VI / vi – b

Vergebung

*Obwohl Reue an sich gut ist, kann sie doch die Vergangenheit nicht ändern. Jede Handlung der Unterlassung oder des Dienstes hinterlässt ihren unauslöschlichen Eindruck im Gemüt und greift uns heraus für ihre Rückwirkung oder ihren Ertrag. Auf diese Weise häufen sich tagein, tagaus unzählige karmische Eindrücke an, Hinzufügungen zu unserem Sanchit-Karma – ein großes Vorratslager der noch nicht Früchte tragenden Handlungen. Keiner kann dieser ungeheueren Fuhre, die eine weitreichende Wirkung hat und sich manchmal auf hunderte und mehr Leben erstreckt, entkommen.

Gibt es da kein Heilmittel, um dieses Pulvermagazin zu verbrennen, ehe es uns in die Luft gehen lässt?

Die Heiligen sagen uns, dass es einen Weg gibt, und noch dazu einen sicheren. Ein Gebet um Vergebung ist eine sichere Waffe in den Händen eines Sünders. Es gibt für jeden Hoffnung, die Sünder miteinbeschlossen. Heilige kommen in die Welt, um die Sünder und die Verlorenen zu erretten. Eine Verbindung mit einer Meister-Seele reicht weit beim Abwickeln der karmischen Rechnung. Während Er in Seiner errettenden Gnade unsere täglichen Fehltritte vergibt, mahnt Er uns gleichzeitig an, uns von der Wiederholung derselben zu enthalten.

Bis hierher und nicht weiter,

heißt Ihre Ermahnung.

Geh hin und sündige hinfort nicht mehr,

war der übliche Rat von Christus und auch von Meister Sawan Singh, Der Seinen Schülern stets anriet, dort Halt einzulegen, wo auch immer sie waren, und nie mehr zu sündigen. Die vergangenen Handlungen können weggewaschen werden, vorausgesetzt, dass wir es unterlassen, von Neuem Übles zu tun.

* (Die Übersetzung dieses Abschnitts ist an die
englischsprachige Erstedition von 1959 angeglichen;
Anm. d. Redaktion 2011.)