VII

Das Gebet – Hindernisse auf dem Weg des Gebets

Intellektualismus und Philosophismus

Manche denken, wenn Gott die innersten Geheimnisse unseres Herzens kennt, worin dann die Notwendigkeit für ein Gebet liegt. Andere glauben, dass wir, wenn Gott dem Bittenden eine Gabe gewährt, in Unwissenheit um Dinge bitten könnten, die sich uns am Ende als schädlich oder nachteilig erweisen, und wir dann unsere Torheit zu bereuen hätten. Wieder andere sind der Ansicht, dass Gott, Der mehr ist als unser irdischer Vater und weiß, was für Seine Kinder gut ist, uns dies ohne unser Bitten geben und das zurückhalten würde, was uns zum Schaden gereicht. Trotz all dieser Argumente bestehen die Heiligen darauf, Gebete darzubringen.

Zweifellos kennt Gott unsere Bedürfnisse:

Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr Ihn bittet.

Matthäus 6:8

Seine Größe liegt in Seiner Allwissenheit.

Guru Arjan, Asa M5

Er kennt das Geheimnis jeden Herzens und was darunter verborgen liegt.

Guru Gobind Singh

Mein Kirdgaar (Schöpfer) kennt meine Nöte viel besser als ich.

Ein Moslem-Heiliger

Doch der dem Gebet zugrunde liegende Zweck ist, dass wir erkennen und verstehen, was uns Not tut; dass wir, wenn die Zeit da ist, für die Erfüllung desselben vorbereitet sein sollen und Ihm dankbar sind.

Wir sind Deine Kinder, o Meister, gewähre uns die Gabe rechten Verstehens.

Guru Ram Das, Asa M4

Den unwissenden Kindern gibt der Vater die Erleuchtung.

Guru Ram Das, Kalyan M4

Zuweilen scheint es, als ob unseren Gebeten um Befreiung von Not und Elend keine Aufmerksamkeit geschenkt würde; aber ganz gewiss erlangen wir durch sie genug Seelenstärke, dem zu widerstehen, und Kraft, um erfolgreich dagegen anzukämpfen, ohne ihre Härten und beklemmenden Auswirkungen zu spüren.