Worte des Sant Samagam

IV

Muni Sushil Kumar Ji Maharaj, der die Weltgemeinschaft der Religionen, wie auch den ”Sant Samagam” einberufen hat, wandte sich in einer ergreifenden Rede an alle Gläubigen, sich im Dienst an der Menschheit zusammenzuschließen. Er sagte:

Wenn die Kommunisten die Parole: „Arbeiter der Welt, vereinigt euch“, erheben können, ist es dann nicht möglich, dass wir, die Gläubigen und Verehrer desselben Gottes, die Parole „Gläubige der Welt, vereinigt euch“ aufstellen können?

Indem er Sant Kirpal Singh Ji Maharaj einen glühenden Tribut zollte, sagte er:

Wir haben diesen Empfang veranstaltet, um unseren verehrten Sant Ji auszuzeichnen. Es ist ein Tribut für die hohen Prinzipien, die Er so erfolgreich in der Welt verbreitet hat; Prinzipien, denen wir unser Leben geweiht haben. Der Mensch, der diese Ideale verbreitet, verdient unsere Achtung und es ist unsere Pflicht, Ihm Ehrerbietung zu erweisen.

Und er fuhr fort:

Die Tragik von heute ist, dass die Politiker nach und nach die Religion verdrängt haben. Die Schuld liegt an uns. Die Religion war die eine Sache, welche Achtung für die Lebenskraft einprägte, welche die ganze Schöpfung durchdringt und Achtung auch für das Leben der anderen. Wenn wir nun die Religion aufgäben, würden wir in große Schwierigkeiten geraten und uns der Katastrophe gegenübersehen. Ein Schuljunge fragte mich einmal nach der Notwendigkeit der Religion: „Wir essen, wenn wir hungrig sind, wir trinken, wenn wir Durst haben. Nichts wird aus Mangel an Religion aufgehalten. Wo liegt da der Vorteil der Religion?“ Und ich antwortete ihm: „Du hast eine Schwester. Dein Bruder ist verheiratet und hat eine Frau. Kannst du mir nun den Unterschied sagen zwischen der reinen Liebe, die zwischen Bruder und Schwester besteht und der disziplinierten Beziehung zwischen Mann und Frau?“ „Das ist ein großer Unterschied,“ meinte er.

„Und wer zieht die unterscheidende Grenzlinie zwischen den beiden? Die Kommunisten, Sozialisten oder irgendeine andere soziale oder politische Partei? Und wer legte die Regeln nieder für die Liebe zwischen Bruder und Schwester und zwischen Mann und Frau?! Es ist nur die Religion. Nähme man die Religion heraus, dann würde das ganze gesellschaftliche Gefüge in Stücke zerfallen. Somit gibt es eine Notwendigkeit für die Religion und in der Tat ist dies die Notwendigkeit der Stunde; und wie uns Sant Ji und unser Pir Ji erklärt haben, ist die Liebe die größte Religion. Liebe kennt Geben, Entsagen und Opfern.

Wenn ihr liebt, entsagt allem, was ihr besitzt. Die Liebe hat die Macht, den Menschen zum Stand Gottes zu erheben. Die Liebe hat diese Macht. Nur wenn die Liebe Herz und Seele durchdringt, kommt die Erfüllung. Wir brauchen heutzutage die liebenden Herzen, die alles für die Liebe zu Gott und die ganze Schöpfung opfern können.”

Shri Dharam Dev Shastri, der Vorsitzende des Adimjati Sewak Sangh, ein alter und geachteter Freund von Gandhi Ji, dankte in seiner abschließenden Rede allen religiösen Häuptern, den Mitgliedern des „Sant Samagam“, den Mitarbeitern, der Presse und der allgemeinen Öffentlichkeit dafür, dass sie diese Feier zu dem denkwürdigen Erfolg geführt haben, den sie hatte.

Begrüßungs-Ansprache des Sant Samagam für S.H. Sant Kirpal Singh Ji Maharaj am 9. Februar 1964

Hochverehrter Herr,

mit Gefühlen größten Stolzes und größter Freude heißt der ,Sant Samagam‘ seinen ausgezeichneten Präsidenten wieder im Lande willkommen. Der ,Sant Samagam‘ weiß, dass eine Reise von über 100 000 Meilen über Land und Meer im europäischen und im amerikanischen Kontinent, so weit entfernt von der ,Heimat‘, in Ihrem vorgerückten Alter eine große Anstrengung bedeutet. Wir sind glücklich, dass Sie in der Lage waren, diese Marathon-Reise erfolgreich zu vollenden und in voller Gesundheit und guten Mutes zu uns zurückgekommen sind.

Geliebter Sant Ji, groß war unsere Freude, als wir über Eure riesigen Erfolge lasen, wohin immer Ihr Euch gewandt habt, während dieser Reise; über den Empfang, der Euch durch geistliche und weltliche Persönlichkeiten bereitet wurde und über die begeisterte Reaktion der Menschen, die Euch in allen Ländern zuteil geworden ist. Der ,Sant Samagam‘ ist hoch erfreut über die Triumphe Eurer Reise, denn er ist sich dessen bewusst, dass sie für die Verbreitung der Ideale interreligiöser und internationaler Harmonie und Bruderschaft unternommen wurde, für welche die Weltgemeinschaft der Religionen einsteht; und dass sie der Vorbote noch größeren Erfolgs dieser Ideale ist.

Großer Geistesführer, durch die erfolgreiche Vollendung der Reise, worauf wir alle sehr stolz sind, haben Sie die Richtigkeit der Wahl Ihrer Person durch Muni Sushil Kumar Ji Maharaj, dem Förderer der Weltgemeinschaft der Religionen, zum Präsidenten dieser hohen Körperschaft bewiesen. Der ,Sant Samagam‘ ist gänzlich davon überzeugt, dass als Folge Ihrer großen Bemühungen der Geist der Harmonie und Vervollkommnung, für den die frommen Orden aller Religionen durch die Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch gearbeitet haben, in hohem Grade gefördert wird.

Edler Präsident, die Anerkennung, die Ihnen durch die Menschen in weit entfernten Ländern zuteil wurde, und die schließlich nur eine Widerspiegelung der Anerkennung ist, die den heiligen Orden der Religionen des Ostens entgegengebracht wird, wirft eine erhöhte Verantwortlichkeit auf uns, um der wegen der Kriegsgefahr geängstigten Menschheit eine richtige und hilfreiche Führung zu geben. Der ,Sant Samagam‘ ist überzeugt, dass unter Ihrer fähigen und tatkräftigen Präsidentenschaft diese Verantwortung weitgehend erfüllt wird.

Der ,Sant Samagam‘ betet für die weitere Erhaltung Ihrer Gesundheit und für ein langes Leben, das dem Dienst an der Sache geweiht ist, der wir uns geweiht haben.

Wir können auch nicht vergessen, unseren Dank an Baron Frary von Blomberg, dem Co-Präsidenten der Weltgemeinschaft der Religionen, für seine vortreffliche Mithilfe zum Erfolg der Reise zu übermitteln. Der ,Sant Samagam‘ weiß, dass ohne die Hilfe des Barons die Reise nicht so erfolgreich gewesen wäre und bittet darum, dass unser Bruder fortfährt, seine wertvolle Hilfe auch in Zukunft in den Dienst der edlen Sache zu stellen, für die wir alle einstehen.

In brüderlicher Wertschätzung
verbleiben wir,
die Mitglieder des Sant Samagam.