe und nur durch Liebe vermögen wir Ihn wirklich anzubeten. Aber diese Liebe besteht nicht aus Emotionen. Es ist eine Liebe der völligen Selbsthingabe und erfordert daher Disziplin und Gehorsam. Ich hoffe, du verstehst nun, was mit Bhakti in seiner reinen und ursprünglichen Form gemeint ist.

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Du hast ganz recht, wenn du annimmst, dass der Pfad der Meister der Weg des reinen Bhakti ist. Wir können die Perle des Göttlichen Wissens nur in der Schatulle von Bhakti oder der liebevollen Hingabe sicher bewahren. Bhakti in seiner reinen und Göttlichen Form ist Göttliche Liebe.