IX / (ii)

 Mental

Ein Gebet kann allein mit der Zunge des Gedankens gesprochen werden. Doch dies geht nur, wenn man dafür einen geeigneten Boden in sich bereiten kann. Man muss die Gegenwart Gottes sehen und imstande sein, seine Gedanken zu sammeln, ehe man Ihm einen Dank darbringt, seine Unzulänglichkeiten frei und offen bekennt und in all seinen Bemühungen Seine Hilfe sucht. Es ist eine Kunst und erfordert, genau wie jede andere Kunst, viel Geduld und Beharrlichkeit, so wie es beim Erlernen der Musik oder des Malens notwendig ist. In erster Linie muss das Gemüt geschult und durch das ständige Denken an den Meister zur Ruhe gebracht werden, was wie ein Stachelstock wirkt (oder wie eine Stahlrute, die von den Elefantentreibern gebraucht wird, um die Tiere in Zaum zu halten).

Nachdem man ein solches Gebet dargebracht hat, muss man für einige Zeit auf Seine Gnade oder Seinen Segen warten, der gleich einer sanften Taube herabfährt und über ihn kommt, um mit den Worten Christi zu sprechen.

Mit ihr kommt auch der Friede, der einen vom Kopf bis zu den Füßen durchdringt. Wer einmal eine Kostprobe davon bekommen hat, erfährt in sich eine vollkommene Sättigung. Die Betörung durch die Welt und ihre sinnberückenden Reize fallen ab wie etwas Überlebtes und längst Vergessenes der entferntesten Vergangenheit. Obgleich in der Welt, ist man nun nicht länger von der Welt. Welch wundervoller Wandel! Manche Menschen betrachten dies als das ein und alles der Spiritualität. Aber das ist nicht der Fall. Diese Wandlung im Ausblick des Menschen ist nur ein Vorbote oder Vorläufer der Strahlenden Gestalt des Meisters und von vielem, das noch folgt.