Religiöse Oberhäupter in Delhi planen großen Empfang für Kirpal Singh

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Mehr als 40 religiöse und soziale Gemeinschaften haben sich durch die Inspiration des Jain-Heiligen S.H. Muni Sushil Kumar zu einer Konferenz aller Religionen zusammengefunden, um Seiner Heiligkeit, Sant Kirpal Singh Ji Maharaj und Baron von Blomberg am 9. Februar bei ihrer Rückkehr von der epochemachenden Weltreise nach Indien einen angemessenen Empfang zu bereiten.

Im Hinblick darauf hat sich ergeben, dass religiöse und kulturelle Organisationen aus Delhi, einschließlich Oberhäuptern der Hindus, Jains, Buddhisten, Christen, Moslems und Sikhs, sich zu einer einzigen Organisation von Menschen in Gott vereinigt haben, um Seiner Heiligkeit, Sant Kirpal Singh Ji Maharaj, dem Gründer des Ruhani Satsang, Sawan Ashram und Präsidenten der Weltgemeinschaft der Religionen, bei Seiner Rückkehr von Seiner bedeutungsvollen Weltreise nach Delhi am 31. Januar 1964 einen angemessenen Empfang zu bereiten. Die Organisation erleuchteter Menschen verschiedener religiöser Formationen, „Sant Samagam“ genannt, verdankt ihr Bestehen dem unermüdlichen Eifer und dem weltumspannenden Sehvermögen des großen Apostels der Einheit der Menschen, Muni Sushil Kumar Ji Maharaj.

Während dieser zweiten Weltreise, welche Ihn durch 25 Länder der Erde führte (die erste Weltreise wurde 1955 unternommen und legte den Grund für eine gemeinsame Plattform der Religionen in weltweitem Ausmaß) wurde Sant Kirpal Singh von religiösen und weltlichen Oberhäuptern, Mitgliedern der Parlamente und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit offenen Armen empfangen, die Ihm alle Hilfe und Mitarbeit in der Sache der Einheit aller Menschen auf der Basis der Wahrheit, Liebe und Ahimsa anboten, welches die Grundbegriffe all der verschiedenen Religionen der Welt sind.

Als Muni Sushil Kumar auf der ersten Pressekonferenz sprach, die von „Sant Samagam“ abgehalten wurde, sagte er, dass als Ergebnis der zweiten Weltreise Sant Kirpal Singhs die Zeit für die Erfüllung jener Hoffnungen reif geworden zu sein scheint, mit denen sich die Vertreter der großen Religionen der Welt im Jahre 1957 in Delhi versammelt hatten, um an der ersten erdumfassenden Sitzung der Weltgemeinschaft der Religionen teilzunehmen. Es war eine Sache persönlicher Genugtuung für ihn, dass Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der religiösen Organisationen aller Länder, die Sant Kirpal Singh Ji besuchte, Ihn mit offenen Armen willkommen geheißen und Seiner Botschaft von der Wahrheit und Ahimsa mit so liebevoller Aufmerksamkeit gelauscht hatten.

Der öffentliche Empfang durch den „Sant Samagam“ wird am 9. Februar stattfinden. Vorher gab es eine riesige Versammlung auf dem Flugplatz Palam und im Sawan Ashram.

Ihr seid alle Kinder des Lichts, Tropfen aus dem Meer der Allbewusstheit – Gott. Erkennt euch selbst! Dies ist das rechte Verstehen, das sie alle uns gegeben haben. Jeder kann selbst sehen, dass der Mensch Körper, Verstand und Seele hat. Physisch hat er sich bemerkenswert entwickelt. Auf intellektuellem Gebiet ist sein Fortschritt bewundernswert. Er hat große Erfindungen gemacht, das Radio, das des Menschen Stimme über Tausende von Meilen hinwegträgt, das Fernsehen, durch das wir nicht nur hören, sondern den Sprecher hunderte von Meilen entfernt auch sehen können. Die Luftreisen haben jede Entfernung aufgehoben und man kann den Osten und den Westen innerhalb von Stunden, statt von Tagen und Monaten erreichen. Aber, trotz all dieses wunderbaren Fortschritts sind wir nicht glücklich. Was ist der Grund dafür? Der Körper ist mehr als unser materieller Besitz. Und die Seele ist mehr als der Körper. Die Seele bleibt im Körper, solange die Kontrollierende Kraft es will. Der Körper hat neun Ausgänge – Augen, Ohren, Mund etc., doch wir (die Bewohner des Menschenkörpers) können nicht durch diese entkommen, wenn wir es auch wollten. Es ist eine Kontrollierende Kraft im Innern, und es ist Dieselbe Kraft, Welche die gesamte Schöpfung, alle Sphären, unter Kontrolle hält. Wenn diese Kraft von ihm zurückgezogen wird, setzt ,Pralaya‘ (die Auflösung), das Ende des Körpers ein. Und wenn sie von den Sphären zurückgezogen wird, ist das das Ende jeglicher Existenz. Wir müssen diese Kontrollierende Kraft erkennen.

