Brief III
Von Soami Ji an Rai Saligram
Geliebter des Satguru, gesegnet vom Herrn. Geschmückt mit Shabd, mein lieber Saligram!
Erinnere dich immer an den Herrn. Meine Segenswünsche für dich sind, dass du diesen Brief mit aufrichtigem Gemüt, offenem Geist, inniger Liebe, aufrichtiger Hingabe, ehrlicher Sehnsucht und aufrichtiger Aufmerksamkeit in der Kontemplation des Gurus durchlesen kannst. Dein Brief voller Liebe und Sehnsucht liegt vor mir.
Ich habe den ausdrücklichen und den impliziten Inhalt verstanden. Obwohl ich weiterhin für deine physische Anwesenheit an Seinem Hof bete, ist bisher noch keine eindeutige Antwort absehbar. Es sieht jedoch aufgrund der bestehenden Situation so aus, als ob dir besondere Gnade und Barmherzigkeit in einem größeren Maße zuteil werden. Daher, indem du alle Unruhe aufgibst und Seinen Mauj1 und Seinen Willen an die erste Stelle setzt, betrachte Ihn als deinen Erlöser.
Auch wenn du gegenwärtig von Darshan, Satsang, Seva und der Anwesenheit des Gurus ausgeschlossen bist, glaube dennoch nicht, dass dies in irgendeiner Weise deinen Interessen abträglich ist. Er ist in der Shabd-Form allezeit bei dir. Vertreibe daher alle Sorgen und schaue mit aufrichtiger Aufmerksamkeit und offenem Geist, und du wirst Seine Schau erlangen. Eine solche Lage ist auch nicht ohne irgendeinen verborgenen Nutzen. Es gibt sicherlich Entzückung und Wonne in der Vereinigung, aber in Abständen ist auch die Trennung gleicherweise wünschenswert.
Bestimmt wirst du wahrscheinlich bald hier anwesend sein. Was auch immer du als Verdienst aus (dem) Bhajan erhältst, bringe dieses Kapital als Geschenk für mich mit. Ich sehe dem freudig entgegen, dass du diesen Gewinn erzielst. Du erzielst Gewinn für alle.
Was ist mit meinem Los nicht in Ordnung, dass du in dieser Hinsicht so langsam bist? Wenn du mit leeren Händen kommst, dann wirst du den unwürdigen Söhnen und Müßiggängern zugerechnet und wirst in Ungnade fallen.
Nimm Dich in Acht! Sei wachsam! Komm mit der gebührenden Umsicht zu mir.
Du wurdest schon (einmal) fortgesandt und du wirst wieder weggeschickt werden. Es ist daher angebracht, dass du, indem du (die) Trägheit aufgibst und das Gemüt beruhigst, im Bhajan dein Bestes gibst. Kurz gesagt, was ich meine, ist, dass du mir ein so wunderbares und ungewöhnliches Geschenk bringst, dass ich, wenn ich davon höre und es erblicke, eine einzigartige Freude empfinde. Ansonsten ist der Herr allmächtig, und wisse, dass Er immer gütig zu dir ist.
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1) Mauj: Freude