XVIII

Gebete für andere

Da alle Seelen vom gleichen Wesen wie Gott sind und miteinander in Wechselbeziehung stehen, kann man auch für das Wohl der anderen beten. Große Seelen beten immer für das Wohl der gesamten Menschheit. Sie begnügen sich nicht mit dem größtmöglichen Glück der größtmöglichen Zahl, wie es von den Führern der Gesellschaft gewöhnlich angestrebt wird. Ihre Gebete enden meistens mit den Worten:

O Gott, lass es allen gut gehen.

Moslems beten zuerst für die Momins (ihre Glaubensbrüder) und danach für alle anderen. Auch die Buddhisten beten für alle. Christus regte sogar an, für seine Feinde zu beten. Bei den Hindus wird das Gebet im Allgemeinen mit wohlwollenden Worten für alle Geschöpfe, die großen und die kleinen, beschlossen. Manche Menschen beten im Hinblick auf die Übel der ganzen Menschheit, und wieder andere beten bei persönlichen Leiden.

Die Telepathie hat nun endgültig bewiesen, wie sich die Herzen bei Menschen im Gleichklang bewegen, trotz der Entfernung zwischen den beiden. Es liegt eine ungeheure Kraft in den Gedankenschwingungen, und ihre Reichweite ist grenzenlos.

Ist nicht das Entstehen der zahllosen Universen und ihre Auflösung die Folge einer Gedankenkraft, wenn es uns erlaubt ist, diese Wendung als Hinweis für Gottes Willen zu gebrauchen, ungeachtet dessen, wie wir Ihn nennen – Kalma, Wort, Hukam oder Bhana.

So tragen die gleich gestimmten Saiten zwischen dem Meister und den Schülern mit unvorstellbarer Kraft stille Botschaften der Liebe zwischen ihnen hin und her. Diese wunderbare Verbindung kann man mit Gott herstellen. Wenn man auf den Unendlichen abgestimmt ist, kann man durch die Gedankenkraft anderen Menschen viel Gutes tun, da im Grunde alle in demselben Boden verankert sind – im Göttlichen Urgrund.