Dies war die Absicht, als wir uns zu den verschiedenen Glaubensrichtungen bekannten, denen wir heute angehören. So erklärten die Großen Meister von Zeit zu Zeit, dass wir alle Kinder des einen Allmächtigen Vaters sind; Brüder und Schwestern in Gott. Zoroaster wurde einmal gefragt, welches das Ideal des Menschen sein sollte, und er entgegnete: „Tretet in die Armee Gottes ein“. Und welches sind die Qualifikationen dafür? Rechtschaffenheit, gute Gedanken, gute Worte, gute Taten. Andere große Menschen, die kamen, kündeten dieselbe Lehre, dass die ganze Menschheit auf der Ebene des Körpers eins ist; und dass auf der Ebene der Seele alle die gleiche Seele haben und bewusste Wesen sind. Und die Kraft, welche die ganze Schöpfung unter Kontrolle hat und der Ursprung des Menschen und der Schöpfung ist und sie erhält, ist Dieselbe. Dies ist die Warte, von der aus die Großen Meister die Menschheit sehen, und Ihre vordringliche Mission ist, alle Kinder Gottes zusammenzubringen. Mögen Sie in den verschiedenen Religionsgemeinschaften bleiben, zu denen sie gehören; Sie sollten jedoch den hohen Zweck nicht vergessen, weswegen Sie sich zu den jeweiligen Religionen bekannten.

So wirken die Großen Meister immer für die gemeinsame Grundlage. Sie rufen stets alle Menschen auf, in die Armee Gottes einzutreten. Guru Arjan Dev, der fünfte Guru der Sikhs wurde einst gefragt, welche Seiner Ansicht nach die größte aller Religionen sei und Er sagte:

Gedenke des Herrn deines Gottes und handle gut.

Dies ist die gemeinsame Grundlage, auf der alle Menschen zusammensitzen können. Die Großen Meister, welche die Welt bisher besuchten, kündeten die gleiche Botschaft von der Einheit.

Liebe Brüder, kommt, sitzt in Liebe zusammen; macht der Täuschung ein Ende, die alles Missverstehen erzeugt. Lass den Namen des Herrn das gemeinsame Band sein, das euch alle verbindet und seid die Täter des Wortes und nicht nur die Hörer und die wahren Nachfolger des Wahren Meisters.

Gurbani

Nur wenn wir die Isolation beenden und zusammenkommen, können wir einander verstehen. Indem wir uns durch eine undurchdringliche, enge Abgegrenztheit abgesondert haben und einer Verbindung mit Menschen anderer Glaubensrichtungen aus dem Wege gingen, sind wir einander zum Schreckbild geworden. Weshalb können wir nicht zusammensitzen, wenn wir doch dasselbe Ziel verfolgen?

Unzählige Tausende lieben denselben Geliebten; Religiöse Gemeinschaften gibt es sehr viele, aber ihr Ziel ist das gleiche.

Alle Religionen haben ein gemeinsames Ziel: sich selbst zu erkennen und Gott zu erkennen. Dies ist der gemeinsame Grund, auf dem wir zusammensitzen können. Heutzutage hat der Mensch bei all seinem wissenschaftlichen Forschen und dem Fortschritt, den er zu verzeichnen hat, Angst vor einer totalen Vernichtung. Die Menschen sind durch Furcht voreinander und Hass entzweit; keiner traut dem anderen. Weshalb? Weil der Mensch, die Seele, sein wirkliches Selbst vergessen hat. Er hat sich physisch entfaltet, einen ansehnlichen intellektuellen Fortschritt erzielt, aber seinem eigenen Selbst hat er nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Gesundheit des Körpers wie die des Intellekts hängen von der spirituellen Gesundheit ab.

Alle Meister haben sich ausnahmslos mit diesem wichtigsten und doch am meisten vernachlässigten Aspekt des Menschen befasst – mit seiner Seele, seinem Wahren Selbst. Sie haben kein Interesse daran, neue Religionen zu gründen oder die bereits existierenden zu zerstören. Sie betrachten alle religiösen und sozialen Gemeinschaften als die Ihren, weil sie alle ein gemeinsames Ziel haben.

Das Wichtigste ist, dass man das Ziel erreicht, für das man sich zu einer religiösen Gemeinschaft bekennt. Alle Religionsgemeinschaften sind für Sie die verschiedenen Schulen und ihre Kennzeichen sind Symbole gleich den Abzeichen der unterschiedlichen Bildungsstätten. Aber an erster Stelle sind wir alle Menschen und danach beseelte Körper. Die Seele ist vom gleichen Geist wie Gott; wir sind bewusste Wesen.

Wenn viele Zechbrüder zusammensitzen und miteinander auskommen können, warum können wir dann, die erklären, dem Einen Gott ergeben zu sein, nicht in liebender Gemeinschaft zusammenkommen? Dies ist das Ideal, das uns die Meister, Die von Zeit zu Zeit kommen, vor Augen halten. Ihr Gesichtspunkt ist universal. Sie sehen alle Menschen als Kinder des Allmächtigen Vaters, und da Sie Eins mit Gott sind, behandeln Sie die ganze Menschheit als Ihre Familie.

Guru Nanak hatte Frau und Kinder, und als Er auszog, um die Botschaft Gottes zu verkünden, fragte Ihn das Volk:

Warum verlasst Ihr Herd und Heim?

Und Er entgegnete:

Die ganze Menschheit ist meine Familie.